Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsversorgung 1V 5A möglichst einfach mit wenig Ripple (<50mV)


von int (Gast)


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Tach Leute,

ich möchte gerne kleine Gleichspannungsmotoren (brushed) ausprobieren 
und vergleichen. Dafür hätte ich gerne eine sehr stabile 
Spannungsversorgung von 1V, die bis zu 5A hergibt ohne groß 
einzubrechen.

Wie mach ich das am einfachsten? Ich hätte schon ein 90W - 
Laptop-Netzteil da, da kommen irgendwie < 20V raus.

In meinem laienhaften Verständnis bräuchte ich dahinter einen 
Schaltregler mit großem Kühlbleck und danach einen dicken Elko - ist das 
richtig? Und welcher Schaltregler wäre (beispielhaft) geeignet?

: Verschoben durch Admin
von Stefan F. (Gast)


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Darf es auch 1,27V sein? Ich frage, weil sehr viele integrierte 
Spannungsregler ohne großartigen nur auf 1,27V runter kommen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein Schaltregler braucht weder ein dickes Kuehlblech, noch einen dicken 
Elko.

Aber 1V ist etwas wenig fuer Gleichstrommotore ...

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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int schrieb:
> ich möchte gerne kleine Gleichspannungsmotoren (brushed) ausprobieren
> und vergleichen.

Wie willst du da mit 1V Spannung sinnvoll vergleichen?
Die Motore haben unterschiedliche Nennspannungen, unterschiedliche 
Nenndrehzahlen und unterschiedliche Drehmomente.

von int (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Darf es auch 1,27V sein? Ich frage, weil sehr viele integrierte
> Spannungsregler ohne großartigen nur auf 1,27V runter kommen.

Naja, zur Not ja, aber 1V wäre aus verschiedenen Gründen besser, weil es 
manchmal um langsame Drehzahlen geht.. Welchen meinst Du denn 
beispielhaft?

von int (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Wie willst du da mit 1V Spannung sinnvoll vergleichen?

Anschließen und dann Drehzahl und Stromaufnahme bei gleicher Belastung 
messen.

von int (Gast)


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Oh D. schrieb:
> Ein Schaltregler braucht weder ein dickes Kuehlblech, noch einen dicken
> Elko.

Super! hast Du ein Beispiel?

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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TPS54611 kommt runter auf 0.9V mit 6A.
http://www.ti.com/product/tps54611

von Stefan F. (Gast)


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> Welchen meinst Du denn beispielhaft?

LM2576-ADJ, der schafft die 5A allerdings nur kurzzeitig.

Ich glaube, es ist allerdings deutlich sinnvoller, die Spannungsregelung 
durch die Endstufe zu realisieren (mittels PWM).

von Axel S. (a-za-z0-9)


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1V/5A würde man auf jeden Fall mit einem Schaltregler machen wollen. Und 
zwar einem mit Synchrongleichrichter.

Die Spannungslage auf PC-Mainboards ist ähnlich. Vielleicht kannst du da 
sogar was ausschlachten. Z.B. der HIP6302 von Intersil ist ein Zwei- 
Phasen Buck-Controller für 1.1V .. 1.85V Ausgangsspannung. Gibts aber 
jede Menge weitere in der Art.

von Tom69 (Gast)


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ich möchte gerne kleine Gleichspannungsmotoren (brushed) ausprobieren 
und vergleichen. Dafür hätte ich gerne eine sehr stabile 
Spannungsversorgung von 1V, die bis zu 5A hergibt ohne groß 
einzubrechen.

Kauf dir ein Labornetzgerät 0-30V 0-5A, dann hast du auch für künftige 
Experimente etwas mehr Spielraum.

von int (Gast)


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Tom69 schrieb:
> Kauf dir ein Labornetzgerät 0-30V 0-5A, dann hast du auch für künftige
> Experimente etwas mehr Spielraum.

Da hast Du Recht, ich spare drauf..

Chris F. schrieb:
> TPS54611 kommt runter auf 0.9V mit 6A.
> http://www.ti.com/product/tps54611

Ich merke schon, ich habe ein wesentliches Detail vergessen: Das Teil 
solllte für Hobbybastler gut verfügbar sein (also im Laden kaufen oder 
bei den Elektronik-Händlern für privat - reichelt, COnrad, pollin etc - 
bestellbar)

von Harald W. (wilhelms)


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int schrieb:

> Ich merke schon, ich habe ein wesentliches Detail vergessen: Das Teil
> solllte für Hobbybastler gut verfügbar sein

Eigentlich braucht "kein Mensch" eine solche Spannungsquelle.
Deshalb kann man nicht davon ausgehen, das sowas auch noch
"gut verfügbar" ist.

von Gästchen (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Darf es auch 1,27V sein? Ich frage, weil sehr viele integrierte
> Spannungsregler ohne großartigen nur auf 1,27V runter kommen.

Falsch. Jaja, das war "in der guten alten Zeit" (TM) vielleicht einmal, 
heute stimmt das nicht mehr.

Kuckst du hier:
http://www.ti.com/lsds/ti/power-management/single-channel-ldo-products.page??&virtualTreeURL=D_ATTRIBUTE_3001166|EQ|Yes&filter=a1166|EQ|Yes#

Da sind schon auf der ersten Seite eine Menge mit <1V dabei.

Schaun wir mal bei Linear, zur Sicherheit:
http://www.linear.com/parametric/Switching_Regulator#!cols_1038,2167,1107,1035,1646,1033,1032,1106,1105!s_1105,0!gtd_
Das dürften >100 sein, die <1V können.

Daumenregeln sind immer Mist.

Wobei man von 20V auf 1V schon etwas aufpassen muss, denn da gibts was, 
das heißt "minimum on time". Speziell Regler mit schneller PWM (z.B: 
1MHz) muss man bei derartig abseitigen Tastverhältnissen sorgfältig 
auswählen.

--> Wie immer: Daumenregeln sind immer falsch ;-)

von m.n. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Daumenregeln sind immer Mist.

Darum nimmt man hierzulande auch Faustregeln ;-)

Da der max. Strom ja nicht kontinuierlich gebraucht wird, kann man auch 
einen Leistungs-OPV basierend auf einem LM358 aufbauen. Minimale 
Verlustleistung ist doch garnicht gefragt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja, aber 1V 5A, mit einem Power OpAmp aus 20V ist doch etwas abartig.

: Bearbeitet durch User
von Udo (Gast)


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DEIN Verwendungszweck für die 1V ist so blöde wie sinnlos und trotzdem 
suchst du weiter nach 1V 5 A...?

von m.n. (Gast)


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int schrieb:
> Wie mach ich das am einfachsten?

m.n. schrieb:
> Da der max. Strom ja nicht kontinuierlich gebraucht wird

Oh D. schrieb:
> Naja, aber 1V 5A, mit einem Power OpAmp aus 20V ist doch etwas abartig.

Es ist nicht abartig, sondern einfach.

von Thomas B. (thombde)


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Wenn das nur kurzzeitig sein muss geht vielleicht ein Leistungs-OP.

TDA2030 bringt 3A.
TDA2050  ca. 5A.
Ist dann aber auch thermisch und gegen Kurzschluss gesichert.

20V Eingangsspannung würde ich aber nicht gerade nehmen.
Eher was mit 5V.
Laptopnetzteil ist völlig ungeeignet.

Edit:

Ob das alles für die Anwendung sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen.
Aber danach hat der TO ja nicht gefragt.

: Bearbeitet durch User
von Stephan C. (stephan_c)


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Harald W. schrieb:
> Eigentlich braucht "kein Mensch" eine solche Spannungsquelle.
> Deshalb kann man nicht davon ausgehen, das sowas auch noch
> "gut verfügbar" ist.

Also 1V mit 5A Ausgabe klingt für mich nach einem Schaltregler, der 
besonders für DSPs, FPGAs und CPUs geeignet ist.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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int schrieb:
>> TPS54611 kommt runter auf 0.9V mit 6A.
> solllte für Hobbybastler gut verfügbar sein (also im Laden kaufen oder
> bei den Elektronik-Händlern für privat - reichelt, COnrad, pollin etc -
> bestellbar)

http://www.digikey.de/product-search/de?keywords=TPS54611

^^ kostet 7 Euro, gibt es einzeln und ist ein 4 Tagen bei Dir, 339 auf 
Lager.

Das Schreiben hier hat länger gedauert als es rauszusuchen.

von Homo Habilis (Gast)


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Chris F. schrieb:
> http://www.digikey.de/product-search/de?keywords=TPS54611

Ich denke mal, er wollte nicht 3mal soviel Versandkosten, wie das Teil 
selbst kostet. Zu finden ist´s nämlich wirlich schnell.

von Homo Habilis (Gast)


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3A reichen nicht? Folgendes Modul ließe sich bis unter 0,6V regeln - da 
könnten die Motoren auch weniger Strom ziehen.

http://www.reichelt.de/Wandler-groesser-1-W/OKLT3W12NC/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=140738&GROUPID=7249&artnr=OKLT3W12NC

von m.n. (Gast)


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Chris F. schrieb:
> http://www.digikey.de/product-search/de?keywords=TPS54611
>
> ^^ kostet 7 Euro, gibt es einzeln und ist ein 4 Tagen bei Dir, 339 auf
> Lager.

Klasse! USt. und Versandkosten zahlt man nicht und schließt einfach die 
Spannungsversorgung und den Motor an irgendwelche Anschlüsse des ICs an.
Immer wieder schön zusehen, wie einfach man mit Ignoranz Probleme lösen 
kann.
Für die fragwürdige Forderung nach < 50 mV Ripplespannung gibt es 
vermutlich in China noch die passenden Elkos für 1 Euro pro 10 Stück.

Hat von Euch jemand einen Motor, der bei 1 V Versorgungsspannung im 
Leerlauf 5 A aufnimmt?

von Stefan F. (Gast)


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> Hat von Euch jemand einen Motor, der bei 1 V Versorgungsspannung
> im Leerlauf 5 A aufnimmt?

Ja, im Hoverboard beim Anlaufen. Falls er bei 1V überhaupt anläuft.

von int (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> 3A reichen nicht? Folgendes Modul ließe sich bis unter 0,6V regeln - da
> könnten die Motoren auch weniger Strom ziehen.
>
> 
http://www.reichelt.de/Wandler-groesser-1-W/OKLT3W12NC/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=140738&GROUPID=7249&artnr=OKLT3W12NC

Das werde ich dann wohl nehmen - vielen Dank!

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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m.n. schrieb:
> Klasse! USt. und Versandkosten zahlt man nicht und schließt einfach die
> Spannungsversorgung und den Motor an irgendwelche Anschlüsse des ICs an.
> Immer wieder schön zusehen, wie einfach man mit Ignoranz Probleme lösen
> kann.

Im Datenblatt von dem Abwärtswandler-IC ist eine Standardschaltung und 
die geforderte Genauigkeit ist auch dabei gegeben. Die Versandkosten von 
Digikey sind 18€, da er mit dem IC + Umgebungsbeschaltung unter der 
Mindestsumme ist. Obendrein gibt es für diese Regler auch 
Entwicklungsboards (auch bei Conrad).

Dieses Teil einzusetzen, besonders für einen Anfänger, ergibt eine 
stabilere Lösung als jetzt mit Opamps nach einem Spannungsteiler zu 
arbeiten. Wenn er ein Computernetzteil verwendet kann man davon direkt 
die 3.3V oder 5V als Speisung nehmen.

Mag auch sein, dass dieser abenteuerliche Anwendungsfall Müll ist, oder 
der TE nicht weißt wovon er schreibt. Probiere trotzdem mal eine Antwort 
zu geben die zur Sache beiträgt anstatt hier nur die Antworten von 
Anderen zu verreißen.

von Jörg (Gast)


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Hallo in,  kannst du uns bitte noch sagen, warum du für dieses Netzteil 
einen Ripple von max. 50 mV brauchst?

von Homo Habilis (Gast)


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int schrieb:
> Das werde ich dann wohl nehmen - vielen Dank!

Gerne. Aber für so geringe Ausgangsspannung sollte man lieber an der 
unterstmöglichen Eingangsspannungsgrenze arbeiten - und da 4,5V das 
Minimum sind, wäre eine 5V-Versorgung das beste.

(Für 3A bei 1V sollte diese aber an die 700mA bringen können, für 3A bei 
0,6V würden notfalls 400mA reichen.)

Dafür aber gibt´s genügend einfache Lösungen/Quellen. Und für kurzen 
Testbetrieb muß man auch absolut keine Gedanken an "wegen mehrerer 
Wandler hintereinander schlechten Wirkunggrad" verschwenden.

Jörg schrieb:
> Hallo in,  kannst du uns bitte noch sagen, warum du für dieses Netzteil
> einen Ripple von max. 50 mV brauchst?

Das würde hier praktisch jeden interessieren. Wollte ich nur 
wiederholen.

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