Guten Tag Freunde des Programmierens, ich bin gerade an der Einarbeitung zu einem Hochschulprojekt und auf der Suche nach einer passenden Steuerung für die Anwendung. Grundsätzlich sieht die Aufgabenstellung folgendermaßen aus: Es soll eine kleine Druckprüfmaschine (max. 50N) entwickelt werden (ähnlich einer Zwick Roell). Die Hardware steht soweit(Vorgängerprojekt), nun geht es um die Ansteuerung der einzelnen Komponenten. Dabei soll ein NEMA 23 JK60HS88-2008 Schrittmotor über ein Riemengetriebe eine Spindel drehen, wodurch der Prüfstempel auf- und abgefahren wird. Der Verfahrweg soll über ein potentiometrischen Wegsensor (Typ 8719, Firma burster) gemessen werden, der Druck über eine Plattform Wägezelle (PW6CC3MR, Firma HBM). Die Daten sollen auf einem größeren Bildschirm (Die Prüfmaschine soll in einem Labor für Lehrzwecke dienen) in einer Grafik visualisiert werden. Beim programmieren des Verfahrwegs sollten einzelne Features eingebaut werden wie beispielsweise das Beenden des Vorschubs sobald ein Druckabfall vorliegt, also eine Art Brucherkennung. Ich persönlich kenne mich zu wenig mit der Materie aus, um einschätzen zu können, welche Steuerung hier die geeignetste ist. Deshalb würde ich mich um jeden Tipp und jede Hilfe freuen, was sich hier anbietet(wenn möglich mit kurzer Begründung). P.S.Es ist schon eine Siemens Logo!8 im Labor vorhanden, habe aber nach meiner Recherche den Eindruck, dass sich die Logo nicht besonders zum Visualisieren eignet. Wäre nett wenn mir das jemand bestätigen könnte. Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Die Frage zunächst ist, soll der Bildschrim direkt an den Controller angeschlossen werden oder gibt es noch einen PC? Dann würde ich zu einem Arduino raten. Für die Sensoren kannst du die ADC's zum einlesen verwende. Den Schrittmotor über die vorhandenen Ausgänge ansteuern. Sollte ein PC vorhanden sein kannst du die Daten über eine Serielle Schnittstelle an diesen schicken und diese dann über ein einfaches PC-Programm visualisiern
Einfach mal mit der Logo rumspielen oder das Handbuch lesen;p Ansonsten wago, Sabo. Die sind günstig und haben Visualisierung onboard, außerdem lassen sich I/O leicht anklemmen und CodeSyS gibts kostenlos dafür. Arduino ist für sowas reine frickelei und hat keine Visu.
kasba schrieb: > P.S.Es ist schon eine Siemens Logo!8 im Labor vorhanden, habe aber nach > meiner Recherche den Eindruck, dass sich die Logo nicht besonders zum > Visualisieren eignet. Wäre nett wenn mir das jemand bestätigen könnte. Kenne mich mit den Logos nicht aus, aber bevor ich was eigenes machen würde (und das ist mein tägliches Brot) würde ich mir das nochmal ganz genau anschauen. So wie ich das sehe haben die Ethernet (oder sind zumindest leicht anzubinden). Dann gibt es scheinbar noch eine App worüber man Visualisieren und Steuern kann: http://w3.siemens.com/mcms/programmable-logic-controller/en/logic-module-logo/Documents/logo_app_de.pdf Also direkt ans Netzwerk hängen. Programm zur Steuerung läuft auf der Logo. Dann über die App auf die Logo zugreifen (parametrieren, evtl. Update, Lesen von Werten für die Visualisierung). Da es die App für Android und iOS zu geben scheint, kannst Du Dir dann überlegen was du zur Visualisierung verwendest (Mac, Smartphone, Tablet, Raspi,...)
kasba schrieb: > Ich persönlich kenne mich zu wenig mit der Materie aus, um einschätzen > zu können, welche Steuerung hier die geeignetste ist. Na ja, deine billige Wägezelle hat keinerlei Auswertelektronik, also musst du ihre kleinen Signale erst mal verarbeiten können, dein Poti ist eines welches mit weniger als 100uA belastet werden will, mit der Frage wie genau du es denn auswerten willst (0.01mm von 900mm wären 17 bit), und dein Schrittmotor hat keine Anstuerelektronik, also musst du die grossen Ströme von 2 bis 4 A je nach Verschaltung erst mal schalten können, möglichst im Mikroschritt. Da ist die Frage nach der Steuerung erst mal zweitrangig, für die geringen bisher genannten Anforderungen tut es ein Arduino, aber du wirst sicher gleich nachtragen was du alles tolles brauxchst, von Touchstreen über Internetanbindung bis zu Profibus-Anbindung. Nimmt man eine Arduino, tun es als Interface MCP3550 ratiometrisch, kann man auch für's Poti nehmen, und als Schrittmotortreiber http://www.ebay.de/itm/Single-Axis-TB6600-DC12-45V-Two-Phase-Hybrid-Stepper-Motor-Driver-Controller-ZE-/111909491933 , teuer muss das also nicht werden.
Also erstmal danke für die schnellen Antworten. Stefan schrieb: > Die Frage zunächst ist, soll der Bildschrim direkt an den Controller > angeschlossen werden oder gibt es noch einen PC? Die Entscheidung liegt bei mir. Höchstwahrscheinlich werde ich noch einen PC anschließen. Meine Überlegung wäre eine CSV Datei generieren, diese an den PC weiterzusenden und hier die Visualisierung vorzunehmen. Was ich noch recht elegant fände, wäre den PC wegzulassen und nur einen Raspberry Pi zu benutzen (Bitte korrigier mich falls das völliger Blödsinn sein sollte). Frank schrieb: > Dann gibt es scheinbar noch eine App > worüber man Visualisieren und Steuern kann: Guter Tipp die habe ich mir angeschaut, bin jedoch im Moment der Meinung dass ich mich mit der App nicht "frei" genug bewegen kann, falls ich hier eigene Änderungen vornehmen will. MaWin schrieb: > Da ist die Frage nach der Steuerung erst mal zweitrangig, für die > geringen bisher genannten Anforderungen tut es ein Arduino, aber du > wirst sicher gleich nachtragen was du alles tolles brauxchst, von > Touchstreen über Internetanbindung bis zu Profibus-Anbindung. Was ich bisher genannt habe sind sozusagen die Grundanforderungen. Alles darüber hinaus bleibt mir persönlich überlassen, ob ich es einbaue oder nicht. Die Internetanbindung wäre auf jeden Fall interessant, um die Daten direkt weiterzusenden.
Es gibt mehrere Möglichkeiten sowas zu machen. Es hängt aber zum Großteil auch davon ab, was für Fähigkeiten Du hast. Die einfachste Möglichkeit wäre mit Sicherheit fertige Komponenten zu verwenden. Das wird zwar etwas teurer, wenn das aber keine Rolle spielt solltest Du so am schnellsten und am einfachsten ans Ziel kommen. Ich denke eine Profi macht sowas an 1-2 Tagen. Die nächste Stufe wäre wie oben bereits erwähnt mit einem Arduino die Regelung und Datenerfassung zu machen. Die Visualisierung übernimmt dann ein getrennter Rechner (ob PC oder Rapsi sei dahin gestellt). Die Schnittstelle zwischen uC und Rechner würde ich entweder Ethernet oder RS485 machen. So bist Du ziemlich Störsicher und kannst evtl. bereits vorhandene Protokolle relativ leicht auf beiden Seiten verwenden. Der Rechner muss dann "nur" noch die Daten die vom uC kommen entsprechend entpacken und anzeigen. Gleiches geht natürlich auch in die andere Richtung zum steuern des uC. Mit C# oder Python geht das relativ schnell (wenn man es kann). Programmieraufwand würde ich selbst für einen Profi mindestens 1 Woche planen bis das einigermaßen stabil läuft. Als weitere Möglichkeit sehe ich ein einzelnes Embedded Linux System (Raspi, Beaglebone, ...). Neben der Regelung/Datenerfassung übernimmt er auch die komplette Visualisierung. Die kann er sowohl direkt an einem Monitor ausgeben, als auch über eine Website (ich würde HTML5/Canvas nehmen). Die Kommunikation zwischen Applikationssoftware und Visualisierung(Browser) könnte man z.B. über (Web)Sockets machen. Aufwand für einen Profi mind. 2 Wochen. So wie MaWin aber schon geschrieben hat, musst Du Dir natürlich auch noch klar machen (egal was für ein System du letztlich verwendest) wie Du die Daten überhaupt in und aus Deinem System bekommst. Sprich Du brauchst einen Schrittotortreiber. Meine Meinung: nimm einen Fertigen. Vom Chinamann sind die ziemlich günstig zu bekommen. Dann brauchst Du nur noch über Drehschalter den richtigen Schrittmotor und Schrittzahl parametrieren und kannst gleich über Direction und Step Pins im Microschrittbetrieb in der Gegend rum fahren. Die Wägezelle ist mit Sicherheit auch nicht zu unterschätzen. Du hast gesehen dass sie schreiben dass die für "statische Anwendungen" ist. Reicht die aus für Deine Applikation? Für die würde ich wahrscheinlich entweder auf einen fertigen Messumformer von der gleichen Firma zurückgreifen (schreiben sie ja auch schon im Datenblatt dass sie da was haben dafür...wahrscheinlich die "Clip") oder gleich eine digitale Wägezelle nehmen (haben sie auch im Angebot). Auch der Poti finde ich suboptimal. Du solltest auf jeden Fall auf kurze Wege der Analogsignale achten, geschirmte Leitungen verwenden und die Schirme schön breit auflegen (keine PigTails!). Wenn da nebendran die Motoren/Schaltnetzteile usw. tackern wirst Du Dir sonst schön viel Dreck einfangen.
Achso, die Zeiteinschätzungen variieren natürlich ziemlich stark je nach Kenntnisstand.
kasba schrieb: > Was ich bisher genannt habe sind sozusagen die Grundanforderungen. Alles > darüber hinaus bleibt mir persönlich überlassen, ob ich es einbaue oder > nicht. Die Internetanbindung wäre auf jeden Fall interessant, um die > Daten direkt weiterzusenden. Es war mir klar, daß die tatsächlich für die Auswahl der Steuerung wesentlichen Gründe erst hinterher kommen und nicht in deiner Ursprungsfrage zu erkennen waren. Ich kenne nämlich Leute die so fragen wie du. Gehen wir also andersrum: Was taugt NICHT: Der PC. Ein Notebook. Das iPhone. Ein rPi. Alle sind nicht in der Lage zeitkritisch genug zu reagieren, weil sie sich mit 99.99% Müll beschäftigen müssen. Also auch kein Linux, Windows oder Android. Eine kleine SPS weil die zur Visualisierung nichts taugt. Ein ESP8266, weil der zwar WiFi kann, aber nicht besonders reichhaltige schnelle I/O Pins hat. Zur Visualisierung kann man diese einfacher zu programmierenden Gigantomaniesysteme einsetzen, aber nicht zur Schrittmotorsteuerung (man erinnere sich an den Krampf den Mach3 mit Windows hat, spätetsetns bei Mobile-Prozessoren flippt er aus). Wenn dir also noch so ein paar Wünsche einfallen, neben 3d-Viualiserung in Echtzeit und Internetzugang vielleicht auch Spracheingabe und internes Backup in einer MySQL Datenbank dann kannst du dich von der tatsächlichen Aufgabenstellung so weit entfernen, daß du das Projekt in den Sand setzt, obwohl es kindereinfach ist.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.