Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vortrag im Vorstellungsgespräch


von Moathe (Gast)


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Hallo zusammen,

wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo 
ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss. Das Thema muss ich aber 
selbst auswählen. Allerdings bin ich ein bissschen verwirrt, was ich 
auswählen muss, auch noch habe ich nicht viele Zeit. In meinem Kopf habe 
ich zwei Themen

1. Über mich, wo ich meine Stärke und den Grund zeigen will, warum ich 
bei dir Firma arbeiten will und warum bin ich den richtigen Kandidaten

2. Über mein Masterthesis, da ich gerade meine Masterthesis schreibe. 
Die Thesis hat auf jeden Fall mit der Stelle was zu tun.

Habt ihr Empfehlungen für mich?

Danke schon mal und Grüße
Moathe

von Mark B. (markbrandis)


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Moathe schrieb:
> 2. Über mein Masterthesis, da ich gerade meine Masterthesis schreibe.
> Die Thesis hat auf jeden Fall mit der Stelle was zu tun.

Möglicher Synergieeffekt: Zu der Master Thesis wirst Du wohl sowieso 
einen Vortrag an der Hochschule halten müssen. Dann bräuchtest Du den 
quasi nur einmal ausarbeiten, und könntest ihn zweimal nutzen.

Wobei das so ganz nicht stimmt: Wenn das Publikum ein anderes ist, muss 
man auch den Vortrag zumindest zum Teil anpassen. Es bringt ja nichts, 
wenn man Leuten ohne Grundverständnis der Physik (z.B. viele Personaler) 
die Ohren mit der Relativitätstheorie vollpfriemelt.

Was gar nicht geht: Mit Begriffen und Abkürzungen um sich werfen, die 
einem selbst zwar geläufig sind, dem Auditorium aber nicht. So sammelt 
man schnell Minuspunkte. Wenn es ohne bestimmte Fachbegriffe nicht geht, 
dann muss man sie eben erläutern.

Wenn Du Deine Master Thesis jemandem so erläutern kannst dass er 
versteht worum es geht, auch wenn derjenige kein Ingenieur/Informatiker 
etc. ist - dann hast Du es richtig gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Gerd Koppen (Gast)


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Die Vorstellungsgespräche werden auch immer mehr zum Kasperletheater. 
Was kommt als nächstes? Körperliche Untersuchungen durch einen 
Betriebsarzt während des Vorstellungsgesprächs inkl. Haare abscheren und 
Prostata-Untersuchung?

Ein Kollege, der jetzt in der Schweiz arbeitet, meinte letztens zu mir, 
dass er sich diese Erniedrigungen und Wünschelrutenmethoden bei 
deutschen Vorstellungsgesprächen niemals mehr antun würde...

von noodle express (Gast)


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Moathe schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo
> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss.

Einer meiner Alpträume. Nicht so sehr wegen der Angst vorm Präsentieren, 
sondern wegen dem massiven Widerwillen sich zum Affen zu machen und 
vorführen zu lassen. Du tust mir ehrlich leid. Das meine ich nicht 
herablassend, sondern du hast meine ehrliche Anteilnahme dafür, dass die 
dich zu sowas zwingen.


> Das Thema muss ich aber
> selbst auswählen. Allerdings bin ich ein bissschen verwirrt, was ich
> auswählen muss, auch noch habe ich nicht viele Zeit.

Erzähl was über Darmfunktion, wie diese Medizinstudentin auf YouTube.


> In meinem Kopf habe ich zwei Themen
>
> 1. Über mich, wo ich meine Stärke und den Grund zeigen will, warum ich
> bei dir Firma arbeiten will und warum bin ich den richtigen Kandidaten
>
> 2. Über mein Masterthesis, da ich gerade meine Masterthesis schreibe.
> Die Thesis hat auf jeden Fall mit der Stelle was zu tun.
>
> Habt ihr Empfehlungen für mich?

Nimm die Masterthesis. Sich selber präsentieren zu müssen finde ich 
zynisch.

von LOL (Gast)


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noodle express schrieb:
>> 1. Über mich, wo ich meine Stärke und den Grund zeigen will, warum ich
>> bei dir Firma arbeiten will und warum bin ich den richtigen Kandidaten
>>
>> 2. Über mein Masterthesis, da ich gerade meine Masterthesis schreibe.
>> Die Thesis hat auf jeden Fall mit der Stelle was zu tun.
>>
>> Habt ihr Empfehlungen für mich?
>
> Nimm die Masterthesis. Sich selber präsentieren zu müssen finde ich
> zynisch.

Sich selbst im Vorstellungsgespräch muss man ja so oder so, von daher 
wichtig, jedoch nicht als Vortrag über ein Thema.

Masterthesis oder etwas anderes, was noch auf die Stellenausschreibung 
passt, wo du dich auch gut auskennst.

von Gerd Koppen (Gast)


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noodle express schrieb:
> Moathe schrieb:
>> Hallo zusammen,
>>
>> wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo
>> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss.
>
> Einer meiner Alpträume. Nicht so sehr wegen der Angst vorm Präsentieren,
> sondern wegen dem massiven Widerwillen sich zum Affen zu machen und
> vorführen zu lassen. Du tust mir ehrlich leid. Das meine ich nicht
> herablassend, sondern du hast meine ehrliche Anteilnahme dafür, dass die
> dich zu sowas zwingen.
>
>
>> Das Thema muss ich aber
>> selbst auswählen. Allerdings bin ich ein bissschen verwirrt, was ich
>> auswählen muss, auch noch habe ich nicht viele Zeit.
>
> Erzähl was über Darmfunktion, wie diese Medizinstudentin auf YouTube.

oder etwas Kapitalismus-kritisches :=D
"Das Kapital" von Karl Marx als Grundlage ^^

von Gerd Koppen (Gast)


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noodle express schrieb im Beitrag #4622635:
> Gerd Koppen schrieb:
>
>> Die Vorstellungsgespräche werden auch immer mehr zum
>> Kasperletheater.
>> Was kommt als nächstes? Körperliche Untersuchungen durch einen
>> Betriebsarzt während des Vorstellungsgesprächs inkl. Haare abscheren und
>> Prostata-Untersuchung?
>
> Dann scheißt du einfach auf den Konfrerenztisch und sagst, da sei
> schonmal was für ne Stuhlprobe.
>
> Vielleicht ist es auch eine Top-Stelle bei einem Konzern, denn üblich
> ist das nicht. Eher so eine Assesment Center Nummer für BWL-Schleimer.

Wenn es für eine Stelle ist, wo man als Arbeitnehmer viel Reden und 
Präsentieren muss inkl. tiefergehendem Kundenkontakt (Management, 
Verkauf, Vertrieb, Marketing etc.), dann kann ich das schon verstehen, 
dass man da jemanden haben möchte, der da nicht sofort zu zittern 
anfängt (so wie ich lol), aber wenn die mir bei einer normalen 
0815-ING-Stelle mit sowas kommen würden, dann würde ich denen auf den 
Tisch kacken!

Wobei das noch verhältnismäßig harmlos ist... ich hab von Kollegen noch 
viel krankere Sachen aus Assessment-Centern mitbekommen. Die Höhe war 
das Assessment-Center zur Beamtenanwärterschaft, die ein Kollege 
durchgemacht hat: Da wurden sie aufgefordert reimend die politische 
Situation in "Nahostland" vorzutragen (sollte wohl Kreativität oder 
sowas abchecken ^^)... xD

von N. N. (clancy688)


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Gerd Koppen schrieb:
> Die Vorstellungsgespräche werden auch immer mehr zum Kasperletheater.

Wieso? Macht doch Sinn. Zeit ist Geld, und die wollen wissen, ob man 
einen Sachverhalt kurz und prägnant präsentieren kann.

Mich nervt es tierisch, dass in etlichen Meetings Kollegen ewig lang 
schwafeln statt einmal kurz und deutlich ihr Anliegen zu präsentieren.

20 Ingenieure * Stundensatz 120 € (geschätzt) = 600 € Verlust für die 
Firma, wenn jemand 30 Minuten labert statt den Kram in 15 Minuten 
unterzubringen.

von Andreas E. (hismastersvoice)


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Wie wäre es mit dem Thema:
"Die Gralssuche der Personalverantwortlichen - über die Irrwege bei der 
Mitarbeiterrekrutierung!"

von Kevin aus Hürth (Gast)


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Moathe schrieb:

> wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo
> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss. Das Thema muss ich aber
> selbst auswählen.

Klingt nach Siemens?! Medizintechnik in Erlangen, Forchheim o.ä.?

Sprich doch zu dem Thema "Embedded Enticklung heute" (wenns auf die 
Stelle und auf Dich passt). Dabei stellst du vor was ein Entwickler 
heute so drauf haben muss (Software engineering, sicheres design, doku) 
wie du das im Studium/Praktikum/Freizeit erworben hast und die Umsetzung 
derselben exemplarisch an der Masterthesis.

von Psst (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Möglicher Synergieeffekt: Zu der Master Thesis wirst Du wohl sowieso
> einen Vortrag an der Hochschule halten müssen. Dann bräuchtest Du den
> quasi nur einmal ausarbeiten, und könntest ihn zweimal nutzen.

Sehe ich auch so!

Falls nicht eh geplant, solltest Du den Vortrag auch auf Englisch halten 
können.

20 Minuten sind sehr lange!
Vorher ausprobieren, nicht das Du schon nach 5 Minuten fertig bist.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Der Poster vergass leider zu erwaehnen um welche Sorte Stelle es sich 
handelt. Wahrscheinlich geht es um Praesentation. Wobei ich denke, dass 
man mit ueber 35 besser geeignet ist. Die sozialen Interaktionen 
verbessern sich ab 35, einige brauchen noch etwas laenger.

Wie auch immer, eine Moeglichkeit der Praesentation ist etwas Gutes und 
sollte positiv genutzt werden. Diewelchem, die so ein Vorgehen, abartig 
finden, sind eher nicht fuer diese Stelle geeignet. Was will man mehr 
von einem Selektionskriterium. Diewelchen, die nicht passen auszusieben.

von Operator S. (smkr)


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Moathe schrieb:
> Habt ihr Empfehlungen für mich?

Eindeutig die Masterthesis, darum haben sie überhaupt um eine 
Präsentation gebeten. Ist doch üblich bei Absolventen, dass man für die 
erste Arbeitsstelle auch gleich seine Arbeit vorstellt.
Eine andere Präsentation würde das Ziel verfehlen.

von Michael K. (aemkai)


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Oh D. schrieb:
> Wie auch immer, eine Moeglichkeit der Praesentation ist etwas Gutes und
> sollte positiv genutzt werden. Diewelchem, die so ein Vorgehen, abartig
> finden, sind eher nicht fuer diese Stelle geeignet. Was will man mehr
> von einem Selektionskriterium. Diewelchen, die nicht passen auszusieben.

Es geht nicht um abartig finden, manche Leute können einfach keine 
Vorträge halten.
Ich kenne einige fachlich extrem kompetente Leute die aber überhaupt 
nicht Reden können. Willst du die auch aussieben?

von Psst (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Es geht nicht um abartig finden, manche Leute können einfach keine
> Vorträge halten.
> Ich kenne einige fachlich extrem kompetente Leute die aber überhaupt
> nicht Reden können. Willst du die auch aussieben?

Einen Vortrag halten muss man wahrscheinlich (reine Annahme) eh nur, 
wenn man auch später im Job sowas mal halten muss.

Den genialen Entwickler mit beschränktem rethrischen Fähigkeiten, der 
sich bis auf ein paar fachliche Dokumentationen später kaum äußern muss, 
wird man sowas nicht machen lassen.

von Kevin aus Hürth (Gast)


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Psst schrieb:
> Einen Vortrag halten muss man wahrscheinlich (reine Annahme) eh nur,
> wenn man auch später im Job sowas mal halten muss.

Nee, schon jeder an der Uni muss einen Vortrag halten müssen, lernt man 
doch in der Schule. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich das 
Vorstellungsgespräch mit einer Präsentation starten zu lassen. Ist ja 
grundlegende Kulturtechnik, zumal für Teamworker.


> Den genialen Entwickler mit beschränktem rethrischen Fähigkeiten, der
> sich bis auf ein paar fachliche Dokumentationen später kaum äußern muss,
> wird man sowas nicht machen lassen.

Nee, auch ein Entwickler muss präsentieren können, beispielsweise eine 
Anleitung sein geniales Gerät zu prüfen. Oder seine Schaltplan/PAP beim 
Review. Oder verschiedene Konzept mit Pros/Cons den Entscheidern 
präsentieren. Techniker/Lötern/Schraubern kömmen vielleicht um Vorträge 
ein lebenlang drumherum, alle anderen eher nicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>>Oh D. schrieb:
>> Wie auch immer, eine Moeglichkeit der Praesentation ist etwas Gutes und
>> sollte positiv genutzt werden. Diewelchem, die so ein Vorgehen, abartig
>> finden, sind eher nicht fuer diese Stelle geeignet. Was will man mehr
>> von einem Selektionskriterium. Diewelchen, die nicht passen auszusieben.
>
>Es geht nicht um abartig finden, manche Leute können einfach keine
>Vorträge halten.
>Ich kenne einige fachlich extrem kompetente Leute die aber überhaupt
>nicht Reden können. Willst du die auch aussieben?

Ja, aussieben. Genau. Es gibt Jobs, da braucht es nicht die fachlichen 
Spitzenkraefte, die waeren da falsch, sondern gute Praesentatoren, die 
dem Gegenueber zB auf einer Messe, oder Schulung, moeglichst schnell 
moeglichst viel vermitteln koennen. Ich rede nicht von einem Verkaeufer. 
Oder vielleicht auch.
Da ist man als Absolvent noch nicht gut, aber die Talente wird man 
erkennen koennen. Dann kommt ueber Jahre der Aufbau.

Leider hat sich der Poster nicht ueber die Stelle geaeussert.

Ich kenne geniale Praesentatoren. die verbringen ein paar wochen im Jahr 
im Werk, bei den Entwicklern, und bringen den Rest des Jahres das Wissen 
unter die Leute. zB fuer Altium. Da kann man keine Pfeife haben.

: Bearbeitet durch User
von Tom (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Ich kenne einige fachlich extrem kompetente Leute die aber überhaupt
> nicht Reden können. Willst du die auch aussieben?

Pauschal nicht. Aber wenn man 20 Bewerbungen mit ähnlich kompetenten 
Kandidaten hat, nimmt man natürlich im Zweifelsfall einen, der gut ist 
und reden kann. Das schließt sich nämlich nicht gegenseitig aus, auch 
wenn sich manche, die nicht reden können, das gerne einbilden.

von Jay (Gast)


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Moathe schrieb:
> 1. Über mich, wo ich meine Stärke und den Grund zeigen will, warum ich
> bei dir Firma arbeiten will und warum bin ich den richtigen Kandidaten
>
> 2. Über mein Masterthesis, da ich gerade meine Masterthesis schreibe.
> Die Thesis hat auf jeden Fall mit der Stelle was zu tun.
>
> Habt ihr Empfehlungen für mich?

Erst einmal ganz genau, mit der Lupe, durchlese was in der Anfrage des 
Vortrags stand. Inst da nicht doch ein klitzekleiner Hinweis was die 
Firma sehen moechte?

Wenn nicht, dann trotzdem mindestens ein paar Sätze, ein oder zwei 
Folien, über dich. Das ist schließlich ein Vorstellungsgespräch. Die 
Leute wollen auch dich als Person kennenlernen.

Wer bist du? Wo kommst du her? Was hast du bisher gemacht? Was machst du 
gerade? Was machst du sonst so nebenbei? Was treibt dich an?

Dann, wenn dir nichts besseres einfällt, eine Überleitung auf die 
Masterthesis. Wobei ich da gar nicht so ins Detail gehen würde. Einen 
speziellen Aspekt herausgreifen. Was ist das Problem? Was sind die 
Anforderungen? Was ist die Lösung? Das Publikum muss nachher nur glauben 
es hätte was gelernt, es soll nicht deine vollständige Masterarbeit 
kennenlernen und verstehen.

Vorsicht, dass dir nichts rausrutscht was bei der Firma oder dem 
Institut bei dem du die Arbeit schreibst als Interna (Firmengeheimnis 
oder gar patentwürdig) gelten kann. Der Trick Leute in 
Vorstellungsgesprächen "abzuschöpfen" ist nicht ganz neu.

Als weiterer Tipp: Handwerklich saubere Folien.

Keine 10pt Schrift (24pt oder vielleicht sogar 30pt Minimum für normalen 
Text. Ganz selten runter auf 20pt, bzw. bei 30pt Normalgröße auf 24pt).

Keine der modernen Selbstdarsteller-Präsentationen (drei Worte pro Folie 
auf schwarzem Hintergrund, mit theatralischer Musik und vorne rumtanzen 
...), es sei denn, du bist so ein Showman. Andererseits Folien nicht zu 
voll packen. Bei 20 Minuten für den Vortrag hast du vielleicht Zeit für 
15 Folien.

Keine blöden PowerPoint Gimmicks wie ClipArts, Animationen, Sound etc. 
Ein einziger vernünftiger Font (kein Comic Sans ...). Du bist kein 
Graphikdesigner? Dann versuch es erst gar nicht.

Spar dir eine Folie mit Inhaltsverzeichnis oder Blödsinn wie "Was wir 
heute lernen werden:" Aufzählungen. Wenn du nett bist bringst du unten 
im Footer einen Seitenzähler an, Seite x von y. Dann kann das geneigte 
Publikum abschätzen wie lange das Elend noch dauern wird.

Nimm kein Template deiner Uni, des Instituts oder der Firma oder deren 
Logos. Du trägst als Privatperson vor, nicht als Vertreter der Uni oder 
Firma.

Vortrag üben, üben, üben, mit der Stoppuhr, Kamera oder mindestens 
Audiorekorder im Smartphone. Das ist einer der Fälle, wo das Ergebnis 
sogar etwas zu glatt werden kann. Das wird man dir als Student nachsehen 
und dir anrechnen das du dir extra Mühe gegeben hast.


Michael K. schrieb:
> Es geht nicht um abartig finden, manche Leute können einfach keine
> Vorträge halten.
> Ich kenne einige fachlich extrem kompetente Leute die aber überhaupt
> nicht Reden können. Willst du die auch aussieben?

Vorträge zu halten ist eine Fähigkeit die jeder halbwegs Intelligente 
lernen kann. Wie bei anderen Dingen schafft man es ohne Talent nicht zur 
Meisterschaft, aber auf ein erträgliches Niveau. Damit meine ich 
konservative Vorträge, die eine Sache auf den Punkt bringen.

Wenn intelligente Leute einen miesen Vortrag hinlegen zeigen sie damit 
nur ihre Verachtung und Respektlosigkeit gegenüber den Zuhörern. "Ihr 
seid es mit nicht wert dass ich mir minimal Mühe gebe". Sowas kommt ganz 
schlecht in einem Vorstellungsgespräch.

von Migelchen (Gast)


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Hallo,

noodle express schrieb:
> Nimm die Masterthesis. Sich selber präsentieren zu müssen finde ich
> zynisch.

Was ist denn daran zynisch?


An den TO:

Über Präsentationen während Vorstellungsgesprächen hatte ich schon viel 
gehört, aber war glücklicherweise nie dazu aufgefordert worden, selbst 
einen Vortrag in solch einer Situation halten zu müssen.

Ich würde es ähnlch wie "Jay" halten und sowohl über dich als auch grob 
über deine Masterthesis.

Denn viele unangenehme Fragen über dich oder deines Lebenslauf 
bezüglich, kann man bereits durch gute vorbereitete Redewendungen 
während deiner Präsentation vermeiden.

Damit kannst du direkt eine Basis für das Gespräch aufbauen.
Wenn du dich und deinen Werdegang in Bezug auf das Studium und das Thema 
der Thesis gut vorstellen kannst, kannst du oftmals Sicherheit während 
des Gespräches finden, weil du in einigen Themen halt mal auf deine 
Präsentation verweisen kannst.
"Wie ich ja bereits in der Präsentation erwähnte, ..."

Wenn du den Personalern dann bei einigen Fragen zuvorkommen konntest, 
hast du dementsprechend auch mehr Zeit für Themen, die dich 
interessieren.


Gruß
Migelchen

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Die erste Frage bei einem VG wäre sowieso: Was haben Sie bisher denn so 
gemacht.
Offensichtlich hat das die Neueinsteiger so verunsichert daß man das 
schon a priori fordert.

von Niine (Gast)


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Falls es etwas nicht so konservatives ist, also eher Richtung Start-Up 
geht, dann würde es sicher auch gut ankommen, wenn man für den Vortrag 
"Prezi" nutzt. Vorausgesetzt man kann es professionell.

von Zocker_50 (Gast)


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> Autor: Gerd Koppen (Gast)
> Datum: 22.06.2016 01:49

> Die Vorstellungsgespräche werden auch immer mehr zum Kasperletheater.

sehe ich auch so.

von D. I. (Gast)


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Nichts völlig unübliches bei Konzernen, kenne ich sowohl von IBM damals 
fürs Praktikum als auch von Siemens. Bei IBM gabs Themenvorschläge und 
man musste den Vortrag adhoc vorbereiten. Bei Siemens war freie 
Themenwahl. Ich hatte da übers Euler-Kreis-Problem referiert und auf die 
Frage "Warum?" geantwortet, dass es eins der ersten und eindrücklichsten 
Aha-Erlebnisse im ersten Semester bei mir erzeugt hat.
Ansonsten "Tue Gutes und rede darüber", Leute die beides gut beherrschen 
sind rar.

von Startdown (Gast)


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Niine schrieb:
> Falls es etwas nicht so konservatives ist, also eher Richtung Start-Up
> geht, dann würde es sicher auch gut ankommen, wenn man für den Vortrag
> "Prezi" nutzt. Vorausgesetzt man kann es professionell.

Na selbstverständlich, es ist natürlich am allerwichtigsten, jeden 
neumodischen Scheiß in den Vortrag einfließen zu lassen. Der Inhalt ist 
drittranging, aber wenn du nicht alle hippen Tools einfließen lässt, 
bist du sowieso schon raus.

Einen Vorschlag habe ich noch für Leute, die nicht gerne präsentieren. 
Mit einem Filmchen kann man beliebig viel der geforderten Zeitdauer 
überbrücken, ohne etwas erzählen zu müssen. Also:
1. Titelfolie
2. 19 Minuten Ausschnitt aus einem aktuellen EM-Spiel
3. Abschlussfolie:
"Wie soeben dargestellt, ist die Packingstatistik aussagekräftiger als 
andere. Einen ähnlichen Zusammenhang ergab auch meine Master thesis.
Vielen Dank!"
Wenn Nachfragen kommen, erklärst du irgendwelche statistischen Details 
deiner Masterarbeit so detailliert, dass alle denken sie wären zu blöd, 
dir zu folgen.

von noodle express (Gast)


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Startdown schrieb:

> Der Inhalt ist
> drittranging,

Denke ich auch. Die Frage ist außerdem, ob auch Fachkundige an der 
Präsentation teilnehmen. Wenn nicht, muss auch der Inhalt nicht stimmen, 
so lange es nicht zu offensichtlich ist.

> aber wenn du nicht alle hippen Tools einfließen lässt,
> bist du sowieso schon raus.

Also der Professor, der meine Masterarbeit betreut hat, meinte, dass es 
bei ihm direkt Punktabzug gibt, wenn Leute in ihren Präsentationen alle 
möglichen PowerPoint features verwenden.

von noodle express (Gast)


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Migelchen schrieb:

> Was ist denn daran zynisch?

Weil das eigene Leben nicht irgendeine Clownnummer ist, die man auf ein 
paar Folien klatscht.

Jetzt wird mich wahrscheinlich jemand darauf hinweisen, dass man ja auch 
den eigenen Lebenslauf bespricht. Das ist aber jawohl was anderes. 
Inhaltlich mag es ähnlich sein, aber die Form ist eine andere.

von Migelchen (Gast)


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noodle express schrieb:
> Migelchen schrieb:
>
>> Was ist denn daran zynisch?
>
> Weil das eigene Leben nicht irgendeine Clownnummer ist, die man auf ein
> paar Folien klatscht.
>
> Jetzt wird mich wahrscheinlich jemand darauf hinweisen, dass man ja auch
> den eigenen Lebenslauf bespricht. Das ist aber jawohl was anderes.
> Inhaltlich mag es ähnlich sein, aber die Form ist eine andere.

Ich denke, ich verstehe, was du meinst, nur hat dies nichts mit Zynismus 
gemein.

Ist ja eigentlich auch egal.
Aber wenn man sich auf dieses "Kasperle-Theater" bezüglich der 
Präsentation während eines VG einlässt und sogar das Thema selbst 
bestimmen kann, ist es dann nicht sinnvoll, über etwas zu reden, worüber 
man 100%ig Bescheid weiß?

Da bietet sich der eigene Werdegang schon an.
Man soll ja auch nun nicht unbedingt pikante Details oder Kinderfotos 
aus dem Privatleben offenbaren.
Wenn man seinen eigenen Lebenslauf als Basis nimmt (die Daten hat man ja 
sowieso herausgegeben), hat auch der Personaler eine Art Handreichung 
anhand er sich orientieren kann.

So behält man weitesgehend seine Würde während des Gespräches, ohne sich 
komplett nackig zu machen.
Ich denke mal, dass war auch das Problem, worauf du abgezielt hast.

Seine eigene Person zum Spaß der Personaler als Vortragsthema 
bloßzustellen, mit dem Fall, es "umsonst" getan zu haben, weil man 
daraufhin abgelehnt werden könnte.
Nach einer oder mehrerer solcher Negativ-Erfahrungen würde man asber 
viellecht eine zynische Einstellung gegenüber VG bekommen. :)

Zyniker sind ja eine krasse Form von Realisten, die oftmals aufgrund von 
Vorerfahrungen alles eher rein rational sehen und oftmals viele Dinge 
von vornherein negativ betrachten.
Die Lieblingswerkzeuge des Zynikers sind Sarkasmus und Ironie. :D


Um es aber allgemein zu halten, sehe ich es eigentlich als unbedenklich 
an, ob man eine Vorstellung seiner Selbst in eine 
Powerpoint-Präsentation "klatscht" oder ob man ein technisches Thema 
erläutert.
Die Würde der eigenen Person geht dadruch ja nicht verloren.
Es ist ja nur ein Vorstellungsgespräch und kein Seelenstriptease.
(Das kann womöglich von Person zu Person variieren)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Was für eine Lusche muß man eigentlich sein, wenn man mit einem Vortrag 
über seine Masterarbeit überfordert ist?

Ich tippe mal noole express hat außer dem Arbeitsamt noch keinen Betrieb 
von innen gesehen.

von Ich mal wieder (Gast)


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HILFE!

Wie viele Vollpfosten gibt es hier eigentlich?

Hey!

Bitte halten Sie ein Vortrag über ein frei gewähltes Thema - 
Master-Thesis.

Wo ist das Problem?

OK, es gibt Leute, die können nicht so gut Vorträge halten.
Aber selbst diese sollten erzählen können, was sie so machen, gemacht 
haben, bezüglich ihrer Master-Thesis.

Das kann ich doch auch noch halbwegs nach Jahren / Jahrzehnten.

Tolle Power-Point Features helfen auch nicht über fehlende fachliche 
Inhalte.

Alles richtig!

Nur was hier abgeht - Aua!!!!!

von KOhlee (Gast)


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noodle express schrieb:
> Moathe schrieb:
>> Hallo zusammen,
>>
>> wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo
>> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss.
>
> Einer meiner Alpträume. Nicht so sehr wegen der Angst vorm Präsentieren,
> sondern wegen dem massiven Widerwillen sich zum Affen zu machen und
> vorführen zu lassen. Du tust mir ehrlich leid. Das meine ich nicht
> herablassend, sondern du hast meine ehrliche Anteilnahme dafür, dass die
> dich zu sowas zwingen.

Jo sehe ich auch so.

Im Realen leben haben da Firmen eigenlich keine Zeit mehr für, das muss 
entweder ein Eliteladen  sein wo jeder hin mag oder einfach ne 
Perosnalabteilung die nichts zu tun hat.

Also wenn ich die Zeit hätte würde ich mich über folgnede Themen freuen:

1. Was macht dich zu nem interessanten Typen. Haste was lustiges mit 
controllern gebastelt. Oder ein tech. Hobby z.B. Experte für 
Röhrenradios?

Das Zeigt auch etwas den Witz weil Du einer von denen sein wirst der 
eben nicht von seiner Abschlussarbeit referiert. Und am Ende sauber den 
Spieß umdrehen mit der Frage gerichtet an die Personalabteilung "Und 
jetzt würde ich gerne von hören wieso Sie meinen das meine PErson zu 
Ihrer Firma passt. Es wäre schön wenn Sie in ein Paar Stichpunkten den 
Bezug zu Ihrer Firma herstellen könnnen" .. ookok das wäre hoch gepokert 
aber im richtigen Ton kannst bei den richtigen Leuten so Punkten.

von Ich mal wieder (Gast)


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KOhlee schrieb:
> noodle express schrieb:
>> Moathe schrieb:
>>> Hallo zusammen,
>>>
>>> wie der Betreff besagt, ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, wo
>>> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss.
>>
>> Einer meiner Alpträume. Nicht so sehr wegen der Angst vorm Präsentieren,
>> sondern wegen dem massiven Widerwillen sich zum Affen zu machen und
>> vorführen zu lassen. Du tust mir ehrlich leid. Das meine ich nicht
>> herablassend, sondern du hast meine ehrliche Anteilnahme dafür, dass die
>> dich zu sowas zwingen.
>
> Jo sehe ich auch so.
>
> Im Realen leben haben da Firmen eigenlich keine Zeit mehr für, das muss
> entweder ein Eliteladen  sein wo jeder hin mag oder einfach ne
> Perosnalabteilung die nichts zu tun hat.

Ich finde es auch nicht klasse, wenn ich einen Vortrag halten muss.

So sieht man aber, wie viel Ahnung einer von seiner Master-Arbeit hat.
Ob er sich in ein komplexes Thema einarbeiten kann.
Rückfragen beantworten kann, sofern nicht nur Personalfuzzies dort 
sitzen.

Im Job macht man auch nicht immer alles das, was einem Spass macht.
Ohne ehrliche Anteilnahme, das ist eben so.

Eliteläden machen halt sowas.

Wenn einem das nicht gefällt, mal einen Vortrag zu halten (Thema frei), 
sagt man das halt ab und bewirbt sich irgendwo anders.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Eliteläden machen halt sowas.

Hast du dich überhaupt schon mal beworben?

von KOhlee (Gast)


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> Eliteläden machen halt sowas.
>
> Wenn einem das nicht gefällt, mal einen Vortrag zu halten (Thema frei),
> sagt man das halt ab und bewirbt sich irgendwo anders.


Ja Eliteläden eben sag ich ja.

Meine Erfahrung ist aber eben das auch viele Läden machen die einfach 
nur zuviel Zeit haben. War sogarmal in einem VG mir 6 Leuten gegenüber 
und die haben mir 10min den Weg zur Arbeit erklärt also den Ort an dem 
ich mein VG hatte.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>War sogarmal in einem VG mir 6 Leuten gegenüber
>und die haben mir 10min den Weg zur Arbeit erklärt

Dann hast du offenbar keinen besonders cleveren Eindruck gemacht. Den 
Job hast du demnach auch nicht bekommen, gelle.

von Ich mal wieder (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Eliteläden machen halt sowas.
>
> Hast du dich überhaupt schon mal beworben?

Ja!

Wenn eine Bude einen Vortrag gerne mit Ankündigung haben möchte, na und?

Dann macht man halt das.

Es geht um einen Fachvortrag.

Es gibt auch Firmen, da darfst Du sowas spontan machen.

von Gästchen (Gast)


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Gerd Koppen schrieb:
> Was kommt als nächstes, Körperliche Untersuchungen durch einen
> Betriebsarzt während des Vorstellungsgesprächs inkl. Haare abscheren und
> Prostata-Untersuchung?

Du wirst lachen aber BWL-ler sind dabei so etwas auszuloten damit sie 
gesundheitliches Ausfallrisiko minimal halten können. Der Ursprung 
dieser Perversität fand in USA statt wo man Erbgutuntersuchungen vorab 
durchführen wollte um die Bewerber mit dem Potential der schweren 
Krankheiten auszuschließen bzw. zu diskriminieren. In USA gab es 
Widerstände dagegen, Deutschland ist nicht gerade für Widerstandskultur 
bekannt, die Schafe fressen einfach alles. Wobei das für USA-Firmen eh 
nicht relevant ist da es dort eine Gehaltsfortzahlung während Krankheit 
nicht gibt, wenn überhaupt dann sehr eingeschränkt. Wer also krank wird, 
hat Pech gehabt und  wird arm sterben, nennt sich Marktwirtschaft. Aus 
diesen Grund grasen BWL-ler bzw. Personaler (oft sind sie beides) die 
sozialen Medien ab um rauszufinden ob du z.B. gefährliche Hobbys hast 
(Verletzungsrisiko) oder sonst irgendwie zu wehrhaft bist (z.B. 
Kampfsport ist ein NoGo für die).

Gruß.

von Gottlieb Samson (Gast)


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Gästchen schrieb:

> In USA gab es
> Widerstände dagegen, Deutschland ist nicht gerade für Widerstandskultur
> bekannt, die Schafe fressen einfach alles. Wobei das für USA-Firmen eh
> nicht relevant ist da es dort eine Gehaltsfortzahlung während Krankheit
> nicht gibt, wenn überhaupt dann sehr eingeschränkt. Wer also krank wird,
> hat Pech gehabt und  wird arm sterben, nennt sich Marktwirtschaft. Aus
> diesen Grund grasen BWL-ler bzw. Personaler (oft sind sie beides) die
> sozialen Medien ab um rauszufinden ob du z.B. gefährliche Hobbys hast
> (Verletzungsrisiko) oder sonst irgendwie zu wehrhaft bist (z.B.
> Kampfsport ist ein NoGo für die).

Ist das jetzt dein Vorschlag für ein VorstellungsVortragsThema nach dem 
der TO hier fragt? "Widerstandskultur im transatlantischen Vergleich" 
oder "Sozialutopien des 19 Jahrhunderts im Realitätscheck" ?!

von Gästchen (Gast)


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Gottlieb Samson schrieb:
> Ist das jetzt dein Vorschlag für ein VorstellungsVortragsThema nach dem
> der TO hier fragt? "Widerstandskultur im transatlantischen Vergleich"
> oder "Sozialutopien des 19 Jahrhunderts im Realitätscheck" ?!

Wenn du aus meinem Beitrag einen Vorschlag für den TO siehst, ja.

von Gottlieb Samson (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Du wirst lachen aber BWL-ler sind dabei so etwas auszuloten damit sie
> gesundheitliches Ausfallrisiko minimal halten können.

Nicht nur BWL'er, das macht jeder so. Oder wer will schon eunen 
Umzugshelfer der bei der ersten Bücherkiste zum Pflegefall wird.

> Aus
> diesen Grund grasen BWL-ler bzw. Personaler (oft sind sie beides) die
> sozialen Medien ab um rauszufinden ob du z.B. gefährliche Hobbys hast
> (Verletzungsrisiko)

Naja auch ein Personaler weiss das die Ausfälle durch Sportunfälle eher 
marginal sind.

Das höhere Ausfällrisiko liegt bei Rückenproblemen und 
Herz/Kreislaufproblemen die durch ungünstige Lebensweisen begünstigt 
werden. Also Bewegungsmangel und Übergewicht. Um das festzustellen 
braucht's keine Facebookrecherche da holt man den Bewerber am Tor ab und 
nähert sich dem Meetingraum über mehrere Treppen und Hofrunnden.
Weitere Ausfälle sind Psychologische Natur wie bspw. Suchtgefährdung und 
Phobien (auch Internetsucht, Sozialphobien, Trunksucht, Nikotinsucht, 
TV-Sucht, Drogenprobs). Auch da gibt es Indikatoren die ein geschulter 
Personaler leicht bei einem Vortrag erkennt.

von Reinhard S. (rezz)


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Gottlieb Samson schrieb:
> Das höhere Ausfällrisiko liegt bei Rückenproblemen und
> Herz/Kreislaufproblemen die durch ungünstige Lebensweisen begünstigt
> werden. Also Bewegungsmangel und Übergewicht. Um das festzustellen
> braucht's keine Facebookrecherche da holt man den Bewerber am Tor ab und
> nähert sich dem Meetingraum über mehrere Treppen und Hofrunnden.

Die Idee find ich ja klasse. So schön oldschool. Setzt natürlich einen 
entsprechend großen Betrieb voraus.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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D. I. schrieb:
> Bei Siemens war freie
> Themenwahl. Ich hatte da übers Euler-Kreis-Problem referiert und auf die
> Frage "Warum?" geantwortet, dass es eins der ersten und eindrücklichsten
> Aha-Erlebnisse im ersten Semester bei mir erzeugt hat.

Kannst du den Vortrag nochmal wiederholen und mir als mathematischen 
Laien erklären, wozu man das verwenden kann bzw. warum man das überhaupt 
braucht?

von Ingenieur (Gast)


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D. I. schrieb:
> Nichts völlig unübliches bei Konzernen, kenne ich sowohl von IBM
> damals fürs Praktikum als auch von Siemens.

Hallo D. I., warum bist du nach dem Studium eigentlich nicht bei Siemens 
eingestiegen? Ich hätte das an deiner Stelle gemacht, die Standorte 
Erlangen und Forchheim sind bei dir doch um die Ecke, und der Verdienst 
ist dort wirklich sehr gut.

von D. I. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Kannst du den Vortrag nochmal wiederholen und mir als mathematischen
> Laien erklären, wozu man das verwenden kann bzw. warum man das überhaupt
> braucht?

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsberger_Br%C3%BCckenproblem

Ansonsten gibts dafür auch genug reale Anwendungen, da ist Google 
hilfreich ;)

Ingenieur schrieb:
> Hallo D. I., warum bist du nach dem Studium eigentlich nicht bei Siemens
> eingestiegen? Ich hätte das an deiner Stelle gemacht, die Standorte
> Erlangen und Forchheim sind bei dir doch um die Ecke, und der Verdienst
> ist dort wirklich sehr gut.

Einstellungsstop. Das Bewerbungsprozedere empfand ich als etwas träge. 
Gut es hat nur knapp 7 Wochen gedauert einen Termin vom ersten 
Kennenlernen für das strukturierte Interview zusammenzukriegen. Soweit 
verständlich, Konzern, Bürokratie und in diesem strukturierten Interview 
saßen ja 4 Abteilungsleiter und der (lokale?) Personalchef mit seiner 
Assistentin, nachvollziehbar dass es nicht leicht ist das alles unter 
einen Hut zu bringen. Nur dass es dann noch weiterer 3,5 Monate bedurfte 
jeweils einen 30 Minuten Termin mit dem Chef^3 und danach noch mit dem 
Chef^4 zu organisieren welches eigentlich nur einem informellen 
Kennenlernen diente war halt in sofern "ärgerlich", dass im Treffen mit 
dem Chef^4 dann aufkam, dass leider ~2 Wochen vorher ein allgemeiner 
Einstellungsstop verhängt wurde.
Ich fand das insofern bezeichnend, da ich ja zu dieser Zeit den direkten 
Vergleich mit dem Facebook-Bewerbungsprozedere hatte. Das war innerhalb 
von knapp 3 Wochen durchgezogen und inkludierte 3 Telefoninterviews und 
5 Tage Amerika mit den Vor-Ort-Interviews.

von Ingenieur (Gast)


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D. I. schrieb:
> Nur dass es dann noch weiterer 3,5 Monate bedurfte
> jeweils einen 30 Minuten Termin mit dem Chef^3 und danach noch mit dem
> Chef^4 zu organisieren welches eigentlich nur einem informellen
> Kennenlernen diente war halt in sofern "ärgerlich", dass im Treffen mit
> dem Chef^4 dann aufkam, dass leider ~2 Wochen vorher ein allgemeiner
> Einstellungsstop verhängt wurde.

OK, allgemeiner Einstellungsstop, da hast du einfach Pech gehabt, das 
kann dem besten Mann passieren. Bei deiner Spitzenqualifikation hätte 
dich Siemens sonst ganz bestimmt eingestellt. Die gewisse Trägheit in 
ihren Prozessen bringen große Konzerne halt so mit sich. :-)

von D. I. (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> OK, allgemeiner Einstellungsstop, da hast du einfach Pech gehabt, das
> kann dem besten Mann passieren. Bei deiner Spitzenqualifikation hätte
> dich Siemens sonst ganz bestimmt eingestellt. Die gewisse Trägheit in
> ihren Prozessen bringen große Konzerne halt so mit sich. :-)

Ja so sehe ich das auch, zumal der O-Ton vom Chef^4 in etwa war "dass es 
sehr sehr ärgerlich ist, da mein Profil wie Arsch auf Eimer passt".

Dafür zahlen sie halt aktuell einen guten Batzen für meine Expertise an 
meine aktuelle Firma für mich und über meine aktuelle Tätigkeit kann ich 
mich nicht beschweren.

Jedenfalls, sicher IGM und 35h Woche ist mit das Beste was ein 
abhängiger Beschäftiger ohne große Verantwortung in D erreichen kann, 
andererseits finde ich es tatsächlich etwas belächelnswert wenn IGM 
tatsächlich "die Spitze des Eisbergs" sein soll für sog. "High 
Potentials" im technischen Bereich. Ja 65k@35h ist schon mehr als 
55k@40h beim Mittelständler, aber wenn ich das direkt mit den USA 
vergleiche was dort für "High Potentials" drin ist die in den ersten 
Berufsjahren bereit sind ranzuklotzen kann ich die Situation hier nur 
bedingt ernstnehmen und aufgrunddessen sehe ich das hier alles relativ 
gelassen und erfreue mich an meiner Situation :) (mein Kommilitone hatte 
kürzlich sein 4jähriges bei FB und mit seiner 4. excellence 
Mitarbeiterbewertung in Folge nun die 200k$ Jahresgehalt geknackt und 
nochmal dieselbe Summe an Firmenaktien im Depot, immer interessant zu 
hören was es so Neues gibt wenn wir uns zu Neujahr treffen)

von Ingenieur (Gast)


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D. I. schrieb:
> aber wenn ich das direkt mit den USA
> vergleiche was dort für "High Potentials" drin ist die in den ersten
> Berufsjahren bereit sind ranzuklotzen kann ich die Situation hier nur
> bedingt ernstnehmen

Nun ja, so richtig ranklotzen mag ich nur bedingt (bei manchen Themen, 
die einen selbst fesseln, bei anderen eher weniger). Ansonsten schätze 
ich mich fachlich auch in keiner Weise als "High Potential" ein, eher 
als Durchschnitt oder sogar etwas darunter. Daher bin ich froh, dass 
eben nicht so strengen Bewertungskriterien an mich angelegt werden. Ja, 
ich genieße auch die 35h-Woche und die im deutschen Vergleich üppige 
Bezahlung. Dass man bei Google oder Facebook in den USA sehr viel mehr 
verdient, ist mit egal, denn ich möchte weder in die USA noch würden die 
mich ganz bestimmt eh nicht nehmen.

von D. I. (Gast)


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Sicher man kann sichs so gesehen gut gehen lassen da widerspreche ich 
garnicht, aber anders gefragt:
Wie sehr wärst du denn bereit ranzuklotzen wenn du allein durch deine 
Arbeit als Arbeitnehmer (also in dem Fall Gehalt, Firmenaktien, Boni, 
...) mit 35 bereits die Wahl hättest es dann gut sein zu lassen und von 
dem leben könntest was du bis dahin angehäuft hast?

von Ingenieur (Gast)


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D. I. schrieb:
> Sicher man kann sichs so gesehen gut gehen lassen da widerspreche
> ich garnicht, aber anders gefragt:
> Wie sehr wärst du denn bereit ranzuklotzen wenn du allein durch deine
> Arbeit als Arbeitnehmer (also in dem Fall Gehalt, Firmenaktien, Boni,
> ...) mit 35 bereits die Wahl hättest es dann gut sein zu lassen und von
> dem leben könntest was du bis dahin angehäuft hast?

Ich bin der Meinung, dass es deutlich gesünder ist, erst gar nicht zum 
Workaholic zu werden. Wenn man erst einmal so weit ist, dann ist ein 
normales, entspanntes Leben kaum mehr möglich.

Außerdem scheint es mir selbst bei extremem Ranklotzen eher 
unwahrscheinlich, dass man damit bereits mit 35 ausgesorgt haben soll. 
Ich bevorzuge lieber gemütliches Joggen im Vergleich zu einem 100 Meter 
Sprint. Zeit ist beim Vermögensaufbau einer der besten Verbündeten.

von Dieter F. (Gast)


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Seit dem 22. hat sich der TO nicht mehr beteiligt - aber macht ruhig 
weiter, wenn es euch gut tut :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Moathe schrieb:
> wo
> ich einen 20-minutigen Vortrag halten muss.

Sing doch eine Partie aus Wagners "Lohengrin". Da sind die 20 Minuten 
schnell vorbei.

mfG Paul

von nenene (Gast)


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Mal ehrlich: was ist denn das Problem? Man hält dann halt einfach einen 
Vortrag wenn das gefordert ist. Und wenn das jetzt noch nicht so gut 
läuft, dann übt man halt vorher. Das ist doch nicht zum eigenen 
Nachteil.
Zudem falls man später auch mal aufsteigen will: je höher man kommt, 
desto wichtiger werden dann halt auch die Präsentations- und 
Kommunikationsfähigkeiten.

von Ingenieur (Gast)


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nenene schrieb:
> Zudem falls man später auch mal aufsteigen will: je höher man kommt,
> desto wichtiger werden dann halt auch die Präsentations- und
> Kommunikationsfähigkeiten.

Du meinst wohl eher "heiße Luft produzieren". Ja, das ist als Manager 
essentiell.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Sing doch eine Partie aus Wagners "Lohengrin". Da sind die 20 Minuten
>schnell vorbei.

Er könnte auch 20min deine gesammelten Flachwitze vortragen. Das hätte 
den Vorteil, daß ihm bereits nach dem Ersten keiner mehr zuhört.

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