Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie Wackelkontakte mit Langzeitmessung nachweisen?


von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Zu sporadischen Problemen bei der Maschinensteuerung gibt es die 
Vermutung das Wackelkontakte die Ursache sind, ausgelöst durch die 
Vibrationen von den Maschinen, aber mit DMM und Oszilloskop zeigen sich 
keine. Bei einem Wackler alle X Stunden ist das auch zu erwarten.
Deshalb ist mein Ansatz an jede Ader vom Kabel einen Schrittzähler 
anzuschließen, damit der die Wackler zählt. Durch die Batterie hat man 
auch eine galvanische Trennung, so das der Zähler im Betrieb nicht 
stören sollte.
Das wäre auch billig, denn die Schrittzähler kostet ja nur um 1 Euro 
(bei Pollin zwischen 1,0 und 1,5 Euro).
Hat das jemand schon ausprobiert?

Und was wird sonst so empfohlen um Wackelkontakte zu messen?

von Hans M. (Gast)


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Häng das Oszi dran, Trigger auf die entsprechende Flanke und Singlshot.
Dann schaust regelmässig drauf und wenn der Trigger irgendwann mal 
aufgelöst hat, weiste Bescheid.

Hans

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf F. schrieb:
> Zu sporadischen Problemen bei der Maschinensteuerung gibt es die
> Vermutung das Wackelkontakte die Ursache sind
Wie lange läuft die Maschine schon?
Lief die schon 3 Jahre problemlos, oder wird aktuell noch an der 
Software herumgebastelt?

> Und was wird sonst so empfohlen um Wackelkontakte zu messen?
Wie viele Leitungen sind zu überwachen?
Lässt sich das Problem auf (eine) bestimmte Leitung(en) eingrenzen?
Ist es ein Versorgungsproblem?

> Deshalb ist mein Ansatz an jede Ader vom Kabel einen Schrittzähler
> anzuschließen, damit der die Wackler zählt.
Das ist nur sinnvoll, wenn man sicher weiß, dass der Schrittzähler den 
Wackler erkennen kann und sonst nur statische Signale auf der Leitung 
liegen...

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Hans M. schrieb:
> Häng das Oszi dran, Trigger auf die entsprechende Flanke und Singlshot.
> Dann schaust regelmässig drauf und wenn der Trigger irgendwann mal
> aufgelöst hat, weiste Bescheid.

Das geht nicht denn da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.
Da braucht man Flanke auf Differenz (Signal1 - Signal 2). Und mit 
Singleshot bekomme ich keine Zählung.

von dunno.. (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Das geht nicht denn da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.
> Da braucht man Flanke auf Differenz (Signal1 - Signal 2). Und mit
> Singleshot bekomme ich keine Zählung.

Also bei nem Bus sollte man nen verdrahtungsfehler aber eh schon in der 
Applikation erkennen, wenn er sich auswirkt (Checksummenfehler, 
Timeouts, etc. CAN hat sowas ja sogar schon eingebaut..)

imho sinnvoller da sauber zu arbeiten als das mitm oszi überwachen zu 
wollen.. könnten ja auch sonstige störungen passieren...

von Hans M. (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.

Und wie soll da jetzt ein Schrittzähler helfen?

Also mein MSO-X 4034 kann auch auf verschiedenste Ereignisse von Can und 
UART triggern.
Vernünftige Triggerbedingung und Diff-Tastkopf plus Zonentrigger und 
Speichersegmentierung sollte jeden Wackler sichtbar machen ;-)

Aber wie Dunno schon schrieb, sollte das die Applikation schon selbst am 
besten erkennen können.

von Thomas W. (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Und was wird sonst so empfohlen um Wackelkontakte zu messen?

Strom durchschicken und Spannung über dem Kabel überwachen, ganz 
einfach.

von Tobias (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Und was wird sonst so empfohlen um Wackelkontakte zu messen?
>
> Strom durchschicken und Spannung über dem Kabel überwachen, ganz
> einfach.

Rolf F. schrieb:
> Das geht nicht denn da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.

von Thomas W. (Gast)


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Tobias schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Das geht nicht denn da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.

Na hoffentlich nicht beides auf der selben Leitung. Vielleicht sollte 
man erstmal eingrenzen, wo die Fehler auftreten. Nur weil irgendetwas an 
der Maschine nicht spielt, irgendwo auf einen Wackelkontakt zu 
schließen, bringt einen nicht weiter. Da sind doch hoffentlich 
irgendwelche Diagnosemöglichkeiten vorhanden, die mehr helfen, als 
reines Kaffeesatzlesen.

Gerade bei CAN könnte man z.B. auf die Idee kommen, zusätzlich zum 
eigenlichen Signal einen Strom auf die Leitung zu legen. Die dominanten 
Pegel stört das nicht und bei freiem Bus würde man im Falle eines 
Wackelkontaktes sofort einen erhöhten rezessiven Pegel messen. Der Strom 
muss dabei so gewählt werden, dass bei ordnungsgemäßer Leitung der 
Spannungsabfall am Leitungsabschluss sicher unterhalb des Mindestpegels 
für dominante Signale bleibt, damit die Kommunikation nicht durch das 
Testsignal gestört wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf F. schrieb:
> Das geht nicht denn da sind Signale wie CAN oder UART mit 1 MHz drauf.
> Da braucht man Flanke auf Differenz (Signal1 - Signal 2).
Dir ist aber schon klar, dass die Maschine mit dem daran angeschlossenen 
und zusätzlich bestromten Schrittzähler nicht mehr rumpelt, weil sie 
nicht mehr läuft...

Und eine Zählung der Fehler brauchst du eigentlich nicht, weil da 
sowieso nur 0 herauskommen darf. Oder tolerierst du z.B. bis zu 5 Fehler 
pro Stunde?

von Huhn (Gast)


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Ich würde da garnicht herumbasteln. Wenn der Verdacht besteht das es am 
Kabel liegen könnte Schmeiß es raus und nimm ein Neues?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Huhn schrieb:
> Wenn der Verdacht besteht das es am Kabel liegen könnte
Ich tippe eher auf Software und/oder EMV-Probleme...
Deshalb hatte ich die 5 Fragen nach dem Drumrum gestellt.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Lothar M. schrieb:
> Huhn schrieb:
>> Wenn der Verdacht besteht das es am Kabel liegen könnte
> Ich tippe eher auf Software und/oder EMV-Probleme...
> Deshalb hatte ich die 5 Fragen nach dem Drumrum gestellt.

Die Probleme tauchen sporadisch an einigen, nicht allen, Maschinen auf 
und Maßnahmen wie Kabel tauschen halfen nicht.

Das 20 Jahre alte Design ist dabei noch verbesserungsfähig, denn einige 
Signale wie UART-Daten gehen über 100 gesteckte Kabel (und damit über 
200 Buchsen) als einfache Signale und ungeschirmt sowie ohne Redundanz 
(nur eine Ader), wobei da jeweils der Ausgang der einen Karte auf den 
Eingang der nächsten geht.

von Hans_l (Gast)


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erinnert mich irgendwie an etwas,
wir hatten mal CAN-Controler, welche lt. Spezi 100mtr Kabel abkönnen 
sollten, waren aber dann nur 30mtr, welche sicher überbrückt wurden.
Der Fehler wurde letztendlich nur durch Einsatz eines CAN-alyzers 
gefunden.
Gruß
Hans

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