Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik USV-Eingang einfach umschalten auf Generator-Ausgang?


von Erwin M. (nobodyy)


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Es gibt ja günstige Stromerzeuger wie den PARKSIDE 
Inverter-Stromerzeuger PGI 1200 A1, den ich vorhin bei Lidl im Regal für 
179 Euro fand.
Den könnte man ja theoretisch verwenden für längere Stromausfälle. Wenn 
die USV-Akkus fast leer sind könnte man den Stromerzeuger per 
(Halbleiter-)Relais starten und den USV-Eingang umschalten von der 
Steckdose an der Wand auf den Stromerzeuger.
Das könnte man mit APCUPSD beispielsweise starten wenn die Akkus weniger 
als 50 % Kapazität haben.

Gibt es Stromerzeuger, die so ein Starten und Umschalten schon 
integriert haben, beispielsweise so einfach remote zu steuern sind wie 
eine IP-Steckdosenleiste?

: Verschoben durch Admin
von Peter H. (hornbach)


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Ja, scheint es zu geben. Einmal kurz googlen und:

http://www.endress-stromerzeuger.de/uploads/media/Notstromversorgung_de_02.pdf

Der macht sogar alles automatisch.

Wird halt nicht ganz billig. Soweit ich weiss, gibt es harte 
Anforderungen an solche Umschaltungen, damit wirklich unter allen 
erdenklichen Umständen garantiert ist, dass man nicht rückwärts ins 
öffentliche Netz speist...

von oszi40 (Gast)


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Erwin M. schrieb:
> so einfach remote zu steuern sind wie ...

Remote schon, WENN noch Strom da ist ...
Wahrscheinlicher ist, daß sich die Katze irgendwo in den Schwanz beißt. 
Die Erfahrung sagt auch, daß Aggergate regelmäßig probelaufen müssen und 
nicht jeder umweltfreundliche Kraftstoff ewig verwendbar ist!!!

von Erwin M. (nobodyy)


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Peter H. schrieb:
> Ja, scheint es zu geben. Einmal kurz googlen und:
>
> http://www.endress-stromerzeuger.de/uploads/media/Notstromversorgung_de_02.pdf
>
> Der macht sogar alles automatisch.
>
> Wird halt nicht ganz billig. Soweit ich weiss, gibt es harte
> Anforderungen an solche Umschaltungen, damit wirklich unter allen
> erdenklichen Umständen garantiert ist, dass man nicht rückwärts ins
> öffentliche Netz speist...

Danke für den Link.
Das kostet vermutlich deutlich mehr als die 179 Euro für das einfache 
Teil bei Lidl.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Aaaalso....

Solche Anlagen sind bei größeren Rechenzentren in Betrieb. Dabei gibt es 
mindestens zwei USV-Anlagen, von denen jede die komplette 
Stromversorgung übernehmen kann. Bei sehr großen Rechenzentren können 
mehr als zwei USVs laufen, die sich die Lasten teilen und z.B. 
mindestens 4 von 6 laufen müssen, um die Anlage zu versorgen.

Diese USVs sind Online-USVs, das heißt, sie erzeugen am Ausgang ein 
völlig eigenständiges Netz, das nicht an das speisende Netz gekoppelt 
ist. Der Eingangsteil dieser USVs wandelt die Netzspannung in eine 
Gleichspannung um, mit der die ausgangsseitigen Wandler gespeist werden 
und die Akkus geladen werden. Fällt das speisende Netz aus, übernehmen 
die Akkus die Versorgung der Wandler und im ausgangsseitigen Netz 
bemerkt man von dem Ausfall gar nichts.

Sofort mit dem Netzausfall starten die Notstromdiesel und übernehmen die 
Speisung der USVs und den Betrieb der Klima/Kühltechnik (insofern diese 
nicht über die USVs läuft). Meistens bekommt zeitgleich ein 
Kraftstofflieferant eine Nachricht, daß der Füllstand der 
Kraftstofftanks überprüft werden muß.

Die Akkus der USV-Anlagen werden nur gebraucht bis die Generatoren den 
Leistungsbetrieb erreichen (bei vorgeheizten Motoren sind das keine 10 
Sekunden). Sollten die Generatoren aus irgendwelchen Gründen ausfallen, 
bleiben vielleicht 10..15 Minuten, bis die Akkus am Ende sind. Bei 
einigen Anlagen versagt dann auch die Kühltechnik, weil sie nicht über 
die USVs läuft. In dieser Zeit werden die Rechner heruntergefahren, 
Datenbanken geschlossen usw. danach wird nur noch probiert, die 
Netzinfrastruktur nach außen so lange wie möglich aufrechtzuhalten bis 
die USVs irgendwann abschalten und das war's dann.

Bei Generator-Testläufen wird auch gerne eine USV auf den Generator 
geschaltet, um dem Ding etwas Last anzubieten. Die Akkus der USV 
leerzufahren wird nur gaaaanz selten gemacht, etwa um deren Zustand zu 
überprüfen. Dann muß allerdings mindestens eine zweite USV zur Verfügung 
stehen, die den möglichen Ausfall der getesteten Anlage abfangen kann.

Auf jeden Fall wird mit dem Start der Dieselgeneratoren nicht gewartet 
bis die Akkus der USVs leer sind.

von Max M. (jens2001)


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Erwin M. schrieb:
> den Stromerzeuger per
> (Halbleiter-)Relais starten

Wie? Das Relais zieht dann am Seil?

von Steven M. (8023)


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evtl hat er ja einen elektrostarter...

von Max M. (jens2001)


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Steven M. schrieb:
> evtl hat er ja einen elektrostarter...

Für 179,- Okken?

von Steven M. (8023)


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Max M. schrieb:
> Steven M. schrieb:
>> evtl hat er ja einen elektrostarter...
>
> Für 179,- Okken?

ja ok, ich sehs ja ein ;P

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Bei den Billigen ist es aber auch so das es da viele Fakes gibt die 
Lebensbedrohlich sind.
Sowie sind da auch einige Modelle die Kapazitivie Last ertragen jedoch 
kaum Induktive Last (Netzteile).
Sowie ist die Spannungsregelung nicht besonders gut bei den Billigteilen 
und da ist schon öfters mal Geräte Hops gegangen weil die Generatoren 
eine zu hohe Ausgangsspannung erzeugt haben.
Was früher für die Problemlos mit den normalen Glühlampen ging geht 
Heute nicht mehr so Problemlos mit den Energiesparlampen/Netzteilen 
halt...
Für den Preis wird es auch nur ein Superbenzin sein und Bessere Modelle 
gehen mit Diesel/Heizöl.
Dabei ist auch zu Achten wegen der Lüftung/Abgase sowie der Abwärme.
Einige die ein Notstrom haben nutzten die Abwärme zb für Warmwasser (die 
ein eigendes Haus haben).

von HHG (Gast)


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Mann, was redest Du für ein dummes Zeug!!!!!

von Michael S. (e500)


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Kai A. schrieb:
> Sowie sind da auch einige Modelle die Kapazitivie Last ertragen jedoch
> kaum Induktive Last (Netzteile).

Die meisten (Schalt-)Netzteile stellen sich heute als kapazitive Lasten 
dar und nicht als induktive Lasten!

Ben B. schrieb:
> Aaaalso....

Danke, Dein Beitrag ist wirklich sehr gut!

von oszi40 (Gast)


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Kai A. schrieb:
> ür den Preis wird es auch nur ein Superbenzin sein und Bessere Modelle
> gehen mit Diesel/Heizöl.
...oder auch Gas.

Erwin M. schrieb:
> Inverter-Stromerzeuger PGI 1200 A1, den ich vorhin bei Lidl im Regal für
> 179 Euro fand. (mit Seilzugstarter)

Zu ergänzen wäre noch, daß eine leere USV mit Last wesentlich MEHR Strom 
braucht, als man denkt, da ja auch die Akkus schnellstmöglich wieder 
geladen werden! Demzufolge würde ich 1200VA nur als Spielzeug sehen.

von Der T. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Zu ergänzen wäre noch, daß eine leere USV mit Last wesentlich MEHR Strom
> braucht, als man denkt, da ja auch die Akkus schnellstmöglich wieder
> geladen werden! Demzufolge würde ich 1200VA nur als Spielzeug sehen.

Das stimmt..!

Wir haben hier eine 2.2kVA-USV, die zwei Server stützt.
Dabei soll nur ein geregeltes Herunterfahren gewährleistet werden.

Wenn die Akkus leer sind, zieht die USV stolze 3.5kVA! :-o
(Hatte ich mal interessehalber gemessen, beim jährlichen Akku-Test.)

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