Ich habe hier eine minimalistische Schaltung mit einem ATtiny24 der einen TLC5940 steuert um 16 LEDs dimmbar anzusteuern. Auf dem AVR läuft ein Testprogramm um einen Helligkeitsverlauf auf den Bargraph-LEDs darzustellen. Die letzten 2 Wochen lag das Projekt in der Ecke, unberührt, heute wollte ich daran wieder weiterbasteln.. nanu, auf einmal flackern alle LEDs etwas wild herum. Was ist da los? Die aus dem Physikunterricht bekannte Märchen der zu hohen Luftfeuchtigkeit, weshalb das Experiment auf einmal misslingt? Mit dem Oszi hab ich schnell das 5V-Steckernetzteil als Fehlerquelle ausfindig gemacht, welches ursprünglich mal einem USB-Hub beilag. Die Spannung (gemessen direkt am VCC-Pin des AVR) ist völlig verrauscht, da helfen offenbar auch 100nF und 100µF parallel zum AVR nichts. Ohne Last ist die Spannung des Netzteils völlig glatt. Ich kann mir nun nicht so ganz erklären, was da vor sich geht. Warum spinnt dieses Netzteil so? Kommt da einfach die Regelung völlig außer tritt? Aber wodurch denn? Etwaige hochfrequente Stromspitzen sollten doch durch den Abblockkondensator am AVR abgefangen werden. Übrigens besitze ich ein zweites dieser Netzteile, welches exakt das gleiche Verhalten zeigt. Noch interessanter ist, dass dieses Verhalten noch vor 2 Wochen nicht auftrat obwohl jetzt alles genau gleich aufgebaut ist. Gleichzeitig kann ich mich daran erinnern, dass ich ähnliche derartige Probleme schonmal kurzzeitig hatte. Da sie von alleine wieder verschwanden dachte ich, sie seien ein Einzelfall, Programmierfehler, oder der AVR wäre einfach kaputt. Aber den hab ich ja nun sogar ausgetauscht. Oder kommen die Störungen von außen, evtl. aus dem Stromnetz? An irgendetwas muss es ja liegen, dass der Aufbau nun spinnt und es vorher nicht getan hat. Jemand eine Idee? Leider lassen sich die Netzteile nicht zerstörungsfrei öffnen.
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Hallo, wie ich sehe ist das ein Schaltnetzteil mit 5 Volt und 2,5 Ampere. Die Dinger brauchen eine Mindstlast an den 5 Volt. Ohne bzw. mit zu niedriger Belastung regeln sich manche Schaltnetzteile zu Tode. Belaste das Teil mal mit 2 Ampere. MfG. Zeinerling
Ich habe eben noch mal weiter experimentiert. Wenn der µC auf Reset ist liegen die Störungen bei Vpp=80mV. Wenn der µC läuft aber die LEDs aus sind (Testprogramm inaktiv) bei Vpp=450mV, wenn die LEDs laufen liegen sie bei Vpp=1V. Ein auf die Versorgungsschiene aufgeschalteter 4,7Ohm-Widerstand (=1A bei 5V.. das muss doch reichen als Last?!) macht das Flackern der LEDs etwas ruhiger aber das Oszi zeigt immer noch Störungen von im Schnitt Vpp=1V.
Wer misst misst Mist. Eben mal das Labornetzteil anstelle der Schaltnetzteile drangehängt und es ergeben sich sogar noch viel heftigere Störungen in der Spannung von Vpp=1,5V, die prinzipiell ähnlich aussehen. LEDs flackern wie wild.. was ist denn da los?! Den TLC und den ATtiny24 hab ich wie gesagt vorhin gerade gegen neue getauscht. Das Programm ist auch nicht fehlerhaft und lief letzte Woche noch völlig problemlos. So langsam verdächtige ich das Breadboard aber meine selbstgebauten Drahtbrücken verursachen eigentlich keine Kontaktprobleme. (Oszi dieses mal im AC-Modus mit anderer Skalierung)
OK jetzt wird es absurd. Ich habe eben mal eine duale Versorgung aufgesetzt und zwei Labornetzteile, eines für den TLC, eines für den Tiny zur Versorgung benutzt. Allein schon der Tiny mit Abblockkondensator erzeugt direkt an seinen Pins 500mV Ripple?! Der Tiny ist aber auch neu. Mittlerweile habe ich auch alles unnötige vom Breadboard entfernt und noch mal die Verdrahtung gecheckt, nichts auffälliges. Auch das Breadboard ist unten sauber, der Tisch ebenso. Mittlerweile hängt sich der TLC sogar auf und zieht direkt einfach den maximalen Strom, der dank Labornetzteil zum Glück auf 300mA begrenzt ist. Ich baue das ganze jetzt noch mal sauber auf einem anderen Breadboard auf und schaue mal, wie sich das da verhält. Das ist doch bestimmt irgend ein ganz verrücktes EMV-Problem... oder die TLCs sind alle irgendwie gebrickt. Vielleicht sogar China-Nachbauten? Habe mittlerweile schon den dritten in der Schaltung, alle das gleiche Verhalten. Noch absurder ist, dass letzte Woche mit exakt dem gleichen Aufbau alles noch lief!
Weiter im Text: Alles noch mal sauber auf ein neues Breadboard aufgebaut. Spinnt immernoch! Dieses Breadboard greift etwas fester zu, ziemlich fest sogar. Kontaktprobleme würde ich daher erst mal ausschließen. Als das Demoprogramm schon lief und ich so langsam eine nach der anderen Bargraph-LEDs mit Verbindungskabelchen mit dem TLC verbunden habe ist mir aufgefallen, dass sobald ich ein über eine LED mit der Plusleitung verbundenes Verbindungskabel mit dem Finger berühre, alle LEDs kurz ausgehen. Krasses EMV-Problem? Gibt es vom TLC5940 China Plagiate? Es wird Zeit für einen Schaltplan. Mach ich morgen mal.
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Paul H. schrieb: > Noch absurder ist, dass letzte Woche mit exakt dem gleichen > Aufbau alles noch lief! Bei mir ist Abends alles gelaufen, am nächsten Morgen nicht mehr. Meistens war es ein Wackelkontakt, zu lange Kabel oder kalte Lötstellen - bei sauber geätzten oder in Auftrag gegebenen Boards ist es noch nie passiert. Und zwischen einwandfreiem laufen am Abend und nichtmehr gehen am nächsten Morgen lag nur ein leichter Druck auf den Ein/Aus Schalter...
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Weiter gehts: Dass die Versorgungsspannung so wilde rippelt könnte tatsächlich ein normaler Effekt durch die stark wechselhaften Muster der Bargraph-LEDs sein. Ich habe jetzt testweise den AVR mal so programmiert, dass er die neuen Helligkeits-Werte nur in den TLC shiftet, wenn sich diese auch tatsächlich verändert haben. Das ständige Flackern ist jetzt völlig verschwunden. Nur wenn ich die dauerhafte Übertragung aktiviere flackert es wie wild. D.h. jedes mal wenn der AVR die Werte in den TLC shiftet scheint irgendetwas gehörig schief zu gehen. Erstaunlich, so eine SPI-Kommunikation ist eigentlich recht störungsfest und auch nicht besonders kompliziert aufgebaut. Ich bleib weiter dran, als nächstes kommt der Logicanalyzer zum Einsatz. Und nach wie vor frage ich mich: Warum hat der Kack die ganze Zeit funktioniert und jetzt auf einmal überhaupt nicht mehr? Hp M. schrieb: > Vielleicht ist die Masseleitung vom Tastkopf gebrochen. Ergibt leider überhaupt keinen Sinn. Dass die LEDs wild flackern und die Schaltung nicht mehr funktioniert liegt ja nicht daran, dass die Masseleitung meines Messgerätes defekt sein soll. //Edit: Kommando zurück: Die LEDs flackern immer noch etwas herum. Sie blitzen nun etwa 2 mal unregelmäßig in der Sekunde "dunkel" auf. Zu erkennen auch daran, dass mein Labornetzteil manchmal für einen winzigen Augenblick in die Strombegrenzung geht.
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Paul H. schrieb: > Gibt es vom TLC5940 China Plagiate? Ja!! wie in meinem beitrag in deinem anderen Thread. Das verhalten war auch da oft unkontrolliertes flackern.
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