Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Knopfzelle mit Lötfahne, Identifizierung bzw. Beschaffung


von Gästchen (Gast)


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Hallo,

in einem älteren PDA (Fujitsu-Siemans) ist die Pufferbatterie leer und 
unten etwas oxidiert, hat ca. 0,5V Restspannung; sie soll getauscht 
werden (siehe Bild im Anhang). Die Batterie hat folgende Abmessungen: 
6,75mm Durchmesser, 1,75mm Gesamthöhe. (Aufschrift 5N ++) Ausgehend von 
den Abmessungen ist es laut der Batterie-Tabelle (siehe 
Anhang)wahrscheinlich LR60/AG1.

Fragen:

1.Verstehe ich das richtig dass es keine Lithium-Batterie sein kann?
2.Weiß jemand wo man solche Kleinbatterien mit Lötfahne kaufen kann?

PS:Drähte anlöten ist meist keine gute Idee da die winzige Batterie 
überhitzt wird und platzen kann. Selbst wenn sie nicht platzt ist sie 
wahrscheinlich nach der Überhitzung eh nicht ganz funktionsfähig.

Ich danke euch im voraus für die Tipps.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> PS:Drähte anlöten ist meist keine gute Idee da die winzige Batterie
> überhitzt wird und platzen kann. Selbst wenn sie nicht platzt ist sie
> wahrscheinlich nach der Überhitzung eh nicht ganz funktionsfähig.
Wenn man nicht ewig drauf rumbrutzelt geht das schon. Ich habe da schon 
etliche Speicherbatterien ohne spürbare negative Auswirkungen auf diese 
Art verbaut...

> 1.Verstehe ich das richtig dass es keine Lithium-Batterie sein kann?
Worauf beruht dieses "Verständnis"?
Die meisten Speicherbatterien, die ich gefunden habe, haben 3V. 
Allerdings waren die auch größer...  :-/

> Die Batterie hat folgende Abmessungen: 6,75mm Durchmesser, 1,75mm
> Gesamthöhe.
Sieht nach SR65 aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Knopfzelle#Lithium-Knopfzellen

: Bearbeitet durch Moderator
von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn man nicht ewig drauf rumbrutzelt geht das schon. Ich habe da schon
> etliche Speicherbatterien ohne spürbare negative Auswirkungen auf diese
> Art verbaut...
Gut zu wissen dass du das gemacht hast. Es gibt ansonsten einen Thread 
wo jemandem so eine Zelle vor den Augen explodiert war und er sich die 
Augen verätzt hat. Meist "schwimmt" aber der Minuspol dabei weg weil er 
nur im Teflon-Ring eingebettet ist.

> Worauf beruht dieses "Verständnis"?
Darauf dass ich noch nie eine so kleine Lithium gesehen habe und darauf 
dass Lithium-Batterien meist höhere Restspannung haben als 0,5V. Sogar 
unter deinem Wikipedia-Link gibt es keine 3V-Batterie mit diesen 
Abmessungen (6,75mm x 1,75mm)

> Sieht nach SR65 aus:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Knopfzelle#Lithium-Knopfzellen
Da magst du Recht haben, danke für den Link. Also keine Idee wo man die 
Dinger fertig (mit Lötfahne) kaufen kann?

von Gästchen (Gast)


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Hallo,

falls es einen interessiert wie ich die Knopfzelle kontaktiert habe: 
einfach Schrumpfschlau drauf und die Kontakte/Drähte reingeschoben. So 
geht es ohne löten, so eine winzige Knopfzelle wollte ich nicht löten.

Gruß.

von Toto mit Harry (Gast)


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Also wenn ich "Fujitsu Backup Battery" bei google eingebe werde ich mit 
ergebnissen mit optisch genau dieser Batterie überhäuft.

Das Model wäre nicht verkehrt, dann könnte man in Listen wie diese 
schauen.

http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_cmos_catalogue.htm

könnte auch ein Cap sein:
http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_x51-cap.htm

von Gästchen (Gast)


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Toto mit Harry schrieb:
> http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_cmos_catalogue.htm
>
> könnte auch ein Cap sein:
> http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_x51-cap.htm

Toto mit Harry schrieb:
> Also wenn ich "Fujitsu Backup Battery" bei google eingebe werde ich mit
> ergebnissen mit optisch genau dieser Batterie überhäuft.

Hallo,

du hast Recht, man müsste richtige Begriffe finden. Danke für deine 
Links, und laut diesem Link scheint es doch eine Batterie zu sein, N560 
ist ein baugleiches Gerät wie mein N520:
http://www.ipaqrepairparts.com/back-up-battery-for-fujitsu-loox-n560-p-2285.html?language=Fr
Was für Batterie noch spricht ist die Oxidation von unten.

von Gästchen (Gast)


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Also ich messe ca. 2,8V Ladespannung wenn die Hauptbatterie 
angeschlossen ist, somit ist eine 1,5V-Batterie ausgeschlossen. Wenn die 
Batterie weg ist sind nur noch 0,5V da. Belaste ich diese Spannung mit 
33 Ohm, bricht sie zusammen, baut sich aber danach wieder sobald der 
Lastwiderstand weg ist.
Sehe ich das richtig dass es kein Kondensator sein kann? Der würde sich 
dann entladen, oder? Also doch Lithium-Zelle?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Es gibt ansonsten einen Thread wo jemandem so eine Zelle vor den Augen
> explodiert war und er sich die Augen verätzt hat.
Das ist tragisch, man muss aber eben einfach aufpassen. Ich habe mal 
gerade mal zur Zeitmessung zwei Drähte angelötet...

Gästchen schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Wenn man nicht ewig drauf rumbrutzelt geht das schon.
> Meist "schwimmt" aber der Minuspol dabei weg weil er
> nur im Teflon-Ring eingebettet ist.
Mit "nicht drauf Rumbrutzeln" meinte ich, dass die Lötarbeit innerhalb 
von weniger als 2x 1 Sekunde (eine Sekunde verzinnen und eine halbe für 
den Draht) erledigt ist. Da wird der Batterierand noch nicht mal warm. 
Muss er auch nicht, denn dort will ich ja kein Lötzinn schmelzen.

Gästchen schrieb:
> Also doch Lithium-Zelle?
Alle Speicherbatterien, die ich gewechselt habe, waren 3V-Lithiumzellen. 
Du hast da einfach eine kundesspezifische erwischt. Such eine ähnlich 
große, löte zwei Drähte dran und fertig.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Das ist tragisch, man muss aber eben einfach aufpassen. Ich habe mal
> gerade mal zur Zeitmessung zwei Drähte angelötet...

Hallo Lothar,
du lötest an deutlich größeren Zellen, sie haben eine ganz andere 
Wärmeaufnahmekapazität, da glaube ich gerne dass es auch funktioniert, 
wobei 400°C hier sicher nicht ganz spurlos bleiben, aber man merkt es in 
der Praxis eben nicht. Wenn du eine winzige Batterie hast ist das ganz 
anders. Die kocht dir weg in nullkommanix Sekunden weg. Genau das war 
der Fall den ein Thread beschreibt. Wie ich geschrieben habe ist der 
Minuspol so klein dass es schnell "wegschwimmt", auch schon bei einer 
"Lötsekunde."

Lothar M. schrieb:
> Alle Speicherbatterien, die ich gewechselt habe, waren 3V-Lithiumzellen.
> Du hast da einfach eine kundesspezifische erwischt. Such eine ähnlich
> große, löte zwei Drähte dran und fertig.
Das ist es ja gerade, die hier ist nicht nur "ähnlich große" sonder 
sieht exakt genau so aus, ist aber ein Kondensator:
http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_x51-cap.htm
Die hier ist vom Baugleichen PDA, ist auch sicher die richtige, leider 
ist die Beschreibung schwammig dass man nicht weißt was es genau ist:
http://www.ipaqrepairparts.com/back-up-battery-for-fujitsu-loox-n560-p-2285.html?language=Fr

von Gästchen (Gast)


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Ich glaube ich hab's: es ist ein "Lithium-Kondensator". Heiliger 
Strohsack...
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Kondensator
Die Doppelschichtkondensatoren haben Lithium drin, na dann ist die Sache 
klar, dann ist das dieser da:
http://www.smallbattery.company.org.uk/sbc_x51-cap.htm
Ich muss nur schauen ob ich so etwas in Deutschland finde.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> du lötest an deutlich größeren Zellen
Ich hatte gerade keine zur Hand, aber das klappt auch mit kleinen 
Zellen.

> sie haben eine ganz andere Wärmeaufnahmekapazität, da glaube ich gerne
> dass es auch funktioniert, wobei 400°C hier sicher nicht ganz spurlos
> bleiben, aber man merkt es in der Praxis eben nicht.
Das ist der Witz. Denn auch die Lötfahnen werden hinterher auf die 
fertige Batterie aufgeschweißt.

Gästchen schrieb:
> Ich glaube ich hab's: es ist ein "Lithium-Kondensator".
Wie alt ist das Gerät?
10 Jahre? Dann ist es ein simpler GoldCap (aka. 
Doppelschichtkondensator), denn die Lithium-Kondesatoren gabs damals 
noch gar nicht.

Gästchen schrieb:
> Ich muss nur schauen ob ich so etwas in Deutschland finde.
ebay 181757984382
Naja, fast... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich hatte gerade keine zur Hand, aber das klappt auch mit kleinen
> Zellen.
Ich habe es selbst ausprobiert und gesehen dass es Murks ist, egal wie 
schnell du lötest. Bei größeren funktioniert es, klar.

Lothar M. schrieb:
> Das ist der Witz. Denn auch die Lötfahnen werden hinterher auf die
> fertige Batterie aufgeschweißt.
Richtig, nur beim Löten muss du erst dein Werkstück auf Temperatur 
bringen damit Lötzinn fließt. Löten und Punktschweißen sind schon 
grundverschiedene Sachen. Punktschweißen kannst du im Bruchteil einer 
Sekunde und sehr punktuell, die Wärme konzentriert sich auf sehr kleinen 
Punkt und nur für sehr kurze Zeit. Ein Stromimpuls eben.

Lothar M. schrieb:
> Wie alt ist das Gerät?
> 10 Jahre? Dann ist es ein simpler GoldCap (aka.
> Doppelschichtkondensator), denn die Lithium-Kondesatoren gabs damals
> noch gar nicht.
Kann schon sein, ja, 10 Jahre alt. Allerdings kenne ich es nicht vom 
GoldCap dass er eine bestimmte Entladespannung hat die er immer wieder 
aufbaut.

Lothar M. schrieb:
> ebay 181757984382
> Naja, fast... ;-)
Habe ich auch gesehen, ich denke der wird schon passen.

Gruß.

von Gästchen (Gast)


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Was ich noch vergessen habe zu schreiben:
danke für die Tipps an Lother und andere Kollegen. Das hat mir gut 
geholfen zu verstehen was für ein Bauteil drin ist.

Ich wünsche euch somit ein schönes Wochenende.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Allerdings kenne ich es nicht vom GoldCap dass er eine bestimmte
> Entladespannung hat die er immer wieder aufbaut.
Im Beitrag "Kondensator läd sich von selbst auf ?" ist ansatzweise die 
Lösung versteckt... ;-)

Es gibt sogar eine Norm und ein Messverfahren dafür:
http://www.wima.com/EN/absorption.htm

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Im Beitrag "Kondensator läd sich von selbst auf ?" ist ansatzweise die
> Lösung versteckt... ;-)
>
> Es gibt sogar eine Norm und ein Messverfahren dafür:
> http://www.wima.com/EN/absorption.htm

Danke nochmals, wieder was gelernt. :)

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