Forum: Platinen Gießharz zum Platine eingießen


von Sven L. (sven_rvbg)


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Hallo Zusammen,
kann mir einer ein Gießharz empfehlen, zum eingießen einer Platine?

Die Platine selbst wird mit 5V versorgt und an der dicksten Stelle wird 
das Harz wohl 5mm sein.

Das ganze soll die Platine schützen und ein einem Plastedeckel 
festkleben.

Es geht nicht darum, das ich nicht selbst googeln kann, vielmehr will 
ich wissen, mit welchem Produkt hier jemand schon gute Erfahrungen 
gemacht hat!

Besten Dank!

von Hp M. (nachtmix)


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Polyester-Gießharz zum Eingießen von Insekten etc. bekommst du 
preisgünstig in besser sortierten Baumärkten.
Da das ein Thermoplast ist, solltest du es aber nicht verwenden, wenn 
Bauteile deiner Schaltung heiss werden oder sogar Brandgefahr besteht.

Wenn du die vergossene Schaltung nachträglich noch öffnen willst, um 
z.B. Reparaturen durchzuführen, eignet sich gelatinöses RTV-Silikon 
besser.

Das typische Badsilikon aus dem Baumarkt spaltet beim Aushärten 
Essigsäure ab, und diese greift die Leiterbahnen an.
Daher ist das nicht geeignet.

von Olaf (Gast)


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> kann mir einer ein Gießharz empfehlen, zum eingießen einer Platine?

Giessharz wird garnicht funktionieren weil es die Bauteile abschert.
Deshalb verwendet man normalerweise Materialien die noch etwas weich 
bleiben.
Falls man doch mit etwas festem vergiesst dann gibt es noch den Trick 
die Platine vorher mit einem weichen Lack zu lackieren.

Das Problem wird aber sein das du den Industriekram nicht mal eben so 
kaufen kannst weil der normalerweise wenigstens in 5 oder 10l Kanistern 
verkauft wird.

Du kannst mal bei RS schauen und dort nach Vergussmasse suchen. Die 
haben auch kleinere Mengen zu Apothekenpreisen.
Geeignet waere z.B das hier: 409-5692

Olaf

von Inkognito (Gast)


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Das Thema wurde schon früher behandelt. Nutze die Forensuche, dass
geht auch ohne Tante Google. Einige Giesharze haben das Problem
von isothermen Nebenwirkungen, die der Hardware schaden kann.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Danke für die Antworten,
Silikon will ich nicht verwenden, da muss keiner mehr ran.

Ich bin davon ausgegangen, das normales Zweikomponenten Harz da 
funktioniert.

Hab hier noch was nettes gefunden: 
http://download.wecogroup.com/themen/de/WECO_Vergusstechnik.pdf

Also schau ich mir mal PU-Vergussmassen genauer an.

von MaWin (Gast)


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Sven L. schrieb:
> kann mir einer ein Gießharz empfehlen, zum eingießen einer Platine?

Gar keines.

> Das ganze soll die Platine schützen

Du suchst also conformal coating.

> Also schau ich mir mal PU-Vergussmassen genauer an.

Ja, PU ist etwas geeigneter.

Alles, was richtig hart wird, ist ein Problem, weil sich durch 
unterschiedliche Wärmeausdehnung Risse bilden.

Alles, was dick ist, ist ein Problem, weil dicke Sachen beim aushrärten 
schrumpfen und alles zusammenziehen, dabei Bauteile abreissen.

von ### (Gast)


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Sven L. schrieb:
> kann mir einer ein Gießharz empfehlen, zum eingießen einer Platine?

Spielt die 'Abbindezeit' eine Rolle?

Falls nicht leistet so ein 1k-polymerkleber wie "UHU POLY MAX EXPRESS 
GLASKLAR" gute Dienste. Das Zeug kriegt man praktisch nicht mehr weg.
Groestes Vorteil, kein schrumpfen und keine Loesungsmittel.

"lösemittelfrei, säurefrei, geruchlos"

Braucht aber lange, 5mm evtl. schon  etwas grenzwertig.

http://www.uhu-profi.de/produkte/montage-konstruktionsklebestoffe/detail/uhu-kleben-montieren-dichtenglasklar.html?no_cache=1&step=332.5


---
Gibt nat. auch Spezialprodukte. Kenne ich aber keine, sorry.

von radiostar (Gast)


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Flüssiggummi, gibt's beim Bürklin. Habe ich bei einer Schaltung am 
Motorrad verwendet, das Gehäuse habe ich nicht wasserdicht ausgelegt. 
Bis jetzt hält's bereits seit 4 Jahren, letztens wieder mal bei einem 
Platzregen.

von oszi40 (Gast)


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Frage ist: WOZU ist diese Platine! Beim eingießen können sich 
HF-Eigenschaften ändern. Dann kann er sie gleich in die Tonne tun. Für 
leichte Fälle wäre auch Thermokleber gegen Erschütterungen zu überlegen. 
Da könnte man evtl. später noch was reparieren.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Danke für den Tipp mit dem Flüssiggummi, aber meistens sind die Dinge 
die es beim Bürklin, Conrad etc. gibt nichts anderes, als es bei Amazon 
unter anderem Namen in größeren Gebinden für weniger Geld auch gibt.

Am schönsten wäre halt auch ein Gebinde, das man wiederverschleißen 
kann.

Danke auch nochmals für die Hinweise, das Harz schrumpft, das war mir so 
nicht bewusst!

von Georg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Alles, was dick ist, ist ein Problem, weil dicke Sachen beim aushrärten
> schrumpfen und alles zusammenziehen, dabei Bauteile abreissen.

Es gibt Abermillionen vergossene Module wie z.B. DC-DC-Wandler, die 
Hersteller kennen halt Mawin nicht und machen daher immer alles falsch.

Natürlich sollte man ein GEEIGNETES Giessharz verwenden, was z.B. heisst 
geringe Schrumpfung beim Aushärten. Aber das sind Probleme, die schon 
vor 50 Jahren gelöst wurden. Die einschlägigen Firmen wie 3M bieten 
unzählige Varianten von Elektronik-Vergussmassen an. Die kennen Mawin 
offensichtlich auch nicht. Sind halt alles bloss Deppen.

Georg

von MaWin (Gast)


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Georg schrieb:
> Es gibt Abermillionen vergossene Module wie z.B. DC-DC-Wandler

Hast du jemals eins auf gemacht ?

Viele hart vergossene Plastikwannen haben innendrin eine Platine, die 
vorher in weiche Umhüllung (Silikon) getunkt wurde.

Georg schrieb:
> Sind halt alles bloss Deppen

Na du bist auf jeden Fall einer.

von ths (Gast)


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Wir nehmen Seno 4046 und haben damit null Probleme.

von Michael S. (captain-stone)


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Servus Sven,

> kann mir einer ein Gießharz empfehlen, zum eingießen einer Platine?

zwar habe ich jetzt keine Produktbezeichnung für Dich, aber vor einiger 
Zeit habe ich ebenfalls zu diesem Thema recherchiert und Firmen 
angefragt (dann aber doch nicht eingegossen). Hier ein Link mit 
Informationen, welche Möglichkeiten es gibt, von einer dieser Firmen. 
Vielleicht ist es ja hilfreich:

http://download.wecogroup.com/themen/de/WECO_Vergusstechnik.pdf

von Sebastian S. (amateur)


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Wie bereits gesagt: Das Problem wurde bereits gelöst.

Wichtig ist nur, dass Du genau weist, was Du brauchst bzw. was nötig 
ist.

Bei einer "harten" Vergussmasse musst Du beachten, dass Anschlussdrähte 
unheimlich auf die dabei entstehenden Kanten stehen (Draht kommt aus der 
Masse).

Weiche Vergussmassen sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Für alle gilt: Die Wärmeleitfähigkeit leidet. Eventuelle Reparaturen 
kannst Du Dir fast immer abschminken.

Bei der Auswahl kommt dem Wort "geeignet" eine herausragende Bedeutung 
zu.

von radiostar (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Danke für den Tipp mit dem Flüssiggummi, aber meistens sind die Dinge
> die es beim Bürklin, Conrad etc. gibt nichts anderes, als es bei Amazon
> unter anderem Namen in größeren Gebinden für weniger Geld auch gibt.

Jaja, und irgendwann wundern wir uns, daß man's nur noch bei Amazon 
bekommt :-(

Übrigens: wer meint, bei Amazon wär's immer billiger, der irrt.

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