Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bleiakku Frage


von Hannes H. (hannesf)


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Hi,

ich habe eine allgemeine Frage zu Bleiakkus.
Vllt. erstmal vorweg, was ich machen will: Ich brauche ein paar 
Bleiakkus die ich in einem Modellbau Bootsrumpf einbauen will. Bleiakkus 
desswegen, weil ich das Gewicht brauche.
Nun zur Frage: der Rumpf wird komplett verklebt. Es wird keinen Deckel 
geben, auch keine Luftlöcher oder sonst irgendeinen Ausgang nach aussen. 
Ich habe nun gelesen, dass Bleigel Akkus nicht die Typischen Ausgasungen 
haben.

Wie verhält es sich mit akkus (zum beispiel diesen Typs: 
https://www.amazon.de/YUASA-Bleiakku-NP7-12-7Ah-Lead-Acid/dp/B00F4A0NJO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467380734&sr=8-1&keywords=12v+7%2C2ah)
Ist der wirklich dicht? Oder ist es eine Fatale Idee so einen Akku in 
einem Luftdicht abgeschlossenen Rumpf zu verbauen?

Mit welchen konsequenzen muss ich rechnen?


Gruß,

Hannes

von Sascha (Gast)


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Also auch die Bleigel Akkus gasen aus. Es ist Wasserstoff, den soltest 
du abführen sonst hast du irgendwann eine Zündfähiges Gemsich. Dann hast 
du kein Boot mehr sondern eine Bombe.
Dann halten die in der Regel nur ca. 6 Jahre und müssen getauscht 
werden.
Ich habe mal mit einem Freund zusammen ein U-Boot gebaut ja. 1 Meter 
Lang und wir haben auch Bleigel verwendet wegen der Energie. Gut da gibt 
es Heute besseren aber damals eben noch nicht. Wir haben in den Rumph 
ein Rohr eingebaut mit Feingewinde und O-Ring im Deckel. Die Batterien 
konnte man dann in das Rohr einschieben und Wasserdicht verschließen. 
Das Rohr hatte dann ein Überdruckentlüftungsventiel in etwa so wie es im 
Bleigel Akku mit den Gummiekappen auch gemacht wurde. Das Rohr sollte 
dann wegen der Wärmeabfuhr direkt mit dem Wasser in Berührung kommen.
Das Boot konnte fast 6 Monate tauchen ohne das Wasser eingedrungen ist.
Übrigens haben wir irre Videoaufnahmen in so manchem Gewässer gemacht.
Besonders bei Nachts mit IR wird es sehr interessant was die Tierwelt 
bietet.
Von Autos und Sperrmüll bis zu ganz anderen Sachen viel unter Wasser 
gefunden. Aber das war gar nicht unser Ziel damals.
Nur die abgerissenen Anglersehnen haben uns stark zu schaffen gemacht, 
das ist unter anderem eine Sauerrei weil die nie verrotten.
Nur heute ist es nicht mehr vorstellbar wenn wir unsere 
Unterwasserantennen an einem Baggersee zu Wasser lassen dann rufen die 
Leute weil sie keine Ahnung haben oft schon die Polizei.
Und Funk im Wasser war damals das Thema was erbrobt wurde.

Gruß Sascha

von Jörg R. (solar77)


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Auch Bleigelakkus können ausgasen. Keine gute Idee den Luftdicht zu 
verpacken...

von Peter II (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Auch Bleigelakkus können ausgasen.

es gibt aber scheinbar auch ausnahmen

Panasonic-AGM-Blei-Akku 12V 7,2Ah
> Der meistbenötigte gasdichte AGM-Blei-Akku

von Jörg R. (solar77)


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Peter II schrieb:
> es gibt aber scheinbar auch ausnahmen
>
> Panasonic-AGM-Blei-Akku 12V 7,2Ah
>> Der meistbenötigte gasdichte AGM-Blei-Akku

Hallo Peter II

..ohne jetzt nachzusehen...was passiert bei dem Akku bei Überladung ?

Gruß
Jörg

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

nun macht Hannes doch gleich nicht bang.

@ Hannes:
Wenn du sicher stellst, dass die Ladespannung nie 13.8V
überschreitet, wird da wohl nichts passieren.
Millionen von z.B. Alarmanlagen laufen mit Puffer-Akkus bei
13.8V und das über viele Jahre!

Nur zur Info:
Bei Pollin gibt es das gleich Teil viel preiswerter
Nr.: 271017

Ob du das Teil 1000% luftdicht bekommst, wage ich zu bezweifeln.

73
Wilhelm

von Hannes H. (hannesf)


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Hey, geladen wird hiermit:

https://www.amazon.de/gp/product/B004SH4DMW/ref=ox_sc_act_title_2?ie=UTF8&psc=1&smid=A3FRBWIGN5Z066

ich denke schon, dass die geschichte ziemlich Luftdicht wird... eine 
Röhre mit epoxy zukippen macht denke ich mal für eine ziemlich lange 
Zeit luftdicht ;)


Gruß und dank für die Kommentare! Ich werde weiter darüber nachdenken...

vielleicht hat ja noch jemand eine idee, was ich machen kann wenn ich so 
schwer wie möglich - (trotzdem so klein wie möglich) - 50Ah akku 
bekomme, der nicht am Gasen ist, und glechzeitig noch einfach zu laden 
ist!? Bisher dachte ich an 7Ah Bleigel, 7x 15x10x6cm.

Ideen ?

Gruß und Dank und schönes Wochenende!

von MaWin (Gast)


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Bleigelakkus haben ein ÜBERDRUCKventil, damit sie bei versehentlichem 
Überladen auf mehr als 2.3V/Zelle ihren zersetzenden Elektrolyten 
ausgasen könne ohne zu platzen. Das passiert spätestens wenn sie so alt 
(5 Jahre) sind,d aß eine zelle kurzgeschlossen ist und immer noch bis 
13.8V geladen wird.

Dein (U-)Boot sollte genau so gebaut sein: Ein ÜBERdruckventil sollte 
verhindern, daß sich im Inneren Druck aufbaut. Ist aussen Wasser, ist 
das Ventil zu. Das Ventill muss erst öffnen, wenn der Druck so hoch ist, 
daß ein Zerplatzen zu befürchten ist. Ggf. tut es ein Fahrradventil, 
nach aussen gerichtet.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Dein (U-)Boot sollte genau so gebaut sein: Ein ÜBERdruckventil sollte
> verhindern, daß sich im Inneren Druck aufbaut.

ACK

> Ggf. tut es ein Fahrradventil, nach aussen gerichtet.

Am Besten ein "Altes" mit Gummischlauch. Das ist, im Gegensatz
zu den sog. "Blitzventilen" auch dicht, wenn kein Druckunter-
schied da ist.

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Am Besten ein "Altes" mit Gummischlauch. Das ist, im Gegensatz
> zu den sog. "Blitzventilen" auch dicht, wenn kein Druckunter-
> schied da ist.

Und es öffnet erst bei einem so hohen Druck, dass es bis dahin längst 
die Batteriekammer zerrissen hat.

von Jörg R. (solar77)


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Wilhelm S. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> nun macht Hannes doch gleich nicht bang.
>
> @ Hannes:
> Wenn du sicher stellst, dass die Ladespannung nie 13.8V
> überschreitet, wird da wohl nichts passieren.
> Millionen von z.B. Alarmanlagen laufen mit Puffer-Akkus bei
> 13.8V und das über viele Jahre!


Hallo Wilhelm,

na, erst schreibst Du wir sollen Hannes nicht bange machen und im 
nächsten Satz...wird WOHL nichts passieren :-)

Die Akkus in Millionen von Alarmanlagen sind vermutlich nicht luftdicht 
verpackt. Wenn ich Hannes richtig verstanden habe möchte er die Akkus 
aber komplett nach außen abdichten.

@Hannes
> ...ich denke schon, dass die geschichte ziemlich Luftdicht wird... eine
> Röhre mit epoxy zukippen

Wie willst Du die verklebten Akkus am Ende ihrer Laufzeit entsorgen ? 
Versenken ;-)


@MaWin
> Bleigelakkus haben ein ÜBERDRUCKventil, damit sie bei versehentlichem
> Überladen auf mehr als 2.3V/Zelle ihren zersetzenden Elektrolyten
> ausgasen könne ohne zu platzen. Das passiert spätestens wenn sie so alt
> (5 Jahre) sind,d aß eine zelle kurzgeschlossen ist und immer noch bis
> 13.8V geladen wird.

Was passiert wenn, auch wenn der Akku noch neu ist, die Ladeelektronik 
aber versagt? Und bei einem Akku reden wir nicht von mehreren Volt die 
zum Schaden führen sondern wir bewegen uns im Bereich von zehntel Volt.

Die Idee mit dem Überdruckventil ist sicherlich eine Variante. Es gibt 
Ventile für Heizungen die Luft entweichen lassen aber kein Wasser 
durchlassen. Ich weiß nur nicht ob diese Teile etwas taugen.

Gruß Jörg

von Hp M. (nachtmix)


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Hannes H. schrieb:
> der Rumpf wird komplett verklebt. Es wird keinen Deckel
> geben, auch keine Luftlöcher oder sonst irgendeinen Ausgang nach aussen.

Auch kein Rohr für die Antriebswelle?

Ich halte das für eine Schnapsidee, denn zum Einen kannst du dann 
keinerlei Wartung und Reparaturen an Fernsteuerung und  Antrieb mehr 
vornehmen, und zum Anderen werden Temperatur und Luftdruckschwankungen 
dafür sorgen, dass die Konstruktion nicht lange dicht bleibt.
Es fragt sich nur, wo dann die ersten Risse auftreten.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Am Besten ein "Altes" mit Gummischlauch. Das ist, im Gegensatz
>> zu den sog. "Blitzventilen" auch dicht, wenn kein Druckunter-
>> schied da ist.
>
> Und es öffnet erst bei einem so hohen Druck, dass es bis dahin längst
> die Batteriekammer zerrissen hat.

Wie kommst Du auf Die Idee? Bei normalen Fahrradschläuchen
ist der Druck ähnlich gross wie bei Autoreifen.

von Hannes H. (hannesf)


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Ja, das mit dem Druck ist noch nicht zu Ende gedacht...
Ein bischen Zeit bleibt dafür aber noch. Wenn es jemanden Interessiert, 
es geht um dieses Projekt: www.axatlantic.com

Mal schauen wie sich das Problem lösen lässt ;) . Es gibt bei dem 
Projekt ja noch eine ganze Menge anderer Baustellen^^



Gruß und Dank für die vielen Antworten!

von Hp M. (nachtmix)


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Hannes H. schrieb:
> es geht um dieses Projekt: www.axatlantic.com

Ach so.
Wenn man nicht damit rechnet das Boot wiederzufinden, ist das natürlich 
etwas anderes.
Eine Art Flaschenpost also ;-)

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Wie kommst Du auf Die Idee? Bei normalen Fahrradschläuchen
> ist der Druck ähnlich gross wie bei Autoreifen.

Fahrräder haben meistens sogar deutlich mehr als Autos.
Die 0815 37/622 Reifen nehmen sogar schon 3-3.5bar. Die 0815 
Unplattbar-Schwalbe-Konti-...-622-Reifen nehmen 4.5-5.5bar.

Das sind beides die stinknormalen 28" Reifen. Die Ersten z.B. die mit 
gelber/weisser Wand. Die Zweiten, die die auf jedem halbwegs aktuellen 
Oma- und Trekking-Rad sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils S. schrieb:

> Fahrräder haben meistens sogar deutlich mehr als Autos.
> Die 0815 37/622 Reifen nehmen sogar schon 3-3.5bar. Die 0815
> Unplattbar-Schwalbe-Konti-...-622-Reifen nehmen 4.5-5.5bar.

Nun, ich fahre mit ca. 3 Bar. Aber auch 5,5 bar sollten ein
normales Gehäuse nicht gleich zerreissen. Ausserdem geht
es hier um den "Ansprechdruck" der Ventile, der vermutlich
deutlich niedriger als der "Haltedruck" ist.

von MaWin (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Die Idee mit dem Überdruckventil ist sicherlich eine Variante. Es gibt
> Ventile für Heizungen die Luft entweichen lassen aber kein Wasser
> durchlassen. Ich weiß nur nicht ob diese Teile etwas taugen.

Du hast dir Dinger nie aufgeschraubt.

Dort drin ist ein saugfähiges Fliess, das sich mit Wasser vollsaugt und 
dann dgrösser wird, wordurch das Ventil geschlossen wird.

trocknet es aus, schrumpft es und gibt das Entlüftungsventil frei.

Das taugt im U-Boot eher nix.

Hp M. schrieb:
> Und es öffnet erst bei einem so hohen Druck, dass es bis dahin längst
> die Batteriekammer zerrissen hat.

Na ja, wir wissen zwar nicht, wie schlecht er sein Boot baut, aber er 
wird es schon nicht so schlecht bauen wie du, also hab ich da keine 
Sorge.

Durch ein Fahrradventil puste ich mit Anstrengung noch durch öffnet also 
so bei 0.1 bar. IN DIE ANDERE RICHTUNG steht es sicher 6 bar durch.

Jörg R. schrieb:
> Was passiert wenn, auch wenn der Akku noch neu ist, die Ladeelektronik
> aber versagt?

Auch Überdruck. Der Akku ist dann natürlich schnell hin.

Hannes H. schrieb:
> es geht um dieses Projekt: www.axatlantic.com

Ach du Scheisse. Malen mit 3d-CAD, aber schon bei den Grundlagen der 
Mechanik hapert's gewaltig.

von Mövenschisser (Gast)


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Hannes H. schrieb:

> es geht um dieses Projekt: www.axatlantic.com


Mal ne andere Frage. Wie wollt Ihr gewährleisten, dass das Solarpanel 
nicht von Möven in den ersten 5 Seemeilen zugekackt wird. Oder lässt 
sich das autonom reinigen?
Wenn das Ding so lange alleine unterwegs ist seid Ihr ja auf das Panel 
angewiesen... Eine Teilabschattung könnte da schon der worst case 
sein...

Aber lustiges Projekt

von Sascha (Gast)


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Also,
ich muss da mal etwas Technologietransfer machen.
Du musst sogar einen trockner einbauen, um das Kondensat im inneren des 
Boots, jetzt egal ob U-Boot oder normales Boot zu regulieren.

Vor das Boot ins Wasser gesetzt wird, hast du feuchte Luft mit z.B. 30 
Grad im Boot. Im Wasser sind es aber nur noch 12 bis 16 Grad. Somit wird 
deine Technik schnell verrotten, weil alles nass wird. Das Kondensat 
must du also auffangen. Trockengel oder Peltierelement helfen da weiter.
Bei einem größeren Boot würde ich ein Peltierelement zum 
Kondensatabführen nehmen. So haben wir das an unserem U-Boot gemacht. Da 
auch die Batterien Feuchtigkeit abgeben. Das Kondensat wurde dann mit 
einer mini Pumpe aus dem Boot geschaft. Die Luft wird auf der einen 
Seite des Peltierelements abgekühlt, somit fällt die Feuchtigkeit aus 
und anschließend auf der heißen Seite wieder erwärmt, damit sie wieder 
viel Feuchtkigkeit aufnehmen kann.
Beim einsetzen des Bootes haben wir mit einer kleinen Stickstoffflasche 
das Boot gespühlt über zwei Service Anschlüsse. D.H. es war dann im Boot 
nur noch sehr trockener Stickstoff ohne Feuchtigkeit. Kein Sauerstoff 
auch keine Oxidation.

Also zwei Fahrrad Ventiele sind eine sehr gute Idee. Somit kannst du an 
Land zum einen trockene Luft reinblasen und zum anderen wieder raus.
Dann hält es etwas länger.

Oder alles mit Schaum ausschäumen und hoffen das der Akku nicht Platzt.

Übrigens gasen auch die NiMH Akkus aus. Bleigel gast auch bei Belastung 
(Last) auch aus.
Gruß Sascha

von 2016 (Gast)


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Wir haben das Jahr 2016, wieso wollt ihr nicht irgendwas mit Lithium 
nehmen?

von batman (Gast)


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Solche Blei-Akkus wie den YUASA halte ich da für ungeeignet. JEDE der 6 
Zellen hat unter dem Plastikdeckel, der nur punktweise und nicht dicht 
aufgeklebt ist, ein Überdruckventil, aus dem beim Laden Knallgas 
austritt. Der Bootskörper bräuchte also auch ein Überdruckventil, damt 
er nicht platzt. Was passiert dann aber? Das entstehende perfekte 
Knallgas verdrängt nach und nach die Luft und füllt den kompletten 
Körper aus. Das gibt nen schönen Wumms, wenn der hochgeht.
Besser wär eine kleine Mopedbatterie mit EINEM Ausgang und Atemschlauch, 
mit dem man das Gas vielleicht rausschaffen kann.

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