Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Backupbatterie von altem AT-Motherboard tauschen


von Maximlian S. (maduino)


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Hallo,

ich habe ein altes AT-Motherboard gefunden und festgestellt, dass die 
Backupbatterie leckt. Es handelt sich um einen Säulenakku (in Blau) mit 
der Aufschrift "GP 3/GP60K 3.6V 60mAh G0".

Ersetzt habe ich ihn durch diesen [1] aus der Bucht. Ein 80mAh Akku mit 
3.6V. Es handelt sich um einen Ni-MH (grün) Akku.

Ich kenne zwar nicht den Typ des originalen Akkus, aber irgendwo stand, 
dass blaue Säulenakkus vom Typ XY (vergessen) sind und das war definitiv 
nicht Ni-MH. Meine Frage wäre, ob das so okay ist, wie ich es gemacht 
habe, oder ob davon eine Gefahr ausgeht (z.B. wie die spontane 
Entzündung bei anderen Akkutypen)?

Denn:
 - Der neue Akku hatte nach dem Auspacken 3,798V
 - Nach dem Entfernen des alten Akkus habe ich die PCB-Kontakte gemessen 
und es lagen 4,85V an (aus dem Netzteil, 5V Rail)
 - Nach dem Einbau des neuen Akkus und Einschalten des PCs ist die 
Spannung vom Akku stetig gestiegen von 3,798V bis 3,952V (nach einigen 
Minuten) usw. (vermutlich wäre er noch bis 4,85V gestiegen, aber 
menschliches Timeout erreicht)
 - Nach dem Ausschalten ist die Spannung wieder ganz langsam gefallen
 - Der Akku ist nicht warm geworden o.ä.

Was meint Ihr?

[1] www.ebay.de/itm/272288217787

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

M. S. schrieb:
> Was meint Ihr?

Dein Voltmeter misst viel zu genau.
Ja, es wird schon alles passen. Kannst ja noch versuchen, die 
ausgelaufenen Reste moeglichst gut von der Platine zu entfernen.

Gruss
WK

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

er wäre vermutlich bis gegen 4,26V gestiegen, irgendwo da stellt sich 
das Geichgewicht aus Spannungsabfall am Ladewiderstand und Restladestrom 
ein.
Das ist etwa die Ladeschlußspannung von NiCd. Geht auch mit NiMH, 
wieviele Jahre willst das Board dann nutzen?

Gruß aus Berlin
Michael

von Maximlian S. (maduino)


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Dergute W. schrieb:
> Dein Voltmeter misst viel zu genau.

Keine Ahnung ob es so genau misst :-) es zeigt eben nur 3 
Nachkommastellen an - UNI-T UT139B - daher wird es vermutlich nicht so 
genau messen :-)

Michael U. schrieb:
> Das ist etwa die Ladeschlußspannung von NiCd. Geht auch mit NiMH,
> wieviele Jahre willst das Board dann nutzen?

Keine Ahnung. Ich will's auf jeden Fall so lange behalten wie es geht. 
Warum denn?

Also gehe ich mal davon aus, dass keine Gefahr hiervon ausgeht :-)

von c-hater (Gast)


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M. S. schrieb:

> Ersetzt habe ich ihn durch diesen [1] aus der Bucht. Ein 80mAh Akku mit
> 3.6V. Es handelt sich um einen Ni-MH (grün) Akku.

Nicht gut.

> Ich kenne zwar nicht den Typ des originalen Akkus

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NiCd. Genau deswegen ist 
es nicht gut, den durch NiMH zu ersetzen. Explodieren wird dadurch zwar 
nix, aber der neue Akku wird sehr bald auch wieder nur unbrauchbarer 
Giftmüll sein. Nicht so giftig wie NiCd, aber er fällt dafür viel früher 
an, jedenfalls wenn du nix weiter unternimmst.

Wenn NiMH, dann musst du die Ladeschaltung umbauen. Die bisherige 
besteht sehr wahrscheinlich nur aus einem einzelnen dummen Widerstand. 
Das war schon für NiCd nicht gerade optimal, für NiMH ist es aber der 
sichere schnelle Tod.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

naja, man findet eigentlich garnichts über Verhalten und Lebensdauer 
sowohl von NiCd als auch von NiMH bei dieser Beriebsart.
Üblicherweise wurde mit Widerstand und paralleler Diode für den 
Entladeestrom gearbeitet. Die Ladeströme sind recht klein und bei 
Akkuspannung von 4,2V sind es bei 1k nur noch 0,8mA. Außerdem ist der 
Entladestrom sehr klein, nur der Datenerhalt des CMOS-Ram, wenige 10µA 
maximal.
Der Witz ist ja, daß auch NiCd-Akkus noch die CMOS-Daten hielten, auch 
wenn der Akku schon völlig vergammelt war. Wenn der wegen CMOS-Batt 
Warnung begutachtet wurde, war er schon völlig vergammelt und das 
passiert ja nicht in 3 Tagen.

Die Alternative ist immernoch den Ladewiederstand entfernen und eine 3V 
Li-Knopfzelle (CR2032) einzubauen. Die wechselt man aber auch alle paar 
Jahre.

Gruß aus Berlin
Michael

von Georg (Gast)


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c-hater schrieb:
> Wenn NiMH, dann musst du die Ladeschaltung umbauen. Die bisherige
> besteht sehr wahrscheinlich nur aus einem einzelnen dummen Widerstand.
> Das war schon für NiCd nicht gerade optimal, für NiMH ist es aber der
> sichere schnelle Tod.

Das ist einfach nur Unsinn, natürlich können auch NiMH-Akkus mit 
Ladeerhaltung betrieben werden.

Um ganz sicher zu gehen, kann man den Ladestrom (mit Akku) messen, bis 
zu 2mA ist ok, sonst kann man das mit einem zusätzlichen Widerstand 
regeln.

In Erwartung der von c-hater sicher zu erwartenden Fäkalien

Georg

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