Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auswahl eines Kondensators um Spannungsversorgung von myRIO zu stabilisieren


von Alex T. (mikro_step)


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Hallo zusammen,

ich versuche mit myRIO-1900 von National Instruments vier DC-Motoren 
gleichzeitig anzusteuern. myRIO und die Motoren haben dieselbe 10V 
Spannungsversorgung.

Wenn ich die Motoren einzeln ansteuere, klappt es ganz gut. Wenn ich 
diese aber gleichzeitig ansteuere, bricht die Spannung zusammen und 
myRIO wird sofort abgeschaltet. Eine passende Lösung aus meiner Sicht 
wäre am Eingang der Spannungsversorgung von myRIO einen 
Kondensator/Kondensatoren einzubauen.

Welche Kondensatoren-Typen und mit welchen Kapazitäten soll ich 
auswählen?

Danke im voraus

Alex

von holger (Gast)


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>Eine passende Lösung aus meiner Sicht
>wäre am Eingang der Spannungsversorgung von myRIO einen
>Kondensator/Kondensatoren einzubauen.

Ein passende Lösung aus meiner Sicht wäre ein passendes
Netzteil zu verwenden was alle Motoren gleichzeitig
versorgen kann.

von Alex T. (mikro_step)


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Sowohl die Motoren als auch myRIO werden vom selben Netzteil versorgt. 
Wenn ich myRIO vom eigenen Netzteil von der andere Steckdose versorge, 
klappt es auch, die Motoren anzusteuern. Also so funktioniert es auch.

Aber mein Ziel ist die Motoren und myRIO vom SELBEN Netzteil zu 
versorgen. Aus meiner Sicht, das Problem ist nicht das Netzteil, sondern 
dass die Motoren beim starten kurzfristig viel Strom ziehen und die 
Spannung wird zu klein. Die Kondensatoren hätten diesen kurzen 
Spannungsabbruch verhindert.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Alex T. schrieb:
> Aus meiner Sicht, das Problem ist nicht das Netzteil

Vielleicht ist es trotzdem geschickter, den Aufbau über ein passendes 
Netzteil zu retten statt über einen Monsterkondensator?

Wie viel Strom ziehen die Motoren beim Anlauf?
Und wie lange ist der "kurze" Spannungseinbruch bis zum Hochlaufen der 
Motoren, während dessen du das Netzteil überlastest?

Diese beiden Werte lassen sich messen. Das Produkt dieser beiden Größen 
gibt dir ungefähr die Ladung, die deine Kondensatoren liefern müssten, 
um den Spannungseinbruch abzufedern.

Jetzt kannst du festlegen, welchen "Rest-Spannungseinbruch" du ggf. noch 
zulassen würdest (also meinetwegen von nominellen 10V runter bis auf 
7V). Die oben berechnete Ladung wird durch diesen akzeptablen 
Spannungseinbruch dividiert (im Rechenbeispiel durch 3V), um die 
benötigte Kapazität zu bestimmen.

Und damit kannst du dann bewerten, ob es wirklich besser wäre, eine 
"Kondensatorbank" zu verwenden oder doch ein ausreichendes Netzteil, das 
mit einer kurzzeitigen Überlast klarkommt.

Was für ein Netzteil verwendest du denn derzeit? Nicht jedes Netzteil 
mag es, Kapazitäten im F-Bereich aufzuladen. Manche schalten wegen 
vermeintlicher Kurzschlusserkennung ab. Und es soll sogar welche geben, 
die dabei abrauchen.

Wenn du unbedingt alles aus dem Originalnetzteil des MyRio laufen lassen 
willst (das mit 12V/1,5A spezifiziert ist): schalte die Motoren nicht 
gleichzeitig ein, sondern steuere beim Start jeden einzeln mit einer 
langsamen Rampe hoch: das macht den Spitzenstrom erträglicher.

von Harald W. (wilhelms)


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Alex T. schrieb:

> bricht die Spannung zusammen und myRIO wird sofort abgeschaltet.

Typischerweise löst man das über eine Extraversorgung mit passendem
Elko für Deine brasilianische Grossstadt. Diese wird über eine Diode
von der Hauptversorgung entkoppelt.

von Alex T. (mikro_step)


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Vielen Dank für eure Hilfe! Das Problem wurde mit einem 5 mF Elko 
Kondensator am Eingang gelöst.

Außerdem hier ist ein interessanter Artikel zum Thema:

http://www.elektrotechnik.vogel.de/so-wird-die-versorgungssicherheit-fuer-24v-steuerstromkreise-erhoeht-a-145766/

Unterkapitel: Mit Kondensatoren gestützte Puffermodule

: Bearbeitet durch User
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