Hallo Programmierer,
ich bin im JS-Kurs jetzt bei den Objekten angelangt. Aber mir
erschliesst sich der Sinn eines solch abstrakten Gebildes absolut nicht.
Kann mir einer verklickern, wofür das gut sein soll?
Im Kurs mach ich jetzt als Uebung eine Telephonliste von Freunden,
komplizierter geht es ja wohl nicht, wie soll man da flexibel erweitern?
Unlogisch ist es auch: Das Objekt hat Methoden, die z.B. den String
manipulieren, aber wofür ist denn das Math.-Objekt? Da sollte doch die
Zahl das Objekt sein...?!
Intern wird es ja eh prozedural verarbeitet.
Bin ich zu alt?
Gruss Chregu
Zu alt kann ich nicht beurteilen, aber womöglich zu sehr auf prozedural
eingeschoßen.
Die Grundidee ist doch, dass du Objekte hast, welche für dich bestimmte
Dinge tun bzw. bestimmte Dinge darstellen.
Wie die das genau machen, kann dir aber relativ egal sein. Was du nur
willst, wie du dem Objekt informationen gibt´s und was du von ihm
erwarten kannst.
So können Objekte einmal entstehen und stehen dann für eine bestimmte
Tätigkeit, du musst nicht jedesmal den gesamten Code anpacken.
Es können sich dann auch Aufgaben geteilt werden, da Person A Objekt X
macht und Person B Objekt Y und auf den anderen zugreifen, ohne zu
wissen wie er es genau macht.
Soviel zumindest zur Theorie. Die Praxis wird dir ein erfahrerener OO
Programmierer sagen können.
Christian M. schrieb:> ich bin im JS-Kurs jetzt bei den Objekten angelangt. Aber mir> erschliesst sich der Sinn eines solch abstrakten Gebildes absolut nicht.> Kann mir einer verklickern, wofür das gut sein soll?
Es gibt ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf Millionen Bücher
zu dem Thema. Effizienter wäre es, du würdest dort einmal in zwei, drei
Ressourcen hineinschauen und dann mit konkreten Fragen kommen.
> Im Kurs mach ich jetzt als Uebung eine Telephonliste von Freunden,> komplizierter geht es ja wohl nicht, wie soll man da flexibel erweitern?
Weder kennt hier jemand den Kurs den du da machst, noch das Beispiel,
udn warum das kompliziert sein soll.
> Unlogisch ist es auch: Das Objekt hat Methoden, die z.B. den String> manipulieren, aber wofür ist denn das Math.-Objekt? Da sollte doch die> Zahl das Objekt sein...?!
Es gibt verschiedene Arten von Objekten. Strings sind jeweils ein Objekt
mit Methoden. Das Math-Objekt hingegen ist einfach eine Sammlung von
Methoden, mit denen man übergebene Zahlen bearbeiten kann usw.
> Intern wird es ja eh prozedural verarbeitet.
OOP ist für das Rundherum zuständig, die konkreten Anweisungen müssen
natürlich z.B. prozedural geschrieben werden.
Christian M. schrieb:> Bin ich zu alt?
Nein, zu troll.
Wenn du keiner bist, ignorier denn OOP-Kram. Triviale Projekte kannst du
auch ohne lösen. Was anspruchsvolleres machst du offensichtlich nicht,
denn dann würdest du keine so dumme Frage stellen.
Christian M. schrieb:> ich bin im JS-Kurs jetzt bei den Objekten angelangt. Aber mir> erschliesst sich der Sinn eines solch abstrakten Gebildes absolut nicht.> Kann mir einer verklickern, wofür das gut sein soll?
Wofür könnten eine bessere Codeorganisation, definierte Schnittstellen,
Modularisierung, Erweiterbarkeit und Wiederverwendbarkeit wohl gut sein?
Vielleicht, um mit möglichst geringem Aufwand stabile, wartbare Software
zu entwickeln.
> Im Kurs mach ich jetzt als Uebung eine Telephonliste von Freunden,> komplizierter geht es ja wohl nicht, wie soll man da flexibel erweitern?
Der Sinn erschließt sich Dir möglicherweise erst, wenn Du es verstanden
hast. Geht vielen so, die aus der prozeduralen Programmierung kommen. Am
Anfang eines Kurses (was ist ein JS-Kurs? JavaScript?) schon zu
erwarten, daß Du den vollen Durchblick hast, ist ein bisschen viel
verlangt.
> Unlogisch ist es auch: Das Objekt hat Methoden, die z.B. den String> manipulieren, aber wofür ist denn das Math.-Objekt? Da sollte doch die> Zahl das Objekt sein...?!
Da hier keiner Deinen Code kennt, kann Dir niemand sagen, was das
Math.-Objekt ist und wozu es gut ist. Anhand des Namens vermute ich mal,
daß es irgendwas mit Mathematik zu tun hat, aber was das in einer
Telefonliste zu suchen hat, erschließt sich mir (noch?) nicht.
> Bin ich zu alt?
Wenn Du "Telefon" noch mit "ph" schreibst, ... Womöglich weißt Du sogar
noch, wie man ein Wählscheibentelefon bedient. :-)
Christian M. schrieb:> Aber mir erschliesst sich der Sinn eines solch abstrakten Gebildes absolut> nicht.
Stichwort: Funktionen und Daten.
In der prozeduralen Programmierung sind beide voneinander getrennt. Man
hat auf der einen Seite Datentypen und auf der anderen Seite Funktionen,
die mit den Daten etwas anstellen.
In der OOP ist diese Trennung aufgehoben. Eine Klasse enthält sowohl die
nötigen Datentypen als auch den nötigen Code, um das zu tun was ihre
Aufgabe ist.
sagen dir "structs" etwas?
Damit bündelst du Daten, damit du einen gemeinsamen "Aufhänger" hast.
In der OOP kommen - vereinfacht gesagt - noch die Methoden hinzu.
Viele gehen noch weiter, und erlauben keinen direkten Zugriff auf die
Variablen in einem (jetzt:) Objekt, sondern nur über GetXxx() und
SetXxx() Methoden, welche die Daten vorher prüfen. Die Daten selbst sind
dann idR. als privat deklariert und von aussen nicht direkt zugreifbar.
Jetzt kanst du weiterhin von Objekten erben. Beispielweise hast du ein
Objekt (z.B. "Mensch"), welches Daten und Methoden (= Funktionen) für
eine gemeinsame Basisfunktionalität bereitstellt (z.B. Name, Strasse,
Hausnummer, PLZ, Ort, Land).
Dann schreibst du weitere Klassen, welche besondere, weitergehende
Eigenschaften enthalten, und von der Basisklasse erben (z.B. zwei
Klassen "Mann" und "Frau".)
Das klingt für dieses Beispiel vllt. etwas trivial, ist aber Teil der
Grundidee.
Im anderen Fall stellst du beispielsweise eine gemeinsame Schnittstelle
zur Verfügung.
So gibt es im Basisobjekt "GeoObject" die Variablen für eine Position,
Farbe, Zeichenstärke etc., sowie eine (virtuelle) Funktion "Draw()".
Die Klassen "Rechteck, Quadrat, Kreis, Ellipse" erben von dieser, und
implementieren selbst die Funktion "Draw()".
Der Teil deines Programms, welcher für das Zeichnen zuständig ist,
braucht jetzt nur Objekte vom Typ "GeoObject" zu speichern, und kann
diese über die Draw() Funktion zeichen.
Trolljäger schrieb:> Triviale Projekte kannst du auch ohne lösen.
Also ist entweder Linux ein triviales Projekt, oder der Troll bist du.
OOP ist eine (durchaus erfolgreiche) Methode/Art der Programmierung,
nicht mehr und nicht weniger.
Das Math-Objekt ist schlicht eine Sammlung von Funktionen aus dem
Bereich Mathematik, analog zu <math.h> für C-Programmierer.
Nur gibt es eben bei JavaScript keine andere Bündelungsmöglichkeit als
das Objekt. Es kann als Namespace- oder Library-Ersatz benutzt werden,
oder eben als Objekt im Sinne von OO. Und es ist für die
Laufzeitumgebung die einzige Möglichkeit so was wie eine Bibliotek von
Funktionen bereitzustellen.
Und man kann auch in fortgeschrittenem Alter Verständnis für JavaScript
entwickeln, obwohl ich mir gut vorstellen kann, daß der erste Kontakt
Fremdeln verursacht.
Der Andere schrieb:> Trolljäger schrieb:>> Triviale Projekte kannst du auch ohne lösen.>> Also ist entweder Linux ein triviales Projekt, oder der Troll bist du.
Nur weil er geschrieben hat, dass man triviale Projekte ohne OOP lösen
kann heißt das nicht, dass man schwierige Projekte nur mit OOP lösen
kann. Die meisten Forenteilnehmer befinden sich auch nicht auf dem
geistigem Niveau eines Linus Torvalds.
Sheeva P. schrieb:> Da hier keiner Deinen Code kennt, kann Dir niemand sagen, was das> Math.-Objekt ist und wozu es gut ist. Anhand des Namens vermute ich mal,> daß es irgendwas mit Mathematik zu tun hat
Naja, eben, ich versuche es Momentan mit "Gehirnwäsche", also ich setz
mich dem solange aus, bis es mir logisch ist:
https://youtu.be/txFu0VNSPbE?list=PLWjV3rrL77CAZGdXwnqJDUDXCCqh-Au-0
Nach diesem Video fragt nur einer, der noch nie mit OOP zu tun gehabt
hat, was das Math.-Objekt ist!
Gruss Chregu
Sheeva P. schrieb:> Der Sinn erschließt sich Dir möglicherweise erst, wenn Du es verstanden> hast. Geht vielen so, die aus der prozeduralen Programmierung kommen. Am
Ja, vielleicht. Ich lese immer: Ein Auto hat eine Farbe, eine Marke,
vier Räder und macht "Hup Hup", aber ich habe gar kein Auto, und will
auch nie Eins!
> Anfang eines Kurses (was ist ein JS-Kurs? JavaScript?) schon zu> erwarten, daß Du den vollen Durchblick hast, ist ein bisschen viel> verlangt.
OK, ich bleib dran! :-))
Vielleicht kann mir jemand ein konkretes Beispiel geben, wo OOP klar ein
Vorteil ist gegenüber Prozedural. Und Nein, Trolljäger, vielleicht habe
ich noch keine komplexeren Projekte gemacht, nur so kleines Zeug wie:
http://www.magnetmotor.ch/ibm.html
und
http://www.magnetmotor.ch/lcd-sim.html
Arbeite ja nicht bei LT oder MS :-))
Chregu
Christian M. schrieb:> Ja, vielleicht. Ich lese immer: Ein Auto hat eine Farbe, eine Marke,> vier Räder und macht "Hup Hup", aber ich habe gar kein Auto, und will> auch nie Eins!
Manchmal braucht man Autos, nicht überall sind so gute (aber auch teure)
öffentliche Verkehrsmittel wie in der Schweiz :-)
OOP ist einfach eine Art ein Problem zu strukturieren. Es hat einige
Vorteile gegenüber der rein prozeduralen Programmierung aber man kann
sich damit auch wunderbar ins Knie schießen. Ich habe schon mehr
Scheißcode in C++ gesehen als guten.
Versuch dich einfach unvoreingenommen auf die Ideen einzulassen. Wenn du
von C oder Pascal aus kommst (oder sonstigen prozeduralen Sprachen)
wirst du dir an Anfang im Wege stehen, dazu braucht es eine Menge Übung.
Mit OOP lässt sich viel einfacher robuste, fehlerfreie und erweiterbare
Software entwickeln. Einerseits ist es dank Datenkapselung möglich
fehlerhafte Programmzustände auszuschließen. Andererseits kann man
existierende Software wunderbar mithilfe von Vererbung und Polymorphie
erweitern und wiederverwenden. Wie man diese Mechanismen zu seinem
Vorteil ausreizen kann sieht man besonders gut bei Entwurfsmuster wie
z.B. Adapter, Observer etc..
Christian M. schrieb:> Vielleicht kann mir jemand ein konkretes Beispiel geben, wo OOP klar ein> Vorteil ist gegenüber Prozedural. Und Nein, Trolljäger, vielleicht habe> ich noch keine komplexeren Projekte gemacht, nur so kleines Zeug wie:> http://www.magnetmotor.ch/ibm.html> und> http://www.magnetmotor.ch/lcd-sim.html>> Arbeite ja nicht bei LT oder MS :-))>> Chregu
Ja bei so Mini-1-Mann-Projekten ist OOP nicht unbedingt notwendig. Bei
Softwareprojekten in der Größenordnung von Mannjahren sieht das anders
aus. Wenn du damit noch nicht in Kontakt gekommen bist, hattest du halt
noch nicht mit professioneller Softwareentwicklung in größeren Projekten
zu tun. Ist ja keine Schande etwas nicht zu verstehen wenn man damit
nichts zu tun hat.
Mark B. schrieb:> In der OOP ist diese Trennung aufgehoben. Eine Klasse enthält sowohl die> nötigen Datentypen als auch den nötigen Code, um das zu tun was ihre> Aufgabe ist.
Nein. In manchen Ausprägungen von OOP ist das so. Im Allgemeinen nicht.
Christian M. schrieb:> http://www.magnetmotor.ch/ibm.html
Ist das kommerziell? Dann solltest du die Rechtschreibung nochmal
prüfen.
Was ist das überhaupt für ein geiler Online-Shop? Das Sortiment besteht
nur aus BC547C und 1N4148. Und beides im 100er-Pack. Also wenn ich das
mal brauche, bestelle ich auf jeden Fall bei dir :-)
Christian M. schrieb:> OOP - für was in aller Welt soll denn das gut sein?
Du zeigst ja nicht mal das Programm aus dem Kurs.
Da kann man nicht beurteilen, ob dir der Dozent vielleicht
unverständlich/unlogisches serviert hat.
ABER: Wenn du in prozeduralen Sprachen irgendwelche Module
schreiben willst die du an jemand anderen geben kannst, dann
packst du die in eine DLL (Library).
Diese DLL exportiert nach aussen nur Funktionen, damit dir
der Fremde Mensch nicht unkontrolliert an deinen Daten
rumfummelt.
Und wenn diese DLL nicht bloss einen Datensatz verarbeiten
soll sondern mehrere verschiedene, dann brauchst du auch
Funktionen um neue Daten anzulegen.
Schon bist du beim objektorientierten Programmieren, mit
einer Klasse (deine DLL), und Methoden die auf versteckte
(private) Daten arbeiten, und Funktionen um neue Instanzen
der Klasse (Datensätze) anzulegen bzw. wegzuwerfen.
Deine Windows Programme sind nicht anders strukturiert,
dort hast du Fenster (HWND) in Klassen, und von dort
kennst du auch den Weg, um ein Standardfenster (z.B.
einer Edit-Box) andere Eigenschaften zu geben (z.B.
syntaxhighlighting): Du baust eine Unterklasse (WndProc)
die nur die Methoden (Messages) behandelt die anders sind
und ansonsten weiterleitet.
u.s.w. ist OOP eigentlich eine logische Folge. Aber wie bei
allen Methoden gibt es Leute die sie nicht verstanden haben
und dogmatisch befolgen, dann sind die Ergebnisse meistens
unlogisch und bringen viel overhead.
Mark B. schrieb:> In welcher konkreten Programmiersprache ist es denn anders?
In C, oder jeder anderen Programmiersprache, bei der das OOP-Konzept
nicht bereits in der Sprache selbst verankert ist.
OOP ist nicht einfach ein Element der Syntax einer Sprache, sondern ein
Programmierkonzept, das man im Prinzip in jeder Sprache umsetzen kann -
in der einen besser, in der anderen weniger gut.
Grundelement von OOP ist daher auch nicht, dass man Code und Daten nun
in einen gemeinsamen Block schreibt. Viel mehr geht's um ganz andere
Dinge wie z.B. Vererbung und Polymorphie.
Was das "Math"-Objekt betrifft, ist das ein Zugeständnis. Hier wird
etwas, das eigentlich grundlegend prozedural ist und gar nichts mit OOP
zu tun hat, in ein Objekt-Korsett gesteckt. Für das Verständnis von OOP
sollte man solche Dinge erstmal beiseite lassen.
Bei OOP ist die Idee, ein Objekt durch seine Eigenschaften und darauf
anwendbaren Aktionen zu beschreiben.
Je nach Programmiersprache gibt es Variationen, wie OOP umgesetzt oder
wird. Haufig wird nur über Funktionen des Objekts dessen Daten
verändert. Dadurch kann ein von den Daten entkoppeltes Interface
definiert werden, das sich auf alle Objekte die diesem genügen anwenden
lässt. Dies ist vor allem in Java populär. Andere Sprachen wie c und Go
verfolgen eine andere Philosophie. Dort hat man structs, die auch andere
Structs beinhaltenkönnen, und Funktionen die diese als Argument nehmen.
Es ist der Unterschied zwischen "Ein Objekt ist eine Sammlung von darauf
anwendbaren Methoden" und "Ein objekt ist eine Samlung von
Eigenschaften, welches von Funktionen verarbeitet werden kann". Beide
Sichtweisen haben ihre vor- und nachteile.
Bei JS gibt es einen grossen unterschied zwischen ES6 (ECMAScript 2015)
und ES5. Bei ES6 gibt es das class keyword, bei ES5 musste man aufwendig
mit Funktionen und Prototypen arbeiten.
Was Vererbung angeht, das ist ein Konzept um Redundanz zu verringern.
Man kann es übertreiben, und manche sprachen können Mehrfachvererbung,
und manche nicht. Es ist ein bischen ein Zweischneidiges schwert.
Rolf M. schrieb:> Mark B. schrieb:>> In welcher konkreten Programmiersprache ist es denn anders?>> In C, oder jeder anderen Programmiersprache, bei der das OOP-Konzept> nicht bereits in der Sprache selbst verankert ist.> OOP ist nicht einfach ein Element der Syntax einer Sprache, sondern ein> Programmierkonzept, das man im Prinzip in jeder Sprache umsetzen kann -> in der einen besser, in der anderen weniger gut.
You Can Write FORTRAN in any Language
Rolf M. schrieb:> Mark B. schrieb:>> In welcher konkreten Programmiersprache ist es denn anders?>> In C, oder jeder anderen Programmiersprache, bei der das OOP-Konzept> nicht bereits in der Sprache selbst verankert ist.> OOP ist nicht einfach ein Element der Syntax einer Sprache, sondern ein> Programmierkonzept, das man im Prinzip in jeder Sprache umsetzen kann -
Je nun... das stimmt schon. Die meisten Leute würden wohl trotzdem die
Sprache C nicht unbedingt als OOP-Sprache einstufen, sondern als
imperative, prozedurale Sprache.
Also anders gefragt:
Gibt es eine Programmiersprache, die "von Haus aus" OOP unterstützt, und
bei der Daten und Funktionen durch das Konzept der Klasse keine
Einheit bilden?
Mark B. schrieb:> Also anders gefragt:> Gibt es eine Programmiersprache, die "von Haus aus" OOP unterstützt, und> bei der Daten und Funktionen durch das Konzept der Klasse keine> Einheit bilden?
GO? https://en.wikipedia.org/wiki/Go_(programming_language)
Man kann Methoden auf Objekten aufrufen, aber die Methoden sind nicht in
der Objektbeschreibung definiert, sondern als Funktionen ausserhalb.
Mark B. schrieb:> Tim schrieb:>> Nein. In manchen Ausprägungen von OOP ist das so. Im Allgemeinen nicht.>> Laut Definition in diesem Buch ist es so:> https://books.google.de/books?id=9NGWq3K1RwUC&pg=P...
Wieso sollte der Autor relevant sein? Kennt den jemand?
> In welcher konkreten Programmiersprache ist es denn anders?
In Common Lisp. In Perls Moose ist es wohl genauso, aber Perl kenne ich
nicht wirklich.
Rolf M. schrieb:> Was das "Math"-Objekt betrifft, ist das ein Zugeständnis. Hier wird> etwas, das eigentlich grundlegend prozedural ist und gar nichts mit OOP> zu tun hat, in ein Objekt-Korsett gesteckt.
Nein. Ein Objekt ist die Instanz einer Klasse. Die Zusammenfassung
der Methoden, die für alle Instanzen der gleichen Klasse benutzt
werden und der Daten, die jeweils nur für die einzelne Instanz gelten.
Dieses math-Dingens ist also üblicherweise eben kein Objekt, sondern nur
eine (nicht instanziierbare) Klasse. Eben weil es darin keine Daten
gibt, sondern nur Methoden.
Allerdings: so ganz sauber ist die Unterscheidung auch wieder nicht,
denn es gibt in vielen OOP-Sprachen auch Daten, die direkt zur Klasse
gehören. Das betrifft natürlich vor allem Konstanten. Beim Beispiel math
etwa: math.Pi
Wie auch immer: Um OOP zu verstehen, muss man als allererstes den
Unterschied zwischen einer Klasse und ihren Instanzen, also aus der
Klasse konstruierten Objekten verstehen, sonst wird das nix.
Aber ja, ich gebe zu, dass ich auch schwere Probleme hatte, mir diesen
OOP-Kram zu verinnerlichen. Dabei war es für mich noch vergleichsweise
einfach, weil ich von rein prozeduraler Programmierung mit Pascal auf
Object Pascal umgestiegen bin und obendrein Assembler konnte, so dass
ich jederzeit hinter die Kulissen gucken konnte, was da eigentlich genau
passiert. Trotzdem habe ich ungefähr ein Jahr aktive Programmierung
benötigt, um wirklich "OOP zu denken" und Programme von Grund auf
entsprechend zu designen.
Für eingefleischte C-ler, die für OOP-Konzepte naturgemäß auf C++
umsteigen müssten, ist die Hölle definitiv um vieles heisser...
Das größte Problem sehe ich darin, dass objektorientierte Programmierung
anscheinend meistens an winzigen Beispielprogrammen gezeigt wird. Da ist
sie deutlich aufwendiger, als das Programm einfach prozedural zu
schreiben, ohne dass dadurch ein Vorteil entsteht.
Erst wenn man mal ein großes Programm schreibt und weiß, dass es sowas
wie objektorientierte Programmierung gibt, werden die Vorteile klar.
Dussel schrieb:> Erst wenn man mal ein großes Programm schreibt und weiß, dass es sowas> wie objektorientierte Programmierung gibt, werden die Vorteile klar.
Aber auch umgekehrt: Im Lehrbuch hat man ein schönes Beispiel wo OOP
schön funktioniert, aber in der Praxis ist alles komplizierter und
unschöner.
c-hater schrieb:> Rolf M. schrieb:>>> Was das "Math"-Objekt betrifft, ist das ein Zugeständnis. Hier wird>> etwas, das eigentlich grundlegend prozedural ist und gar nichts mit OOP>> zu tun hat, in ein Objekt-Korsett gesteckt.>> Nein. Ein Objekt ist die Instanz einer Klasse.
Ach was, mach Sachen!
Und das ist auch der Sinn von Klassen - dass man sie instanziiert, oder
zumindest davon ableitet. Eine Klasse, die ausschließlich statische
Elemente hat, sollte meiner Meinung nach gar keine Klasse sein. Bei
Sprachen, die Funktionen nur in Klassen zulassen, geht's aber nicht
anders, und das meinte ich damit, dass Dinge, die eigentlich nichts mit
OOP zu tun haben, in ein Objekt-Korsett gesteckt werden. Vielleicht
hätte ich besser Klassen-Korsett sagen sollen.
Rolf M. schrieb:> Eine Klasse, die ausschließlich statische> Elemente hat, sollte meiner Meinung nach gar keine Klasse sein.
Das ist auch die Ansicht vieler Berufsschul-Lehrer.
MfG Paul
Rolf M. schrieb:> Eine Klasse, die ausschließlich statische> Elemente hat, sollte meiner Meinung nach gar keine Klasse sein.
Ich denke das korrekte Sprachelement dafür sind Namespaces. Namespaces
sind das einzige, das ich in C gegenüber C++ vermisse, und sie werden
viel zu selten verwendet. Ich denke der Ersatz in z.B. Java mittels
Packages und Klassen ist durchaus vertretbar.
Stefan S. schrieb:> Aber auch umgekehrt: Im Lehrbuch hat man ein schönes Beispiel wo OOP> schön funktioniert, aber in der Praxis ist alles komplizierter und> unschöner.
Ja, man muss auf vieles Aufpassen. z.B. das man keine Kreise von
Ellipsen ableitet, oder umgekehrt. Oder dass man keine Interfaces nutzt,
und dann Mehrfachvererbung brauchte. Oder dass man eine Sendefunktion
hat, deren Sendepuffer aber aufgefüllt werden könnte, und man nichts
anderes machen kann bis der Puffer wieder leer wird ohne das Design zu
ändern. Oder wenn man plötzlich vor Singelton Repository Factory Factory
Factory Beans steht. Oder wenn man plötzlich zwei Ballklassen ohne
gemeinsames Interface hat. Oder...
Natürlich funktioniert das auch umgekehrt.
OOP wurde für Leute gemacht, die nicht wie ein Computer denken können.
OOP soll dem "menschlichen" Denken ähnlicher sein. Deswegen bauen die
Klassen normal aufeinander auf: z.B. Hosentasche→Hose→Kleisung
Das Problem an der immer extremeren Extrahierung ist die massiv
steigende Prozessorlast. OOP hat durch diese Verschachtelung einen
großen Overhead, weil ein Computer eben nicht wie ein Mensch denkt.
T.roll schrieb:> OOP wurde für Leute gemacht, die nicht wie ein Computer denken können.> OOP soll dem "menschlichen" Denken ähnlicher sein. Deswegen bauen die> Klassen normal aufeinander auf: z.B. Hosentasche→Hose→Kleisung>> Das Problem an der immer extremeren Extrahierung ist die massiv> steigende Prozessorlast. OOP hat durch diese Verschachtelung einen> großen Overhead, weil ein Computer eben nicht wie ein Mensch denkt.
Na wenigstens steht er zudem was er ist, das kann man von anderen nicht
behaupten ;)
Daniel A. schrieb:> Mark B. schrieb:>> Also anders gefragt:>> Gibt es eine Programmiersprache, die "von Haus aus" OOP unterstützt, und>> bei der Daten und Funktionen durch das Konzept der Klasse keine>> Einheit bilden?>> GO? https://en.wikipedia.org/wiki/Go_(programming_language)>> Man kann Methoden auf Objekten aufrufen, aber die Methoden sind nicht in> der Objektbeschreibung definiert, sondern als Funktionen ausserhalb.
Laut dem verlinkten Artikel ist Go allerdings nicht
objektorientiert...
Nach Alan Kay gibt es drei wesentliche Eigenschaften, die eine
OO-Sprache auszeichnen: Datenkapselung, Polymorphie, und Vererbung. Der
Mann sollte es wissen, schließlich hat er es erfunden. :-)
Datenkapselung bedeutet, daß Daten und Routinen nicht mehr von einander
getrennt sind, sondern zu Objekten zusammengefaßt werden, in welchen die
Daten (Eigenschaften) den Zustand (state) und die Routinen (Methoden)
das Verhalten (behaviour) eines Objekts festlegen.
Polymorphie heißt, daß eine Methode je nachdem, mit welchen Parametern
sie aufgerufen wurde, unterschiedliche Dinge tut. Eine Methode "add",
die mit zwei Integers aufgerufen wird, wird diese beiden addieren und
das Ergebnis der Addition zurückgeben. Aber eine Methode "add", die mit
zwei Strings aufgerufen wird, wird diese konkatenieren: 3 + 3 = 6, "a" +
"b" => "ab".
Die dritte Eigenschaft, die eine OO-Sprache ausmacht, ist Vererbung. Das
heißt, ich kann ein Objekt von einem anderen erben lassen und damit
dessen Eigenschaften und Methoden übernehmen, überschreiben, oder durch
weitere Methoden verändern.
Marc schrieb:> Mark B. schrieb:>> In welcher konkreten Programmiersprache ist es denn anders?>> In Common Lisp. In Perls Moose ist es wohl genauso, aber Perl kenne ich> nicht wirklich.
Perl{5,6} und auch Moose machen das ganz klassisch, nur daß die
Definition da nicht Klasse, sondern Package heißt.
T.roll schrieb:> OOP wurde für Leute gemacht, die nicht wie ein Computer denken können.
Nö. OOP wurde für Leute gemacht, die komplexe Probleme lösen müssen.
> OOP soll dem "menschlichen" Denken ähnlicher sein. Deswegen bauen die> Klassen normal aufeinander auf: z.B. Hosentasche→Hose→Kleisung
Nö. OOP bietet verschiedene Arten einer Beziehung. So ist die
Hosentasche üblicherweise Bestandteil einer Hose (Beziehungstyp has-a),
welche wiederum eine Spezialisierung eines Kleidungsstücks
(Beziehungstyp is-a) ist.
> Das Problem an der immer extremeren Extrahierung ist die massiv> steigende Prozessorlast. OOP hat durch diese Verschachtelung einen> großen Overhead, weil ein Computer eben nicht wie ein Mensch denkt.
Nö, moderne Compiler optimieren das einfach weg. Es gibt ein paar
Features der OOP, die Kosten verursachen -- in C++ etwa Exceptions --
aber wenn man diese Features vermeidet, ist das Binary am Ende kein Byte
größer als eine klassische prozedurale Implementierung.
Sheeva P. schrieb:> Laut dem verlinkten Artikel ist Go allerdings nicht> objektorientiert...
Es wurde bei der englischen version nicht explizit als solche
spezifiziert, aber auf der Deutschen version schon. Gemäss der
offiziellen FAQ sind beide Ansichten richtig:
https://golang.org/doc/faq#Is_Go_an_object-oriented_language> Nach Alan Kay gibt es drei wesentliche Eigenschaften, die eine> OO-Sprache auszeichnen: Datenkapselung, Polymorphie, und Vererbung. Der> Mann sollte es wissen, schließlich hat er es erfunden. :-)
Die Erde dreht sich weiter. Wie ich in meinen vorherigen beiträgen
bereits andeute, betrachte ich das OOP Konzepte nicht so strict:
* Obwohl in go methoden nicht in den Structs declariert werden, kann
man dennoch methoden zu Datentypen definieren, die man ganz normal auf
dem Objekt aufrufen kann, also zu diesem gehören. Deshalb betrachte ich
die Datenkapselung als erfüllt. Ich finde diese version ist sogar
flexibler.
* Obwohl die von dir beschriebene Form der Polymorphie, so nicht direkt
vorkommt, stellt dein Beispiel kein Problem dar. Entweder du hast ein
anderes Objekt auf welchem die Methode aufgerufen wird, das geht in go,
oder du gibst der concat funktion den korrekten Namen. Aber weshalb soll
das feature notwendig sein, um ein Objekt zu beschreiben? Es hat keinen
Einfluss auf Inhalt, Methoden, Funktionalität oder Verwendung des
Objekts, es ist also ein unnötiges Feature.
* Obwohl es in go keine Vererbung gibt, haben anonyme strukt member
exakt den selben Effekt. Aber es ist besserer stil, statdessen
interfaces zu verwenden. Dadurch vermeidet man auch unnötige OO
probleme.
PS: Ich habe noch keine go programme geschrieben, und es gibt auch dinge
die mir daran nicht gefallen, aber einige von deren Konzepten sind
einfach verdammt gut.
Sheeva P. schrieb:> Nach Alan Kay gibt es drei wesentliche Eigenschaften, die eine> OO-Sprache auszeichnen: Datenkapselung, Polymorphie, und Vererbung. Der> Mann sollte es wissen, schließlich hat er es erfunden. :-)>> Datenkapselung bedeutet, daß Daten und Routinen nicht mehr von einander> getrennt sind, sondern zu Objekten zusammengefaßt werden, in welchen die> Daten (Eigenschaften) den Zustand (state) und die Routinen (Methoden)> das Verhalten (behaviour) eines Objekts festlegen.
Hmm, für mich ist Datenkapselung eher, dass man auf die Daten nicht
direkt zugreifen kann, sondern nur über bereitgestellte Funktionen. Man
weiß nicht mal, wie die Daten sind. Das ist für mich etwas, das bei OOP
wichtig ist, aber nicht unbedingt ein OOP-Konzept. In C gibt es den
FILE*, den ich von fopen() zurückbekomme und auf den ich nie direkt
zugreife, sondern ihn nur an andere File-Funktionen übergebe. Das ist
für mich auch Datenkapselung, aber nicht OOP.
> Polymorphie heißt, daß eine Methode je nachdem, mit welchen Parametern> sie aufgerufen wurde, unterschiedliche Dinge tut. Eine Methode "add",> die mit zwei Integers aufgerufen wird, wird diese beiden addieren und> das Ergebnis der Addition zurückgeben. Aber eine Methode "add", die mit> zwei Strings aufgerufen wird, wird diese konkatenieren: 3 + 3 = 6, "a" +> "b" => "ab".
Das, was du beschreibst, ist eher einfache Funktionsüberladung. Das
wesentliche Element von Polymorphie ist, dass man beim Aufruf der
Funktion den Typ des Objekts gar nicht kennt. Deshalb wird zur Laufzeit
automatisch entschieden, welche Funktion dann tatsächlich aufgerufen
werden soll ("dynamic dispatch"). Wenn die Entscheidung, welche Funktion
aufzurufen ist, ähnlich deinem Beispiel von zwei oder mehr Objekten
abhängig ist, spricht man von multiple dispatch, was in keiner mir
bekannten OOP-Sprache direkt umgesetzt ist.
Nochmal schnell zu JS und meinem Unverständnis:
Jan H. schrieb:>> Unlogisch ist es auch: Das Objekt hat Methoden, die z.B. den String>> manipulieren, aber wofür ist denn das Math.-Objekt? Da sollte doch die>> Zahl das Objekt sein...?!>> Es gibt verschiedene Arten von Objekten. Strings sind jeweils ein Objekt> mit Methoden. Das Math-Objekt hingegen ist einfach eine Sammlung von> Methoden, mit denen man übergebene Zahlen bearbeiten kann usw.
Verstehe ich jetzt das richtig: Strings (als Variablen) sind Objekte,
die Methoden haben, aber Zahlen (auch Variablen) sind keine Objekte, da
muss man mit deM Math-Objekt (deren Methoden) "bearbeiten"?! =>
Unlogisch und unkonsequent, oder?!
Danke,
Gruss Chregu
Christian M. schrieb:> Verstehe ich jetzt das richtig: Strings (als Variablen) sind Objekte,> die Methoden haben,
Strings sind erstmal Strings. Punkt.
Wenn du zum String Methoden hinzufügst (z.B. set, get), dann erhältst du
ein Objekt. In der Regel verbirgt man die string-Variable vor dem
Zugriff von außen und erlaubt jegliche Veränderung nur über Methoden.
Damit vermeidet man unerwünschte Veränderungen...
Christian M. schrieb:> Verstehe ich jetzt das richtig: Strings (als Variablen) sind Objekte,> die Methoden haben, aber Zahlen (auch Variablen) sind keine Objekte, da> muss man mit deM Math-Objekt (deren Methoden) "bearbeiten"?! =>
Hängt von der Sprache ab. Manche OOP Sprachen, wie etwa C++,
unterscheiden zwischen Variablen, die Objekte im Sinn von
Klasseninstanzen sind, und anderen Daten, die keine Objekte sind. In
Sprachen wie Smalltalk sind hingegen alle Daten Objekte und die üblichen
mathematischen Operatoren sind auch nur Methoden.
Daniel A. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Laut dem verlinkten Artikel ist Go allerdings nicht>> objektorientiert...>> Es wurde bei der englischen version nicht explizit als solche> spezifiziert, aber auf der Deutschen version schon.
Die deutschsprachige Wikipedia schreibt aber auch: "Auf Klassen wird
bewußt verzichtet". Tatsächlich ist die Datenkapselung aber eine der
wesentlichen Eigenschaften der OO. Wenn Go die nicht umsetzt, dann ist
es leider auch keine OO-Sprache, gleichgültig, was seine Entwickler
behaupten oder was in der deutschsprachigen Wikipedia steht.
> Gemäss der offiziellen FAQ sind beide Ansichten richtig:> https://golang.org/doc/faq#Is_Go_an_object-oriented_language
Aus dieser FAQ: "Go takes a different approach."
Ok, "Go verfolgt einen anderen Ansatz". Kein Problem -- aber ein anderer
Ansatz, dem wesentliche Eigenschaften der Objektorientierung fehlen, ist
eben kein objektorientierter Ansatz. Ich verstehe nicht, wie man auf der
einen Seite sagen kann, man habe einen besseren Ansatz gefunden, der dem
OO-Ansatz überlegen sei, auf der anderen Seite aber behauptet, der neue
Ansatz sei in Wirklichkeit dann irgendwie doch objektorientiert, obwohl
dabei wesentliche Teile dessen fehlen, was OO ausmacht. Sorry, aber das
ist doch schizophren.
>> Nach Alan Kay gibt es drei wesentliche Eigenschaften, die eine>> OO-Sprache auszeichnen: Datenkapselung, Polymorphie, und Vererbung. Der>> Mann sollte es wissen, schließlich hat er es erfunden. :-)>> Die Erde dreht sich weiter.
Natürlich. Aber OO hat bestimmte Eigenschaften. Wenn die erfüllt sind,
ist es OO. Wenn nicht, dann nicht.
Sheeva P. schrieb:> Sorry, aber das ist doch schizophren.
Aber Marketing. Hast du da jemals was anderes gehört ?
XML löst endlich alle Dateiformatprobleme, Scrum alle
Programmierprobleme, Java ermöglicht plattformunabhängige Programmierung
und WYSIWYG ist was für die Deppen von früher heute können wir aus
HTML-Quelltext das Ergenis sehen.
Rolf M. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Nach Alan Kay gibt es drei wesentliche Eigenschaften, die eine>> OO-Sprache auszeichnen: Datenkapselung, Polymorphie, und Vererbung. Der>> Mann sollte es wissen, schließlich hat er es erfunden. :-)>>>> Datenkapselung bedeutet, daß Daten und Routinen nicht mehr von einander>> getrennt sind, sondern zu Objekten zusammengefaßt werden, in welchen die>> Daten (Eigenschaften) den Zustand (state) und die Routinen (Methoden)>> das Verhalten (behaviour) eines Objekts festlegen.>> Hmm, für mich ist Datenkapselung eher, dass man auf die Daten nicht> direkt zugreifen kann, sondern nur über bereitgestellte Funktionen. Man> weiß nicht mal, wie die Daten sind. Das ist für mich etwas, das bei OOP> wichtig ist, aber nicht unbedingt ein OOP-Konzept. In C gibt es den> FILE*, den ich von fopen() zurückbekomme und auf den ich nie direkt> zugreife, sondern ihn nur an andere File-Funktionen übergebe. Das ist> für mich auch Datenkapselung, aber nicht OOP.
Wie, Du hast noch nie den Filedescriptor aus einem FILE*-Handle heraus
gefiddelt? :-)
Nee, echt jetzt: Fachbegriffe haben die Aufgabe, bestimmte Dinge für
Fachleute greif- und benennbar zu machen. Wenn sich jeder seine eigene
Definition zulegt, kommen wir nach Babylon. Ein FILE*-Handle ist keine
Datenkapselung, sondern schlicht eine Datenstruktur, nicht weniger, aber
auch nicht mehr. Datenstrukturen sind der Kern jeder Datenkapselung,
gehen aber über die reine Strukturierung von Daten hinaus.
>> Polymorphie heißt, daß eine Methode je nachdem, mit welchen Parametern>> sie aufgerufen wurde, unterschiedliche Dinge tut. Eine Methode "add",>> die mit zwei Integers aufgerufen wird, wird diese beiden addieren und>> das Ergebnis der Addition zurückgeben. Aber eine Methode "add", die mit>> zwei Strings aufgerufen wird, wird diese konkatenieren: 3 + 3 = 6, "a" +>> "b" => "ab".>> Das, was du beschreibst, ist eher einfache Funktionsüberladung. Das> wesentliche Element von Polymorphie ist, dass man beim Aufruf der> Funktion den Typ des Objekts gar nicht kennt. Deshalb wird zur Laufzeit> automatisch entschieden, welche Funktion dann tatsächlich aufgerufen> werden soll ("dynamic dispatch").
Dynamic Dispatching ist eines der Elemente von Polymorphie, virtuelle
Funktionen, das Überladen von Funktionen und Operatoren etc. sind andere
Elemente, die dazugehören. Im Kern dreht sich alles darum, dieselben
Schnittstellen mit unterschiedlichen Datentypen nutzen zu können.
Gerade am Wegesrand gefunden: http://openbook.rheinwerk-verlag.de/oop/
Christian M. schrieb:> Verstehe ich jetzt das richtig: Strings (als Variablen) sind Objekte,> die Methoden haben, aber Zahlen (auch Variablen) sind keine Objekte, da> muss man mit deM Math-Objekt (deren Methoden) "bearbeiten"?! =>> Unlogisch und unkonsequent, oder?!
In JavaScript sind Zahlen Objekte, und haben Eigenschaften und Methoden.
Da man aber nicht ständig Funktionen wie sin(), max() oder exp()
braucht, ist es durchaus sinnvoll, diese Funktionen nicht direkt an die
Zahl-Objekte zu klemmen, sondern sie in eine eigene Einheit auszulagern
-- und genau diese Funktion hat das Math-Objekt, das mathematische
Funktionen und Konstanten bündelt. Dadurch bleibt der globale Namensraum
sauber, und die einzelnen Number-Objekte bleiben klein und performant.
Entschuldige, aber was ist eigentlich Dein Ziel? Wolltest Du nun
JavaScript lernen oder dessen Entwicklern Fehler nachweisen? Wenn Du
alles, das Du noch nicht verstehst, gleich als "unlogisch und
unkonsequent" abtust, wirst Du vermutlich nicht allzu weit kommen. Und
wenn Du den JavaScript-Entwicklern die Unzulänglichkeiten von JavaScript
nachweisen willst, dann gib' Dir keine Mühe: das hat Douglas Crockford
in "JavaScript: The Good Parts" bereits sehr ausführlich und überaus
kompetent getan.
Der Sinn der OOP wird klarer, wenn Du etwas kompliziertere Objekte
betrachtest als Zahlen und Strings. Angenommen, Du willst eine
Bibliothek für Vektorarithmetik schreiben. Einen Vektor kannst Du auf
verschiedene Arten implementieren, z.B. als Array, als verkettete Liste,
als feste Anzahl einzelner Variablen. Wenn Du jetzt eine Funktion hast,
um Vektoren zu addieren, dann sieht diese Funktion für alle drei
Implementierungen völlig unterschiedlich aus. Der Array-Methode musst Du
zwei Array-Pointer übergeben, der Listenmethode zwei Listenpointer, der
Variablenmethode eine Haufen einzelner Werte.
Beim Objektorientierten Ansatz ist Dein Vektor in ein Objekt gekapselt.
Statt einer Funktion rufst Du eine Additions-Methode des Objekts auf und
übergibst als Parameter ein anderes Vektorobjekt. Dabei spielt die
interne Implementierung eines Objekts überhaupt keine Rolle. Für den
Benutzer ist das eben ein Vektor und sonst nichts. Du kannst die
verschiedenen Vektorklassen beliebig gegeneinander austauschen, ohne
dass Du Deine Software ändern musst. Die Methoden abstrahieren so weit
von der internen Darstellung des Vektors, dass Du sie verwenden kannst,
ohne die Details zu kennen. Änderungen an der Vektorklasse erfordern
keine Änderung am Programm. Wenn Deine Software irgendwann auf einem
echten Vektorprozessor laufen soll, der z.B. Vektoraddition in der
Hardware unterstützt, dann leitest Du aus der alten Vektorklasse eine
neue ab, die die Vektoradditiion an die Hardware durchreicht und alle
übrigen Funktionen wie bisher an das alte Vektorrobjekt weitergibt. Das
nennt man Vererbung.
Du darfst nicht den Fehler machen, die Kapselung in Objekte als
Einschränkung zu sehen. Objekte werden erst dadurch flexibel einsetzbar,
dass sie ihren inneren Aufbau verbergen und vom Benutzer kein Wissen
darüber voraussetzen.
Die Vorteile der OOP werden einem nicht so schnell klar, wenn man gerade
damit anfängt, das ging mir auch so. Aber nach einer Weile willst Du
nciht mehr darauf verzichten, Wobei es naürlich auch Situationen gibt,
in denen sich OOP einfach nicht lohnt, z.B. auf kleinen
Microcontrollern. Aber das Fass will ich hier nicht schon wieder
aufmachen.
Rolf M. schrieb:> Wenn die Entscheidung, welche Funktion> aufzurufen ist, ähnlich deinem Beispiel von zwei oder mehr Objekten> abhängig ist, spricht man von multiple dispatch, was in keiner mir> bekannten OOP-Sprache direkt umgesetzt ist.
Schon wieder Common Lisp.
Marc schrieb:> Rolf M. schrieb:>> Wenn die Entscheidung, welche Funktion>> aufzurufen ist, ähnlich deinem Beispiel von zwei oder mehr Objekten>> abhängig ist, spricht man von multiple dispatch, was in keiner mir>> bekannten OOP-Sprache direkt umgesetzt ist.>> Schon wieder Common Lisp.
Ich hab ja heimlich den Verdacht, daß Lisp in Wahrheit Binärcode ist:
"(" für eine 1, ")" für eine 0, alles andere sind Kommentare. :-)
Sheeva P. schrieb:> In C gibt es den>> FILE*, den ich von fopen() zurückbekomme und auf den ich nie direkt>> zugreife, sondern ihn nur an andere File-Funktionen übergebe. Das ist>> für mich auch Datenkapselung, aber nicht OOP.>> Wie, Du hast noch nie den Filedescriptor aus einem FILE*-Handle heraus> gefiddelt? :-)
Warum sollte er, dafür gibt es die Funktion fileno, sozusagen eine
Memberfunktion von FILE zum Zugriff auf diese private Variable.
Sheeva P. schrieb:> Ich hab ja heimlich den Verdacht, daß Lisp in Wahrheit Binärcode ist:> "(" für eine 1, ")" für eine 0, alles andere sind Kommentare. :-)https://xkcd.com/224/
Michael B. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Wie, Du hast noch nie den Filedescriptor aus einem FILE*-Handle heraus>> gefiddelt? :-)>> Warum sollte er, dafür gibt es die Funktion fileno,
Ja, genau damit macht man das... Entschuldige, aber ich habe leider
nicht verstanden, was Du mir damit sagen möchtest.
> sozusagen eine> Memberfunktion von FILE zum Zugriff auf diese private Variable.
In C gibt es keine privaten Variablen. Ja, static existiert, ist aber
was anderes als "private" in C++-Structs oder -Klassen.
Christian M. schrieb:> Verstehe ich jetzt das richtig: Strings (als Variablen) sind Objekte,> die Methoden haben
Laß mal deine konkrete Programmiersprache, die du grad übst, außen vor
und betrachte das Ganze mit etwas größerem Abstand.
Also:
Stell dir vor, du müßtest irgend eine Anwendung schreiben, die mit
vielen unterschiedlichen Dingen sich abgibt, wobei aber diese Dinge eine
Reihe gleicher Anforderungen erfüllen müssen - das klassische Beispiel
ist ein Grafikprogramm, wo man auf dem Bildschirm oder Drucker oder
sonstiger Fläche eine Vielzahl von Dingen haben kann: Punkte, Kreise,
Dreiecke, Vierecke, rote und blaue, gefüllte und ungefüllte. Die sind
alle unterschiedlich, aber sie müssen in einigen Hinsichten gleich
behandelt werden: speichern, laden, zeichnen, und so weiter.
Jetzt könntest du für jede Art dieser Dinge in einer umfänglichen
Routine if ding=kreis else if ding=viereck.. usw. alle Varianten
berücksichtigen, wenn es daran geht, all die Dinge, die der Grafiker auf
seinem Bildschirm haben will zu zeichnen. Das ist umfänglich und wenn
ein neues Ding dazukommt, mußt du deine Riesenroutine umschreiben, damit
sie auch das neue Ding zeichnen kann.
Mit Objekten macht man das anders. Da hat so ein Objekt nicht nur seine
Eigenschaften (wie XY-Position, Größe, Farbe usw), sondern auch seine
Methoden und eine davon ist die Methode "Zeichne_Dich". Deine Routine
zum Zeichnen aller Dinge des Bildes, was der Grafiker da grad entwirft,
schnurrt deshalb auf Mini-Größe zusammen: for all do Zeichne_Dich; und
jedes Objekt zeichnet sich selber - und zwar unabhängig von allen
anderen Objekten. Dem Kreis ist es egal, wie ein Dreieck sich zeichnet.
Er braucht bloß zu können, sich selbst zu zeichnen.
Genauso geht es, wenn dem Grafiker sein Bild nicht gefällt und er das
eine Ding mehr nach rechts rücken will und das andere nach oben, oder
das nächste etwas größer oder gedreht. Zu diesem Zweck haben all die
Objekte des Grafikprogramms eine Reihe von Eigenschaften (Properties),
die man von außen verändern kann (ohne wissen zu müssen, was man damit
innerhalb des Objektes anrichtet), die aber bei allen gleich sind (dank
Vererbung).
Die Koordinate ist ein typisches Beispiel.
Wenn du prozedural programmierst, mußt du auch für das Verrücken eines
Kringels eine Riesenroutine starten, denn jedes Ding ist ja ein Record
(oder in C ein Struct) und du kannst nicht mit dem gleichen Befehl auf
Records (Struct's) von unterschiedlicher Definition zugreifen (ein
struct Dreieck ist eben was anderes als ein struct Kreis).
Wenn man jedoch Kreis, Dreieck, Rechteck usw. von einem gemeinsamen
Vorfahren "Kringel" ableitet, der solche Eigenschaften wie Koordinate,
Drehwinkel, Größe, Farbe, Füllung usw. bereits in sich hat, dann kann
man eben diese Eigenschaften bei allen Dingen auf dem Bild des Grafikers
ändern, ohne unterscheiden zu müssen, um was für ein Ding es sich grad
handelt. Also etwa so: Current_Kringel.X = 147 (egal ob es konkret ein
Dreieck oder Viereck ist)
Kurzum: Wenn man mit einer Vielzahl von Dingen hantieren muß, die in
gewisser Hinsicht alle gleich behandelt werden müssen, die aber dennoch
innerlich unterschiedlich sind, dann ist OOP angesagt.
Für irgend eine blöde Variable inclusive Strings ist sowas hingegen
Mumpitz. Da ist eine simple Zuweisung nebst Formel (wenn nötig) völlig
ausreichend. Ein String.LöscheDich ist Unfug, String:='' tut's auch.
Etwas klarer jetzt?
W.S.
W.S. schrieb:> Ein String.LöscheDich ist Unfug, String:='' tut's auch.
Wobei man etwas aufpassen muss. Letztere Anweisung kann in einigen
Sprachen einen neuen, leeren String erzeugen, und der alte String muss
vom GC entsorgt werden. Und dann ist da natürlich die Schreibweise --
clearString(str) bzw. str.clear. Wobei man für letzteres nicht unbedingt
OOP benötigt, in DLang, Nim und einigen anderen Sprachen wird str.clear
automatisch in den Funktionsaufruf clear(str) gewandelt. Dlang nennt das
UFCS:
http://www.drdobbs.com/cpp/uniform-function-call-syntax/232700394
Bei Nim hat man zugegebener Weise das Problem, wenn man clear() vom
Modul strings qualifiziert importiert, dann müsste man ja
strings.clear(str) schreiben und str.strings.clear wäre nicht schön und
funktioniert wohl auch nicht. Einige sehen da ein Problem, aber die
meisten importieren einfach das ganze Modul, also alle Funktionen
unqualifiziert, dann funktioniert es, und da andere gleichnamige
Funktionen in der Regel andere Parameter haben gibt es auch meist keine
Probleme. Und wenn doch, dann meckert der Compiler, und man muss eben
den Modulnamen angeben.
Moby A. schrieb im Beitrag #4624966:
> Jan H. schrieb im Beitrag #4621860>> Es gibt ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf Millionen Bücher>> zu dem Thema.>> Die sind auch nötig.> Das ist nichts was naturgegeben intuitiv und ohne steile Lernkurve> einfach anzuwenden wär.> OOP gibt vor Dinge zu vereinfachen, führt aber tatsächlich eine Menge> neuer Bürokratie ein.> Das lohnt sich erst bei grösseren Projekten.
Und wie wir wissen, spricht hier einer aus Erfahrung...
Ne echt jetzt, wie wär's wenn du das OOP Bashing mal unterlassen
könntest. Du hast schlicht keine Ahnung davon. Du hast OOP noch nicht
ein einziges Mal angewendet. Was außer einem ATtiny und Assembler kennst
du überhaupt?
Moby A. schrieb im Beitrag #4624966:
> Jan H. schrieb im Beitrag #4621860>> Es gibt ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf Millionen Bücher>> zu dem Thema.>> Die sind auch nötig.
Eigentlich sind die meisten davon ähnlich überflüssig wie Deine
"Beiträge" zu diesem Thread hier. OO ist kein Hexenwerk, wobei es
zugegeben ein wenig schwieriger ist, sie ausgerechnet an JavaScript mit
einer etwas exotischen Realisierung der OO lernen zu wollen.
> OOP gibt vor Dinge zu vereinfachen, führt aber tatsächlich eine Menge> neuer Bürokratie ein.> Das lohnt sich erst bei grösseren Projekten.
OO ist auch bei kleinen Projekten sinnvoll, wenngleich die Stärken der
OO mit zunehmender Projektgröße immer stärker zum Tragen kommen. Ab
einer gewissen Projektgröße ist die Entwicklung ohne OO kaum noch
beherrschbar.
In den meisten Fällen trägt OO allerdings sehr dazu bei, die
Projektgröße kleiner und beherrschbarer zu machen, auch bei kleinen
Projekten. Insofern führt OO keine Bürokratie ein, sondern hilft dabei,
sie zu verringern und das Projekt insgesamt zu vereinfachen -- was
naturgemäß zu fehlerärmerer, stabilerer und besser wartbarer Software
führt.
Das kann man natürlich alles nicht wissen, wenn man OO nicht kennt und
aus Angst vor dem Scheitern auch nicht lernen will. Und bevor Du jetzt
schon wieder einen fremden Thread kaperst, lies' doch einfach Kapitel 2
des von mir oben schon verlinkten Openbook. Dann kannst Du vielleicht
wenigstens etwas halbwegs kompetentes zum Thema beitragen. :-)
Moby A. schrieb im Beitrag #4625040:
> TriHexagon schrieb:>> Es gibt ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf Millionen Bücher>> zu dem Thema.>> einfach mal zur Kenntnis zu nehmen.
Besser wäre "Erkenntnis gewinnen"
Leider sind eben 99,99% dieser Seiten für "Zur-Kenntnis-Nehmer"
geschrieben.
Zudem kann man doch nicht OOP dafür verantwortlich machen, daß ein so
geringer Anteil der IT-Schaffenden sie zur Lösung von Problemen
einzusetzen versteht.
Ich entwickle täglich mit OO die Software, die mir einen Lebenunterhalt
verdient. Und dann bin ich ja Anwender der üblichen
PC-Software-Verdächtigen,
Moby A. schrieb im Beitrag #4625040:
> Damit muß dann um die Ecke gedacht werden. Alles im lächerlichen Namen der> Vereinfachung?
die MS aus welchen Gründen auch immer, durch "Um-die-Ecke-Denken"
programmiert. Vielleicht sind diese Ecken ja für manche sehr straight
und nur für die Anderen ein Hindernis beim Denken.
Um mal wieder auf den Ausganspost zurück zu kommen:
Christian M. schrieb:> Hallo Programmierer,
Bin ich nicht, aber ich habe in meinem langen Leben schon viele Zeilen
Software entwickelt. Ziemlich viele, und in verschiedensten Sprachen.
> ich bin im JS-Kurs jetzt bei den Objekten angelangt. Aber mir> erschliesst sich der Sinn eines solch abstrakten Gebildes absolut nicht.> Kann mir einer verklickern, wofür das gut sein soll?> Im Kurs mach ich jetzt als Uebung eine Telephonliste von Freunden,> komplizierter geht es ja wohl nicht, wie soll man da flexibel erweitern?
Naja. Das Grundproblem bei dir ist wahrscheinlich, daß man dir eine an
sich gute Sache (OOP) anhand einer totalverkackten 'Programmiersprache'
(JS) beibringen will. Das muß zwangsläufig zu Abwehrreaktionen führen!
> Unlogisch ist es auch: Das Objekt hat Methoden, die z.B. den String> manipulieren, aber wofür ist denn das Math.-Objekt? Da sollte doch die> Zahl das Objekt sein...?!
Und da hast du schon die Depperei entdeckt. In anderen Sprachen bindet
man z.B. die math.h ein, um die Bibliotheksfunktionen zu nutzen, oder
man hat 'Zahlenobjekte' einer Klasse, die von selber die höheren
Funktionen kann.
Das math von JS ist kein Objekt, sondern eine Krücke.
Nun gut, in der realen Welt ist auch die Krücke ein reales Objekt...
> Intern wird es ja eh prozedural verarbeitet.
Am Ende ist alles Assembler.
Aber das ist auch nur eine Metaebene, zu guterletzt wird alles in
Microcode auf dem Prozessor abgearbeitet.
Wer eine Telephonliste von Freunden in Microcode realisieren will, hat
meine Hochachtung! Assembler ist ja auch nicht das, was wirklich auf dem
Blech abläuft.
> Bin ich zu alt?
Kann sein... Mit dem Alter kommt die Erfahrung, und man merkt auch
leichter, wenn man verarscht wird. Wenn man MIR z.B. auch nur irgendwas
neues, aktuelles, hippes mit JS beibringen wollte, dann würde ich von
vornherein nur lachen (oder wahlweise abkotzen).
Was ist denn das überhaupt für ein bescheuerter Kurs, bei dem man
'programmieren' mit JS lernen soll?
Die Dozenten haben als Ausbildung wahrscheinlich auch nur "Webseiten
programmieren (sic!) mit JavaScript in drei Wochen"
> Gruss Chregu
Dito,
Baku
@W.S.:
Vielen Dank für diese mal anschauliche Erklärung! Nicht dieses "Auto ist
rot, Auto hupt"! :-)
@Baku M.:
Ist der Online-Kurs bei codecademy. HTML/CSS habe ich schon durch,
danach folgt dann noch git und noch ein paar. Wenn ich das durch habe,
stellt mich eine Firma als Programmierer an.
Hobbymäßig habe ich schon ziemlich viel programmiert, auf dem C64 ein
bisschen, Z80, 68HC11, Amiga, PIC und PC/Windows. Assembler, BASIC,
Arexx, alles ausser C.
Gruss Chregu
Sheeva P. schrieb:> Aus dieser FAQ: "Go takes a different approach.">> Ok, "Go verfolgt einen anderen Ansatz". Kein Problem -- aber ein anderer> Ansatz, dem wesentliche Eigenschaften der Objektorientierung fehlen, ist> eben kein objektorientierter Ansatz. Ich verstehe nicht, wie man auf der> einen Seite sagen kann, man habe einen besseren Ansatz gefunden, der dem> OO-Ansatz überlegen sei, auf der anderen Seite aber behauptet, der neue> Ansatz sei in Wirklichkeit dann irgendwie doch objektorientiert, obwohl> dabei wesentliche Teile dessen fehlen, was OO ausmacht. Sorry, aber das> ist doch schizophren.
Ein anderer Ansatz muss ja nicht im Wiederspruch zu OO stehen. Es spielt
doch keine rolle, ob man es nun Klassen nennt oder wie in go
Structtypen. Es spielt keine Rolle, ob man Datentypen funktionen
zuordnet, oder man Funktionen datentypen zuordnet. Das resultat ist das
selbe, der Ansatz ein anderer, aber OO wiederspricht er nicht
zwangslaufig.
Baku M. schrieb:> Wenn man MIR z.B. auch nur irgendwas neues, aktuelles, hippes mit JS> beibringen wollte, dann würde ich von vornherein nur lachen (oder> wahlweise abkotzen).> Was ist denn das überhaupt für ein bescheuerter Kurs, bei dem man> 'programmieren' mit JS lernen soll?
Du kennst dich mit JS nicht (mehr) aus, glaubst aber alles darüber zu
wissen? JS ist auch schon einige Jahre alt, und es hat sich stark
verändert. Damals, befor es ES6 gab, war es für OO wirklich unbrauchbar:
1
"use strict";// ungetestet
2
3
functionPerson(name){
4
this.name=name;
5
}
6
7
Person.prototype.introduce=functionintroduce(){
8
alert("Hi, I'm "+this.name);
9
};
Seit ES6 ist es aber gereits ganz brauchbar geworden:
1
"use strict";// ungetestet
2
3
classPerson{
4
constructor(name){
5
this.name=name;
6
}
7
introduce(){
8
alert("Hi, I'm "+this.name);
9
}
10
}
Man kann fast alles, was man nativ schreiben kann, auch als webanwendung
schreiben. Inklusive 3D Games, Videochat & Verarbeitungsprogramme und
co. Zugegebenermassen wird für Dinge, die viel Leistung brauchen haufig
von anderen Sprachen nach asmjs übersetzt, aber asmjs ist immernoch ein
JS subset. Einige unschönheiten konnte auch ES6 nicht ausbügeln, aber
gröstenteils kann es sich sehen lassen.
Daniel A. schrieb:> Ein anderer Ansatz muss ja nicht im Wiederspruch zu OO stehen. Es spielt> doch keine rolle, ob man es nun Klassen nennt oder wie in go> Structtypen.
In C gibt es auch Structs, trotzdem ist es keine OO-Sprache.
> Es spielt keine Rolle, ob man Datentypen funktionen> zuordnet, oder man Funktionen datentypen zuordnet.
Doch, das sind zwei fundamental unterschiedliche Konzepte. Das eine
heißt Datenkapselung, das andere heißt Typsicherheit. Die Datenkapselung
ist ein wesentlicher Bestandteil von OO, Typsicherheit nicht.
Obendrein unterstützt Go auch keine Vererbung und keinen Polymorphismus.
Versteh' mich bitte nicht falsch, ich hab' nichts gegen Go, aber wenn
man einen vollkommen anderen Ansatz verfolgt, der nicht einmal eine
einzige der wesentlichen Eigenschaften von OO unterstützt, dann ist es
keine OO. Darum sollen sich die Go-Leute doch bitte ein anderes Wort
ausdenken, anstatt zu versuchen, einen etablierten Fachbegriff
umzudefinieren.
Sheeva P. schrieb:> Obendrein unterstützt Go auch keine Vererbung und keinen Polymorphismus.
Also eigentlich unterstützt Go Polymorphismus, nämlich mithilfe von
Interfaces (in Rust sind es Traits). Das mag vielleicht nicht der
klassische Weg sein wie in C++ oder Java, aber praktisch ist es
Polymorphismus, schließlich bilden sie eigene Typen. Diese neue, leicht
gewichtete Variante von OOP (keine Vererbung) sieht man fast überall bei
den neuen Sprachen. Bei Go, Rust ist es so und bei Nimrod scheint es
auch so zu sein. Den Ansatz finde ich gar nicht so schlecht, kann mir
aber vorstellen, dass man Vererbung vermissen wird.
Moby A. schrieb im Beitrag #4625040:
> TriHexagon schrieb:>> Du hast schlicht keine Ahnung davon.>> Dazu langt es schon, die nötige Masse von>>> Es gibt ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf Millionen Bücher>> zu dem Thema.>> einfach mal zur Kenntnis zu nehmen.> Was wird da wohl alles drin beschrieben sein?> Es braucht viele viele Erklärungen. Das bedeutet nichts anderes als daß> hier intuitives prozedurales Denken mit Gewalt umgebogen werden muß. Mit> viel zu vielen neuen Konstruktionen. Damit muß dann um die Ecke gedacht> werden. Alles im lächerlichen Namen der Vereinfachung?> Für viele Anwendungen ist das überflüssig wie ein Kropf... Ne echt> jetzt.
Hahaha, also ist jetzt die Anzahl der Literatur, über ein Thema, ein
Indikator dafür wie komplex eben dieses ist. Wenn man das so sieht kommt
man wohl zur Erkenntnis, dass Kochen komplexer ist als Quantenphysik. Es
gibt schließlich viel mehr über das Kochen zu lesen als über Physik.
Ne was kann OOP dafür, dass es zigtausend Bücher über den einen gleichen
Sachverhalt gibt, obwohl ein einziges Gutes ausreicht? Es gibt auch
zigtausend Bücher über C#. Da wird zum Teil beim gleichen Verlag jedes
Jahr ein neues rausgehauen, aber sagt es mehr aus oder hat sich was an
C# verändert (wohlgemerkt Anfängerbücher)? Nö. Besser sind die auch
nicht, nur kann man noch mal Bücher verkaufen, da die Menschen oft
glauben, sie brauchen das Neuste.
Ich z.B. habe mir nie ein Buch über OOP gekauft, darüber gabs in meinem
C# Buch damals zwei oder drei kleine Kapitel, die völlig ausreichend
waren, um OOP zu verstehen und anwenden zu können. Das habe ich schon
zur Schulzeit gelernt, allein mit einem Buch, so schwer kanns also nicht
sein.
TriHexagon schrieb:> Ich z.B. habe mir nie ein Buch über OOP gekauft, darüber gabs in meinem> C# Buch damals zwei oder drei kleine Kapitel, die völlig ausreichend> waren, um OOP zu verstehen und anwenden zu können.
Wen dem Einen wie Schuppen aus den Haaren fällt, dafür braucht der
Andere eben 5 Mio Bücher - und verzweifelt trotzdem (oder deshalb).
Moby A. schrieb im Beitrag #4624966:
> Die sind auch nötig.> Das ist nichts was naturgegeben intuitiv und ohne steile Lernkurve> einfach anzuwenden wär.> OOP gibt vor Dinge zu vereinfachen, führt aber tatsächlich eine Menge> neuer Bürokratie ein.> Das lohnt sich erst bei grösseren Projekten.
Einem Teil deiner Sätze stimme ich zu.
Für viele Programmierer ist prozedurales Denken und Programmieren die
gewohnte Herangehensweise. Kommt vom PAP her. Wer das gar sehr
verinnerlicht hat, braucht Zeit und passenden Lesestoff, um den Sinn des
Ganzen zu kapieren - es ist nämlich relativ viel.
Weiters führt OOP tatsächlich ne Menge neuer Bürokratie ein, jaja, aber
zugleich vereinfachen sich die Dinge eben genau dadurch ganz erheblich -
vorausgesetzt, man setzt OOP dort ein wo sie sinnfällig ist und nicht
fanatisch auf Biegen oder Brechen.
Zum Schluß: Es lohnt sich auch bei kleinen Projekten, da kommt es eben
auf's Projekt an. Ich habe OOP schon bei vielen µC-Projekten benutzt. In
C und mit händisch angefertigten Objekt-Typen. Insbesondere bei
Menüsystemen und Grafikdisplays ist sowas ne echte Erleichterung. Für
eine ganz kleine Anwendung schau dir die Lernbetty und dort das (ganz
simple) Menü an. Ja, diese Minimalst-system hätte man auch anders
schreiben können, aber wenn du mal draufguckst, solltest du das
Potential erkennen, was da drinsteckt.
W.S.
c-hater schrieb:> Für eingefleischte C-ler, die für OOP-Konzepte naturgemäß auf C++> umsteigen müssten, ist die Hölle definitiv um vieles heisser...
Stimmt MMN so nicht. Ich bin in C "heimisch", das ist die Sprache in der
ich denke und mich ausdrücke. Um C++ mache ich einen großen Bogen, und
das nicht nur weil ich "OOP-Konzepte" in plain C umsetzen kann.
Dann mal eine Frage an die Profis hier: Wie löst ihr das
Konfigurationsproblem (d.h. Konfiguration wird zur Laufzeit, z.B. durch
eine Konfig-Datei festgelegt). Diese Daten beeinflussen ja auch Objekte
niedrigster Hierachiestufe.
Also wie gehts: Singleton Pattern? Mit String-Hash? Was passiert wenn
der Hash-Eintrag nicht da ist?
Irgendeine statisch-typisierte Lösung?
oder ein Factory Pattern?
Falls Singleton: wie vermeidet ihr Perfomance-Verluste durch Locks beim
Multithreading?
Wie löst ihr das, so dass man auch in Zukunft (neue Version braucht z.B.
weitere Konfiguration) flexibel bleibt?
nasefuss schrieb:> Stimmt MMN so nicht. Ich bin in C "heimisch", das ist die Sprache in der> ich denke und mich ausdrücke.
Eine einzige Sprache von der Wiege bis zur Bahre, das wär mir zu eng.
nasefuss schrieb:> das nicht nur weil ich "OOP-Konzepte" in plain C umsetzen kann
Naja.. Man kann da schon einiges machen, aber das ist kein Vergleich zu
dem, was man in Pascal mit Delphi/Lazarus und so geboten kriegt.
Und eines muß ich mal wieder loswerden: Wer soweit ist, daß er in C
Kategorien denkt, der sollte was dagegen tun, Horizont erweitern.
W.S.
nenene schrieb:> Dann mal eine Frage an die Profis hier: Wie löst ihr das> Konfigurationsproblem (d.h. Konfiguration wird zur Laufzeit, z.B. durch> eine Konfig-Datei festgelegt).
Vielleicht solltest Du für diese Fragestellung einen eigenen Thread
aufmachen.
> Diese Daten beeinflussen ja auch Objekte niedrigster Hierachiestufe.
Nicht unbedingt. Zunächst einmal gibt es auch konfigurierbare Systeme,
deren Software überhaupt gar nicht per OOP implementiert ist...
> Also wie gehts: Singleton Pattern? Mit String-Hash? Was passiert wenn> der Hash-Eintrag nicht da ist?> Irgendeine statisch-typisierte Lösung?> oder ein Factory Pattern?>> Falls Singleton: wie vermeidet ihr Perfomance-Verluste durch Locks beim> Multithreading?>> Wie löst ihr das, so dass man auch in Zukunft (neue Version braucht z.B.> weitere Konfiguration) flexibel bleibt?
...und um solche Fragen beantworten zu können, müsstest Du näher
ausführen was denn nun genau die Anforderungen an das konkrete System
sind. Eine pauschale Antwort hierzu wird es vermutlich nicht geben.
A. K. schrieb:> nasefuss schrieb:>> Stimmt MMN so nicht. Ich bin in C "heimisch", das ist die Sprache in der>> ich denke und mich ausdrücke.>> Eine einzige Sprache von der Wiege bis zur Bahre, das wär mir zu eng.
Das ist mMn nicht das, was er ausdrücken wollte. Dass man eine
Lieblingssprache hat, mit der man am besten klar kommt, ist keinesfalls
ungewöhnlich.
Auch mir liegt C am ehesten, aber ich mag auch C++ und Java. Python zu
lernen habe ich mir seit einer Weile vorgenommen... sollte das endlich
mal wahr machen ;-)
nenene schrieb:> Dann mal eine Frage an die Profis hier: Wie löst ihr das> Konfigurationsproblem (d.h. Konfiguration wird zur Laufzeit, z.B. durch> eine Konfig-Datei festgelegt). Diese Daten beeinflussen ja auch Objekte> niedrigster Hierachiestufe.> Also wie gehts: Singleton Pattern? Mit String-Hash? Was passiert wenn> der Hash-Eintrag nicht da ist?> Irgendeine statisch-typisierte Lösung?> oder ein Factory Pattern?
Ehrlich gesagt, habe ich Dein Problem nicht ganz verstanden. Vielleicht
magst Du einen eigenen Thread aufmachen und dort dann ein wenig genauer
beschreiben, was genau Du machen willst?
nasefuss schrieb:> Stimmt MMN so nicht. Ich bin in C "heimisch", das ist die Sprache in der> ich denke und mich ausdrücke. Um C++ mache ich einen großen Bogen, und> das nicht nur weil ich "OOP-Konzepte" in plain C umsetzen kann.
Du setzt in plain C Vererbung und Polymorphie um? Nicht, dass das nicht
wirklich ginge, aber wer kann das dann noch lesen und verstehen?
Also: Höchstens als Machbarkeitsstudie interessant und vielleicht, um
auch eingefleischten C-lern begreiflich zu machen, was in C++ passiert.
Dafür ist es durchaus akzeptabel, ich selber hab' mir die OOP-Sache ja
letztlich auch erst wirklich erfolgreich beigebracht, indem ich auf
Asm-Ebene verfolgt habe, was da so im Detail passiert. Erst dadurch ist
wirkliches Verständnis entstanden und damit die Möglichkeit, den Kram
sinnvoll zu nutzen.
Diese Umwege haben aber wirklich nur Leute nötig, die von der ein
prozeduralen Programmierung kommen. Leute, die direkt von Anfang an OO
programmieren, brauchen das nicht. Das Schlimme ist: so gut wie kein
Programmieranfänger programmiert wirklich OO, selbst wenn er mit einer
OO-Sprache beginnt. Er benutzt i.d.R. vielmehr fertige Klassen, leimt
die mit ein bissel prozeduralem Kram zusammen und versteht am Ende einen
Scheissdreck davon, wie man OO-Programme schreibt...
Man muss nicht mit OOP aufgewachsen sein, um es als Fortschritt zu
sehen. C++ hatte damals etliche Leute recht fix überzeugt (*) und mit
Zortech C++ kam auch recht schnell ein guter nativer x86 Compiler raus.
Zu diesem Zeitpunkt kannten aber die meisten Leute nur prozedurale
Programmierung - die paar Leute mit Smalltalk oder Simula Kenntnissen
spielten keine Rolle.
*: Freilich nicht unbedingt ohne Kritik. Mit manchen Stellen der Syntax
konnte ich mich nach der Lektüre vom Stroustrup nicht anfreunden.
c-hater schrieb:> Du setzt in plain C Vererbung und Polymorphie um? Nicht, dass das nicht> wirklich ginge, aber wer kann das dann noch lesen und verstehen?
Ich mache das häufig, der Code wird dadurch strukturierter, besser
gekapselt und schlussendlich besser lesbar. Hier mal einige
Implementierungsmöglichkeiten, je nach Anwendungsfall kann man es auch
anders machen.
Beispiel mit Objekten:
Nach diesem Muster könnte man beliebig viele DPA_OutputDevice typen
definieren und über die DPA_OutputDeviceInterface schnittstelle
ansprechen.
Alles total übersichtlich und einfach zu verstehen.
A. K. schrieb:> Man muss nicht mit OOP aufgewachsen sein, um es als Fortschritt zu> sehen. C++ hatte damals etliche Leute recht fix überzeugt (*)
Interessanterweise scheint es Leuten, die Jahre lang nur prozedural
programmiert haben und nichts anderes kennen, schwerer zu fallen OOP zu
lernen als diejenigen, die nur OOP gemacht haben, PP zu lernen.
@Daniel Abrecht Genau genommen ist das eine Komposition und keine
Vererbung. Aber es ist ein gängiger Workaround Vererbung nachzubilden.
Ein C++ Compiler dürfte das ungefähr so umsetzten. In Rust setzt man
sowas entweder mit einer Komposition um oder man verwendet type
aliasing:
http://stackoverflow.com/questions/32736170/what-is-the-best-way-to-inherit-a-struct-in-rust-1-3
Man kann in C übrigens auch richtig kapseln, nämlich indem man die
Deklaration der Datenstruktur nicht öffentlich macht und Zeiger als
Handle verwendet. Nur ausgewählte Funktionen (quasi Methoden) können mit
den Daten operieren.
foo.h
1
structFoo;
2
3
Foo*foo_create();
4
voidfoo_doThis(Foo*foo);
5
voidfoo_doThat(Foo*foo);
foo.c
1
#include"foo.h"
2
3
structFoo{
4
inta;
5
//...
6
};
7
8
Foo*foo_create(){
9
Foo*foo=malloc(sizeof(Foo));
10
//...
11
foo->a=0;
12
//...
13
}
14
15
voidfoo_doThis(Foo*foo){
16
//...
17
}
18
19
voidfoo_doThat(Foo*foo){
20
//...
21
}
Großer Nachteil dabei ist, dass man die Struktur nicht mehr auf den
Stack legen kann. Jedenfalls außerhalb von foo.c.
Daniel A. schrieb:> Alles total übersichtlich und einfach zu verstehen.
In C++ wäre es jedenfalls übersichtlicher und einfacher. Genau deswegen
mach ich in C kaum noch OOP, weil dann kann ich ja gleich zu C++
greifen, dass mir wiederum auch andere Vorteile bietet.
Über die technischen vor- und Nachteile von OOP kann man lange
philosophieren.
Ich schätze dabei vor allem, dass OOP dabei hilft, den Programmcode
ordentlich zu strukturieren, so dass er über viele Jahre wartbar bleibt.
OOP habe ich bisher nur in Delphi benutzt, dort werden Instanzen aber
immer dynamisch erzeugt. Auf einen kleinen µC liese sich das nicht
übertragen, da ja dann eine Speicherverwaltung/Betriebssystem notwendig
wäre. Wie ist das in C++? Ich nehme an, dass dort das statische Anlegen
von Instanzen möglich ist?
Tommi schrieb:> OOP habe ich bisher nur in Delphi benutzt, dort werden Instanzen aber> immer dynamisch erzeugt
Du kannst auch den Datentyp Object verwenden, dessen Speicherort kannst
(musst) Du manuell verwalten, also kannst Du es auch auf dem Stack
haben, in dieser Hinsicht verhält sich Object genau wie ein Record..
Man kann C++ vollständig statisch schreiben, ohne auf Grundfunktionen
der OOP verzichten zu müssen. Das ist ein Grund, weshalb man es für
Mikrocontroller mit sparsamer RAM-Ausstattung verwenden kann, bei denen
dynamische Speicherverwaltung nicht in Frage kommt. Man ist dabei
natürlich eingeschränkt, aber m.E. besser dran als in C.
Tommi schrieb:> Ein Beispiel wäre nicht schlecht.> Ich denke dass das nicht ganz offtopic ist.
Die Speicherverwaltung der Klasseninstanzen unterscheidet sich in C++
nicht von der Speicherverwaltung von Skalaren, Arrays und Structs
(Pascal: Records). Globale instanzen sind statisch und lokale
(nichtstatische) Instanzen landen auf dem Stack. Dynamisch alloziert
(jenseits des Stacks) wird nur explizit.
Natürlich schränkt das ein. So ziemlich jede normale nicht eigens dafür
geschriebene C++ Lib kann man bei Verzicht auf den Heap vergessen.
Auch wenn das kein typisches OOP Beispiel ist: Für Stringverarbeitung
wird man normalerweise dynamischen Speicher verwenden, weil das einfach
nahe liegt. Ohne Heap muss man sich ersatzweise eben auf eine
Stringverarbeitung verlegen, die mit einer für die jeweilige Instanz
definierten maximalen Länge arbeitet und keine temporären Instanzen auf
dem Heap benötigt.
Man kann aber trotzdem typische Elemente von OOP Sprachstrukturen
verwenden, wie etwa heterogene Datenstrukturen über Vererbung. Etwa
mehrere verschiedene Typen von Temperatursensoren so zusammenfassen,
dass sich zwar die Implementierung unterscheidet, nicht aber die
Verwendung. Oder auf ähnliche Art unterschiedlichsten
Konfigurationsparametern ein gemeinsames Interface verpassen.
@A.K.
Danke für die Ausführungen!
Mit gewissen Vorbehalten gegen C (wofürs ja auf dem Mikrocontrolle kaum
eine Alternative gibt), habe ich mich bisher von C++ ferngehalten. Wenn
sich eine statische OOP dort aber so einfach umsetzen lässt, ist es doch
mal ein Versuch wert.
Sheeva P. schrieb:>> sozusagen eine Memberfunktion von FILE zum Zugriff auf diese>> private Variable.>> In C gibt es keine privaten Variablen. Ja, static existiert, ist aber> was anderes als "private" in C++-Structs oder -Klassen.
Was verstehst du am Wort 'sozusagen' nicht ?
Übrigens gibt es sehr wohl Impementationen, die FILE in einer Art
exportieren, daß die interne Struct darauf gar nicht abgebildet wird.
Stefan U. schrieb:> Ich schätze dabei vor allem, dass OOP dabei hilft, den Programmcode> ordentlich zu strukturieren, so dass er über viele Jahre wartbar bleibt.
Immer diese Laien.
Du hast offensichtlich noch nie versucht, ein vo jemand anderem
geschriebenes reales OOP (z.B. C++) Programm zu durchblicken oder ?
GERADE das was alles 'versteckt' abläuft macht es UNENDLICH SCHWER
nachzuvollziehen was das Programm tut (und was man ändern bzw. wie man
ergänzen darf ohne es kaputt zu machzen).
C ist wesentlich wartungsfreundlicher.
A. K. schrieb:> Eine einzige Sprache von der Wiege bis zur Bahre, das wär mir zu eng.
Aha, Englisch als Muttersprache, in der Schule Deutsch gelernt und dann
in Spanien spanisch gesprochen um im Alter in Griechenland an
griechisch-Kursen teilzunehmen.
Dein Leben ist nicht das normale Leben.
Michael B. schrieb:> Dein Leben ist nicht das normale Leben.
Den Spruch kenn ich schon. Aber damit kann ich leben. ;-)
Für seinen Bildungshorizont ist allerdings jeder selbst verantwortlich.
Ich bin mir freilich sicher, dass niemand, der mit APL anfängt, ein
Leben lang nur bei dieser einen Sprache bleibt. Ebenso jene, die in den
80ern mit dem BASIC des C64 laufen lernten.
Wenn das allerdings heissen soll, dass jene, die sich heute als
Jungspunde in C stürzen, überwiegend bis zur Rente nur darin verharren
werden, dann Amen.
>> Ich schätze dabei vor allem, dass OOP dabei hilft, den Programmcode>> ordentlich zu strukturieren, so dass er über viele Jahre wartbar bleibt.> Immer diese Laien.> Du hast offensichtlich noch nie versucht,
Ja laberkopp, wenn du meinst. Dann reichen 20 Jahre Berufserfahrung mit
OOP wohl nicht aus, um auf dein Niveau zu kommen.
Stefan U. schrieb:> Ja laberkopp, wenn du meinst. Dann reichen 20 Jahre Berufserfahrung mit> OOP wohl nicht aus, um auf dein Niveau zu kommen.
Nein, reichen nicht.
Michael B. schrieb:> Immer diese Laien.> Du hast offensichtlich noch nie versucht, ein vo jemand anderem> geschriebenes reales OOP (z.B. C++) Programm zu durchblicken oder ?> GERADE das was alles 'versteckt' abläuft macht es UNENDLICH SCHWER> nachzuvollziehen was das Programm tut (und was man ändern bzw. wie man> ergänzen darf ohne es kaputt zu machzen).>> C ist wesentlich wartungsfreundlicher.
Das ist totaler Unsinn. Den einzigen Laien den ich hier sehe, der bist
Du. Du redest abfällig über Dinge über die Du keinen Überblick hast.
Ich verwende C++, C und ASM seit Beginn der 90er und nutze es eben da wo
es Sinn macht und passt. Solche plumpen Sprüche und dann auch noch
andere Laien nennen, weil die die eigene Meinung nicht teilen.
Benenne doch mal die Vorteile von C gegenüber C++ bei Großprojekten.
So weit hergeholt mit der Wartungs(un)freundlichkeit bei C++ ist das
nicht. Bei fremden Codes ist es durch die virtuellen Methoden und
zigfache (Mehrfach) Vererbung manchmal schon unmöglich, allein durch
statisches Code-Anschauen rauszufinden, welche der 100 identisch
benannten "get/add/etc"-Funktionen am Ende für ein Objekt aufgerufen
wird.
Klar lässt sich sowas mit einem Debugger rausfinden, aber das ist auch
nicht immer so einfach (Echtzeit, ISR, etc.). Da hilft dann nur noch
Verstreuen von printf aka neudeutsch "Instrumentierung" ;)
Dagegen ist die Code-Vereinfachung durch die Standard-Container mit
Templates wirklich sehr schön.
Georg A. schrieb:> So weit hergeholt mit der Wartungs(un)freundlichkeit bei C++ ist das> nicht. Bei fremden Codes ist es durch die virtuellen Methoden und> zigfache (Mehrfach) Vererbung manchmal schon unmöglich [..]> Klar lässt sich sowas mit einem Debugger rausfinden, aber das ist auch> [..]
Schlechter und unübersichtlich aufgebauter Quellcode ist immer
wartungsunfreundlich, egal in welcher Sprache.
C++ ermöglicht sehr viele unterschiedliche Vorgehensweisen und ist eine
sehr freie Sprache. Wenn man es nicht effektiv benutzen kann, bzw.
keinen Bock hat genau das zu lernen, oder ständig Sprachmittel einsetzt
die man nicht verstanden hat, dann sollte man es auch nicht verwenden.
;-)
> Schlechter und unübersichtlich aufgebauter Quellcode ist immer> wartungsunfreundlich, egal in welcher Sprache.
Das komische ist aber gerade bei C++, dass selbst bei nur einem Autor
die Einzelklassen "schön" und strukturiert aussehen können, aber dann
das Gesamtkonstrukt gerade wegen den anonymen Objekten nicht mehr
durchschaubar ist. So extrem ist mir das noch bei keiner anderen Sprache
aufgefallen. Bei Perl oder C sieht man schon an einem File aus dem
Projekt, ob alles Schrott ist ;)
Chris F. schrieb:> Schlechter und unübersichtlich aufgebauter Quellcode ist immer> wartungsunfreundlich, egal in welcher Sprache.
Sicher, bloss lässt sich C++ besser zur obfuscation einsetzen als C.
In C muss man wenigstens hinschreiben, wenn was passieren soll, an der
Stelle wo es passiert, und das hingeschriebene ist eindeutig.
In C++ holen sich die jüngsten Coder einen runter was sie heute wieder
an neuesten Quirks gelernt haben, die sie sofort einsetzen müssen, um
ihre eigene eingebildete Überlegenheit vor allen anderen Programmierern
zu zeigen. Das geht so weit, daß der modernere C-Compiler die Konstrukte
des alten nicht mehr übersetzen kann.
Die Regel "Benutze nie mehr als nötig" wurde in C++ noch nie befolgt. Es
hat seinen Grund, warum heutige Programme grottig langsam und fehlerhaft
schlecht sind, Scrum alleine ist nicht an allem schuld.
> C++ ermöglicht sehr viele unterschiedliche Vorgehensweisen und ist eine> sehr freie Sprache. Wenn man es nicht effektiv benutzen kann, bzw.> keinen Bock hat genau das zu lernen, oder ständig Sprachmittel einsetzt> die man nicht verstanden hat, dann sollte man es auch nicht verwenden.
Was hilft das, wenn du ein Programm von einem anderen bekommst ? Das ist
leider die Realität im Business. Wirst du auch noch lernen, wenn du aus
der Schule kommst.
Michael B. schrieb:>> C++ ermöglicht sehr viele unterschiedliche Vorgehensweisen und ist eine>> sehr freie Sprache. Wenn man es nicht effektiv benutzen kann, bzw.>> keinen Bock hat genau das zu lernen, oder ständig Sprachmittel einsetzt>> die man nicht verstanden hat, dann sollte man es auch nicht verwenden.>> Was hilft das, wenn du ein Programm von einem anderen bekommst ? Das ist> leider die Realität im Business. Wirst du auch noch lernen, wenn du aus> der Schule kommst.
Beides ist richtig.
Es gibt leider viele Firmen, die qualitativ schlechten Sourcecode
akzeptieren. Meistens weil die Entscheidungsträger sowieso nicht
verstehen wie qualitativ gute Software denn aussieht.
Michael B. schrieb:> Sicher, bloss lässt sich C++ besser zur obfuscation einsetzen als C.> [..]> In C++ holen sich die jüngsten Coder einen runter was sie heute wieder> an neuesten Quirks gelernt haben, die sie sofort einsetzen müssen, um> [..]> Die Regel "Benutze nie mehr als nötig" wurde in C++ noch nie befolgt. Es> [..]> leider die Realität im Business. Wirst du auch noch lernen, wenn du aus> der Schule kommst.
Besser kann man nicht zeigen, dass man noch nie im professionellen
Umfeld mit C++ gearbeitet hat.
Beantworte bitte meine Frage und benenne die Vorteile von C gegenüber
C++ in großen Projekten. Wie wurde da in der Architekturplanung
vorgegangen und warum ist das dann in C++ schlechter?
Michael B. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>>> sozusagen eine Memberfunktion von FILE zum Zugriff auf diese>>> private Variable.>>>> In C gibt es keine privaten Variablen. Ja, static existiert, ist aber>> was anderes als "private" in C++-Structs oder -Klassen.>> Was verstehst du am Wort 'sozusagen' nicht ?
Das Wort kenne ich, aber hier ist es falsch. Es gibt eine Definition,
was eine Memberfunktion ist. fileno(3) ist keine, auch nicht
"sozusagen". Es gibt auch eine Definition, was eine private Variable
ist. Eine Variable in einem C-Struct ist keine, auch nicht "sozusagen".
Chris F. schrieb:> Beantworte bitte meine Frage und benenne die Vorteile von C gegenüber> C++ in großen Projekten.
Deine Frage wurde beantwortet, aber du verstehst es nicht, was soll man
da noch dazu schreiben ?
Der erste wichtige Unterschied liegt darin begründet, daß man ein
grosses C Programm lesend verstehen kann, während man ein C++ Programm
debuggen muss um nachvollziehen zu können, was an einigen Stellen
passieren mag.
Bei Projekten, die mehr als 1 Person erfordern, so daß die anderen
niemals das ganze Programm lesen und überblicken können, ist das
immanent wichtig. So lange du zu Hause nur deine kleinen Projekte
machst, ist es natürlich egal.
Man kann sich auch in C++ beschränken und Konstrukte nur dort
einsetzen wo sie gut und sinnvoll sind. Tut aber keiner, zumindest kein
C++ Verfechter. So ist leider die Realität, und dazu muss man keinen
Code von indischen Softwareentwicklern bekommen, dazu reichen die
deutschen Uniabsolventen schon aus.
Sheeva P. schrieb:> Das Wort kenne ich, aber hier ist es falsch.
Das Wort ist keineswegs falsch, sondern:
Lässt man das Wort weg, wäre der Satz falsch.
Da du geistig offenbar nicht in der Lage bist das Wort richtig
einzuordnen und es einfach überliest als ob es nicht da wäre, kommst du
fälschlicherweise zu der Schlussfolgerung, der Satz wäre falsch.
Andere Leute sagen dazu;: Du bist dumm.
Aber es mangelt dir nicht an Selbstüberheblichkeit den Fehler anderen
Leuten zuzuordnen.
Mark B. schrieb:> Es gibt leider viele Firmen, die qualitativ schlechten Sourcecode> akzeptieren. Meistens weil die Entscheidungsträger sowieso nicht> verstehen wie qualitativ gute Software denn aussieht.
Es gibt viele Firmen, deren Mitarbeiter den schlechten Code massenhaft
produzieren (kein Wunder, wenn man z.B. die Leistung von Programmierern
in der Anzahl geschriebener Zeilen bewertet, oder ihnen in Scrum pro
Sprint mehr abgearbeitete Änderungen abverlangt).
Gute Software habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Dabei bin ich
nicht besonders anspruchsvoll: Den Source Code von CP/M, GEM und Windows
3.1 beispielsweise kann ich durchaus als gut gelten lassen.
Abschreckende Beispiele waren MFC, PGP und OpenOffice Calc. Google
Chrome beispielsweise ist nicht mal wirklich schlecht, aber unendlich
aufgebläht durch den typischen C++ Effekt. Funktionen die fast nichts
tun, nur weiterleiten um die (Zugriffs- Aufruf- Typen-) Beschränkungen
von C++ zu umgehen.
Michael B. schrieb:> Der erste wichtige Unterschied liegt darin begründet, daß man ein> grosses C Programm lesend verstehen kann, während man ein C++ Programm> debuggen muss um nachvollziehen zu können, was an einigen Stellen> passieren mag.
Tatsächlich? ;-)
Ich denke, dass könnte vielleicht auch daran liegen, dass C-Konstrukte
wesentlich einfacher zu verstehen sind. Bei C++ dagegen wird man allein
von den syntaktsichen Möglichkeiten erschlagen (C++11... läßt auch
Grüßen).
Selbst wenn man den Überblick hat, sich auch in STL und Boost
eingearbeitet hat, braucht es einiges an praktischer Erfahrung, um mit
C++ sinnvoll zu arbeiten (und anderen Code zu verstehen).
Daher sind bei C++ im Unternehmen Schulungen und Coding Guidelines ein
wichtiger Faktor. Richtig angewand kann man die (umfangreichen) Vorteile
der Sprache nutzen. Und mit vernünftigen Design, lassen sich (imho) C++
Programme (viel!) besser verstehen als C Programme.
"C makes it easy to shoot yourself in the foot; C++ makes it harder, but
when you do, it blows away your whole leg." [Bjarne Stroustrup]
Mikro 7. schrieb:>> Der erste wichtige Unterschied liegt darin begründet, daß man ein>> grosses C Programm lesend verstehen kann, während man ein C++ Programm>> debuggen muss um nachvollziehen zu können, was an einigen Stellen>> passieren mag.>> Tatsächlich? ;-)
Na ja,
warscheinlich ist es mal wieder das kleine, feine, gut Dokumentierte,
dessen Funktionen ausschließlich gut benamst sind, C - Programm.
Und gegen dieses muss das große, aufgeblähte, mit grauenvoll benamsten
Klassen, die über tausende Zeilen groß sind antreten.
Kein Wunder das da OOP "verliert"
PS: C++ ist eine grauenvolle Sprache. Da gibts wesentlich bessere, aber
darum gehts hier ja nicht ^^
Was hier als "Argumente" gebracht wird ist wie früher die Diskussion ob
man auf dem Amiga Makroassembler (lang lebe OMA2 ;-)) oder bei
PC-Programmen Pascal oder C verwenden sollte um Anwendungen zu
schreiben, weil reiner Assembler ja viel besser sei und solche
"Skriptsprachen" total lame und die Compiler total viel unnötiges Zeug
einfügen. (bitte entsprechende newsgroup- und irc-flame Diskussionen
hier einfügen)
Weil etwas mehr Möglichkeiten bietet als etwas anderes, bietet es auch
mehr Möglichkeiten Unfug zu machen.
Aber deswegen ist es nicht direkt schlecht, es bedarf eben mehr Sorgfalt
und Richtlinien/Absprachen und einer ordentlichen Architektur.
Wenn ein Substandardprogrammierer, der nicht lernwillig ist, sich aus
ideologischen Gründen auf einzelne Programmiersprachen beschränkt ist
das sein Ding. Wenn er Code in einer Sprache die er nicht lernen und
begreifen will (oder kann) für unlesbar hält ist das auch sein Ding.
Hellhörig werde ich immer wenn ich so Sprüche höre wie: "solange du/man
zu hause die kleinen Projekte" oder wenn eine gegensätzliche Ansicht
geäußert wird: "du bist ja geistig nicht in der Lage die Wahrheit zu
sehen"/"Du bist dumm", wenn eine Sprache starke Typisierung und
Zugriffsbeschränkungen ermöglicht: "Es müssen Funktionen gebaut werden
die mit Murks die Zugriffsbeschränkungen aufheben"
Die Frage müsste lauten: "Warum hat wohl der Ersteller dieser Bibliothek
da Zugriffsbeschränkungen eingebaut?"
Für Substandardprogrammierer die weder Bock auf Lernen oder
Selbstreflektion haben, ist das dann so wie bei MFC oft gesehen:
Beschränkungen werden weggecastet, dadurch Zugriff auf Ecken wo der User
nicht dransollte, komische Fehlermeldungen, Linkerfehler, so kommt er
dann zum persönlichen Fazit: MFC/C++/Windows/Microsoft ist alles
Scheisse obwohl es daran liegt, dass er es nicht bedienen kann oder
lernen will.
In reinem C ist es übrigens noch VIEL schlimmer wenn man sich nicht an
den Aufbau von komplexen Frameworks hält und mit deren Eigenheiten lebt.
Das ist z.B. bei gängigen Linuxtools so, wer eine stored-procedure für
eine Datenbank, ein Kernel- oder Webserver-Modul bauen will, der wird zu
Vorgehensweisen gezwungen die total nebulös sind, verwendet
Schnittstellen die aus Rohdatenstrukturen, Funktionszeigercallbacks
usw... bestehen und muss die darunterliegende Struktur wie ein rohes Ei
behandeln.
Wenn nun eine Sprache daherkommt die das alles durch Sprachmittel und
Compilerprüfungen vereinfacht, dann ist das für große Projekte mit einem
Zeitplan und Budget ein Segen und sorgt für bessere Resultate mit
weniger eigenem, zu wartenden, Code.
Michael B. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Das Wort kenne ich, aber hier ist es falsch.>> Das Wort ist keineswegs falsch, sondern:> Lässt man das Wort weg, wäre der Satz falsch.
Der Satz bleibt auch mit dem Wort falsch.
> Da du geistig offenbar nicht in der Lage bist das Wort richtig> einzuordnen und es einfach überliest als ob es nicht da wäre, kommst du> fälschlicherweise zu der Schlussfolgerung, der Satz wäre falsch.
Deine Pöbeleien ändern nichts daran, daß der Satz falsch ist.
> Andere Leute sagen dazu;: Du bist dumm.> Aber es mangelt dir nicht an Selbstüberheblichkeit den Fehler anderen> Leuten zuzuordnen.
Solange es reicht, C++ auch ohne Debugger zu verstehen, ist Dein
kindisches Gepöbel nur eine Aussage über Dich selbst. Lustig! :-)
> daß man ein grosses C Programm lesend verstehen kann,> während man ein C++ Programm debuggen muss
Diese Aussagwe trifft meiner Meinung nach nur auf Personen zu, die C++
nicht beherrschen.
Stefan U. schrieb:>> daß man ein grosses C Programm lesend verstehen kann,>> während man ein C++ Programm debuggen muss>> Diese Aussagwe trifft meiner Meinung nach nur auf Personen zu, die C++> nicht beherrschen.
Jein. Man kann in jeder Sprache schlechten Code schreiben. Also auch in
C. Also auch in C++. Und schlechter Code ist eben oft schwer zu
verstehen.
Mark B. schrieb:> Stefan U. schrieb:>>> daß man ein grosses C Programm lesend verstehen kann,>>> während man ein C++ Programm debuggen muss>>>> Diese Aussagwe trifft meiner Meinung nach nur auf Personen zu, die C++>> nicht beherrschen.>> Jein. Man kann in jeder Sprache schlechten Code schreiben. Also auch in> C. Also auch in C++. Und schlechter Code ist eben oft schwer zu> verstehen.
Die Aussage war aber: in C++ ist es IMMER unlesbar.
Der Trugschluß ist wahrscheinlich C++ sieht doch aus wie C, also muß ich
das nach 20 Jahren C verstehen und wenn nicht, liegt's an C++.
Und wer ersthaft meint per Debugger zu verstehen, was er als C++ nicht
versteht, der hat noch nie gesehen, was ein ordentlicher Compiler so an
Code generiert.
Carl D. schrieb:> Die Aussage war aber: in C++ ist es IMMER unlesbar.
Das stimmt so natürlich nicht - klar.
A. K. schrieb:> Kurz ausgedrückt: Was ich nicht verstehe, das taugt nichts.
Und wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose. ;-)
Michael B. schrieb:> C ist wesentlich wartungsfreundlicher.
.. als C++
Ja, sehe ich genauso. Der Grund liegt aber nicht in der OOP, sondern
darin, wie das Ganze in C++ umgesetzt worden ist. Anstatt mal endlich
sinnvolle und merkbare Schlüsselwörter einzuführen, hat Stroustrup
wieder mal in die typische C Kiste gegriffen und doppelte Doppelpunkte,
Tilden vor Methoden und eine Menge Automatismen eingeführt, die man sich
alle merken muß, um damit nicht auf die Fresse zu fliegen.
Stroustrup hat's übertrieben - und zwar in die falsche Richtung. Ich hab
ihn seit Jahren im schrank stehen und schon etliche Male darüber den
großen Brechreiz bekommen. Nein, C++ nicht mit mir. Ich vergleiche das
mit dem Ansatz von Pascal und finde letzteren um Größenordnungen besser,
sauberer strukturiert, lesbarer.
A. K. schrieb:> Wenn das allerdings heissen soll, dass jene, die sich heute als> Jungspunde in C stürzen, überwiegend bis zur Rente nur darin verharren> werden, dann Amen.
AMEN. kruzisakramenzifix AMEN.
Ich sehe da kein Licht am Horizont. Mit Pascal wäre das kein Problem
gewesen, Pascal ist flexibel genug für Zukünftiges.
Aber die Jungspunde wollen ja nichts als C können und alle bisherigen
Versuche, aus dieser Furche herauszukommen, sind an zu kleinem geistigen
Horizont gescheitert. Das sieht alles wie ein bissel durchgemangeltes C
aus, wo ohne jegliche Fortune alle häßlichen Altlasten von C beibehalten
wurden.
Ich vergleiche das mal mit dem Versuch, vom Turnschuh wegzukommen, indem
man hinten nen Stöckel-Absatz drannagelt. Sorry, ein eleganter Pumps
wird auf solche Weise nicht draus. Höchstens eine Botte, mit der man auf
die Nase fällt.
Also bleibt es bis auf nicht absehbare Zeiten eben beim ollen häßlichen
C und all seinen Unzulänglichkeiten.
W.S.
W.S. schrieb:> Michael B. schrieb:>> C ist wesentlich wartungsfreundlicher.>> .. als C++> Ja, sehe ich genauso. Der Grund liegt aber nicht in der OOP, sondern> darin, wie das Ganze in C++ umgesetzt worden ist. Anstatt mal endlich> sinnvolle und merkbare Schlüsselwörter einzuführen, hat Stroustrup> wieder mal in die typische C Kiste gegriffen und doppelte Doppelpunkte,> Tilden vor Methoden und eine Menge Automatismen eingeführt, die man sich> alle merken muß, um damit nicht auf die Fresse zu fliegen.>> Stroustrup hat's übertrieben - und zwar in die falsche Richtung. Ich hab> ihn seit Jahren im schrank stehen und schon etliche Male darüber den> großen Brechreiz bekommen. Nein, C++ nicht mit mir. Ich vergleiche das> mit dem Ansatz von Pascal und finde letzteren um Größenordnungen besser,> sauberer strukturiert, lesbarer.
Das ist aber nur eine Frage Deines persönlichen Geschmacks, über den
sich bekanntlich nicht streiten läßt, und somit kein technisches oder in
einer anderen Weise sachliches Argument. Bei mir sieht es anders aus:
ich habe keine Angst vor Tilden, Doppelpunkten und anderen Sonderzeichen
(solange wir hier nicht über APL reden... :-)) und finde Pascal schwer
lesbar, was höchstwahrscheinlich daran liegt, daß ich seit dreißig
Jahren nichts mehr damit gemacht habe.
In Wirklichkeit ist diese Syntax vermutlich auch nur dann schwer lesbar,
wenn man nicht daran gewöhnt ist. Wie sonst wäre es zu erklären, daß es
dermaßen viele Sprachen gibt, die sich an diese Syntax anlehnen: C++, na
klar, aber auch Java, Perl, ECMAScript, R, Google Go, PHP, sowie etwa 60
andere. Das hätten die Autoren dieser Sprachen sicherlich nicht gemacht,
wenn sie die Syntax als schlecht lesbar empfunden hätten.
Man kann sicher trefflich über die Designentscheidungen von Stroustrup
und den Standardisierungsgremien philosophieren, allein: es nutzt
nichts. Die Designentscheidungen sind nun einmal gemacht, und sich
darüber zu ärgern, kann und wird nichts mehr daran ändern. Jetzt hat man
als Entwickler die Wahl: entweder, man findet Dich mit den Gegebenheiten
ab, oder man läßt es bleiben und sucht sich die Nische, in der man mit
einer Sprache und Syntax arbeiten kannst, die einem eher zusagen.
> Ich sehe da kein Licht am Horizont. Mit Pascal wäre das kein Problem> gewesen, Pascal ist flexibel genug für Zukünftiges.>> Aber die Jungspunde wollen ja nichts als C können und alle bisherigen> Versuche, aus dieser Furche herauszukommen, sind an zu kleinem geistigen> Horizont gescheitert.
Das liegt keineswegs am geistigen Horizont -- eine Unterstellung, die Du
Dir gerne hättest verkneifen können --, sondern an einem anderen Grund:
nämlich daran, daß C nunmal der etablierte Industriestandard ist, und es
Unmengen von Code, Libraries etc. dafür gibt. Das sind nunmal handfeste,
sachliche und technische Gründe, die eindeutig für C sprechen, auch wenn
die Pascal-Freunde das nicht gerne hören.
Man sollte halt auch Bedenken, daß bei C++ eine der wichtigsten
Designentscheidung war, kompatibel zu C zu sein. Was kein Problem
darstellen muß. Zudem gibt es ein C++-Kommitee, daß lange ringt, bis
neue Features implementiert werden. Und wenn dann so was wie das
Umdeuten eines Keywords wie bei "auto" ansteht (das ist in 2 Jahrzehnten
der einzige Fall), dann werden vorher alle verfügbaren Sourcen
gescanned, um abzuklären ob das geht.
Und für alle, denen OO mit C++ zu kryptisch ist, gibt es auch
Object-FORTRAN oder noch besser Object-COBOL, da kann man dann auch
Romane schreiben.
> Und wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose. ;-)
Ist doch klar. Was denn sonst. Schließlich leben wir doch gerade in
einer Phase, in der, wenn man sich verzockt hat, immer alle anderen
Schuld sind.
Sheeva P. schrieb:> Das ist aber nur eine Frage Deines persönlichen Geschmacks, über den> sich bekanntlich nicht streiten läßt, und somit kein technisches oder in> einer anderen Weise sachliches Argument.
Ich teile die Kritik an C++ seitens W.S., verstehe aber auch den Ansatz
von Stroustrup.
Die Syntax ist an mehreren Stellen übel verkrampft und auch zweideutig.
Die Grundstruktur der Sprache sorgt für unnötig schlechte Lesbarkeit,
aufgrund verkorkster Deklarationstechnik. Das ist freilich kein Fehler
von C++, sondern ein Erbe von C, das durch die Komplexität von C++
verstärkt auftritt.
Hätte Stroustrup aber eine syntaktisch völlig neue Sprache definiert, es
wäre ihm wahrscheinlich so ergangen wie Wirth. Viel Lob aus den Rängen
der Akademie, wenig Erfolg in der Masse.
> Bei mir sieht es anders aus:> ich habe keine Angst vor Tilden, Doppelpunkten und anderen Sonderzeichen> (solange wir hier nicht über APL reden... :-))
Ich favorisiere zwar eine klarere eher wortorientierte Ausdrucksweise,
kann aber mit Sonderzeichen leben. APL mag mich in Aspekten wie
räumlichem Denken bei der Programmierung beeinflusst haben, aber weder
in der Ausdrucksform der Sprache noch in der Strukturierung von
Programmen. Das ist aber auch nicht der Punkt. (NB: Ich tippe Worte
schneller als den Salat aus AltGR-Sonstwas auf deutscher Tastatur,
weshalb ich lange Zeit US-Layout vorzog).
Zu den Fehlern von C und damit C++ gehört die Deklarationssyntax. Statt
dem C'schen hin- und her mit Hilfe von Vorrangtabellen, über das
Anfänger immer und manche ein Leben lang stolpern, gehört sich so etwas
linear von links nach rechts, oder von mir aus auch umgekehrt. Dass ich
mit dieser Ansicht nicht allein bin zeigt GO, denn das adressiert u.A.
genau diesen Punkt, ohne sich syntaktisch allzu radikal von C zu lösen.
> In Wirklichkeit ist diese Syntax vermutlich auch nur dann schwer lesbar,> wenn man nicht daran gewöhnt ist. Wie sonst wäre es zu erklären, daß es> dermaßen viele Sprachen gibt, die sich an diese Syntax anlehnen:
Das ist weniger der Qualität zuliebe so, als aus der Erkenntnis
abgeleitet, dass viele Leute eine ihnen bekannt vorkommende Syntax
präferieren.
> Die Designentscheidungen sind nun einmal gemacht, und sich> darüber zu ärgern, kann und wird nichts mehr daran ändern.
Die normative Kraft des Faktischen.
> Jetzt hat man> als Entwickler die Wahl: entweder, man findet Dich mit den Gegebenheiten> ab, oder man läßt es bleiben und sucht sich die Nische, in der man mit> einer Sprache und Syntax arbeiten kannst, die einem eher zusagen.
Ja.
> Das liegt keineswegs am geistigen Horizont
Der Begriff "Bildungshorizont" kam ursprünglich von mir, nicht von W.S.
Und ich stehe dazu, zumindest im Kontext eines studierten Informatikers.
So jemand sollte ein Spektrum von Sprach-Paradigmata kennengelernt
haben. Und damit meine ich nicht so sehr C vs Pascal, oder C++ vs Java,
denn die unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht voneinander.
Sprachen von Lisp über APL und Smalltalk bis hin zum extrem abweichenden
Prolog demonstrierten mir früher, dass es mehr gibt als prozedurale
Sprachen mit Skalaren als dominanten Datentypen. IMHO ist dies auch so
etwas, das Informatik von Programmieren unterscheidet.
> Das sind nunmal handfeste, sachliche und technische Gründe,> die eindeutig für C sprechen, auch wenn> die Pascal-Freunde das nicht gerne hören.
Natürlich. Weshalb ich u.A. C und C++ verwende. Dass ich zwar
gelegentlich als Kritiker von C auftrete, mir diese Sprache aber
keineswegs fremd ist, dürften manche hier schon gemerkt haben. ;-)
Sheeva P. schrieb:> In Wirklichkeit ist diese Syntax vermutlich auch nur dann schwer lesbar,> wenn man nicht daran gewöhnt ist.
Japaner jonglieren mit 4 verschiedenen Schriftsystemen im gleichen Text,
in 3 verschiedenen Paradigmata, von denen die komplexeste Schrift
eigentlich überhaupt nicht zur Sprache passt. Und das völlig
selbstverständlich, jedenfalls bei ausreichender Bildung.
Das heisst aber bloss, dass Menschen mit ausreichend Aufwand auch arg
unpraktische Systeme zu beherrschen in der Lage sind. Nicht aber, dass
man - wenn man die Wahl hat - so etwas anstreben sollte.
A. K. schrieb:> Sprachen von Lisp über APL und Smalltalk bis hin zum extrem abweichenden> Prolog demonstrierten mir früher, dass es mehr gibt als prozedurale> Sprachen mit Skalaren als dominanten Datentypen.
Natürlich.
Aber weder in Lisp, noch in APL noch in Prolog wurden brauchbare
Programme geschrieben, sebst bei Smalltalk kenne ich ganze Firmen die
damit untergegangen sind.
Die taugen höchsten in Nischen als Macrosprache (Emacs, AutoCad) oder
Rule-Engine. Die Wahl der falschen Sprache kann also sehr wohl fatal
sein, obwohl alles Turing vollständige Sprachen sind, also
leistungsmässig äquivalent.
W.S. schrieb:>> C ist wesentlich wartungsfreundlicher.>> .. als C++> Ja, sehe ich genauso.
Psssst, das darfst du hier nicht sagen. Die Anderen hier sehen gar
nichts.
Moby A. schrieb im Beitrag #4629249:
> Ob dieser Hinweis hier wirklich bei jedem auf fruchtbaren Boden fällt?> Manch einer betrachtet gerade die lernintensiven "arg unpraktischen"> Systeme mit ihrer komplizierteren Herangehensweise als der Weisheit> letzten Schluß. Komplexität (= flexiblere Realisierungsformen) wird hier> geradezu angehimmelt als Wert an sich.
.
> Ausgeblendet wird dabei mal eben der höhere "Verwendungs-Aufwand" = der> Aufwand, das nötige Wissen zur Anwendung zu erwerben und dieses immer> wieder wirklich richtig einzusetzen. Mit höheren Ansprüchen dünnt die> Spitze der "Könner" aber aus und das Mittelmaß bestimmt öfter die> Landschaft. Mit Mittelmaß wiederum büßen Systeme mit hohen Ansprüchen an> möglicher Effizienz ein.
.
> Ausgeblendet wird schließlich in den Fokus zu nehmen, wieviel> Komplexität die konkrete Anwendung vielleicht gerade nur zu ihrer> Umsetzung benötigt.>> Solche "arg unpraktischen" Systeme können je nach Anwendungsfall sein:> OOP (vs. prozedural) oder auch 32-Bit (vs. 8-Bit) bzw. im Bedienkomfort> Linux (vs. Windows).
Schreibt einer, der sich laut anderem Thread einen hochkomplexen 32bit
Rechner zulegt und dann schon beim Passwort eintippen vor großen
Problemen steht: "da werden ja gar keine Zeichen angezeigt". Aber schön,
daß hier auch die unbeleckten mitschreiben dürfen.
A. K. schrieb:> Hätte Stroustrup aber eine syntaktisch völlig neue Sprache definiert, es> wäre ihm wahrscheinlich so ergangen wie Wirth. Viel Lob aus den Rängen> der Akademie, wenig Erfolg in der Masse.
Es ging darum, C mit OO zu erweitern und dabei trotzdem, soweit möglich,
kompatibel zu C zu bleiben, mit allen Implikationen, die die Erweiterung
einer existierenden Sprache nunmal hat. So gesehen, mögen die Ergebnisse
von Stroustrup und Co. nicht perfekt sein, aber bezüglich der
gewünschten Ziele ist das Ergebnis ziemlich gut.
> Zu den Fehlern von C und damit C++ gehört die Deklarationssyntax. Statt> dem C'schen hin- und her mit Hilfe von Vorrangtabellen, über das> Anfänger immer und manche ein Leben lang stolpern, gehört sich so etwas> linear von links nach rechts, oder von mir aus auch umgekehrt. Dass ich> mit dieser Ansicht nicht allein bin zeigt GO, denn das adressiert u.A.> genau diesen Punkt, ohne sich syntaktisch allzu radikal von C zu lösen.
Go hat auch fünf verschiedene Vorränge, ok, C kennt 15. Aber bei
Software ohne mathematischen oder statistischen Hintergrund ist das doch
wohl eher nebensächlich; die meisten Entwickler, die ich kenne, benutzen
an dieser Stelle im Zweifelsfall einfach Klammern.
>> Die Designentscheidungen sind nun einmal gemacht, und sich>> darüber zu ärgern, kann und wird nichts mehr daran ändern.>> Die normative Kraft des Faktischen.
Ja, genau. Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht
ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die
Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
> Und ich stehe dazu, zumindest im Kontext eines studierten Informatikers.> So jemand sollte ein Spektrum von Sprach-Paradigmata kennengelernt> haben. Und damit meine ich nicht so sehr C vs Pascal, oder C++ vs Java,> denn die unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht voneinander.> Sprachen von Lisp über APL und Smalltalk bis hin zum extrem abweichenden> Prolog demonstrierten mir früher, dass es mehr gibt als prozedurale> Sprachen mit Skalaren als dominanten Datentypen. IMHO ist dies auch so> etwas, das Informatik von Programmieren unterscheidet.
Tja, ich bin kein studierter Informatiker und habe trotzdem verschiedene
Paradigmen kennengelernt. Da die verbreiteten Sprachen aber alle mehrere
Paradigmen unterstützen, ist das eher von akademischem Interesse. In der
Praxis werden Paradigmen oft parallel genutzt. Warum auch nicht?
>> Das sind nunmal handfeste, sachliche und technische Gründe,>> die eindeutig für C sprechen, auch wenn>> die Pascal-Freunde das nicht gerne hören.>> Natürlich. Weshalb ich u.A. C und C++ verwende. Dass ich zwar> gelegentlich als Kritiker von C auftrete, mir diese Sprache aber> keineswegs fremd ist, dürften manche hier schon gemerkt haben. ;-)
Kein Zweifel daran. Aber Deine Kritik ist ja auch fundiert und sachlich,
und genau das ist der kleine, feine Unterschied. ¦-)
Moby A. schrieb im Beitrag #4629249:
> Manch einer betrachtet gerade die lernintensiven "arg unpraktischen"> Systeme mit ihrer komplizierteren Herangehensweise als der Weisheit> letzten Schluß.
Sicher nicht. Wenn es morgen eine einfachere Möglichkeit gibt, dann bin
ich der Erste, der sie adoptiert. Für professionelle Entwickler geht es
immer nur um Effizienz, alles andere ist nebensächlich.
> Komplexität (= flexiblere Realisierungsformen) wird hier> geradezu angehimmelt als Wert an sich.
Nö.
> Ausgeblendet wird dabei mal eben der höhere "Verwendungs-Aufwand" = der> Aufwand, das nötige Wissen zur Anwendung zu erwerben
Den leistet man genau ein einziges Mal.
Michael B. schrieb:> Aber weder in Lisp, noch in APL noch in Prolog wurden brauchbare> Programme geschrieben, sebst bei Smalltalk kenne ich ganze Firmen die> damit untergegangen sind.
Aus eigener Anschauung kenne ich zwei Banken und einen Mobilfunker, bei
denen wesentliche Teil der geschäftskritischen Software in Smalltalk
implementiert sind.
> Die Wahl der falschen Sprache kann also sehr wohl fatal sein,
Das mag ja gerne sein, aber auf OO im Allgemeinen und C++ im Besonderen
trifft das zweifellos nicht zu.
Erfreulich, daß Du auch in der Sache etwas beitragen kannst. :-)
Sheeva P. schrieb:> Go hat auch fünf verschiedene Vorränge, ok, C kennt 15.
Bei der Deklaration verwendet man besser überhaupt keine. Es geht mit um
den Unterschied zwischen sowas wie der C Notation
int (*a)[5]
int *b[5]
und der wesentlich leichter linear von links nach rechts lesbaren
Schreibweise
a: pointer to array[5] of int
b: array[5] of pointer to int
oder der dazu analogen an C orientierten Kurzschrift von Go
a *[5]int
b [5]*int
Um die C Deklaration zu entschlüsseln benötigt man nicht nur
Prioritäten, sondern muss überhaupt erst einmal rausfinden, wo man
anfangen muss. Man muss einen komplexen Parser im Kopf trainieren, statt
einfach von links nach rechts zu lesen. Oben ist es noch relativ klar,
man fängt beim Namen der Variablen an und handelt sich entlang der
Prioritäten nach aussen. In der Syntax namenloser Typen (z.B. Casts)
wird das schon interessanter:
int (*)[5]
int *[5]
Dazu kommt, dass man in den Pascal/Go Varianten den Namen der Variablen
sofort findet, während sich der Name in C irgendwo mittendrin versteckt.
Klassendefinitionen in C++ leiden massiv darunter, dass der Name der
Variablen und insbesondere der Funktion mitten im Gewirr steckt, schon
in relativ einfachen Fällen. Weil der nicht immer sehr kurze Return-Typ
der Funktion vorneweg steht, und die Parameter dahinter. Was man nur
durch konsequente Formatierung des Quellcodes einigermassen in den Griff
kriegt. Name vorneweg, Parameter und Return-Typ dahinter, ist von Haus
aus weit übersichtlicher.
Ich habe das hier schon aus Faulheit recht einfach gehalten. Noch ein
weiteres * oder[] hinzu, angereichert mit const, und der Unterschied in
der Lesbarkeit wird noch wesentlich krasser. Es soll C Programmierer
geben, die bis an ihr Lebensende nicht wissen, wie man einen konstanten
Pointer schreibt. Weshalb man in C gut beraten ist, auf
Zwischen-Typedefs zu setzen um das zu zerlegen.
@Moby: Bleib in deiner eigenen Welt. Die hier ist nichts für dich. Es
geht mir hier um die unterschiedliche Struktur von ggf. auch komplexen
Hochsprachen, nicht um Fundamentalkritik an Hochsprachen generell.
Sheeva P. schrieb:>> Aber weder in Lisp, noch in APL noch in Prolog wurden brauchbare>> Programme geschrieben, sebst bei Smalltalk kenne ich ganze Firmen die>> damit untergegangen sind.>> Aus eigener Anschauung kenne ich zwei Banken und einen Mobilfunker, bei> denen wesentliche Teil der geschäftskritischen Software in Smalltalk> implementiert sind.
Wenn du lesen könntest, hättest du im Satz oben bemerkt, daß Smalltalk
nicht in der Liste "weder in..wurden brauchbare Programme geschrieben"
steht. Der Satz schliesst also nicht aus, daß man in Smalltalk auch mal
ein brauchbares Programm schreiben kann. Er sagt nur, daß manch eine
Firma an der Fehlentscheidung zu Grunde gegangen ist.
Aber deine Lesefähigkeit ist offenkundig unterentwickelt. Das sieht man
auch an deinen anderen Beiträgen hier.
A. K. schrieb:> Die Syntax ist an mehreren Stellen übel verkrampft und auch zweideutig.> Die Grundstruktur der Sprache sorgt für unnötig schlechte Lesbarkeit,> aufgrund verkorkster Deklarationstechnik. Das ist freilich kein Fehler> von C++, sondern ein Erbe von C, das durch die Komplexität von C++> verstärkt auftritt.
Sagen wir mal so: In Objective-C ist das alles noch viel schlimmer.
Assembler ist das Beste der Welt schrieb:> Am besten alles in Assembler schreiben.> Da hat man alles unter Kontrolle und muß nicht so blödsinnige Sprachen> lernen.
Ja, Moby...
Assembler ist das Beste der Welt schrieb:> Am besten alles in Assembler schreiben.> Da hat man alles unter Kontrolle und muß nicht so blödsinnige Sprachen> lernen.
Volle Kontrolle hat man aber nur auf dem selbst entwickelten Prozessor,
deshalb am besten selber Transistoren zusammenlöten!
P.S. Während in Villarriba schon gefeiert wird, wird in Villabajo noch
Assembler geschrieben.
Michael B. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>>> Aber weder in Lisp, noch in APL noch in Prolog wurden brauchbare>>> Programme geschrieben, sebst bei Smalltalk kenne ich ganze Firmen die>>> damit untergegangen sind.>>>> Aus eigener Anschauung kenne ich zwei Banken und einen Mobilfunker, bei>> denen wesentliche Teil der geschäftskritischen Software in Smalltalk>> implementiert sind.>> Wenn du lesen könntest, hättest du im Satz oben bemerkt, daß Smalltalk> nicht in der Liste "weder in..wurden brauchbare Programme geschrieben"> steht. Der Satz schliesst also nicht aus, daß man in Smalltalk auch mal> ein brauchbares Programm schreiben kann. Er sagt nur, daß manch eine> Firma an der Fehlentscheidung zu Grunde gegangen ist.
Wenn hingegen Du lesen könntest, hättest Du meine Aussage verstanden,
daß die Verwendung von Smalltalk nicht zum Untergang des Unternehmens
führen muß. Offensichtlich solltest Du lieber an Deiner eigenen
Lesefähigkeit und Deinem Textverständnis arbeiten, statt Dir über meine
Gedanken zu machen.
Aber wo Du schon so lieb darum bittest, schauen wir uns doch einmal den
sachlichen Gehalt Deiner anderen Aussagen an...
Tatsächlich ist ein wesentlicher Teil der Funktionalität des GNU/Emacs
in Lisp geschrieben, AutoCAD hat einen Lisp-Interpreter eingebaut,
ebenso Audacity und LilyPond. Zudem wird Lisp laut diesem [1] Beitrag
häufig in "Animation and Graphics, AI, Bioinformatics, B2B and
E-Commerce, Data Mining, Electronic Design Automation/Semiconductor
applications, Expert Systems, Finance, Intelligent Agents, Knowledge
Management, Mechanical Computer Aided Design (CAD), Modeling and
Simulation, Natural Language, Optimization, Research, Risk Analysis,
Scheduling, Telecom, and Web Authoring" eingesetzt. Dr. Dobb's hat dazu
einen schon etwas älteren Artikel [2] darüber, wofür Prolog so alles
eingesetzt wird.
Für APL bin ich jetzt zu faul zum Suchen, Tatsache ist jedenfalls: nicht
nur Deine implizite Andeutung ist falsch, daß Unternehmen aufgrund ihrer
Verwendung von Smalltall untergingen, ebenso falsch ist Deine
Behauptung, in Prolog und Lisp seien keine brauchbaren Programme
geschrieben worden.
Neben Deinen Lesefähigkeiten und Deiner Sozialkompetenz ist also auch
Dein Fachwissen noch ziemlich ausbaufähig, was insbesondere dann etwas
peinlich wirkt, wenn Du hier die dicke Host gibst und professionelle
Entwickler mit jahrzehntelanger Berufserfahrung abkanzelst. Zum Glück
erkennen geneigte Leser durch Deine Ausfallerscheinungen, was vom
sachlichen Gehalt Deiner Aussagen zu halten ist. :-)
[1] https://www.quora.com/What-is-Lisp-used-for
[2]
http://www.drdobbs.com/parallel/the-practical-application-of-prolog/184405220> Aber deine Lesefähigkeit ist offenkundig unterentwickelt.
Solange ich C++ ohne Debugger verstehe, bin ich da unbesorgt. :-)
Sheeva P. schrieb:> Für APL bin ich jetzt zu faul zum Suchen,
In den Jahren um 1980 herum wurde APL produktiv auf einem Mainframe in
einem grösseren Unternehmen eingesetzt. Mir bekannte Einsatzbereiche
waren - naheliegend - das CAD Umfeld und rechnerische Verfahren. Aber
auch gänzlich andere Rollen, nämlich interaktive Verwaltungsaufgabe,
also Datenbank mit Dialog-Frontend. Programmierung in diesen Bereichen
hatte mir damals ein paar Mäuse über Ferienjobs eingebracht.
Eins vorneweg:
Man darf den Trollen nie gegenüber persönlich verletzend werden,
besonders nicht, wenn die selber damit angefangen haben. "Michael
Bertrand" ist eine arme Sau und wir sollten ihm genau das geben was er
in seinem Leben sonst nie erfährt: Einen respektvollen Umgangston.
Das durch den Einsatz von Smalltalk irgeneine Firma zugrunde geht, halte
ich für ein Gerücht. Leute die mit solchen Sprachen arbeiten wissen auch
wo deren Grenzen sind und können auch mit den Systemen umgehen die ihre
Smalltalk-Umgebungen hosten.
Es wird auch heute noch im Finanzsektor und in der Forschung intensiv
eingesetzt. Wer Smalltalk kennt weiß auch, dass Javascript und C++
eigentlich garnicht "richtig" objektorientiert sind. ;-)
A. K. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Für APL bin ich jetzt zu faul zum Suchen,> In den Jahren um 1980 herum wurde APL produktiv auf einem Mainframe in [..]
Das gibt es auch heute noch innerhalb von Versicherungsrechenkernen. Da
hatte ich mal auf der Arbeit mit zu tun. Wurde auf Windows von einer
C-Dll aufgerufen, die wiederum von einem Cobol-Tool aufgerufen wurde.
Chris F. schrieb:> Das durch den Einsatz von Smalltalk irgeneine Firma zugrunde geht, halte> ich für ein Gerücht.
Das liegt wahrscheinlich an deiner unzureichenden Praxiserfahrung.
> Man darf den Trollen nie gegenüber persönlich verletzend werden,> besonders nicht, wenn die selber damit angefangen haben.
Hmm, angefangen.
Beitrag "Re: OOP - für was in aller Welt soll denn das gut sein?"
Nach deiner Doktrin darfst du jetzt also anfangen.
> "Michael Bertrand" ist eine arme Sau ..
... ist ein persönliche Beleidigung aber das ist DIR natürlich recht.
Aber das ist ein schöner Thread: Hier hat man gleich die ganze 'Elite',
die Verursacher der aktuellen Softwarekrise ist, auf einen Haufen.
Michael B. schrieb:>> "Michael Bertrand" ist eine arme Sau und wir>> sollten ihm genau das geben was er>> in seinem Leben sonst nie erfährt:>> Einen respektvollen Umgangston.>> ... ist ein persönliche Beleidigung aber das ist DIR natürlich recht.
Dafür das Du so austeilst bist Du aber SEHR dünnhäutig, mein Lieber. ;-)
Mein Mitleid hast Du Dir ehrlich erarbeitet.
Benenne doch mal die Firm_EN_ die an Smalltalk zu Grunde gingen. Wenn
die eh pleite und kaputt sind, sollte das ja kein Problem sein. Leg los.
:)
Moby A. schrieb im Beitrag #4630612:
> Alles bitteschön dort wo es wirklich Sinn macht ;-)
Natürlich. Kein denkender Mensch benutzt einen Akkuschrauber, um Nägel
einzuschlagen. Daß es Menschen gibt, die das trotzdem versuchen, spricht
weder gegen Akkuschrauber, noch gegen Nägel.
Andererseits kann jemand, der nur Nägel kennt, den Nutzen und den Zweck
von Akkuschraubern natürlich nicht verstehen.
Chris F. schrieb:> Dafür das Du so austeilst bist Du aber SEHR dünnhäutig, mein Lieber. ;-)
;-)
> Mein Mitleid hast Du Dir ehrlich erarbeitet.
Mitleid bekommt man geschenkt. Nur Neid muß man sich erarbeiten.
Moby A. schrieb im Beitrag #4630642:
> Sheeva P. schrieb:>> Andererseits kann jemand, der nur Nägel kennt, den Nutzen und den Zweck>> von Akkuschraubern natürlich nicht verstehen.>> Das sagt der Richtige ;-)
Gut erkannt.
Moby A. schrieb im Beitrag #4630642:
> Sheeva P. schrieb:>> Andererseits kann jemand, der nur Nägel kennt, den Nutzen und den Zweck>> von Akkuschraubern natürlich nicht verstehen.>> Das sagt der Richtige ;-)
Er ist ja schon drollig unser Moby. Oft wirkt er zwar nur unfreiwillig
komisch aber manchmal hat man fast das Gefühl er übt sich in der
vollendetsten Form der Selbstironie, so extrem in der Aussage und doch
zugleich der Spott über sich selbst so subtil zwischen den Zeilen
versteckt daß man es fast nicht bemerkt. Meisterhaft!
Bernd K. schrieb:> Er ist ja schon drollig unser Moby. Oft wirkt er zwar nur unfreiwillig> komisch aber manchmal hat man fast das Gefühl er übt sich in der> vollendetsten Form der Selbstironie, so extrem in der Aussage und doch> zugleich der Spott über sich selbst so subtil zwischen den Zeilen> versteckt daß man es fast nicht bemerkt. Meisterhaft!
Nur verstanden hat er dich nicht. Also wohl doch eher unfreiwillig
komisch.
Heiner schrieb im Beitrag #4632584:
> Moby A. schrieb im Beitrag #4632581:>> Ich denke bei Kurt Bindl bist Du wirklich besser aufgehoben, da kann man>> Deine Beiträge eher als fachspezifisch werten ;-)>> Komm schon Moby, jeder der hier schon länger als ein paar Wochen> vorbeischaut, weiß noch wie du dich bis auf die Knochen blamiert hast> mit deinem Wissen.
Es war wohl weniger das Wissen, als vielmehr dessen Absenz. ;-)
Moby A. schrieb im Beitrag #4633161:
> Zu was steigende und steigende und steigende Komplexität generell führt> kann man gerade bei der bundesweiten Netz-Störung bei Vodafone/Kabel> beobachten.
Stimmt. Wenn die gesamte Netz-Software in ASM programmiert wäre, hätte
das nicht passieren müssen. Schuld ist nur die Faulheit, ASM zu lernen
:-)
Moby A. schrieb im Beitrag #4633161:
> OOP bläst die geradezu> explosionsartig auf. Und der Trend zu immer neuen, detaillierteren> Konstruktionen geht weiter...
Nein bei einer ordentlichen Softwareentwicklung führt OOP genau zu dem
Gegenteil. Komplexe Systeme werden in kleine Pakete zerlegt und der Code
kann gut lesbar geschrieben werden (das bezieht sich nicht explizit
aus C++).
@Moby AVR (moby-project)
Es ist wohl wahr, das man schlechten Code schreiben kann, wenn man jedes
Konstrukt und jedes Pattern hineinpackt, nur wel es existiert. Solange
man aber nur Konstrukte verwendet die zur jeweiligen Problemstellung
passen, und man ein Gesammtkonzept sowie Namenskonventionen hat, ist es
bei OOP doch wesentlich einfacher zu lesen, sich zurechtzufinden, und
auch grössere Änderungen vorzunehmen.
Was ich an OOP am meisten schätze ist, das zusammengehörende Daten
zusammengefasst werden. Ich arbeite gerade an einem Projekt, welches
älter als ich bin ist, das teile enthält von 1992. Es ist in C und
Fortran, und es gibt Tonnenweise globale Variablen und
Convertierfunktionen zwischen z.B. c und Fortran strings. Die
Funktionsaufrufe c->fortran und umgekehrt wurden erreicht, indem c
Funktinsnamen und Typen in abhängigkeit vom Compiler an die Fortran ABI
angepasst wurde. Und nun lauft das Refactoring, wo das alles geändert
werden muss... Da lernt man die Modernen Interopabilitätstandards und
die Designpatterns sowie OOP erst richtig zu schätzen.
Karl schrieb:> Nein bei einer ordentlichen Softwareentwicklung führt OOP genau zu dem> Gegenteil. Komplexe Systeme werden in kleine Pakete zerlegt und der Code> kann gut lesbar geschrieben werden (das bezieht sich nicht explizit> aus C++).
Eine ordentliche Softwareentwicklung besteht sowieso daraus, komplexe
Systeme in kleine Pakete zu unterteilen und die in gut lesbaren Code zu
formulieren,
ob mit OOP oder ohne.
Ob OOP das gut unterstützt oder nicht, ist eine durchaus offene Frage.
Bei C++ kann man da Zweifel haben, bei Java sieht es besser aus finde
ich, aber Java lebt zu sehr in seiner eigenen Welt.
Wenn heute davon geredet wird, ein Uniabsolvent könne "C++" kann er
meist bloss "C" und wenn man davon redet, die Programme wären in "C++"
geschrieben, sind sie meist bloss in "C". Oder schlecht.
Wie schlecht objektorientierte Formulierungen von durchaus
objektorientierten Welten sein können, sieht man an MFC.
Moby A. schrieb im Beitrag #4633161:
> Zu was steigende und steigende und steigende Komplexität generell führt> kann man gerade bei der bundesweiten Netz-Störung bei Vodafone/Kabel> beobachten die immer noch nicht behoben ist. Das gilt für Software mit> ihrer steigenden Bürokratie ganz genauso (ob die wohl dahintersteckt?).
Nach dem Buschfunk liegt es an einem defekten Backbone-Switch -- die
sind aber alle in Assembler programmiert.
Es bestätigt sich, was die klugen Benutzer moderner Hochsprachen bereits
wissen: unlesbarer Assembler-Spaghetticode ist nicht dazu geeignet, die
Komplexität realer Probleme zu beherrschen. Darum fällt einem Assembler
bei allem, das komplizierter ist als blinkende LEDs, irgendwann böse auf
die Füße -- Dir früher, anderen später.
Aber wem sage ich das. In Deinem ersten Assemblerthread haben Dir die
hier anwesenden Experten sogar in Deinen wenigen Dutzend Zeilen
trivialsten Codes etliche gravierende Anfängerfehler nachgewiesen.
Aber Respekt vor Deinem Mut! Jeder, der sich irgendwo so blamiert hat
wie Du hier, würde normalerweise mikroskopisch kleine Nanobrötchen
backen.
> OOP bläst die geradezu explosionsartig auf. Und der Trend zu immer> neuen, detaillierteren Konstruktionen geht weiter... Bloß gut, daß die> Experten hier alles unter Kontrolle haben. Stimmts, Karl Käfer?
Nein, Moby AVR, stimmt nicht. Das genaue Gegenteil trifft zu:
schwierigere Probleme können nur gelöst werden, weil OO die Komplexität
reduziert.
Sheeva P. schrieb:> Wie sonst wäre es zu erklären, daß es> dermaßen viele Sprachen gibt, die sich an diese Syntax anlehnen: C++, na> klar, aber auch Java, Perl, ECMAScript, R, Google Go, PHP, sowie etwa 60> andere. Das hätten die Autoren dieser Sprachen sicherlich nicht gemacht,> wenn sie die Syntax als schlecht lesbar empfunden hätten.
GRÖHL...
Also, du verwechselst mal wieder die Dinge ganz gehörig. Andersherum
wird der berüchtigte Schuh draus:
Es hat bereits vor langen Jahren genug Leute gegeben, die erkannt haben,
daß man mit C auf Dauer nicht froh wird, weil C eben nicht geeignet ist,
mit wachsenden Anforderungen mitzuwachsen. Genau deshalb hane sich all
diese Leute darangemacht, etwas neueres zu kreieren: C++, Java und
Konsorten. Aber da sie nun mal bereits beim Entwurf ihrer "neuen"
Sprache von C geistig verbogen sind (oder sagen wir's dezenter
"vororientiert" sind), ist bei allen Versuche, was Neues zu kreieren,
eben immer ein durchgemangeltes C dabei herausgekommen. Die
C-Programmierer kommen eben nicht mehr aus ihrer geistigen Furche
heraus. Das ist es.
Eine andere Frage ist es, warum gerade berufsmäßige Programmierer sich
auf C gestürzt haben und schlichtweg bessere Pascal aufgegeben haben.
Ich hatte dazu mal nen Burschen gefragt, der mal bei mir in der Firma
war und sich dann woanders zum Programmierer entwickelt hat. Antwort:
Bei Pascal muß man ja so viel schreiben und der Chef bildet sich ein, er
könnte sowas verstehen, weil es ja lesbar aussieht.
W.S.
Sheeva P. schrieb:> Den leistet man genau ein einziges Mal.
Nein, im Allgemeinen eben nicht.
Es gibt Ausnahme in Form von reinen Programmierern, die den ganzen Tag
nichts anderes machen.
Alle anderen Leute, die beruflich neben Anderem eben auch programmieren,
haben den Aufwand jeden Tag.
Ich merk das ja an mir selber beim ständigen Umschalten von C nach
Delphi und wieder zurück - und weil ich daneben eben auch noch einen
Sack ganz anderer Esel zu kämmen habe. Wer nix anderes tut als immerzu
nur in einem engen Kreis ähnlichster Sprachen zu programmieren, der
merkt das halt nicht und kommt dann zu solchen Aussagen wie du.
Und was die Zukunft angeht: Ich schätze, es wird weiter mit C gehen,
ganz gleich, wie unangemessen C für künftige Aufgaben sein wird. Dafür
gibt es dann in steigendem Maße Zusatz-Zeugs wie Programmgeneratoren,
Kontrolletti-Systeme (MISRA & Co) und so weiter. Mit steigender
Komplexität steigt die Bugrate an, weswegen sich insbesondere
Kontrolettizeugs rasant vermehren wird. Pascal wird sich in Form von
Delphi in den Sphären von Datenbank-Affinem halten und die Kraft, einen
Schnitt zu machen und was wirklich dem dann erforderlichen Stand der
Dinge entsprechendes zu schaffen, wird keiner haben.
Ob ich das dann gut finden werde? Nö. Hauptsache ABS, ESP und anderer
Krempel in meinem Auto sind nicht so buggy wie derzeit beim Tesla.
W.S.
Karl Käfer schrieb:> Nach dem Buschfunk liegt es an einem defekten Backbone-Switch -- die> sind aber alle in Assembler programmiert.
Eher noch ein wenig weiter unten. Switching Engines sind spezielle
Hardware, nicht Software. Die Software konfiguriert und verwaltet.
MaWin schrieb:> Eine ordentliche Softwareentwicklung besteht sowieso daraus, komplexe> Systeme in kleine Pakete zu unterteilen und die in gut lesbaren Code zu> formulieren,>> ob mit OOP oder ohne.>> Ob OOP das gut unterstützt oder nicht, ist eine durchaus offene Frage.
Nein, eigentlich nicht. Diese Diskussion gibt es nur im Embedded-Umfeld,
wo die OO ihre Stärken wegen der meist eher überschaubaren Projektgrößen
nicht voll ausspielen kann. Aber überall dort, wo Projekte regelmäßig
größer als einige 10k oder 100k LOC sind, ist die Diskussion schon lange
entschieden, und zwar eindeutig für die OOP.
> Wenn heute davon geredet wird, ein Uniabsolvent könne "C++" kann er> meist bloss "C" und wenn man davon redet, die Programme wären in "C++"> geschrieben, sind sie meist bloss in "C". Oder schlecht.
Vielleicht kenne ich andere Uniabsolventen als Du.
> Wie schlecht objektorientierte Formulierungen von durchaus> objektorientierten Welten sein können, sieht man an MFC.
Ach Du liebe Güte... die MFC war niemals ein OO-Design, sondern
lediglich ein Wrapper um die c- und assemblerbasierte WinAPI.
W.S. schrieb:> Es hat bereits vor langen Jahren genug Leute gegeben, die erkannt haben,> daß man mit C auf Dauer nicht froh wird, weil C eben nicht geeignet ist,> mit wachsenden Anforderungen mitzuwachsen. Genau deshalb hane sich all> diese Leute darangemacht, etwas neueres zu kreieren: C++, Java und> Konsorten. Aber da sie nun mal bereits beim Entwurf ihrer "neuen"> Sprache von C geistig verbogen sind (oder sagen wir's dezenter> "vororientiert" sind), ist bei allen Versuche, was Neues zu kreieren,> eben immer ein durchgemangeltes C dabei herausgekommen. Die> C-Programmierer kommen eben nicht mehr aus ihrer geistigen Furche> heraus. Das ist es.>> Eine andere Frage ist es, warum gerade berufsmäßige Programmierer sich> auf C gestürzt haben und schlichtweg bessere Pascal aufgegeben haben.
Ich verstehe ja, daß es Dich ärgert und schmerzt, daß die C-basierten
sich letztlich gegen Dein geliebtes Pascal durchgesetzt haben. Aber wenn
Du den Entwicklern und Anwendern von C-basierten Sprachen pauschal
vorwirfst, von C verdorben, zu faul, oder zu dumm zu sein, um andere
Sprachen zu erlernen dann ist das ebenso arrogant wie dumm von Dir
selbst und disqualifiziert nicht darum nur Deinen Standpunkt.
Darüber hinaus ist Deine hohle Unterstellung aber auch vollkommen
falsch, soweit es mich betrifft: ich bin vor vielen Jahren von Basic und
Assembler erst zu C, später zu C++ gekommen, habe viele Jahre lang Perl
genutzt und erfreue mich heute an Python und Lua. Und morgen setze ich
vielleicht auf Rust, Nim, Go oder Scala? Das wird sich zeigen, ich bin
da flexibel.
Warum ich mit Pascal nie warm geworden bin? Keine Ahnung. Tatsächlich
habe ich von TurboPascal über Kylix bis Delphi und Lazarus immer wieder
einmal hineingeschaut (und manchmal sogar Geld ausgegeben), aber
irgendwie hat es mich nie so richtig überzeugt.
W.S. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Den leistet man genau ein einziges Mal.>> Nein, im Allgemeinen eben nicht.>> Es gibt Ausnahme in Form von reinen Programmierern, die den ganzen Tag> nichts anderes machen.>> Alle anderen Leute, die beruflich neben Anderem eben auch programmieren,> haben den Aufwand jeden Tag.>> Ich merk das ja an mir selber beim ständigen Umschalten von C nach> Delphi und wieder zurück - und weil ich daneben eben auch noch einen> Sack ganz anderer Esel zu kämmen habe. Wer nix anderes tut als immerzu> nur in einem engen Kreis ähnlichster Sprachen zu programmieren, der> merkt das halt nicht und kommt dann zu solchen Aussagen wie du.
Wie gesagt: im Moment nutze ich hauptsächlich C, C++, Python und Lua,
und Programmieren ist nur eine Nebenaufgabe meiner eigentlichen Arbeit
bei der Datenverarbeitung, -analyse und -visualisierung. Trotzdem kann
ich Deine Aussagen leider beim besten Willen nicht nachvollziehen: OO
ist nur eins von einer ganzen Reihe von Werkzeugen, die ich nutze, wie
mit dem Hammer und dem Akkuschrauber: für einen Nagel nehme ich einen
Hammer, für eine Schraube einen Akkuschrauber. So what?
> Ob ich das dann gut finden werde? Nö. Hauptsache ABS, ESP und anderer> Krempel in meinem Auto sind nicht so buggy wie derzeit beim Tesla.
Naja, verglichen mit einem System zum autonomen Fahren, wie es gerade
bei einem Tesla versagt hat (wobei auch der Fahrer des Tesla den LKW ja
wohl übersehen hat), sind ein ABS und ein ESP doch eher trivial.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634054:
> Und wie Du oben schon selber bestätigt hast taugt Asm für mehr als nur> blinkende LEDs ;-)
Also ich lese da was anderes, eher das Gegenteil:
> Darum fällt einem Assembler bei allem, das komplizierter ist> als blinkende LEDs,> irgendwann böse auf die Füße -- Dir früher, anderen später.
Sheeva P. schrieb:> Ich hab ja heimlich den Verdacht, daß Lisp in Wahrheit Binärcode ist:> "(" für eine 1, ")" für eine 0, alles andere sind Kommentare. :-)
Naja, ohne die Diskussion weiter in Richtung Lisp treiben zu wollen,
solltest Du Dir Common Lisp vielleicht mal ansehen.
Die Sprache ist nämlich wirklich Klasse und (entgegen der "öffentlichen"
Meinung) auch gut im Einsatz. Allerdings erkennt man viele Vorteile
erst, wenn man nach einer Weile CL wieder zu was anderem wechseln muss
:/
Das Stichwort in Zusammenhang mit OOP wäre CLOS (Common Lisp Object
System). Da kannst Du z.B. auch den Method Dispatch (fast) beliebig
umbauen ;-)
Da Du ja KEIN Anfänger bist:
"The Art of the Metaobject Protocol" von Gregor Kiczales u.a. (JA, das
IST der Kiczales, der auch AspectJ entwickelt hat).
Und bitte, bitte kein Language War. Das ist doch so ermüdend ;-)
/regards
Moby A. schrieb im Beitrag #4634073:
> OOP hat seine Stärken. Dort wo es Sinn macht: Große Projekte mit großen> Datenmengen.
Gerade bei großen Datenmengen tendiere ich eher zu funktionalen
Techniken, weil die sich oft besser parallelisieren und verteilen
lassen.
> Handwerkszeug welches man beherrscht macht immer Freude. Die Frage ist> nur: Brauchts das wirklich?
Da sind wir wieder beim Akkuschrauber. Den "brauche" ich eigentlich
nicht, im Sinne von: er ist nicht notwendig. Schrauben kann ich
schließlich auch von Hand mit einem Schraubendreher eindrehen.
Andererseits "brauche" ich meine Akkuschrauber in dem Sinne, daß sie mir
das Schrauben wesentlich einfacher und angenehmer machen.
> Bei einem Blick ins aktuelle VS2015 wird jedem Anfänger schwarz vor> Augen. Der will vielleicht nur eine einfache Anwendung schreiben, steht> aber vor einem ganzen Gebirge von OOP-Bürokratie und Anwender-APIs.
Visual Studio war immer schon ein überfrachtetes Monster, und .NjET ist
ein ebensolches Framework. Das liegt aber nicht an der OO, sondern an
MS' Tendenz, alles mit riesigen Monolithen totzuschlagen. Word, Excel
und Co. haben allesamt nichts mit OO zu tun, sind aber genauso
überfrachtet.
> Wenn mir jemand erzählen will wie einfach doch dies und jenes sei schau> ich immer zuerst auf den Umfang der Doku ;-)
Das ist eine ziemlich dumme Idee. Mir sind im Laufe meines Lebens viele
Dinge begegnet, die schwer zu erklären, aber einfach zu verstehen sind,
angefangen bei der Abseitsregel im Fußball über das Reizen beim Skat bis
zur Datenbanknormalisierung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Zudem
können manche Leute besser, andere hingegen weniger gut erklären; einige
Dinge lassen sich leichter an einem konkreten Kontext erklären, der für
das Verständnis der Erklärung erst einmal begriffen sein muß.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634073:
> OOP hat seine Stärken. Dort wo es Sinn macht: Große Projekte mit großen> Datenmengen.
Manchmal lieber Moby habe ich das Gefühl du weißt überhaupt nicht was
OOP bedeutet. Es kommt nicht darauf an wie große die Datenmenge ist,
sondern wie komplex die Probleme sind die mit den Daten zu lösen sind.
Ein paar einfache Datenbankoperationen auf ein paar Millionen
Datensätze? Schreibe ich nicht in C++ / Java usw. sondern in SQL bzw.
der Skriptsprache (i.d.R eher Prozedural) des Datenbankanbieters. Beste
und performanteste Lösung.
> Gerne. Das will ich Dir auch gar nicht ausreden.> Handwerkszeug welches man beherrscht macht immer Freude. Die Frage ist> nur: Brauchts das wirklich? Brauchts immer mehr davon?> Bei einem Blick ins aktuelle VS2015 wird jedem Anfänger schwarz vor> Augen. Der will vielleicht nur eine einfache Anwendung schreiben, steht> aber vor einem ganzen Gebirge von OOP-Bürokratie und Anwender-APIs. Wenn> mir jemand erzählen will wie einfach doch dies und jenes sei schau ich> immer zuerst auf den Umfang der Doku ;-)
Erstens haben weder moderne APIs noch IDEs unmittelbar etwas mit OOP zu
tun. Ein Windows hat nuneinmal etwas komplexere Schnittstellen als ein
AVR. Deswegen Programmiert auch niemand Windows mit ASM.
Zweites war jeder Softwareentwickler sicher mal ein Anfänger, aber
glücklicherweise sind es nicht mehr alle. Und nur weil dich als Anfänger
eine moderne IDE überfordet, so schließe bitte nicht von dir auf andere.
Eine IDE ist nuneimal keine Taschenlampen-APP sondern ein professionlles
Werkzeug. Oder lehnst du CAD Programme ab, weil nicht jeder Anfänger
einen Motor konstruieren kann? Ich für meinen Teil habe auch ein
Weilchen gebraucht, aber nun liebe ich die unzähligen Hilfsfunktionen
meines Eclipse und könnte auch bei den großen Projekten die ich betreue
kaum die Übersicht behalten.
Ist es nicht so, dass man beruflich in der Programmiersprache entwickeln
muss, die einem vorgesetzt wird? (Bei mir ist und war das so, die ganzen
20 Jahre in 6 Unternehmen. Und die sind teilweise mit und teilweise ohne
OOP.)
Wenn dem so ist, dann kommt man mit einer flexiblen Einstellung
wesentlich besser voran, als mit der Diskussion, wessen ... der längste
ist, bzw wessen Lieblings-Programmiersprache die Beste ist.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634054:
> Jan H. schrieb im Beitrag #4621860>> ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf>> Millionen Bücher zu dem Thema.>> und immer fettere OOP Installationen zu bedeuten haben.
? 1. Hat die Größe des Maschinencodes von einer klassischen Anwendung,
keinen Einfluss auf die Installationsgröße, da er nicht mal 1% davon
ausmacht.
2. Nein ganz und gar nicht bedeutet OOP mehr Maschinencode. Das liegt
schon daran, dass es nicht die Umsetzung von OO zu Maschinencode gibt.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634073:
>> bei OOP doch wesentlich einfacher zu lesen, sich zurechtzufinden, und>> auch grössere Änderungen vorzunehmen.>> OOP hat seine Stärken. Dort wo es Sinn macht: Große Projekte mit großen> Datenmengen.
Definiere Groß. >10k, >100k oder >1M LOC?
Mein 3k LOC Programm damals hat jedenfalls nicht an OOP gelitten, eher
im Gegenteil. War ne kleine Physiksimulation für die Schule
(Stoßgesetze). Könnte man dank OOP auch prima erweitern und ausbauen.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634241:
> Sheeva P. schrieb:>> Andererseits "brauche" ich meine Akkuschrauber in dem Sinne, daß sie mir>> das Schrauben wesentlich einfacher und angenehmer machen.>> Wenn denn OOP nur annähernd so simpel wäre... Der Vergleich hinkt> gewaltig.>>> Visual Studio war immer schon ein überfrachtetes Monster>> Es ist ein Spiegelbild der OOP-Möglichkeiten.>>>> Wenn mir jemand erzählen will wie einfach doch dies und jenes sei schau>>> ich immer zuerst auf den Umfang der Doku ;-)>>>> Das ist eine ziemlich dumme Idee.>> Ganz und gar nicht. Je mehr Doku notwendig desto mehr Umfang hat die> Sache. Die einfachsten Dinge haben sogar gar keine Doku nötig, weil> sie selbsterklärend sind. Das ist der anzustrebende, mehr oder weniger> illusorische Idealzustand. Nichtsdestotrotz ist aber das die> Zielrichtung. OOP mit seinen realen Spielarten läuft in die entgegen> gesetzte.
Ja Moment mal. Einerseits gibst du zu, OOP eignet sich für große
Projekte. Andererseits sagst du aber, OOP erhöht die Komplexität und
erschwert den Durchblick. Wie kommst du dann darauf, dass sich OOP für
große Projekte eignet? Wenn das zu lösende Problem schon komplex genug
ist, und das sind große Programme ja immer, warum sollte man dann ein
Paradigma wählen, dass dem ganzen noch ne Schippe an Komplexität
drauflegt? Warum willst du keine PP verwenden, wenn du doch der Meinung
bist, dass diese in Sachen Komplexität der OOP überlegen ist. Ja OOP
soll ja gar die Dokumentation erschweren.
Fazit: Deine Meinung zu OOP ist undifferenziert und emotional. Was eine
Folge von viel Halbwissen, deiner verzerrten Vorstellung von Einfachheit
und schlechter Erfahrung von überladender Anwendungssoftware ist.
Das grundlegene Problem ist aber, dass du das weder einsehen wirst, egal
wie die Fakten sind, denn du hast in dieser Sache recht und alle in
diesem Forum, die dir widersprechen im Unrecht. Das sind fehlgeleitete
Anhänger der ketzerischen Religion namens Komplexität. Das trifft in der
Diskussion um OOP als auch in der Diskussion um ASM/C zu. Ach ja AVR vs.
ARM hab ich noch vergessen.
Dabei kennst du nur AVRs und ASM...
Sheeva P. schrieb:> Visual Studio war immer schon ein überfrachtetes Monster
Eclipse bestimmt nicht. Herr wirf Hirn.
Sheeva P. schrieb:> Naja, verglichen mit einem System zum autonomen Fahren, wie es gerade> bei einem Tesla versagt hat (wobei auch der Fahrer des Tesla den LKW ja> wohl übersehen hat), sind ein ABS und ein ESP doch eher trivial.
Aber ebenfalls fehlerhaft. Ich kenne bei beiden unfallgefährliche
Ausfälle (d.h. bei ABS nicht-mehr-bremsen-können wo es ohne ABS gut
verzögernd ginge und bei ESP Vollbremsung ohne Grund - sicher
Sensorfehler der Softwaremässig nicht erkannt wurde weil
Plausibilitätsprüfung fehlt)), und es gab sicher auch schon Tote nur
hinterher weiss man das nicht mehr, der Fahrer kann es ja nicht mehr
sagen, und arrogante KFZ Hersteller würden es stets abstreiten.
Tempomaten als Fahrerassistenzsystem (siehe Tesla) sind sicher auch für
viele Tote bei Lastwagen-Auf-Stauende Auffahrunfälle zuständig, auch da
weiss man es hinterher nur nicht mehr, aber ich merk ja selbst wie ich
beim Tempomat am liebsten ein Buch lesen würde (und dann den Tempomaten
wieder ausschalte).
Sheeva P. schrieb:> die Diskussion schon lange entschieden, und zwar eindeutig für die OOP.
Auch wenn du nicht mehr drüber nachdenken magst, gibt es Viele, die die
Realität beobachten, und OOP für viele Probleem aktueller Software
verantwortlich machen, und deren Analysen sind nicht so einfach wie du
es gerne willst von der Hand zu wischen. Aber was du nicht willst gibt
es ja nicht, so macht man sich das Leben schön.
> Vielleicht kenne ich andere Uniabsolventen als Du.
Bestimmt. Deine Traumwelt halt.
> Ach Du liebe Güte... die MFC war niemals ein OO-Design, sondern> lediglich ein Wrapper um die c- und assemblerbasierte WinAPI.
Ah, im Notfall immer rausreden, sehr pragmatisch.
Stefan S. schrieb:> TriHexagon schrieb:>> Fazit: Deine Meinung zu OOP ist undifferenziert>> Meine auch :-)>> Wobei es ja meist weniger um OOP geht, als um Vererbung. Go erlaubt ja> wohl tatsächlich überhaupt keine Vererbung. Ich hatte darüber schon mal> etwas gelesen, aber wohl nicht ganz verstanden. Heute abend werde ich> dies mal lesen:>> http://stackoverflow.com/questions/1727250/embedding-instead-of-inheritance-in-go
Sehr gute Idee! Es ist immer gut seinen Horizont zu erweitern und sich
mit neuartigen Sprachen/Konzepten zu beschäftigen. Das würde unseren
Moby mal richtig gut tun ;), wobei ich ihm eher zu konservativen
Sprachen raten würde. Ich hätte schon mal Lust mal ein kleineres
Programm in Rust umzusetzen, leider fehlt mir dazu gerade die Zeit.
Scelumbro schrieb:> Ein Windows hat nuneinmal etwas komplexere Schnittstellen als ein> AVR. Deswegen Programmiert auch niemand Windows mit ASM.
Ach Nein? Google mal MASM32...
HVV schrieb:> Scelumbro schrieb:>> Ein Windows hat nuneinmal etwas komplexere Schnittstellen als ein>> AVR. Deswegen Programmiert auch niemand Windows mit ASM.>> Ach Nein? Google mal MASM32...
Ach ja? Ist Windows tatsächlich mit Assembler programmiert?
Man lernt eben nie aus ;-)
Stefan U. schrieb:> Ist es nicht so, dass man beruflich in der Programmiersprache entwickeln> muss, die einem vorgesetzt wird?
Nö. So geht es womöglich den Leuten, die als Codeschreiber eingesetzt
werden.
Bei mir sieht das anders aus: Ich benutze das, was ich zuvor eingekauft
habe.
Allerdings sehe ich das Ganze durchaus kritisch: Die Auswahl ist
heutzutage geradezu mickrig geworden, wenn man das µC-Gebiet im Auge
hat. Da ist außer C eigentlich nix mehr zu finden (und Hersteller wie
Mikroe sind bisher zu kurz gesprungen), weswegen sich die Auswahl auf
verschiedene C-Compiler-Hersteller eingrenzt.
Ist halt ne Monokultur geworden - und sowas ist erwiesenermaßen von
Grund auf schlecht, jedenfalls auf lange Sicht. Übrigens gilt dies auch
für die derzeitige µC-Hardware, die inzwischen vom Cortex dominiert ist.
Nee, das ist kein schlechter Prozessor in all seinen Ausbaustufen, im
Gegenteil, er ist besser als alles zuvor, aber dennoch ist es ne
Monokultur und das ist auf lange Sicht bedenklich.
W.S.
> Ist halt ne Monokultur geworden - und sowas ist erwiesenermaßen von> Grund auf schlecht
Ja war das noch schön, als ein Zeichen 6..9 Bits hatte und man mal im
Einer-, mal im Zweier-Komplement rechnete. Und schön auch die gefühlt
100 verschiedenen FP-Formate nur bei einem Hersteller (DEC).
Schön auch, wenn man für jede Kiste eine eigene Hochsprache hat.
Ein Hoch auf die Vielfallt!
Oder nennt man das schlicht Chaos?
Leute ihr frustriert mich^^ - ich habe schon mal versucht Trolltjreads
zu starten (um den Hatern was zu schreiben zu geben), die ich bewusst
mit Reizthemen versah. Dazu noch meinen Unwillen zu lernen angedeutet
und ein paar Rechtschreibfehler eingebaut. Hat nichts genutzt. Das hier
funktioniert viel besser.
Im ernst - ich würde mich auf den Standpunkt stellen, dass man OO
einfach sinnvoll (nicht auf Teufel komm raus jedes Pattern) und seinen
Fähigkeiten entsprechend einsetzten muss. Das ist mit C und ASM ja auch
nicht anders.
Selbst in meinem kleinen Ein-Mann-Projekt habe ich OO eingesetzt und ich
denke auf eine Weise wo es Sinn macht. Inetrfaces und Vererbung scheinen
mir ein mächtiges Schwert zu sein. Ich habe eine Testumgebung gemacht.
Wenn ich einen weiteren Test brauche, leite ich die Basisklasse ab,
implmentiere die 3 Methoden aus dem Interface, die individuell sein
sollen und bin nach 10 bis 30 Minuten fertig.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634241:
> Sheeva P. schrieb:>> Andererseits "brauche" ich meine Akkuschrauber in dem Sinne, daß sie mir>> das Schrauben wesentlich einfacher und angenehmer machen.>> Wenn denn OOP nur annähernd so simpel wäre...
Ist sie. Die Prinzipien der OO -- Datenkapselung, Polymorphie, Vererbung
-- kann man in weniger als einer halben Stunde erklären.
>> Visual Studio war immer schon ein überfrachtetes Monster>> Es ist ein Spiegelbild der OOP-Möglichkeiten.
Nein. Es ist ein Spiegelbild von Microsofts Tendenz, allen möglichen und
unmöglichen Mist in eine einzelne monolithische Anwendung zu stopfen.
Wie gesagt, dieselbe fatale Tendenz siehst Du bei der Office-Software,
wo von 80/20-Programmen geredet wird: 80 Prozent der Nutzer nutzen
höchstens 20 Prozent der Funktionen. All das hat mit OO nichts zu tun.
>>> Wenn mir jemand erzählen will wie einfach doch dies und jenes sei schau>>> ich immer zuerst auf den Umfang der Doku ;-)>>>> Das ist eine ziemlich dumme Idee.>> Ganz und gar nicht. Je mehr Doku notwendig desto mehr Umfang hat die> Sache. Die einfachsten Dinge haben sogar gar keine Doku nötig, weil> sie selbsterklärend sind.
Die Prinzipien der OO -- Datenkapselung, Polymorphie, Vererbung -- kann
man leicht auf weniger als einer DIN-A4-Seite erklären.
Das einzige Problem ist wieder einmal, daß Du nicht den leisesten Hauch
einer Ahnung davon hast, wovon hier die Rede ist. Das sieht man
besonders gut an dummen Aussagen wie der, daß die Überfrachtung von VS
an der OO läge. Tatsächlich ist die OO aber ein Programmierparadigma
und kann auch mit einfachen Texteditoren benutzt werden. Daran ändert
sich nichts, weil jemand den Texteditor mit Build- und Debuggingtools,
Versionsverwaltung, Dokumentations- und Hilfswerkzeugen und anderem Zeug
überfrachtet.
MaWin schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Visual Studio war immer schon ein überfrachtetes Monster>> Eclipse bestimmt nicht.
Eclipse ist ebenfalls ein überfrachtetes Monster, genauso wie KDevelop,
IntelliJ, Codeblocks, Qt Creator, und jede anderen IDE, die ich bisher
gesehen habe. Zu dumm für Dich, daß das alles nichts mit OO zu tun hat.
Schließlich kann man OO nicht nur mit überfrachteten IDEs, sondern mit
jedem einfachen Texteditor benutzen.
> Herr wirf Hirn.
Zum Glück erkennst Du selbst, was Dir fehlt.
> Sheeva P. schrieb:>> die Diskussion schon lange entschieden, und zwar eindeutig für die OOP.>> Auch wenn du nicht mehr drüber nachdenken magst, gibt es Viele, die die> Realität beobachten, und OOP für viele Probleem aktueller Software> verantwortlich machen, und deren Analysen sind nicht so einfach wie du> es gerne willst von der Hand zu wischen.
Selbst wenn es so viele gäbe, wäre das nur ein argumentum ad populum.
Aber in Wirklichkeit gibt es ja gar nicht so viele.
> Aber was du nicht willst gibt es ja nicht, so macht man sich das Leben> schön. [...]> Bestimmt. Deine Traumwelt halt.
Ach, Du Armer, hast Du es mal wieder nötig? Schade eigentlich: Du kannst
kaum deutlicher sagen, daß Du kein sachliches Argument hast.
>> Ach Du liebe Güte... die MFC war niemals ein OO-Design, sondern>> lediglich ein Wrapper um die c- und assemblerbasierte WinAPI.>> Ah, im Notfall immer rausreden, sehr pragmatisch.
Erfreulicherweise habe ich gar keinen Notfall. Es ist nämlich nicht
meine Schuld, daß die Realität so ist, wie ich sie beschrieben habe, und
es ist auch nicht meine Schuld, daß das Design der MFC ebenso verhunzt
ist wie die meisten anderen MS-Produkte auch. Aber auch das hat nichts
mit OO zu tun, sondern damit, wie MS seine Bananaware zusammenzimmert.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
> Scelumbro schrieb:>> Eine IDE ist nuneimal keine Taschenlampen-APP sondern ein professionlles>> Werkzeug.>> Schließen sich Professionalität und einfache Anwendung etwa aus?
Natürlich, sonst bräuchte man ja keine Berufsausbildung dafür.
> TriHexagon schrieb:>> Nein ganz und gar nicht bedeutet OOP mehr Maschinencode.>> In der Theorie.
Nein, in der Praxis.
> OOP ist einfach zu komplex anzuwenden.
Das kannst Du doch gar nicht beurteilen. Du hast die OO noch nie
angewendet und kennst sie nicht einmal; Dir sind ja sogar prozedurale
Sprachen viel zu "bürokratisch", zu "kompliziert", bzw.: zu hoch.
Moby A. schrieb im Beitrag #4635007:
> Sheeva P. schrieb:>> Wenn denn OOP nur annähernd so simpel wäre...
Zitieren lernen: das war nicht von mir, sondern von Dir.
>> Ist sie. Die Prinzipien der OO -- Datenkapselung, Polymorphie, Vererbung>> -- kann man in weniger als einer halben Stunde erklären.>> Klasse. Du bist ja echt lustig. Wozu es dann noch der>> Jan H. schrieb im Beitrag #4621860>> ungefähr sieben Trilliarden Webseiten und fünf>> Millionen Bücher zu dem Thema>> bedarf?
Wie bereits oben gesagt: derer bedarf es gar nicht, und die meisten
davon beschäftigen sich ja auch kaum mit der OO, sondern mit anderen
Themen wie konkreten Umsetzungen von OO in verschiedenen Sprachen,
Diagrammtypen und Werkzeugen zur Modellierung, und so weiter.
> VS bietet alle Möglichkeiten der OOP und ist als solches das Spiegelbild> ihrer Komplexität.
Jeder popelige Texteditor bietet alle Möglichkeiten der OO und ist als
solcher das Spiegelbild ihrer Einfachheit.
Moby A. schrieb im Beitrag #4635011:
> Sheeva P. schrieb:>> Natürlich, sonst bräuchte man ja keine Berufsausbildung dafür.>> Stimmt. Für diese Form aufgeblasener Programmierung braucht's ne> Ausbildung.
Wenn Du Aussagen schon aus dem Zusammenhang reißt, solltest Du das nicht
ganz so offensichtlich machen. :-) Und, Pardon, für Deine permanente
Überforderung bin ich nicht verantwortlich.
>> Das kannst Du doch gar nicht beurteilen. Du hast die OO noch nie>> angewendet und kennst sie nicht einmal>> Du kannst von Glück reden, daß ich meine Aussagen zum Können anderer> nicht so an den Haaren herbeiziehe. Mir ist da noch ein tolles> C-Programm als Beispiel Deiner Fähigkeiten in Erinnerung... naja, wollen> wir die Geschichte hier nicht nochmal aufwärmen ;-)
LOL! Du meinst meine kleine Falle, in die Du so "erfolgreich"
hineingetappt bist? Nee, wat hebbt wij lacht.
Moby A. schrieb im Beitrag #4635014:
> Im übrigen mußt Du Dich in punkto OOP schon entscheiden: Brauchts nun ne> Ausbildung oder passt das Thema auf ein A4 Blatt ?
Moby nochmal für dich: IDEs haben nichts mit OOP zu tun. Die Grundlagen
von OOP passen auf ein DIN A4 Blatt. Die von Eclipse nicht. Oder müssen
für dich eine CNC Fräse oder auch nur eine Drehbank auch so gebaut sein,
dass jeder Anfänger damit sofort Motorteile herstellen kann?
Man kann übrigens sehr komfortabel in Eclipse ASM für deine AVRs
programmieren. Selbst die eher kleinen Programme von ein paar Dutzend
Zeilen die du so machst. Sich in Eclipse ordentlich einzuarbeiten dauert
übrigens weniger lang als eine Ausbildung zu den oben genannten
Werkzeugen. Also keine Angst, auch du kannst das schaffen. Vielleicht
verlierst du dann langsam deine Angst vor den Fortschritten der
Softwareentwicklung der letzten 20 Jahre.
Moby,
hier ist eine Frage an Dich:
- Du hast 2 identische UARTs in deinem µC, beide sollen verwendet werden
- RX und TX sollen vollkommen selbstständig im Interrupt laufen
- Jeder UART braucht deshalb zwei FIFO-Queues
- Du brauchst also Code für 2 UART und insgesamt 4 FIFOs
- Du willst kein Flash verschwenden und keine Zeile Code duplizieren
[Zeit vergeht]
- Es stellt sich raus Du brauchst noch ein dritten UART:
- leider gibts keinen mehr, also Software-UART
- er soll das selbe Interface wie die anderen beiden
UARTs haben und sich genauso verhalten.
- Du willst kein Flash verschwenden und keine Zeile Code duplizieren
Jetzt lass mal hören wie Du Dir das vorstellst.
Sheeva P. schrieb:>> Wenn denn OOP nur annähernd so simpel wäre...>> Ist sie. Die Prinzipien der OO -- Datenkapselung, Polymorphie, Vererbung> -- kann man in weniger als einer halben Stunde erklären.
Kannst du das bitte auch Moby in einer halben Stunde auf 1x A4 erklären?
Das würde solche "Kurt"-Threads wie dieser hier erübrigen. ;-)
>Schließen sich Professionalität und einfache Anwendung etwa aus?
Eine Motorsäge und ein Harvester machen am Ende das gleiche. Trotzdem
liegen in ihrer Bedienung Welten dazwischen.
>In der Theorie. Praktisch führt die ineffiziente Anwendung durch den>selten perfekt erfahrenen Programmierer aber zur Vergeudung von>Ressourcen. OOP ist einfach zu komplex anzuwenden.
Oft genug ist die wichtigste Rescource die Arbeitszeit. Und wenn ich die
auf Kosten von ein paar kB sparen kann (Desktop PC), wenn die Anwendung
nicht unbedingt das letzte bisschen Laufzeit erfordert, wird sich mein
Chief für die kB nicht interessieren.
Außerdem ist auch ein prozedural Prorammierender selten "perfekt
erfahren" und baut genau so Mist. Das ist aber nicht die Schuld des
Konzeptes.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
> Der Codebedarf eines simplen funktionslosen Windows-Fensterchens zeigt> schon, wie ineffizient bereits das OS aufgebaut ist.
Yep. Wieso haben wir in der Mikro-Computerei eigentlich jemals das
Stadium der Fernschreiber als Ein- und Ausgabemedium verlassen? Schon
der C64 war doch viel komplexer als nötig.
> Auch wenn ich meine Ergebnisse in erster Linie damit erziele langt es> schon noch für den Blick über den Tellerrand- leider mit den> beschriebenen Erfahrungen.
Frühe Kartographen pflegten solche Gebiete mit "there be dragons" zu
kennzeichnen.
Durchstarter schrieb:> Oft genug ist die wichtigste Rescource die Arbeitszeit. Und wenn ich die> auf Kosten von ein paar kB sparen kann (Desktop PC), wenn die Anwendung> nicht unbedingt das letzte bisschen Laufzeit erfordert, wird sich mein> Chief für die kB nicht interessieren.> Außerdem ist auch ein prozedural Prorammierender selten "perfekt> erfahren" und baut genau so Mist. Das ist aber nicht die Schuld des> Konzeptes.
Jep, die ganze Speicherplatzeffizienzdiskussion ist bei Programmcode für
alles außer die kleinsten Mikrocontroller sowieso müßig. Was kostet ein
halbwegs talentierter Programmierer pro Stunde für ein Unternehmen? Und
wieviel 1GB Festplattenplatz beim Kunden? Und selbst mit den
gammeligsten Skriptsprachen und schlechtesten Frameworks braucht man ein
langes Weilchen um dieses GB mit Code vollzubekommen.
Moby A. schrieb im Beitrag #4635007:
> VS bietet alle Möglichkeiten der OOP und ist als solches das Spiegelbild> ihrer Komplexität. Das hat erstmal mit Überfrachtung rein gar nix zu> tun.
LOL "alle Möglichkeiten der OOP" magst du das bitte näher ausführen, ich
kenne ein paar IDEs und OOP kenne ich auch, trotzdem kann ich mir nicht
vorstellen was das bedeuten soll? Liegt es an deinem Halbwissen?
Moby A. schrieb im Beitrag #4635011:
> Sheeva P. schrieb:>> Natürlich, sonst bräuchte man ja keine Berufsausbildung dafür.>> Stimmt. Für diese Form aufgeblasener Programmierung braucht's ne> Ausbildung.
Oh wow ich wusste ja gar nicht, dass ich und so viele Leute hochbegabt
sind. Eine ganze Ausbildung in so kurzer Zeit allein zu bewältigen, dass
ist sehr bemerkenswert. Vielleicht aber überschätzt du das Ganze
gänzlich. Aber es gibt ja so einiges, was du hier behauptest...
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
> TriHexagon schrieb:>> Nein ganz und gar nicht bedeutet OOP mehr Maschinencode.>> In der Theorie. Praktisch führt die ineffiziente Anwendung durch den> selten perfekt erfahrenen Programmierer aber zur Vergeudung von> Ressourcen. OOP ist einfach zu komplex anzuwenden.
Blablabla. Nur haltlose Behauptungen, gib mal ein Beispiel mit
Quellcode. Dass eine schlechte Architektur ineffiziente Programme
hervorrufen gilt genauso für PP.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
> Der Codebedarf eines simplen funktionslosen Windows-Fensterchens zeigt> schon, wie ineffizient bereits das OS aufgebaut ist. Im Prinzip langt> doch dafür die Übergabe einiger Paramater mit sagen wir mal einer> prozeduralen WINDOWS(Parameter) Instruktion. Was macht die liebe OOP> Programmierung draus? Kilobyteweise Code...
Du meinst die WinAPI? Tja bloßt blöd, dass es sich hierbei um PP handelt
und nicht, wie du fälschlicherweise glaubst, um OOP. "Kilobyteweise
Code" gibts auch nicht.
Weißt du wie man ein Fenster in OOP anzeigen lassen kann, wenn man es
einfach umsetzt? Das kann so gehen mit einer Zeile, wo ist die
Komplexität?
1
Windowwin;
2
3
//Oder mit ein paar Parametern
4
Windowwin("Titel",800,600);
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
>> Könnte man dank OOP auch prima erweitern und ausbauen.>> Sicher. Prima erweitern und ausbauen kann ich aber auch schon meine> Asm-Programme. Alles eine Frage gelungener Systematik bei der> Programm-Implementierung.
Das wirst du kaum schaffen ohne eine einzige Zeile im bestehenden Code
zu ändern. Das ist ja der Clou an der Sache. Ich habe eine Erweiterung
nicht vorgesehen und trotzdem muss ich nicht eine einzige Zeile ändern
oder in den alten Code hinzufügen, dank OOP. Ich mache eine neue Datei
und schreibe eine neue Klasse die von PhysicObject erbt. Sowas wird mit
PP ziemlich schwer ohne Funktionszeigern und die baut man nur ein, wenn
man sie braucht. Davor wurden sie nicht gebraucht. Und zack schon hat
man das Problem.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
>> Dabei kennst du nur AVRs und Asm>> Woher willst Du das wissen?> Auch wenn ich meine Ergebnisse in erster Linie damit erziele langt es> schon noch für den Blick über den Tellerrand- leider mit den> beschriebenen Erfahrungen.
So weit kann der Blick nicht gewesen sein, dass du hier so viel
Halbwissen rum posaunst.
Moby A. schrieb im Beitrag #4635014:
> Sheeva P. schrieb:>> LOL! Du meinst meine kleine Falle, in die Du so "erfolgreich">> hineingetappt bist? Nee, wat hebbt wij lacht.>> Klar doch. Jetzt war's ne Falle.
War es damals schon, das weißt Du doch.
> War ja auch ne peinliche Geschichte mit Deinem C-Versuch.
Ja, aber nicht für mich. :-)
Moby A. schrieb im Beitrag #4635014:
> Im übrigen mußt Du Dich in punkto OOP schon entscheiden: Brauchts nun ne> Ausbildung oder passt das Thema auf ein A4 Blatt ?
Die OO braucht keine Ausbildung, alles Nötige paßt auf ein Din-A4-Blatt.
Bei der Professionalität ging es um IDEs, ich habe das für Dein
schwaches Gedächtnis noch einmal rekonstruiert:
Scelumbro schrieb:
>>> Eine IDE ist nuneimal keine Taschenlampen-APP sondern ein>>> professionlles Werkzeug.
Moby A. schrieb im Beitrag #4634978:
>> Schließen sich Professionalität und einfache Anwendung etwa aus?Sheeva P. schrieb:> Natürlich, sonst bräuchte man ja keine Berufsausbildung dafür.
Wie gesagt: nicht ganz so plump aus dem Zusammenhang reißen, hm? Sonst
wird es wieder peinlich für Dich.
Scelumbro schrieb:> Jep, die ganze Speicherplatzeffizienzdiskussion ist bei Programmcode für> alles außer die kleinsten Mikrocontroller sowieso müßig. Was kostet ein> halbwegs talentierter Programmierer pro Stunde für ein Unternehmen? Und> wieviel 1GB Festplattenplatz beim Kunden?
Du hast es nicht und wirst es nicht kapieren, wieso du dich mit dieser
Einstellung zum schlechtesten Programmierer der Welt machst auf den alle
Anwender einen Hass haben.
Wenn eines "common sense" unter den Anwendern ist, dann dass aktuelle
Programme zu gross und zu langsam sind, auf Grund der Arroganz von
Programmieren wie dir, die in ihrer optimalen Umgebung (dicke schnelle
Maschine mit guter Anbindung ohne weiteren Ballast) meinen: "Es reicht,
so wie es ist", und sich faul zurücklehnen.
A. K. schrieb:> Sheeva P. schrieb:>>> Wenn denn OOP nur annähernd so simpel wäre...>>>> Ist sie. Die Prinzipien der OO -- Datenkapselung, Polymorphie, Vererbung>> -- kann man in weniger als einer halben Stunde erklären.>> Kannst du das bitte auch Moby in einer halben Stunde auf 1x A4 erklären?
Einem Troll kann man nichts erklären, weil er das gar nicht will.
> Das würde solche "Kurt"-Threads wie dieser hier erübrigen. ;-)
Das halte ich für ein Gerücht. ;-)
TriHexagon schrieb:> Weißt du wie man ein Fenster in OOP anzeigen lassen kann, wenn man es> einfach umsetzt? Das kann so gehen mit einer Zeile, wo ist die> Komplexität?>
1
>Windowwin;
2
>
3
>//Oder mit ein paar Parametern
4
>Windowwin("Titel",800,600);
5
>
Bist Du denn von allen guten Geistern verlassen? Jetzt gleich wird er
behaupten, Parameter seien der ultimative Beweis für die "ausgeuferte
Bürokratie der OOP". ;-)
MaWin schrieb:> Wenn eines "common sense" unter den Anwendern ist, dann dass aktuelle> Programme zu gross und zu langsam sind, auf Grund der Arroganz von> Programmieren wie dir, die in ihrer optimalen Umgebung (dicke schnelle> Maschine mit guter Anbindung ohne weiteren Ballast) meinen: "Es reicht,> so wie es ist", und sich faul zurücklehnen.
Die grösse des Programms hat nichts mit dessen Laufzeit, und nichts mit
OOP zu tun.
Ausserdem denken viele, grosse ausführbare Dateien bedeuten viel code,
was auch nicht zutrifft. Bei grossen Programmen sind meist Ressourcen
wie Bilder enthalten, oder es wurden viele statische Libraries mithinein
kompiliert und die Option nicht verwendete Methoden zu entfernen nicht
gesetzt, oder irgendwo ist ein grosses Array. Die kunden würden es
einfach merkwürdig finden, wenn die Anwendung so kompiliert würde, das
sie nur wenige KB gross wäre.
Die laufzeit ist von der Komplexität, die ein gutes OOP Programm
sowisonicht hat, auch nicht wirlich abhängig. Diese ist meistens das
Resultat blokierender Aktionen, die nicht in andere Threads ausgelagert
wurden, langsamer Netzwerkverbindungen, grosser Datenmengen und nicht
idealen Verarbeitungsalgorithman, oder langsamen Winapi operationen,
etc. All das hat nichts mit OOP zu tun.
MaWin schrieb:
Du hast es nicht und wirst es nicht kapieren, wieso du dich mit dieser
> Einstellung zum schlechtesten Programmierer der Welt machst auf den alle> Anwender einen Hass haben.
So einfach ist das nicht, erst recht nicht so pauschal. Du scheinst das
nur aus der Sicht von Standardanwendungen zu sehen.
Bei Programmen für die Masse ist es sehr nervend, wenn beispielsweise
ein Support-Programm fürs Smartphone einen 1Gb Installer mitsamt SQL
Express mitbringt, nur weil das für den Anbieter so einfacher ist. Das
macht verhasst.
Wenn man allerdings eine kundenspezifische Lösung benötigst, dann kann
es schon sinnvoll sein, eine zeitlich aufwändige aber schlanke Lösung zu
verbilligen, indem man zugunsten kürzerer Entwicklung eine fettere
Variante mit vergleichweise billiger Hardware bewirft .
MaWin schrieb:> Scelumbro schrieb:>> Jep, die ganze Speicherplatzeffizienzdiskussion ist bei Programmcode für>> alles außer die kleinsten Mikrocontroller sowieso müßig. Was kostet ein>> halbwegs talentierter Programmierer pro Stunde für ein Unternehmen? Und>> wieviel 1GB Festplattenplatz beim Kunden?>> Du hast es nicht und wirst es nicht kapieren, wieso du dich mit dieser> Einstellung zum schlechtesten Programmierer der Welt machst auf den alle> Anwender einen Hass haben.>> Wenn eines "common sense" unter den Anwendern ist, dann dass aktuelle> Programme zu gross und zu langsam sind, auf Grund der Arroganz von> Programmieren wie dir, die in ihrer optimalen Umgebung (dicke schnelle> Maschine mit guter Anbindung ohne weiteren Ballast) meinen: "Es reicht,> so wie es ist", und sich faul zurücklehnen.
Warum kaufen (oder klauen) die Anwender dann genau diese Programme?
Warum muß jeder Hansel, der die Helligkeit seiner Urlaubsfotos
korrigieren will, dazu unbedingt Photoshop haben? Warum nutzen Anwender
Monster wie Wörd, um ein paar Gesprächsnotizen anzufertigen?
Einer Anwenderin, die sich darüber beschwert hat, daß das alles so
langsam sei, habe ich empfohlen, Gesprächsnotizen einfach mit Notepad zu
machen. Da hat die Dame mir tatsächlich erklärt, nur für ein paar
Gesprächsnotizen werde sie doch jetzt nicht noch ein neues Programm
lernen. Was soll man da noch sagen?
Genau dasselbe begegnet mir hier im Forum, wenn ich darauf hinweise, daß
es zur Softwareentwicklung nicht unbedingt einer IDE bedarf. Da werden
die IDE-Freunde aber unleidlich und erklären mir, wie antiquiert mein
Ansatz sei. Und genau dieselben trifft man dann wieder, wenn irgendwas
mit ihrer IDE nicht richtig funktioniert oder wenn sie darüber weinen,
daß ihre IDE so ein aufgeblähtes, langsames GUI-Monster sei.
Sorry, aber solche Probleme liegen nicht an der Software, sondern an den
Anwendern selbst und ihren manchmal einfach bescheuerten Forderungen und
Erwartungen. Entwickler und Programmierer liefern das, was die Anwender
kaufen, und solange sich eine Software mit dem Werbebanner "jetzt noch
mehr Funktionen, die kein Mensch je brauchen wird" besser verkaufen
läßt, müssen Entwickler und Programmierer solche Funktionen einbauen.
Sheeva P. schrieb:> Genau dasselbe begegnet mir hier im Forum, wenn ich darauf hinweise, daß> es zur Softwareentwicklung nicht unbedingt einer IDE bedarf. Da werden> die IDE-Freunde aber unleidlich und erklären mir, wie antiquiert mein> Ansatz sei. Und genau dieselben trifft man dann wieder, wenn irgendwas> mit ihrer IDE nicht richtig funktioniert oder wenn sie darüber weinen,> daß ihre IDE so ein aufgeblähtes, langsames GUI-Monster sei.>> Sorry, aber solche Probleme liegen nicht an der Software, sondern an den> Anwendern selbst
Danke für die erklärend erheitenden Worte.
Du nutzt also lieber selbst keine IDE weil zu gross und bulky, sicher in
OOP geschrieben,
sondern antiquirte (Kommandozeilen) Software, sicher prozedural nach
guter alter Art geschrieben, weil die einfach handlicher ist und dem Job
angemessen und empfiehlst das auch anderen z.B. mit Notepad (Quellcode
habe ich hier) statt Word (OOP).
Selten so entlarvendees gelesne, und das nach dutzenden Lügenmärchen die
du hier über OOP aufgetischt hast.
Und JA: Ich verstehe die Anwenderin, die vielleicht mit Mühe Word mit
Ribbons erlernt hat und nun bei Notepad sich in einer anderen, für sie
schon bei "Speichern" unverständlichen Welt wiedersieht. Ich gucke
nämlich öfters mal Anwendern über die Schulter, welche Probleme sie so
mit Software haben. Übrigens hat nicht jeder Anwender den neuesten
i7-4.5GHz Gaming-PC mit 16GB, TB-SSD, GBitEthernet wie ihn OOP
Programmierer voraussetzen.
MaWin schrieb:> Du hast es nicht und wirst es nicht kapieren, wieso du dich mit dieser> Einstellung zum schlechtesten Programmierer der Welt machst auf den alle> Anwender einen Hass haben.>> Wenn eines "common sense" unter den Anwendern ist, dann dass aktuelle> Programme zu gross und zu langsam sind, auf Grund der Arroganz von> Programmieren wie dir, die in ihrer optimalen Umgebung (dicke schnelle> Maschine mit guter Anbindung ohne weiteren Ballast) meinen: "Es reicht,> so wie es ist", und sich faul zurücklehnen.
Wärst du bereit für irgendeine Software einen Aufpreis für eine
Size-Optimized-Variante zu bezahlen, die sich von der Standardvariante
nur dadurch unterscheidet, dass die Binaries (nicht die sonstigen
Resourcen, den die üppig bebilderte Onlinehilfe auch für Analphabeten
will ja trotzdem jeder) x% kleiner sind? Ein Office-Optimized?
Und mit was für einem Effekt? Für ein paar gesparte Minuten beim
Download? Für ein paar gesparte MB auf der Festplatte?
MaWin schrieb:> Sheeva P. schrieb:>> Genau dasselbe begegnet mir hier im Forum, wenn ich darauf hinweise, daß>> es zur Softwareentwicklung nicht unbedingt einer IDE bedarf. Da werden>> die IDE-Freunde aber unleidlich und erklären mir, wie antiquiert mein>> Ansatz sei. Und genau dieselben trifft man dann wieder, wenn irgendwas>> mit ihrer IDE nicht richtig funktioniert oder wenn sie darüber weinen,>> daß ihre IDE so ein aufgeblähtes, langsames GUI-Monster sei.>>>> Sorry, aber solche Probleme liegen nicht an der Software, sondern an den>> Anwendern selbst>> Danke für die erklärend erheitenden Worte.
Für Dich immer gerne, wenngleich die Erheiterung ganz bei mir liegt. ;-)
> Du nutzt also lieber selbst keine IDE weil zu gross und bulky,
Nein, da hast Du wohl wieder einmal etwas flashc verstanden. Ich nutze
keine IDEs, weil sie mir zu unflexibel sind, weil ich bis dato keine IDE
gefunden habe, die alle von mir genutzten Paradigmen und Sprachen -- und
darunter sind nicht nur Programmiersprachen, sondern auch Auszeichnungs-
und Datenformate wie XML, JSON, HTML, LaTeX -- ähnlich gut unterstützt.
Darüber hinaus bin ich allerdings ohnehin kein großer Freund von GUIs,
wie sogar Du hättest verstehen können, wenn Du die geistigen Kapazitäten
dazu hättest und nicht nur darauf erpicht wärst, mir das Wort im Mund
herum zu drehen. Meine Briefe und Präsentationen schreibe ich mit LaTeX
statt mit Wörd/LoWriter oder Powerpoint/LoImpress, statt einer
Tabellenkalkulation wie Excel benutze ich lieber iPython und Pandas, und
wenn ich eine Datenbank haben will, greife ich nicht zu Access oder
LoBase, sondern habe PostgreSQL und für simple, kleine Dinge SQLite
installiert. Klar, für einige Dinge sind GUI-Programme einfach besser:
zum Websurfen, zur Visualisierung, für CAD und interaktive
Grafikbearbeitung nutze natürlich auch ich GUI-Software. Aber wo ich
GUIs meiden kann, benutze ich keine.
Außerdem habe ich recht leistungsfähige Entwicklungsrechner. Daher würde
es mir nichts ausmachen, eine aufgeblähte Software zu benutzen, wenn ich
sie denn benutzen wollen würde. Aber, wie gesagt: ich will ja gar nicht.
> Selten so entlarvendees gelesne, und das nach dutzenden Lügenmärchen die> du hier über OOP aufgetischt hast.LOL! Daß jemand, der so etwas wie GALBLAST.C verbrochen hat, mit
meinen Aussagen überfordert ist und sie nicht verstehen kann, dafür habe
ich ja ein gewisses Verständnis. Aber versteh' bitte auch, daß ich so
jemanden nicht ernstnehmen kann, wenn er versucht, mir etwas über
Softwaredesign, -paradigmen und -entwicklung zu erzählen.
> Und JA: Ich verstehe die Anwenderin, die vielleicht mit Mühe Word mit> Ribbons erlernt hat und nun bei Notepad sich in einer anderen, für sie> schon bei "Speichern" unverständlichen Welt wiedersieht.
Datei->Speichern oder Ctrl-s versus Datei->Speichern oder Ctrl-s... Ja,
das ist wirklich zu schwierig, kein Wunder, daß Du es nicht verstehst.
> Übrigens hat nicht jeder Anwender den neuesten i7-4.5GHz Gaming-PC mit> 16GB, TB-SSD, GBitEthernet wie ihn OOP Programmierer voraussetzen.
Es ist zum Glück und erfreulicherweise nicht mein Problem, daß Du noch
mit einem dampfbetriebenen 286er unterwegs bist. Wenn Du mehr von
Software und Softwareentwicklung verstündest als von primitivem
Verbalinjurien und dem gezielten, böswilligen Mißverstehen Deines
Gegenübers, ja dann könntest Du vielleicht genug verdienen, um Dir einen
richtigen Computer zu kaufen. ;-)
MaWin schrieb:> Übrigens hat nicht jeder Anwender den neuesten> i7-4.5GHz Gaming-PC mit 16GB, TB-SSD, GBitEthernet wie ihn OOP> Programmierer voraussetzen.
Für OOP per se benötigt man keine Highend-Umgebung. OOP bedeutet nicht,
dass es sich um einen riesigen Apparat handelt. Zumal man sich die
Basis des Prinzips auch interpretiert aneignen kann.
Eine solche Umgebung kann allerdings sinnvoll sein, wenn bei grossen
Projekten die eingesparte Arbeitszeit teurer ist als die Investition im
gute Hardware. Das dürfte freilich auch für FPGA Design gelten.
Lustige Diskusion.
Kann man mit VisualStudio nicht auch ASM-Programme schreiben?
Damit wäre ja dann bewiesen, daß ASM zu Bürokratie und Code-Blähungen
führt.
Carl D. schrieb:> Damit wäre ja dann bewiesen, daß ASM zu Bürokratie und Code-Blähungen> führt.
Wenn ich mir den ganzen Kindergarten so anschaue ("wer hat den
längsten?"), dann krieg ich ganz andere Blähungen :-)
MaWin schrieb:
> Übrigens hat nicht jeder Anwender den neuesten> i7-4.5GHz Gaming-PC mit 16GB, TB-SSD, GBitEthernet wie ihn OOP> Programmierer voraussetzen.
Blödes Argument.
Ich habe OOP mit Turbo Pascal auf einem nicht vernetzten 286er mit 10Mhz
und 512MB RAM gelernt und darauf auch zwei kommerzielle Anwendungen
entwickelt.
Heutzutage verbergen sich derart leistungsfähige Rechner zum Beispiel in
Glühlampen-Fassungen. Mein Smarthone leistet schon ein vielfaches davon,
und das ist wahrlich kein High-End Gerät.
Abgesehen davon ist die Aussage grundsätzlich falsch, dass OOP den Code
oder den Ressourcen-Bedarf wesentlich erhöhe.
> OOP bedeutet nicht, dass es sich um einen riesigen Apparat handelt.
Yepp
Carl D. schrieb:> Lustige Diskusion.> Kann man mit VisualStudio nicht auch ASM-Programme schreiben?> Damit wäre ja dann bewiesen, daß ASM zu Bürokratie und Code-Blähungen> führt.
Und wenn man die Entwicklung unter einem Windows-Blähsystem mit VS
durchführt, statt unter einem ranken schlanken Commandline-Linux mit
vi/make, dann wird das gleiche Programm dadurch natürlich um
Größenordnungen fetter.
D. I. schrieb:> Mh, wie die "OOP-Verweigerer" wohl ein Softwareprojekt realisieren bei> dem ca. 600 aktive Entwickler ihre Wiener ins Senfglas stecken? ...
Sicher, dass dies zu einem anderen Ergebnis führt? Solche Projekte haben
eine gewisse Neigung, in die Fritten zu gehen. ;-)