Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spartrafo---Trenntrafo


von Ute (Gast)


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Hallo,

in Physik haben wir eine Streitfrage, ob man mitttels eines Spartrafos 
die Eingangsseite eines Trenntrafos regeln kann.

Der Spartrafo hat 6A und der Trenntrafo soll von 0-40 mit max 40A 
geregelt werden.

Es sollte eine galvanische Trennung vorhanden sein. Ein Spartrafo hat ja 
keine galvanische Trennung.

Vielleicht kann mir wer weiterhelfen.

LG Ute

von Max M. (jens2001)


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Ute schrieb:
> 6A

Ute schrieb:
> max 40A

Fällt dir was auf???

von Harald W. (wilhelms)


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Ute schrieb:

> in Physik haben wir eine Streitfrage, ob man mitttels eines Spartrafos
> die Eingangsseite eines Trenntrafos regeln kann.

Grundsätzlich kann ein Spartrafo nicht "regeln".
Falls Du mit "Spartrafo" aber einen Stelltrafo meinst, kannst Du
an dessen einstellbaren Ausgang aber einen Trenntrafo anschliessen,
um eine galvanische Trennung zu erreichen.
Du musst dabei natürlich die Begrenzungen durch die Nenndaten von
beiden Trafos beachten.

: Bearbeitet durch User
von Ute (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ute schrieb:
>> 6A
>
> Ute schrieb:
>> max 40A
>
> Fällt dir was auf???

Entschuldigung.
Die 40A kommen aus dem Trenntrafo raus.

Der Spartrafo ist ein regelbarer Trafo. Danke für die Richtigstellung 
und den Hinweis, dass das so funktioniert mit der galvanischen Trennung.

LG Ute

von Susi Sorglos (Gast)


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Max M. schrieb:
> Fällt dir was auf???

P=U*I
Wie lange hält Deine Sicherung bei 40V und 40A?

von Arminx (Gast)


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Wenn dein "Trenntrafo" eine die Ausgangsspannung etwa um Faktor 7 bei 
entsprechender Drahtstärke heruntersetzt ist der Gedanke realistisch.
Der 6A Stelltrafo ist nur für einen Ausgangsstrom von 6A ausgelegt.

Armin

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ute schrieb:
> in Physik haben wir eine Streitfrage, ob man mitttels eines Spartrafos
> die Eingangsseite eines Trenntrafos regeln kann.

Daß ein Spartrafo nicht regeln kann, weißt du ja jetzt. Aber in der Tat 
sind Stelltrafos (beachte: "stellen", nicht "regeln") oft als Spartrafos 
ausgeführt.

> Der Spartrafo hat 6A und der Trenntrafo soll von 0-40 mit max 40A
> geregelt werden.

Selbst wenn wir man annehmen, daß der Stelltrafo von 0..230V eingestellt 
werden kann und wenn der anschließende Trenntrafo für 230V -> 40V 
ausgelegt ist, passen die Ströme nicht. Aus 230V*6A werden keine 
40V*40A. Es sei denn natürlich, ihr erfindet einen Trafo, aus dem hinten 
mehr Leistung rauskommt als man vorne reinsteckt.

Im Allgemeinen hat da die Physik was dagegen. Stichwort 1. Hauptsatz.

von Ute (Gast)


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Da stimmt echt etwas nicht mit diesen Werten.

Kann man das so ausrechnen:
U1  -  230V
I1  -  ?A
U2  -  40V
I2  -  40A
Dann wären I1=  U2xI2:U1  40Vx40A:230V = 6,9A

Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A ab. Der zu erwartenende 
Strom I2 wäre nach meiner Rechnung dann
I2= I1xU1:U2   6Ax230A:40V = 34,5A

Kann das so gerechnet werden?


LG Ute

von MiWi (Gast)


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Ute schrieb:
> Da stimmt echt etwas nicht mit diesen Werten.
>
> Kann man das so ausrechnen:
> U1  -  230V
> I1  -  ?A
> U2  -  40V
> I2  -  40A
> Dann wären I1=  U2xI2:U1  40Vx40A:230V = 6,9A
>
> Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A ab. Der zu erwartenende
> Strom I2 wäre nach meiner Rechnung dann
> I2= I1xU1:U2   6Ax230A:40V = 34,5A
>
> Kann das so gerechnet werden?
>
>
> LG Ute

Ja... Pi x Daumen kommt das hin.

Du hast die Verluste der Eisenkerne und des Kupfers nicht 
berücksichtigt. Und je nach Trafo kann das schon recht beachtlich was da 
an Wärme entsorgt werden muß.

Andrerseits: Trafos sind meistens ziemlich gutmütig was Überlast 
betrifft, wenn Du also die 40A nur ein paar Minuten benötigst und das 
System dann genügend Zeit zum Auskühlen hat... dann kannst Du das schon 
so machen, auch wenn die Rechnung nicht stimmt... (Praxis vor Theorie)


MiWi

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ute schrieb:
> Kann das so gerechnet werden?

Im Prinzip ja. Allerdings stimmt deine Rechnung nur für ideale Trafos.
Reale Trafos haben Verluste. Oft ausgedrückt durch die Angabe eines 
Wirkungsgrads (eta). Der ist dann immer kleiner als 100%.

Beispiel: eta = 95% bedeutet daß 95% der Leistung von der Eingangsseite 
am Ausgang ankommen. Die restlichen 5% sind Verluste und werden im Trafo 
verheizt.

von Wolle G. (wolleg)


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Ute schrieb:
> Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A ab. Der zu erwartenende
> Strom I2 wäre nach meiner Rechnung dann ...

daraus lese ich heraus, dass der "große Trafo" der Trenntrafo ist. Falls 
der Trenntrafo 1:1 trennt (Regelfall), dann beträgt der Ausgangsstrom 
auch nur max. 6A

von Georg (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Falls
> der Trenntrafo 1:1 trennt (Regelfall), dann beträgt der Ausgangsstrom
> auch nur max. 6A

Das stimmt zwar, aber sie braucht ja nur 40V maximal - also muss sie 
einen Trenntrafo mit dem Verhältnis 40/230 verwenden, dann sieht die 
Sache schon viel besser aus. Bloss muss man den extra wickeln lassen.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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wolle g. schrieb:

>> Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A ab. Der zu erwartenende
>> Strom I2 wäre nach meiner Rechnung dann ...
>
> daraus lese ich heraus, dass der "große Trafo" der Trenntrafo ist. Falls
> der Trenntrafo 1:1 trennt (Regelfall), dann beträgt der Ausgangsstrom
> auch nur max. 6A

Normalerweise versteht unter Trenntrafo Trafos mit einem Übersetzungs-
verhältnis 1:1,0x, wobei "x" für den Spannungsverlust in % steht.
Du(Ute) hast anscheinen einen ganz normalen Trafo mit 230Vin und
40Vaus. Da geht man eigentlich automatisch davon aus, das Primär-
und  Sekundärwicklung galvanisch getrennt sind. Wie schon gesagt,
kann man dann natürlich einen entsprechend höheren Strom aus der
40V-Wicklung entnehmen. Normalerweise kann man solchen Trafos
kurzzeitig sogar den 2...3-fachen Strom entnehmen. Das gilt aber
nicht für  den vorgeschalteten Stelltrafo. Dessen 6A ergeben sich
eher aus der Leistungsfähigkeit des Schleifkontaktes.

von Wolle G. (wolleg)


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Georg schrieb:
> Bloss muss man den extra wickeln lassen.

Vermutlich war das aber eine Frage aus dem Physikunterricht, o.ä.
Da wird nichts gewickelt.

von Harald W. (wilhelms)


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wolle g. schrieb:
> Georg schrieb:
>> Bloss muss man den extra wickeln lassen.
>
> Vermutlich war das aber eine Frage aus dem Physikunterricht, o.ä.
> Da wird nichts gewickelt.

Wobei Trafos mit Ua=48V durchaus handelsüblich sind. Die 40V
kann man dann ja mit dem Stelltrafo einstellen.

von Wolle G. (wolleg)


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Jetzt könnte nur noch Ute helfen.

Ute schrieb:
> Kann man das so ausrechnen:
> U1  -  230V
> I1  -  ?A
> U2  -  40V
> I2  -  40A
> Dann wären I1=  U2xI2:U1  40Vx40A:230V = 6,9A
>
> Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A ab. Der zu erwartenende
> Strom I2 wäre nach meiner Rechnung dann
> I2= I1xU1:U2   6Ax230A:40V = 34,5A
> LG Ute

Ist U1 die Eingangspannung des Stelltrafos (Spartrafo), dann gilt für 
I1: 6A, egal ob  die Ausgangsspannung des Spartrafos 230V oder 0 bis 40V 
beträgt, denn es heißt: „Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A 
ab“
Damit beträgt die Eingangsspannung, sowie die Ausgangsspannung am 
Trenntrafo 0 bis 40V  bei einem max Ausgangsstrom von 6A.

von Ute (Gast)


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In unserem Physik-Raum sind mehrere Schalttafeln mit Regeltrafos, die 
einen Trenntrafo, so unser Lehrer, mit Strom versorgen.
Der große Trafo ist ein Trenntrafo und am Ausgang stehen 40V und 40A zur 
Verfügung. Das steht auch auf der Metalltafel bei dem Einstellrad.
Der Regeltrafo geht von 0-6A

Unser Physikraum wird komplett entkernt und neue Geräte werden dann 
eingebaut.

Die Angaben auf der Metalltafel sind wahrscheinlich nur angenommene 
Werte.
Rechnerisch kann das ja nicht stimmen, habt ihr auch schon so angemerkt.

Danke euch allen für euere Hilfe.

LG Ute

von Harald W. (wilhelms)


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wolle g. schrieb:

> Jetzt könnte nur noch Ute helfen.

Die "gute Ute"? :-)

> Ist U1 die Eingangspannung des Stelltrafos (Spartrafo), dann gilt für
> I1: 6A, egal ob  die Ausgangsspannung des Spartrafos 230V oder 0 bis 40V
> beträgt, denn es heißt: „Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A
> ab“

Ja, das unterscheidet Stelltrafos von "normalen" Spartrafos.
Letztere können  auch  grössere  Ströme liefern.

> Damit beträgt die Eingangsspannung, sowie die Ausgangsspannung am
> Trenntrafo 0 bis 40V  bei einem max Ausgangsstrom von 6A.

Ja, aus den geposteten Daten kann man nicht entnehmen,
ob es sich bei dem (Trenn-)trafo um einen ca. 1:1-Typ
oder um einen ca. 1:0,18-Typ handelt.

von Wolle G. (wolleg)


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Nur Spekulation:
Aus dem Satz: "Der große Trafo ist ein Trenntrafo und am Ausgang stehen 
40V und 40A zur Verfügung." würde ich ableiten, dass der "große Trafo" 
aus sicherheitstechnischen Gründen (Trennung vom Netz) nur 40V zur 
Verfügung stellt.
Über diesen Ausgang werden über Spartrafos kleinere Spannungen für 
Experimente erzeugt. (hier max. 6A)

von Harald W. (wilhelms)


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Ute schrieb:

> In unserem Physik-Raum sind mehrere Schalttafeln mit Regeltrafos,

Du solltest Dir abgewöhnen, "Regeltrafo" zu sagen, wenn Du
"Stelltrafo" meinst. Regeltrafos gibt es auch. Die enthalten
einen Motor, der den Stelltrafo passend nachstellt, wenn sich
die Eingangsspannung ändert.
In der Technik kann man exakte Antworten nur erwarten, wenn man
auch exakte Angaben macht. Ansonsten kommt es zu Unklarheiten,
so wie in diesem Thread.

von Wolle G. (wolleg)


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Harald W. schrieb:
> In der Technik kann man exakte Antworten nur erwarten, wenn man
> auch exakte Angaben macht.
Im Prinzip hast Du schon recht.
Zu meiner Schulzeit bestand ein Trafo aus einer Primär- und einer 
Sekundärwicklung sowie einem Eisenkern. Fertig.
Wenn jemand  als Schüler(in) auch noch den Trenntrafo oder Spartrafo 
kennt, da könnte man sagen: Hut ab.

von Harald W. (wilhelms)


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wolle g. schrieb:

> Wenn jemand  als Schüler(in) auch noch den Trenntrafo oder Spartrafo
> kennt, da könnte man sagen: Hut ab.

Nun, heutzutage hat man mit dem INET die Möglichkeit, sich schnell
über solche Schlagwörter zu informieren. Wikipedia ist da meist
ein guter Einstieg. Man sollte sich nur nicht hundertprozentig
darauf verlassen, das immer alles richtig ist, was dort steht.

von ichbin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> wolle g. schrieb:
>
>> Wenn jemand  als Schüler(in) auch noch den Trenntrafo oder Spartrafo
>> kennt, da könnte man sagen: Hut ab.
>
> Nun, heutzutage hat man mit dem INET die Möglichkeit, sich schnell
> über solche Schlagwörter zu informieren.

Das Problem ist dabei, dass das dann oft auch nur schnell und 
oberflächlich geschieht ohne vertiefende Aktionen bei denen dann die 
Erfahrung hängen bleibt.

ichbin

von Homo Habilis (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Ist U1 die Eingangspannung des Stelltrafos (Spartrafo), dann gilt für
> I1: 6A, egal ob  die Ausgangsspannung des Spartrafos 230V oder 0 bis 40V
> beträgt, denn es heißt: „Der Regeltrafo vor dem großen Trafo gibt nur 6A
> ab“
> Damit beträgt die Eingangsspannung, sowie die Ausgangsspannung am
> Trenntrafo 0 bis 40V  bei einem max Ausgangsstrom von 6A.

Mal ohne Verluste gerechnet:

Uein SST/Sparstelltrafo wohl 230V, Uaus SST 0-230V; Iein = Iaus = 6A

Uein TT/(galv. getr. Step-Down-"Trenntrafo") = 0-230V; Iein = 6A

Uaus TT = 0-40V; Iaus = 34,5A

Regelt man die Spannung am SST runter, regelt man gleichzeitig 
(ungefähr, bis hin zu sehr niedrigen Spannungen) proportional dazu die 
dauerhaft übertragbare Leistung mit herab.

So hätte ich das verstanden gehabt, und verstehe deshalb Deine 
Ausführungen nicht ganz. Weder wird der SST nur von 0-40V betrieben, 
noch ein 1:1 TT damit gespeist. Oder spinn ich jetzt? ;-)

von Ute (Gast)


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@Harald, werde mir das zu Herzen nehmen. Bei uns in der Klasse sagt 
jeder Regeltrafo. Ist eigentlich logisch, daß man Stelltrafo sagt und 
nicht Regeltrafo, im Nachhinein betrachtet.

@Homo Habilis, genauso hatte ich das gemeint.  Entschuldigung für meine 
unfachmännische Schilderung.

@wolle g., im Unterricht hört man viele Fachwörter, wo man regelrecht 
damit im Wald steht. Physik hat mich schon immer interessiert.

Danke euch allen.

LG Ute

von Ute (Gast)


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unfachmännische Schilderung, war Fragestellung gemeint.

von Peter D. (peda)


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Stelltrafos mit nur einer Wicklung sind günstiger und verlustärmer als 
welche mit getrennten Wicklungen.
Daher sind in Trennstelltrafos oft ein Trenntrafo und ein Stelltrafo 
verbaut.
Der Trenntrafo kommt dabei zuerst, damit bei kleinen Spanungen dessen 
Innenwiderstand nicht stört.

von Homo Habilis (Gast)


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Ute schrieb:
> Danke euch allen.
>
> LG Ute

Respekt. Das zeigt Deine guten Umgangsformen(#). ;-)

Und: Schön, daß Du daran Interesse hast. Ein weiter Bereich, die Physik. 
Man kann unter vielerlei "Spezialgebieten" wählen. Ich halte den 
Elektromagnetismus ebenfalls für einen wirklich interessanten Bereich.

((#) Danke dafür...)

MfG

Peter D. schrieb:
> Der Trenntrafo kommt dabei zuerst, damit bei kleinen Spanungen dessen
> Innenwiderstand nicht stört.

Wie genau meinst Du das? Liegen die Ri nicht so oder so in Serie? 
(Grübel)

von Harald W. (wilhelms)


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Ute schrieb:

> Bei uns in der Klasse sagt
> jeder Regeltrafo. Ist eigentlich logisch, daß man Stelltrafo sagt und
> nicht Regeltrafo,

Ja, die Begriffe "Stellen" und "Regeln" werden auch in der Umgangs-
sprache gern durcheinander geworfen. Wobei aus einem Stelltrafo auch
ein Regeltrafo werden kann, wenn man den "drehenden Menschen" mit
in den Regelkreis einbezieht und dieser Mensch dafür sorgt, das die
Ausgangsspannung konstant bleibt. :-)

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