Hallo, Aktuell bastel ich an einer einfachen Löfrauchabsaugen in einer Holzkiste mit 3 120mm Lüftern. Als Filterelement soll ein Aktivkohle-Innenraumfilter aus dem KFZ Bereich oder zwei HEPA-Filter aus dem Bereich Staubsauger zum Einsatz kommen. Preislich kaum ein Unterschied und vom Bauraum ist beides möglich. Genug Platz für ein weiteres Filterelement wäre auch noch vorhanden. Nun frage ich mich welchen Filter Ihr bevorzugen würdet und ob eventuell jemand eine Schnittzeichnung von professionellen Lötrauchabsaugungen mit Beschreibung der einzelnen Filterlemente hat. Vielen Dank, Matthias
Matthias M. schrieb: > Nun frage ich mich welchen Filter Ihr bevorzugen würdet und ob eventuell > jemand eine Schnittzeichnung von professionellen Lötrauchabsaugungen mit > Beschreibung der einzelnen Filterlemente hat. Warum? Weisst du nicht mehr weiter? Mit den Ventilatoren saugst du die Luft aus der einen Kammer der Kiste die in zwei Kammern aufgeteilt ist. Zwischen den beiden Kammern sitzt der Filter. An die zweite Kammer schließt du die Absaugrohrvorrichtung an. Mit HT-Rohrbögen aus dem Baumarkt kann man eine recht gut justierbare Absaugung zaubern. Vom Prinzip ist das System übrigens genauso wie jeder simpler Staubsauger gebaut, mal vom Lärm, der Saugleistung und des für diese Anwendung eher unbrauchbaren Schlauchs, abgesehen. Die Realisierung sollte aber mit ein bisschen Bastlerschmalz kein Problem sein.
Matthias M. schrieb: > Aktuell bastel ich an einer einfachen Löfrauchabsaugen ... Wenn bei dir beim Löten etwas raucht, ist dein Lötkolben eindeutig zu heiß eingestellt. Das Flussmittel soll beim Löten nicht verbrennen.
Vielleicht meint er mit Rauch eher Dampf. Und wenn es beim Löten nichts zum Absaugen gäbe, dann wäre vermutlich ein ganzer Indutriezweig des Lötzubehörs unnütz...@TO: Beachte Wolfgang A's Worte nicht...
also mal ehrlich schrieb: > Vielleicht meint er mit Rauch eher Dampf ... Es gibt Experten, die bei einem Schmelzpunkt des Lötzinns von 183°C ihr Löteisen auf 400°C regeln. Bei jemand, der sich Gedanken über den genauen Filteraufbau macht, war ich davon ausgegangen, dass er weiss wovon er redet und zwischen Dampf und Rauch unterscheiden kann.
Ich löte nur mit 450°C an Masseflächen und es gibt auch genug Lötrauch. Die billigen Absauger mit Kohlefilter funktionieren gut genug. Einer reicht meist voll aus, 2 nebeneinander wären wohl noch besser. Warum 450°C? Da ich das schnell machen möchte und nicht ewig dran rumlöten will. Daraus resultierend muss ich natürlich auch alle Monate mal neue Lötspitzen verwenden. Meine JBC Nano verwende ich nur mit 210-350°C. 450°C nur wenn's wirklich zeitlich eng wird, dann kann man die Lötspitzen auch in wenigen Tagen mitensorgen.
grml... schrieb: > Ich löte nur mit 450°C an Masseflächen ... Dann würde ich mal über das Platinendesign oder über einen Reflow-Ofen nachdenken. Beim Handlöten helfen Thermals, im Reflow-Ofen wird sowieso alles temperiert.
Wolfgang A. schrieb: > grml... schrieb: >> Ich löte nur mit 450°C an Masseflächen ... > > Dann würde ich mal über das Platinendesign oder über einen Reflow-Ofen > nachdenken. Beim Handlöten helfen Thermals, im Reflow-Ofen wird sowieso > alles temperiert. Es wird bleifrei gelötet, und es geht natürlich nur um durchkontaktierende Bauteile. Wer sich das in Masse (nicht an Masse) mit 350°C antun will soll es machen ich bleib bei meinen 450°C das geht schnell und fließt wie Butter. (mit der JBC Lötstation, viele andere Lötstationen bringen das Lötzinn nicht mal zum schmelzen). Zudem die Bauteile im Nachhinein im schlechtesten Fall auch mechanisch beansprucht werden. Dort gibt es Masseflächen mit mehreren Durchkontaktierungen an allen Layern. Das Ganze ist natürlich abhängig vom Material (Lötzinn) und dem LP Design und den Anforderungen. Ich verwende nur das Lötzinn von Felder. Felder aus dem Grund es spritzt wenig, und zerfließt ganz ordentlich. Die Lötzinne von Armack die ich getestet habe finde ich mit den JBC Spitzen irgendwie patzig (aber die haben ja auch mehrere Lötzinne hatte nur 2 davon probiert). Andere Lötzinne haben wieder ein ganz anderes Verhalten.
grml... schrieb: > Wer sich das in Masse (nicht an Masse) mit 350°C antun will soll es > machen ich bleib bei meinen 450°C das geht schnell und fließt wie > Butter. Genau so haben wir schon vor 30 Jahren Ruck-Zuck tausende Platinen von Hand gelötet, und Rauch bzw. Dampf wurde einfach weggeblasen oder ein kleiner Lüfter hat das vor dem Gesicht erledigt... Absauganlagen gab es kaum, aber die Löter*innen leben noch ...
Mani W. schrieb: > Absauganlagen gab es kaum, aber die Löter*innen leben noch ... Viele Gesundheitsrisiken sind ja noch gar nicht erforscht und das Rauchen gesundheitschädlich sein soll (eigentlich unstrittig) hat Altkanzler Schmidt zumindest in Zweifel gezogen. Das beim Löten Verbrennungsprodukte entstehen (und kein Dampf, mangels gebundenem Wassers) dürfte unstrittig sein. Hier verbrennt nur das organische Harz, auch als Kolophonium bekannt. Man kann es als Sicher betrachten, dass in dem Qualm keine Metalle irgend welcher Art zu finden sind, weil die dafür nötigen Temperaturen gar nicht erreicht werden. 450° für einen Lötkolben sind durchaus nötig weil die Hitze beim Löten abgeleitet wird und durch die oft zu geringe Lötkolbenleistung auch nicht so schnell nachgeführt werden kann. Beim Löten entsteht an der Lötspitze eine Mischtemperatur die im Ideal sich etwas oberhalb der gewünschten Schmelztemperatur befindet, aber auch bei erwärmen einer substanziell großen Masse darunter liegen kann. Schließlich muss eine Temperaturdifferenz von Raumtemperatur zur Schmelztemperatur überwunden werden. Wenn der Lötkolben in Arbeitspausen dann bei 450° qualmt, kann man das nur vermeiden, wenn man die Spitze vorher reinigt. Wenn man das Qualmen beim Löten vermeiden möchte, wäre die mögliche Lösung einen Preheater einzusetzen, der die Baugruppe vorwärmt. Dann könnte man den Lötkolben auch mit einer geringeren Temperatur fahren. Ob man es dann schafft unter die Verbrennungstemperatur zu kommen, hab ich noch nicht ausprobiert. Wenn man so einen Aufwand nicht betreiben will, ist eine Lötrauchabsaugung keine schlechte Idee.
Wolfgang A. schrieb: > Es gibt Experten, die bei einem Schmelzpunkt des Lötzinns von 183°C ihr > Löteisen auf 400°C regeln. Und es gibt "Experten", die ihr Löteisen kurz über Schmelzpunkt des Zinns halten und sich dann wundern, das die Ergebnisse ewig brauchen und völlig bescheiden aussehen. Bis auf wenige Ausnahmen ist schnell und heiß angesagt. Ich "durfte" mal jemanden zusehen, der mit ca. 250°C 10 Min. versucht hat, um ein 8pol. SMD-IC auszulöten. Grauenvoll.
Wolfgang A. schrieb: > Es gibt Experten, die bei einem Schmelzpunkt des Lötzinns von 183°C ihr > Löteisen auf 400°C regeln. Meinung (Meine): Im Heimbereich können doch alle Pfuschen, wie sie wollen. Ich kann von so hohen Löttemperaturen nur abraten. Wissen (Verfahren): Wenn die zu lötende Stelle nicht schnell genug warm wird, würde ich einfach mal über die thermische Masse der Lötspitze und die thermische Masse der Lötstelle nachdenken. Die Löttemperatur ändert sich nicht, nur weil man an eine Massefläche etwas anlöten möchte. Es ändert sich die thermische Masse der Lötstelle. Somit muss einfach nur die thermische Masse des Lötkolbens an die Lötstelle angepasst werden. D.h., dass bei großen Bauteilen bzw. Lötstellen eine große Lötspitze verwendet wird und bei kleinen zu erwärmenden Elementen eine kleine Lötspitze verwendet wird. Die Löttemperatur bleibt die gleiche. Wissen (Chemie): Wer als Flussmittel Kolophonium verwendet, sollte die maximale Temperatur auf jeden Fall beherzigen, da Kolophonium bei 172 bis 175 °C schmilzt. Je höher die Temperatur, umso aktiver wird das Kolophonium. Das hat allerdings seine Grenze bei 250 °C, da dort das Kolophonium anfängt zu sieden. Bei 400 °C aufwärts verbrennt es wahrscheinlich einfach, es entsteht eine schwarze Kruste und das Kolophonium ist vollständig weg. Wissen (Chemie): Die organischen Säuren im Kolophonium wirken bei hohen Temperaturen reduzierend und entfernen dünne Oxidschichten (Redoxreaktion), sofern es noch nicht verdampft oder verbrannt ist. Es verhindert außerdem eine Oxidation des geschmolzenen Lotes, sofern es noch nicht verdampft oder verbrannt ist. Im Gegensatz zu Lötfett führt Kolophonium nicht zu Korrosion, muss daher nicht entfernt werden und schützt als dünne Schicht die Lötstelle vor Sauerstoffeinflüssen und Elektrolyse, sofern es noch nicht verdampft oder verbrannt ist. Achtung (Angriff): Dem ein oder anderen hier im Forum empfehle ich in Zukunft einfach die Finger vom Lötkolben zu lassen. Nix gelernt in der Ausbildung oder im Studium, zumindest nichts übers Löten.
Ich gehe davon aus, dass beim löten sowohl rauch als auch Dampf entsteht (in Abhängigkeit der Temperatur wahrscheinlich in unterschiedlichen Anteilen). Entsprechend interessiert mich die Löttemperaturfrage nur am Rande. Interessant ist für mich nur aus welchen filtern professionelle Anlagen bestehen.
Guck mal, wie die von Weller das machen: Seite 3 könnte interessant für diech sein: http://www.myvolt.de/pdf/Weller-Filtersysteme.pdf
Oder hier: https://www.reichelt.de/Loetdampfabsaugung/FILTER-426-DLX/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=4135&ARTICLE=87379 Und hier dazu das Datenblatt vom Filter: https://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=D200%252FCARBONFILTERDATASHEET.pdf Sieht aus, als ob Aktivkohle öfters zum Einsatz kommt.
Die aktive reduzierende Wirkung beim Flussmittel beruht oft auf der thermischen Zersetzung. Einige der Zersetzungsprodukte sind als schädlich bekannt und auch relativ leicht flüchtig. Da hilf eine reiner mechanischer Filter also nichts und es sollte schon ein Aktivkohlefilter sein. Der Aktivkohlefilter aus dem Auto kann da schon passen. Die Filter sind meist auch Kombinationen auf Partikel und Kohlefilter. Bei den Filtern ist ggf. noch die Frage wie viel Druck man braucht. Es könnte gut sein, dass der Druck eines einfachen Kühlventilators zu klein ist. Da lohnt es ggf. den Lüfter an den Filter anzupassen (ggf. 2 Lüfter in Reihe).
Jupp schrieb: > Ich "durfte" mal jemanden zusehen, der mit ca. 250°C 10 Min. versucht > hat, um ein 8pol. SMD-IC auszulöten. Grauenvoll. Waren die Leiterbahnen dann noch drauf? 1234567890 schrieb: > Achtung (Angriff): > Dem ein oder anderen hier im Forum empfehle ich in Zukunft einfach die > Finger vom Lötkolben zu lassen. Nix gelernt in der Ausbildung oder im > Studium, zumindest nichts übers Löten. 1234567890 schrieb: > muss einfach nur die thermische > Masse des Lötkolbens an die Lötstelle angepasst werden. D.h., dass bei > großen Bauteilen bzw. Lötstellen eine große Lötspitze verwendet wird und > bei kleinen zu erwärmenden Elementen eine kleine Lötspitze verwendet > wird. Die Löttemperatur bleibt die gleiche. Und die Praxis zeigt dann doch anderes...
die idee einen filter aus dem bereich automotive zu bauen habe ich inzwischen verworfen, da mir der Widerstand des Filters zu hoch war. Bin jetzt bei einer Aktivkohle-Filtermatte für eine Dunstabzugshaube gelandet. Diese gab es diese Woche für 1,99€ bei LIDL.
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