Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Englische Recruiter immer aggressiver


von eingebetteter Ausroller (Gast)


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Kann es sein, daß die Engländer langsam am Rad drehen?

Ich kriege seit rund 4 Wochen permanent und penetrant Angebote von 
englischen Recruitern von den Firmen Eurostaff, Real Staffing, Oxford 
und Progressive. Die suchen momentan offenbar alles und jeden und texten 
einen mit Anfragen regelrecht zu. Abgesehen davon, dass die Inhalte 
hinten und vorne nicht passen, scheinen sie sich ja nun gar keine Mühe 
mehr zu machen, noch Profile zu vergleichen.

Stattdessen verschicken sie ihre Anfragen in Massen, so wie einst 
Göbbels seine Propagandaschriften mit dem Flugzeug abwerfen liess! Jeden 
Tag regnet es recruiter job offers!

Mich nervt es kollosal, dass dieses Volk es vollkommen ignoriert, dass 
ich ausdrücklich auf meiner HP und in den einschlägigen Netzwerken 
geschrieben habe, dass ich keine Anfragen dieser Art will.

Entweder gibt es da drüben immer mehr Konkurrenz oder aber die 
Freiberufler sind schlagartig alle ausgestorben.

Oder ist es vielleicht so, daß viele Freiberufler nicht mehr mit 
englischen Firmen zusammenarbeiten wollen, wegen Brexit? Der zeitliche 
Zusammenhang ist evident.

Wie wird man das lästige Volk los?

von g457 (Gast)


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> Wie wird man das lästige Volk los?

Spamfilter ordentlich konfigurieren. Und wenn Du sonst nix zu tun hast 
einen Autoresponder adäquat (freundlich!) einrichten.

von genervt (Gast)


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Unterlassungserklärung.

von Rainer Z. (mrpeak)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> Ich kriege seit rund 4 Wochen permanent und penetrant Angebote von
> englischen Recruitern von den Firmen Eurostaff, Real Staffing, Oxford
> und Progressive.

Darf man fragen was du beruflich machst, also wo bzw. wie (selbstständig 
oder angestellt) du arbeitest?

von eingebetteter Ausroller (Gast)


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Selbständig als embedded developper. Ich habe auf allen Plattformen ein 
Profil und nach einigen Jahren ist bei denen denen in den Datenbanken 
drin. Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass ich keine Angebote mehr 
will, wird ignoriert. Die haben immer wieder neue Leute, die die Profile 
im Netz durchforsten und anschreiben.

von Rick M. (rick-nrw)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> Abgesehen davon, dass die Inhalte
> hinten und vorne nicht passen, scheinen sie sich ja nun gar keine Mühe
> mehr zu machen, noch Profile zu vergleichen.

Wieso vergleichen, wenn es passt, antwortet schon einer.

eingebetteter Ausroller schrieb:
> Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass ich keine Angebote mehr
> will, wird ignoriert.

Zurückschreiben, es passt nicht, bla bla bla, bringt nichts.

Wenn etwas nicht passt, Papierkorb.

Oder diese Anfragen direkt in den Spamfilter weiterleiten.

von Susi Sorglos (Gast)


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Spamfilter + Autoresponder mit einigen freundlichen Linux-Dokus könnte 
als Antwort etwas mehr Arbeit bei der Auswertung erzeugen?

von observer (Gast)


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> so wie einst
> Göbbels seine Propagandaschriften mit dem Flugzeug abwerfen liess!

oh - oh!

Jetzt ist bereits das Eingangsposting durchseucht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law

von Hubert (Gast)


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eingebetteter Ausroller schrieb:

> ... Göbbels seine Propagandaschriften ...

Du verharmlost die Propaganda der Nazis.

> Wie wird man das lästige Volk los?

Wie wird man dich los?

Nebenbei: Bist du ein Troll oder nur jemand der nicht klug genug ist 
einen E-Mail-Client einzurichten?

von Gottlieb Samso (Gast)


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Die wollen halt noch ein paar Anker setzen bevor das Tor zum Binnenmarkt 
für die EU-Republikflüchtlinge zuschlägt.

IMHO Man sollte wegen der unsicher werdenden Rechtslage alle 
Geschäftskontakte zu britischen plc wie Hays, SThree Plc,  Computer 
Futures etc. abblehnen bzw. auslaufen lassen.

von Sebastian S. (amateur)


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Schon Obelix hat die Insulaner umfassend analysiert:
Die spinnen die Briten!

von Huh (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Schon Obelix hat die Insulaner umfassend analysiert:
> Die spinnen die Briten!

Könnte auch genau andersherum sein. Jetzt, wo sie sich Brüssel vom Hals 
geschafft haben, brummt es bei ihnen. Und jetzt brauchen sie Leute ohne 
Ende...

von Sebastian S. (amateur)


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>Jetzt, wo sie sich Brüssel vom Hals
>geschafft haben, brummt es bei ihnen.
Das war mir neu. Das hier ist die erste Stelle, die das verkündet.

von Inkognito (Gast)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> Selbständig als embedded developper. Ich habe auf allen Plattformen ein
> Profil und nach einigen Jahren ist bei denen denen in den Datenbanken
> drin. Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass ich keine Angebote mehr
> will, wird ignoriert. Die haben immer wieder neue Leute, die die Profile
> im Netz durchforsten und anschreiben.

Dann würde ich das mal schon auf diesen Plattformen unterbringen, dass
Anfragen nicht erwünscht/erlaubt sind. Wer sagt denn, dass bei diesen
Recruitern reale Sacharbeiter den Spam an dich bearbeiten.
Kann nämlich auch ein Spam-Robotor sein. Da musst du das versuchen
schon an der Quelle aus zu bremsen. Eine Erfolgsgarantie ist das
natürlich nicht. Andere Möglichkeit wäre so zu tun, als wenn du
interessiert wärst, lässt die aber sauber stranden. Feuer mit Feuer
bekämpfen.

von observer (Gast)


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Frei nach Obelix:
> Die spinnen die Briten!

"Die spinnen, die Römer."  [Obelix]

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Gottlieb Samso schrieb:
> IMHO Man sollte wegen der unsicher werdenden Rechtslage alle
> Geschäftskontakte zu britischen plc wie Hays, SThree Plc,  Computer
> Futures etc. abblehnen bzw. auslaufen lassen.

Für deutsche Geschäftspartner ist die Hays AG mit Sitz in Mannheim der 
Vertragspartner, nicht das britische Stammhaus. Da gibt es überhaupt 
keine Rechtsunsicherheit.

von Gottlieb Samson (Gast)


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Andreas S. schrieb:

> Für deutsche Geschäftspartner ist die Hays AG mit Sitz in Mannheim der
> Vertragspartner, nicht das britische Stammhaus. Da gibt es überhaupt
> keine Rechtsunsicherheit.

Interessanterweise ist diese AG die Tochter einer GmbH, der Hays Holding 
GmbH:
https://www.hays.de/impressum
http://www.unternehmen24.info/Firmeninformationen/DE/4110877

was schon man hinsichtlich der Haftungsbeschränkung ein Nachteil ist. 
Richtig koscher scheint mir das nicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Moeglicherweise sond die Recruiter Aktionen auch Teil einer Politik. zB 
um gegenueber der Regierung und Wirtschaft zu signalisieren, dass sie 
nun zB Idner holen sollten. Denn "wir finden die Fachkraefte nicht 
mal/mehr in Europa"

Dann ist sogar erwuenscht niemanden zu finden...

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Gottlieb Samso schrieb:
>> IMHO Man sollte wegen der unsicher werdenden Rechtslage alle
>> Geschäftskontakte zu britischen plc wie Hays, SThree Plc,  Computer
>> Futures etc. abblehnen bzw. auslaufen lassen.
>
> Für deutsche Geschäftspartner ist die Hays AG mit Sitz in Mannheim der
> Vertragspartner, nicht das britische Stammhaus. Da gibt es überhaupt
> keine Rechtsunsicherheit.

Im Bezug auf Hays ist das richtig, man muss mit Projektgebern aus Englad 
momentan vorsichtig sein. Die Kunden sind auch skeptisch geworden und 
gehen ein bischen um die herum, habe ich den Eindruck.

Noch vor 3 Wochen hätte ich gesagt, dass man cool bleiben kann, weil die 
Briten das Referendum kaum umsetzen werden, weil sie sonst Schottland 
verlieren, aber inzwischen sieht es ja so aus, als ob die Schotten mit 
der EU verhandeln und das ist ein klares Indiz dafür das die Engländer 
rausgehen.

Das wird dann ähnlich prüblematisch wie mit der Schweiz.

von Butler James (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Das wird dann ähnlich prüblematisch wie mit der Schweiz.

Was solln da problematisch sein? So problematisch wie mit dem Rest der 
Welt? Die EU ist völlig unbedeutend, nur ein Moloch in Brüssel, der sich 
an den Fleischtöpfen maßlos bedient, die von den Bürgern der 
Mitgliedsstaaten zwangsweise gefüllt werden. Normalerweise müssten alle 
aus diesem Abzockverein austreten, der ist ja schlimmer als die zentrale 
Gebühreneinzugzentrale.
Die Briten haben nur ein Problem und das nennt sich Industrie. Die gibts 
da kaum noch, Dienstleistungen machen fast alles aus. Und der 
ungezügelte Finanzsumpf sorgte bisher, dass die Kohle auch ohne 
Exportschlager auf die Insel kam. Das Modell bröckelt aber langsam vor 
sich hin, man könnte sagen, die Geldquelle versiegt langsam. Deshalb 
rudern die jetzt wie wild rum.

von Old P. (Gast)


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MaWin schrieb im Beitrag #4678966:
>
> Inkognito schrieb im Beitrag #4678658:
>
>> Du solltest dich mal lieber von Hotel Mama lösen.
>> Es gibt da draußen noch andere Frauen.
>
> Ich bin 32 und wohne schon seit zehn Jahren nicht mehr "bei Mama".

Ich dachte immer "der MaWin" ist 32 geboren! (zumindest der richtige)

Old-Papa

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Butler James schrieb:
> Was solln da problematisch sein? So problematisch wie mit dem Rest der
> Welt? Die EU ist völlig unbedeutend,

Schon mal Rechnungen in die EU geschrieben: Alles, was weniger, als eine 
Woche Arbeit ist, hat zu wenig Umsatz, als dass sich die zusätzliche 
Meldung nach Saarlouis lohnt.

Schon mal in der Schweiz gearbeitet? Extra Anmeldung beim Amt, nur 90 
Tage, dann Rechnungsprüfung und Projektfeststellung ob Selbständigkeit.

von Mark B. (markbrandis)


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Butler James schrieb:
> Die Briten haben nur ein Problem und das nennt sich Industrie. Die gibts
> da kaum noch, Dienstleistungen machen fast alles aus.

Und dafür kann die EU nichts: Das haben die Briten ganz alleine 
verbockt.

von Student (Gast)


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Butler James schrieb:
> als die zentrale
> Gebühreneinzugzentrale.

Damit hast du schon die Sinnhaftigkeit deines Beitrages reduziert und 
gezeigt wie wenig durchdacht deine Aussagen sind.

So, ich fülle jetzt den Fleischtopf der dezentralen 
Gebühreneinzugszentrale, via P2P versteht sich.

SCNR

von Marc H. (marchorby)


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Ich habe regelmäßig Spam von einem Chinesen bekommen der Fotobearbeitung 
machen wollte. Ein "das mach ich selbst" hat er ignoriert und mich dazu 
gedrängt im doch ein paar Bilder zur Bearbeitung zuzusenden.

Ich habe ihm dann unzählige Fotos von Wänden, Krümeln, Wolken etc 
zugesendet.
Auf seine Frage mit was er das nun bearbeiten solle, schrieb ich ihm 
(use a Hex-Editor).

Danach war Ruhe...

Du kannst dem "Recruitern" doch einfach ein für sein Suchen passendes 
Profil zusenden! So mit Alter 25 und Berufserfahrung 36 Jahre etc. Am 
besten verschiedene damit er was zu Arbeiten hat. Irgendwann fliegst aus 
dem Spam-Verteiler, da jede eMail an dich potentiell unbezahlte Arbeit 
bedeutet...

: Bearbeitet durch User
von T.U.Darmstadt (Gast)


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So einfach ist das nicht. Die meisten dieser Firmen arbeiten mit 
automatisierten Datenbanken und Notepads, wo die recruiter die Infos 
eintragen, die vom Kunden und dem Consultant kommen. Danach wird 
recherchiert und per Knopfdruck gehen mehrere Nachrichten raus. Die 
Programme können sogar Telefonnummern wählen.

Nicht wundern, wenn also wer anruft und man erst nachdem man selber 
drangegangen ist nochmal ein Klingeln hört. Der Anruf wird erst zu dem 
recruiter durchgestellt, wenn man abgehoben hat.

Die ganzen Leeranrufe und Leeremails kosten die keine einzige Minute.

Besonders ärgerlich ist, daß sich die Engländer gerne Nummern aus 
Deutschland besorgen, damit der Anruf authentischer ist.

Die Firma selber sitzt aber in England oder in einem Fall in Dublin/IRE.

Wie geht man mit denen um?

Ganz einfach. Ich kenne da jemanden, der führt gerne mal eine 
Verhandlung mit denen, bietet seine Leistungen bei Bedarf sehr billig 
an, um in die Verhandlung zu kommen und bekommt so gute Kundenkontakte. 
Man lässt dann das Geschäft einfach an einer Kleinigkeit scheitern. 
Monate später sendet man einfach mal sein Profil an die Abteilung.

von Marc H. (marchorby)


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Thomas U. schrieb:
> Ganz einfach. Ich kenne da jemanden, der führt gerne mal eine
> Verhandlung mit denen, bietet seine Leistungen bei Bedarf sehr billig
> an, um in die Verhandlung zu kommen und bekommt so gute Kundenkontakte.
> Man lässt dann das Geschäft einfach an einer Kleinigkeit scheitern.
> Monate später sendet man einfach mal sein Profil an die Abteilung.

Cool! DAS versuche ich nun auch mal! Eventuell kann ich so neue Kunden 
für die Firma gewinnen (auf Kosten der Recruiter).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Marc H. schrieb:
>> Man lässt dann das Geschäft einfach an einer Kleinigkeit scheitern.
>> Monate später sendet man einfach mal sein Profil an die Abteilung.
>
> Cool! DAS versuche ich nun auch mal! Eventuell kann ich so neue Kunden
> für die Firma gewinnen (auf Kosten der Recruiter).

Ob das klapp?
Wenn der Recruiter einen vorgestellt hat, ist in den AGB`s bei denen 
immer dier Satz das sie auch dann noch eine Prämie bekommen, wenn der 
Kandidat über andere Wege zur Firma fand!
Also u.U. kann sowas noch ganz schön ärger machen!

von Marc H. (marchorby)


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Cha-woma M. schrieb:
> Marc H. schrieb:
>>> Man lässt dann das Geschäft einfach an einer Kleinigkeit scheitern.
>>> Monate später sendet man einfach mal sein Profil an die Abteilung.
>>
>> Cool! DAS versuche ich nun auch mal! Eventuell kann ich so neue Kunden
>> für die Firma gewinnen (auf Kosten der Recruiter).
>
> Ob das klapp?
> Wenn der Recruiter einen vorgestellt hat, ist in den AGB`s bei denen
> immer dier Satz das sie auch dann noch eine Prämie bekommen, wenn der
> Kandidat über andere Wege zur Firma fand!
> Also u.U. kann sowas noch ganz schön ärger machen!

Ja, als Arbeitnehmer! Nicht als bereits beschäftigter der dem Boss einen 
neuen Kunden zujubelt! Abgesehen muss man bei den Recruitern ja nicht 
unbedingt den echten Namen angeben! Ist so wie bei den ganzen Spam-Mails 
bzw Fishung-Mails die möchten das man seine Kontonummer angibt. Da macht 
es Spaß die Nummer der Busgeldstelle oder des Finanzamts anzugeben. Das 
geklaute Geld wird nämlich den Opfern wieder zurückgebucht! In der 
Zwischenzeit haben die wohl rausgefunden das sie betrogen wurden...

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Also u.U. kann sowas noch ganz schön ärger machen!

Nicht wirklich. Zunächst ist es so, dass weder Recruiter noch Firma in 
der Lage sind, eine vernünftige Aufgabenstellung zu definieren. Daher 
gibt es immer ERST ein Gespräch und danach sehen alle klarer.

Was soll denn passieren, wenn ich Ich sage, dass ich den Auftrag nicht- 
infolge mangelnden Wissens oder Gerätschaften nur zu erhöhten Kosten 
übernehmen  kann und der Kunde einen anderen beauftragt?

Garnichts passiert da.

von EU-Bürger (Gast)


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Habe auch gerade wieder Stress mit Progressive! Maulen rum, weil ich ein 
Projekt nicht machen will. Wurde nicht beschrieben, verursacht hohe 
Reisekosten, soll weitgehend beim Kunden sein, etc. Abgesagt! Dann kam 
die böse mail, wie ich sowas machen könne einfach mich nicht dazu bereit 
zu erklären, für deren Mini-Sätze zu arbeiten.

Das ist jetzt die dritte negative Erfahrung mit solchen Briten in einer 
Woche. So langsam ticken die da aus auf ihrer Insel.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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EU-Bürger schrieb:
> Habe auch gerade wieder Stress mit Progressive! Maulen rum, weil ich ein
> Projekt nicht machen will. Wurde nicht beschrieben, verursacht hohe
> Reisekosten, soll weitgehend beim Kunden sein, etc. Abgesagt! Dann kam
> die böse mail, wie ich sowas machen könne einfach mich nicht dazu bereit
> zu erklären, für deren Mini-Sätze zu arbeiten.
Na, sei froh ned bei solchen Abzockern gelandet zu sein!
> Das ist jetzt die dritte negative Erfahrung mit solchen Briten in einer
> Woche. So langsam ticken die da aus auf ihrer Insel.
Ach, die sitzen def. ned auf der Insel!

von elvis (Gast)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> Angebote von
> englischen Recruitern von den Firmen Eurostaff,
So ein Hampel von denen hat mich heute auch wieder kontaktiert erst per 
Mail dann per Telefon. Der konnte nicht mal richtig deutsch, erst dachte 
ich das sind wieder so Trickbetrüger aus Asien die hier auch immer 
wieder anrufen aber dann sah ich ne berliner Telefonnummer habe trotzdem 
nix verstanden. "Projekt" habe ich noch verstanden, den restlichen 
Kauderwelsch nicht.

von Charlie (Gast)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> Wie wird man das lästige Volk los?

Das "lästige Volk" hat sich doch selber rauskatapultiert. Pass mal auf, 
wie schnell das mit den Engländern bergab geht, wenn der Brexit durch 
ist.

Die Stimmung ist in England inzwischen ziemlich gekippt, nachdem mehr 
Fakten auf den Tisch gekommen sind. Die meisten haben es verstanden, 
dass es eine reine Bauchentscheidung war und niemand weiß, was dabei 
rauskommt. Es gibt seriöse Quellen, die der englischen Wirtschaft einen 
Niedergang um bis zu 5% bescheinigen. Zum Vergleich: in der Krise 2008 
gab Deutschland um 3% nach und die Auswirkungen kennen wir ja.

Das englische Parlament könnte das zwar noch stoppen, wird aber mit 
hoher Wahrscheinlichkeit nichts gegen den Brexit unternehmen, weil 
dieser von weit oben gesteuert wurde! Da stecken hohe englische Kreise 
aus dem Adel und Wirtschaftsbosse dahinter. Das wurde sogar in der 
englischen Wikipedia belegt und untermauert und immer wieder durch 
Editoren gekillt. Angeblich sollen Adelskreise mit Verbindungen zum 
Oberhaus mit Desinformation seit Jahren dafür sorgen, dass eine 
Anti-EU-Stimmung erzeugt wird. Die haben im Vorfeld des Brexit z.B. 
Studien beauftragt und dann nur die publiziert, die ein positives Bild 
des Brexit zeichneten. Ein Journalist der London Times hat kürzlich 
sogar aufgedeckt, dass Druck auf die Universität Cambridge gemacht 
wurde, eine kritische Analyse des Brexits von ihren Wissenschaftler n 
aus dem Jahre 2014 wieder vom Netz zu nehmen. Stattdessen steht dort nun 
eine Forschungsarbeit eines anderen Professors, der erst seit 2015 in 
CAmbridge ist und der von diesen Kreisen finanziert wurde, wie nun raus 
kam. Dessen Studie hatte ein positives Ergebnis eines Brexits 
gezeichnet.

Ein Grossteil der englischen Firmen zittert nun und fragt nach 
Möglichkeiten nach, ihr Headquarter nach Irland oder Schottland zu 
verlegen, in der Annahme, dass Schottland Mitglied bleibt. Dies ist auch 
ziemlich wahrscheinlich, weil es hinter den Kulissen seitens der EU 
schon Gespräche mit dem Umfeld der Ministerpräsidentin Sturgeon und 
Vertretern gibt, um auszuloten, wie Schottland drin bleiben kann.

Die Sache ist also die, dass die Engländer entweder den Schotten starke 
Zugeständnisse machen müssen, z.B. die Förderungen der EU ausgleichen, 
die ja wegfallen, oder sie verlieren schlagartig 30% ihres Empires. 
Schon bei dem Referendum 2014 hatten sich die Meisten im Vorfeld für 
einen Austritt ausgesprochen, sich dann aber umentschieden, als ihnen - 
von den Engländern! - die Folgen eines EU-Austritts vorgehalten wurde, 
den ein Abkoppeln nach sich gezogen hätten. Die Schotten werden also die 
Engländer ziemlich pressen oder sich einfach wieder an die EU 
dranhängen. Wahrscheinlich so, wie die Schweiz.

Auch die Firmen spielen auf Sicherheit: Für den Fall des Nichtverbleibs 
Schottlands in der EU gibt es Pläne, die Headquarter einfach in die 
Niederlande zu verlegen. Dort hat man schon Angebote dahingehend 
gemacht, Firmen, die aus Enland zuwandern, mit weitgehenden 
Steuererleichterungen zu bedenken.

Das alles wird dazu führen, dass die Initiatoren unter den Engländer 
nicht sonderlich leidern werden. Groß durch den Brexit bluten, werden 
nur die Kleinen. Die Firmen werden das aber teilweise zum Anlass nehmen, 
bereits geplante Verlagerungen durchzuführen, um das auszugleichen. Die 
Erwartung ist also, dass die Arbeitslosigkeit in Grossbrittanien eher 
weiter steigt und die EU-Feindlichkeit weiter zunimmt.

Ach ja:

Noch als eine kleine Information für diejenigen, die an das Märchen mit 
dem schönen Wetter glauben, dass die Jugend dort abgehalten haben 
könnte, zur Wahl zu gehen und dass sich am Brexit noch was ändern 
könnte, folgende Infos: Ich habe auch daran geglaubt, musste mich aber 
eines besseren belehren lassen. Mein Partnerin kannt sich berufsbedingt 
in internationalen Wirtschaftstehmen extrem gut aus, hat auch Kontakte 
nach GB und in die USA - bis hin in höchste Loobykreise. Die haben in 
ihrer Beraterfirma auf der Basis der Bevölkerungszahlen die 
Wahlergebnisse korrigiert, so als ob alle Schichten und Altersklassen 
gleich gewählt hätten, um rauszubekommen, wie es bei einer weiteren Wahl 
ausfallen könnte: Es wären trotzdem über 50% pro Brexit gewesen! Ich 
habe es nachgerechnet und es stimmt. Das Registrierungsproblem sorgte 
also nur für eine Verschiebung. Die Engländer sind heiss auf den 
Ausstieg. Und wahrscheinlich rennen viele daduch in ihr Verderben.

Am Schlimmsten wird es für die Grenzregion in Nordirland: Das 
Karfreitagsabkommen, das unter anderem besagt, dass Irland keine 
Versuche mehr unternehmen wird, Nordirland wiederzuvereinigen, ist damit 
obsolet, weil darin nämlich auch die Grenzen, die Grenzkontrollen, Zölle 
und Handelsbeschränkungen aufgehoben wurden. Nach dem Brexit ist aber 
die Grenze von Nord-Irland EU-Aussengrenze, muss gesichert werden und 
Zölle werden erhoben werden. Das gibt wieder neuen Zündstoff für 
geschätzt 4000 Familien, die geteilt wohnen und arbeiten. Je nach 
Wohnort sind das dann EU-Bürger und ihre Brüder im Norden nicht. Da 
werden die Engländer einiges durchzustehen haben, wenn die patriotischen 
Iren in Nord Irland ihnen ihre Dankeschön dafür überbringen werden.

Warten wir mal ab, wie stark die Engländer in 5 Jahren sind. Nach 
Forschungen zufolge werden sich dann etwa die ersten Auswirkungen 
genügend gut gezeigt haben.

Ob sich nach dem Brexit englische Recruiter noch halten können, ist 
fraglich, weil sich deren faules Umsatzsteuermodell nicht mehr lohnen 
wird. Kann sein, dass die dann auch nach Irland oder Schottland gehen 
müssen.

von Marx W. (Gast)


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Charlie schrieb:
> Die Stimmung ist in England inzwischen ziemlich gekippt, nachdem mehr
> Fakten auf den Tisch gekommen sind.

Worauf bezieht sich deine Einschätzung?

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Marx W. (Gast)
> Datum: 09.08.2018 18:35

> Charlie schrieb:
> > Die Stimmung ist in England inzwischen ziemlich gekippt, nachdem mehr
> > Fakten auf den Tisch gekommen sind.

> Worauf bezieht sich deine Einschätzung?

Bild Zeitung !

von Charlie (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Charlie schrieb:
>> Die Stimmung ist in England inzwischen ziemlich gekippt, nachdem mehr
>> Fakten auf den Tisch gekommen sind.
>
> Worauf bezieht sich deine Einschätzung?

Darauf, dass sich viele dort getäuscht sehen, die den Herren Johnson und 
Farage geglaubt haben, dass die Briten wöchentlich Millionen sparen 
können, die dann in die Krankenversicherung fliessen könnten. Das hatten 
sie so auf den großen Bussen als Werbebanner laufen. Man konnte da an 
einem Tag wenigstens 5 Stück von den Dingern erspähen. Diese Seifenblase 
ist bereits geplatzt. Auch wird man das Nettogeld, das man sparen 
könnte, die ersten 3 Jahre nicht haben, weil es von den 
Abschlusszahlungen aufgefressen wird, sowie von Zinsen. Obendrein fallen 
Förderungen weg, für die man früher mal "mitbezahlt" hat, durch Verzicht 
an anderer Stelle, nun aber nichts mehr bekommt. Das betrifft die 
Problemregionen Wales und Nordirland. Für die werden die Engländer nun 
selber sorgen müssen.

Ebenso ist es nicht anzunehmen, dass man nun einen schnellen, guten und 
harten Brexit hinbekommt, ohne mit leeren Händen dazustehen, weil nichts 
durchverhandelt ist. Die Streiten sich ja jetzt schon ums Geld und um 
die Beiträge. Deshalb schieben sie es auf die lange Bank. Fürs erste 
ändert sich da garnichts. Den Nein-Wählern hat es also nichts genutzt, 
dass die Nein gestimmt haben, weil sie den Brexit nicht bekommen und 
wenn, dann praktisch nichts davon haben werden. Den JA-Wählern hat es 
auch geschadet, weil nun große Unsicherheit ausgebrochen ist und 
Investment gestoppt wurde. Das absurde ist, dass die Briten mit dem 
weichen Bexit ab 2020 erst einmal 2 Jahre weiterzahlen, keine 
Förderungen mehr bekommen, kein Mitspracherecht mehr haben und damit nur 
Nachteile haben werden. Weil sich das noch länger hinzieht, werden die 
Schotten abspringen, wie auch viele Firmen abspringen werden. Das heisst 
noch mehr Probleme durch Unsicherheit. Und wenn die Wirtschaft eins 
nicht mag, dann Planungsunsicherheit.

Wie gesagt, die Firmen reagieren: Toyota hat bereits entschieden zwei 
der neuen Modelle in Toulouse bauen zu lassen, der französischen 
Niederlassung, die eigentlich zu Gunsten der englischen aufgegeben 
werden sollte. Nun ist es wohl umgekehrt. Der einzige Grund: die 
Importzölle in die EU auf Neuwagen. Momentan klappt es noch, wenn Nissan 
und andere ihren Quashquai oder was auch immer in England bauen und nach 
DE exportieren lassen. Aber nach einem Austritt wird das teuer. Und bei 
Autos sind die Margen inzwischen sehr gering. Die Steuer ist für sehr 
viele Firmen der Grund, Autos IN der EU zu bauen. Toyota hat ja auch 
noch ein Werk beim Erdogan wo sie den CH-R zusammendönern. Das liesse 
sich auch sofort aufblähen, wenn es nicht um die Zölle ginge. Für andere 
Produkte gilt dasselbe. Die Engländer werden einiges an Handel 
verlieren, weil es umständlicher ist, an der Londoner Börse zu handeln, 
als z.B. in Frankfurt/Eschborn.

von Umrichter (Gast)


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Charlie schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Worauf bezieht sich deine Einschätzung?
>
> Darauf, dass sich viele dort getäuscht sehen, die den Herren Johnson und
> Farage geglaubt haben, dass die Briten wöchentlich Millionen sparen
> können, die dann in die Krankenversicherung fliessen könnten. Das hatten
> sie so auf den großen Bussen als Werbebanner laufen. Man konnte da an
> einem Tag wenigstens 5 Stück von den Dingern erspähen. Diese Seifenblase
> ist bereits geplatzt.
Darum ging und geht es gar nicht. Die Briten ziehen ihren Kopf aus der 
Schlinge der EU-Diktatur. Dass das kostet und die EU alles dafuer tun 
wird England dafuer zu bestrafen ist klar. Aber wie das in der Politik 
so ist, sind beide Seiten die Getriebenen. England konnte die 
EU-Zentralisierung nicht aufhalten, der Euro wurde einfach ohne sie 
eingefuehrt. Wenn man mit dieser Politik nicht einverstanden ist, bleibt 
nur der Austritt. Fuer die EU ist jeder Austritt brandgefaehrlich, 
folglich koennen sie potentielle Austreter nicht in Watte packen. Also 
gibts keine Zollfreiheit fuer England. Trotz gebredigtem 
Welt-Freihandel...

von Karl K. (karl2go)


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Umrichter schrieb:
> Dass das kostet und die EU alles dafuer tun
> wird England dafuer zu bestrafen ist klar.

Hui, die böse EU bestraft die armen Engländer. Nachdem sich die 
Engländer jahrzehntelang Extrawürste haben braten lassen.

Mich wundert eher der Langmut der EU mit Little Britain. Ich hätte da 
klar gesagt: Ihr wollt raus. Ok, ihr habt 6 Monate das zu regeln.

Stattdessen lassen sie sich weiter und weiter auf der Nase rumtanzen. 
Die ganzen Gestalten, die damals den Brexit getrieben haben, sind schon 
lange abgetreten und lachen sich nen Ast.

von S. R. (svenska)


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Ich bin mir ja noch nicht sicher, ob der Brexit in 50 Jahren als "die 
schlechteste Entscheidung des Jahrhunderts" oder "die beste Entscheidung 
des Jahrhunderts" gesehen werden wird.

Die EU ist bei weitem nicht so homogen, wie sie gern wäre (vgl. Estland 
mit Deutschland mit Rumänien) und so wie jetzt kann es nicht ewig 
weitergehen. Und eine "EU der zwei Geschwindigkeiten" ist de facto ein 
Zusammenbruch.

Schauen wir mal. Ich sehe dem eher gelassen entgegen. Die älteren 
Generationen haben auch ihre Rente bekommen, trotz zweifachem 
Staatszusammenbruch.

von Bernd K. (prof7bit)


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eingebetteter Ausroller schrieb:
> und in den einschlägigen Netzwerken
> geschrieben habe, dass ich keine Anfragen dieser Art will.

Warum preist Du Dich dann überhaupt in den "einschlägigen Netzwerken" an 
wenn Du doch in Ruhe gelassen werden willst? Klingt irgend wie nach 
selber schuld.

von prolet (Gast)


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Umrichter schrieb:
> Die Briten ziehen ihren Kopf aus der
> Schlinge der EU-Diktatur.

Die Briten haben sich selbst für ihren Beitritt entschieden, selbst auf 
die Osterweiterung gedrängt, jede Menge wichtige Entscheidungen 
blockiert, sich jede Menge Extrawürste einlegen lassen -- nur, um dann 
beleidigt auszutreten, weil man ja angeblich bevormundet wird.

Vermissen wird sie niemand.

von Bego (Gast)


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Karl K. schrieb:
> 6 Monate
Die EU-Verträge sehen vor, dass verhandelt wird und wenn es zu keinem 
Ergebnis kommt, dann ist zwei Jahre nach Antrag Schluss. Die können also 
verhandeln, wie sie wollen. Je länger es dauert, desto länger bleiben 
sie drin. Und desto schöechter wird die Position der Britten, denn die 
Zeit spielt gegen sie. Ein schneller Austritt wäre besser gewesen. Aber 
den hätte man VOr der Überraschungsaktion planen müssen. Das haben sie 
ja nicht. Hat ja keiner mit gerechnet.

Umrichter schrieb:
> Darum ging und geht es gar nicht. Die Briten ziehen ihren Kopf aus der
> Schlinge der EU-Diktatur.
Naja, die Zahl der Einbürgerungen der Engländer hierzulande steigt und 
steigt. Die kehren ihrem schönen Bitannien politisch den Rücken und 
besuchen fortan ihre Heimat von DE aus. Es sind auch viele in 
Frankreich, die sich einbürgern lassen, vor allem in der Bretagne. 
Lustig wird die Sache mit Gibraltar!

Nachtrag:

Bis 2015 waren das unter 600, seither 2800, 7500 und für 2018 rechnet 
man mit über 10.000. Wenn der Brexit kommt dürften nochmals 10.000 bis 
20.000 Anträge stellen. Insgesamt rechnet man mit bis zu 40.000 Briten 
in DE und nochmal sovielen in Frankreich. Weitere 20.000 in Resteuropa 
und der Schweiz. Auf Dauer gesehen liebäugeln angeblich 100.000 mit den 
USA. Zwischenstation wäre Irland. Die haben ja schon angeboten, 
zahlunskräftige Briten zu nehmen, die sich selber finanzieren und 
steuern zahlen wollen.

Insgesamt 1% der zahlungskräftigen Steuerzahler weg, macht 2% weniger 
Steuereinnahmen. Das merken die.

von Dipl Ing (FH) (Gast)


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Durch den Brexit wird England in 6 Jahren UNBEWOHNBAR !!!

Ich wollte vor zwei Jahren meine Bewerbungen dahin schicken , zum Glück 
habe ich das NICHT gemacht.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Charlie schrieb:
> Ein Grossteil der englischen Firmen zittert nun und fragt nach
> Möglichkeiten nach, ihr Headquarter nach Irland oder Schottland zu
> verlegen, in der Annahme, dass Schottland Mitglied bleibt.

Sie mögen zittern, aber sie fragen nicht. 2/3 der britischen Firmen sind 
auf den Brexit immer noch nicht vorbereitet.

> Nach dem Brexit ist aber
> die Grenze von Nord-Irland EU-Aussengrenze, muss gesichert werden und
> Zölle werden erhoben werden. Das gibt wieder neuen Zündstoff für
> geschätzt 4000 Familien, die geteilt wohnen und arbeiten. Je nach
> Wohnort sind das dann EU-Bürger und ihre Brüder im Norden nicht.

Das stimmt nicht.

Das Good Friday Abkommen enthält eine Geburtsrechtsregelung. Jeder der 
in der Region geboren ist darf sich als irisch, britisch oder beiden 
Nationen zugehörig sehen und hat das Recht einen irischen, britischen 
oder beide Pässe zu führen.

Die "Irish citizenship through birth or descent" Rechte sehen dann so 
aus:

Recht auf irische Staatsbürgerschaft, und damit EU-Staatsbürgerschaft, 
wenn

Vor 2005 auf der Insel (immer der ganzen Inseln, nicht nur der Republik) 
geboren, egal woher die Eltern kommen und welche Nationalität sie haben.

2005 und später auf der Insel als Kind von Iren geboren.

2005 und später auf der Insel als Kind von Briten geboren.

2005 und später auf der Insel als Kind von Personen geboren, die ein 
Recht haben in Nord Irland zu wohnen (sie müssen nicht in NI wohnen, nur 
das Recht dazu haben).

2005 und später auf der Insel als Kind von Personen geboren, die eine 
starke Verbindung zu Irland haben (die letzten 3 von 4 Jahren und 
unmittelbar vor der Geburt in Irland gelebt zu haben reicht).

Außerhalb Irlands geboren, irische Eltern.

Reicht noch nicht? Dann gibt es den Joker, den momentan viele Briten 
ziehen: Großeltern in Irland geboren? Recht auf irische 
Staatsbürgerschaft.

Von den 4000 geteilten Familien bleibt dann nicht mehr viel - wenn sie 
ihre Rechte wahrnehmen und sich doppelte Staatsbürgerschaften besorgen.

Wenn es trotzdem wieder Ärger gibt und die Troubles wieder beginnen, 
dann liegt das nicht daran, dass man nicht friedlich bleiben kann, 
sondern das man nicht friedlich bleiben will.

Beitrag #5516921 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mr. X (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Von den 4000 geteilten Familien bleibt dann nicht mehr viel - wenn sie
> ihre Rechte wahrnehmen und sich doppelte Staatsbürgerschaften besorgen.

Zufällig ist meine Schwester mit einem Iren zusammen und die diskutieren 
das Thema heiss. Es reicht leider nicht, einfach die Staatsbürgerschaft 
zu wechseln, wenn man eine Firma hat, die auf der Insel eingetragen ist 
und in den Norden liefert. Selbst wenn dort der Chef ebenfalls EU-Bürger 
ist, bleibt seine Firma im Norden und damit auf Nicht-EU Gebiet. Alle 
Lieferungen müssen dann über die Grenze. Momentan ist da richtig 
Aufruhr, weil es im Grenzgebiet viele gibt, die hier und da was 
einkaufen und über die grüne Grenze mitnehmen. Bislang interessiert das 
keine Sau. Das wird sich ändern.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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prolet schrieb:
> Umrichter schrieb:
>> Die Briten ziehen ihren Kopf aus der
>> Schlinge der EU-Diktatur.
>
> Die Briten haben sich selbst für ihren Beitritt entschieden,
Diejenigen (Cameron&Co.) haben aus eigennützigen Interesse das Votum 
provoziert! Als sie das Plebiszit ankündigten ging es ihnen nur drum die 
nächste Unterhauswahl positiv für sich selbst zu gestalten!
Die Arbeitsmarktlage auf der Insel ist der unseren halt ca. 10 Jahre 
voraus.
Medial rotiert  mit Sprüchen von der "Vollbeschäftigung, 
Fachkräftemangel und ....." die PR-Maschine auf Hochtouren.
Aber in der "gemeinen" Bevölkerung hat es schon lange rumort wg. den 
Veränderungen durch osteuropäische Billigarbeitnehmer (MINT&Co. halt).
Schon als Tony Blair mit seiner "New Labour" die 
Arbeitnehmerfreizügigkeit für AN aus Osteuropa defacto vor deren 
Beitritt ermöglichte.
Da konnte ich mir nur mehr an den Kopf fassen wie Blöd eine 
"Arbeiterpartei" an der Spitze wohl sein muß.
Was das Ende vom Lied ist, ist zwar noch nicht ganz raus.
Aber die Strophen die man bisher  hörte sind zum fürchten und lassen nix 
Gutes erwarten!

> selbst auf
> die Osterweiterung gedrängt, jede Menge wichtige Entscheidungen
> blockiert, sich jede Menge Extrawürste einlegen lassen -- nur, um dann
> beleidigt auszutreten, weil man ja angeblich bevormundet wird.
lies mal das:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/polen-der-fehler-der-eu-osterweiterung-kolumne-a-1071041.html
> Vermissen wird sie niemand.

Doch, den die die jetzt kommen, die haben schon die EU an den Rand des 
Abgrundes getrieben!

Tipp von mir an dich:
Schmeiß den Scheiß der von Liz und Friede kommt in die Tonne und beginn 
zu Denken  rational und in strategischen Zusammenhängen.

Dann kannste die PR der DDR4.0 sehr schnell durchschauen.

"Fachräftezuwanderungsgesetzes"

Ich weis wie ich am 14.10 wählen werde!

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> "Fachräftezuwanderungsgesetzes"
>
> Ich weis wie ich am 14.10 wählen werde!

Das sehen (leider) inzwischen sehr viele ähnlich! Ich sehe auch eine 
Radikalisierung unter den Ingenieuren und Informatikern. Immer mehr 
merken, dass sie aufs Abstellgleis geschoben werden sollen, besonders 
die Älteren.  Eine Firma für die ich öfters tätig bin, ist auch am 
Abbauen, was die alten Entwickler angeht. Da scheidet mit schöner 
Regelmässigkeit einer Ü60 aus, der steuerfinanziert in der 
Altersteilzeit war und nun in die Rente mit Abschlag geht.

Ersetzt wird der aber nicht. Die Firma schaltet zwar Stellenanzeigen, 
stellt aber nichts Gleichwertige sein. Es wird von unten her 
nachgerückt, was sehr gut funktioniert, weil es schon ein Überangebot an 
Bewerbungen gibt. Die vergeben sehr viele Programmierprojekte als 
Masterarbeit und stellen sich dann die Besten ein. Faktor 1:5. Die 
anderen 80% müssen woanders suchen.

Von der Arbeit her könnte und müsste man 3 einstellen. Das muss man aber 
nicht, weil sie immer mehr an einen externen Informatikdienstleister 
rausgeben, der sehr günstig ist, weil er mit sehr vielen jungen Leuten 
arbeitet, die fast alle aus dem Ausland kommen. Die stellt er dann als 
Resident in der Firma ein.

Bego schrieb:
> Bis 2015 waren das unter 600, seither 2800, 7500 und für 2018 rechnet
> man mit über 10.000. Wenn der Brexit kommt dürften nochmals 10.000 bis
> 20.000 Anträge stellen.

Das sind aber jetzt nicht so wirklich viele oder? Ich meine, in Relation 
zu den 80Mio in DE?

Ok, 20000 Briten in Deutschland werden irgendwo auch den Arbeitsmarkt 
belasten, aber die, die da kommen, haben in der Regel einen Job. Die 
kommen oft wegen des Jobs. Der Durchschnittsbrite ist nicht so erpicht 
darauf, bei den Germans zu leben :-)

Beitrag #5539311 wurde von einem Moderator gelöscht.
von S. R. (svenska)


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Martin K. schrieb:
> Das sehen (leider) inzwischen sehr viele ähnlich! Ich sehe auch eine
> Radikalisierung unter den Ingenieuren und Informatikern.

Ich sehe unter Ings und Infs keine größere Radikalisierung als im Rest 
der Bevölkerung. Es findet gerade ein kräftiger Gesellschaftswandel 
statt, der zu einer starken - zumindest empfundenen - Abwertung eines 
guten Bevölkerungsdrittels führen soll. Dass das nicht ohne Reibereien 
ablaufen kann, sollte selbstverständlich sein.

Martin K. schrieb:
>> Wenn der Brexit kommt dürften nochmals 10.000 bis
>> 20.000 Anträge stellen.
>
> Das sind aber jetzt nicht so wirklich viele oder?
> Ich meine, in Relation zu den 80Mio in DE?

Nun, mit den Jahren summiert sich das trotzdem ganz ordentlich.

Das Problem sind nicht die 10k oder 20k, sondern der Punkt, dass die 
sich sicherlich nicht im Hohen Fläming oder in der Uckermark 
niederlassen werden...

Martin K. schrieb:
> Ok, 20000 Briten in Deutschland werden irgendwo auch den Arbeitsmarkt
> belasten, aber die, die da kommen, haben in der Regel einen Job. Die
> kommen oft wegen des Jobs.

Sie haben jetzt einen Job. Wenn sie kommen, haben sie keinen Job mehr, 
denn sonst bräuchten sie ja nicht kommen. Das ist der Unterschied.

von Qwertz (Gast)


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S. R. schrieb:
> Ich sehe unter Ings und Infs keine größere Radikalisierung als im Rest
> der Bevölkerung.

Ich würde sogar eher sagen, dass dort die Welt noch in Ordnung ist. Wem 
es finanziell sehr gut geht, warum sollte der sich denn radikalisieren? 
Nein, das betrifft doch nur die vermeintlich "Abgehängten".

> Es findet gerade ein kräftiger Gesellschaftswandel
> statt, der zu einer starken - zumindest empfundenen - Abwertung eines
> guten Bevölkerungsdrittels führen soll.

Davon merke ich in meinem Umfeld rein gar nichts. Welches Drittel soll 
warum abgewertet werden?

von S. R. (svenska)


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Qwertz schrieb:
> Davon merke ich in meinem Umfeld rein gar nichts.

An den Hochschulen, wo ich war, war der Frauenanteil im Ingeneurswesen 
überall gleich, aber sehr gering. Wenig überraschend ist das bei uns in 
der Entwicklung nicht viel anders. Im mittleren Management ist es 
umgekehrt.

> Welches Drittel soll warum abgewertet werden?

Wenn du die Medien beobachtest, dann ist das ziemlich offensichtlich:
Eine Abwertung des Einen ist auch eine Aufwertung des Anderen.

Warum das passiert, kann ich immerhin durch Machtwillen (um der Macht 
willen) begründen. Warum das gut sein soll, wüsste ich gerne. Wie das 
funktionieren soll, ebenfalls.

Beitrag #5539946 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5540105 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5540284 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Techniker (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Nein, das betrifft doch nur die vermeintlich "Abgehängten".

Nein, es betrifft die tatsächlich Abgehängten.

Abgehängt bist Du heute auch mal schnell als Hochqualifizierter, weil 
man Dir in jedem Gespräch erklärt, dass Du überqualifiziert bist.

Viele Ältere Fachkräfte kriegen keinen Job mehr, obwohl sie das 
Erforderliche dreimal drauf haben. Das betrifft neben Technikern auch 
zunehmend Ingenieure. Ich kenne selber Fälle embedded Entwicklern, die 
30 Jahre einen guten Job hatten un nun beim Amt sind, weil die Firma 
zugemacht hat. Die sind erst Mitte 50 und dürfen nun ihr Hab und Gut 
verbrauchen, weil sie keiner mehr einstellen will. Selbst bei den 
Zeitarbeitsgebern kommen sie nicht unter, weil die genug billige haben 
und das sind eben jene aus dem EU-Ausland und zunehmend auch 
Nicht-EU-Ausland.

Die sitzen dann da und fragen sich zurecht, warum die Politik alles 
dafür tut, junge Ausländer anzuwerben, die den angeblichen Mangel 
beheben sollen, der real nur bei den 30jährigen besteht, die jeder haben 
will.

von Karl K. (karl2go)


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Techniker schrieb:
> Abgehängt bist Du heute auch mal schnell als Hochqualifizierter, weil
> man Dir in jedem Gespräch erklärt, dass Du überqualifiziert bist.

Ist Generation Snowflake jetzt bei den Endfuffzigern angekommen?

Das war vor 20 Jahren als ich angefangen hab genauso. Da wurde auch 
schon von überqualifiziert gefaselt, wenn der AG weniger zahlen wollte.

Und erklär mal, warum ein kapitalistisches Albeitgebel einen 
Ü50-jährigen, der die letzten 10 Jahre der technischen Entwicklung als 
neumodischen Kram abtut und am liebsten alles mit 709 und Z80 macht 
einstellen soll, wenn er für gleiches oder weniger Geld einen 
30-jährigen bekommt, der auch noch aktuelle Technik kennt.

von S. R. (svenska)


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Karl K. schrieb:
> Ist Generation Snowflake jetzt bei den Endfuffzigern angekommen?

Nö, nur die Geschwindigkeit, mit der sich das Hamsterrad dreht, hat 
zugenommen. Wer im letzten Jahr in Sachen Web-Development, Javascript 
und Cloud nicht aufgepasst hat, ist schon nicht mehr up-to-date. In 
einigen Bereichen - Embedded jetzt weniger - ist das ein Todesurteil.

Karl K. schrieb:
> Und erklär mal, ...

Nö, aus der Sicht des Albeitgebels ist das vollkommen korrekt.
Aber erklär du mir mal, wie du so eine funktionierende, stabile und sich 
selbst stabilisierende Gesellschaft aufbauen willst.

von Marx W. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Nö, aus der Sicht des Albeitgebels ist das vollkommen korrekt.
> Aber erklär du mir mal, wie du so eine funktionierende, stabile und sich
> selbst stabilisierende Gesellschaft aufbauen willst.

Wenn juckt`s?

Merke dir, in D-Land bestimmt eine Gesellschaftsschicht von ca. 1% der 
Gesamtbevölkerung.
Denen geht`s nur drum ihren Vorteil zu "optimieren".
Wie`s den Rest geht, ist nur dann wichtig wenn vom "Rest" halt noch 
welche nötig sind um beim "optimieren" die Arbeit zu machen.
Diejenigen die für 1% der Gesellschaft die Handlanger machen, bekommen 
wie die Hunde beim Bankett der Mächtigen die Rest zum abnagen 
zugeworften und verteigigen ihren Fressplatz und "Gönner" gegen den Rest 
mit "Zähnen und Klauen".

Was an Bevölkerung übrig bleibt ist halt das Volk, im Verständnis 
unserer Bundeskönigin AM halt diejenigen die "auf der  Strasse 
rumlaufen". In der Sprache der kulturwissenschaftlichen Linken kann auch 
mal "Pack" dafür verwendet werden.

Auf jedenfall diejenigen die nix zu bestimmen haben!

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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S. R. schrieb:
> Wer im letzten Jahr in Sachen Web-Development, Javascript
> und Cloud nicht aufgepasst hat, ist schon nicht mehr up-to-date. In
> einigen Bereichen - Embedded jetzt weniger - ist das ein Todesurteil.

Du hast Blockchain vergessen!!!!!einself

von Schottlandkenner (Gast)


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Karl K. schrieb:
> wenn er für gleiches oder weniger Geld einen
> 30-jährigen bekommt, der auch noch aktuelle Technik kennt

Ist ist ein Trugschluss, denn auch der 50er kennt aktuelle Technik. Er 
hat dazu aber auch noch Hintergrund von den Produkten, die vor 20 Jahren 
entwickelt wurden, vor 10 Jahren in den Markt gebracht wurden und damit 
momenten massenhaft umher geistern.

Vor 20 Jahren haben die Mikrocontroller auch nicht anders funktioniere. 
D ist nie eingeführt worden, sondern es wird immer noch in C 
programmiert.

Und auch wenn es OT ist:

Charlie schrieb:
> Am Schlimmsten wird es für die Grenzregion in Nordirland: Das
> Karfreitagsabkommen, das unter anderem besagt, dass Irland keine
> Versuche mehr unternehmen wird, Nordirland wiederzuvereinigen, ist damit
> obsolet

Sieht man schon: Am heutigen Karfreitag gab es den ersten Anschlag der 
neuen IRA: Eine Journalistin ist tot. Der Konflikt wird wieder 
aufbrechen und es wird diesmal um so mehr auch England treffen. Für mich 
ein klarer Grund, dort nicht hinzufahren oder gar zu arbeiten.

>Re: Englische Recruiter immer aggressiver
Letzte Woche wieder Anrufe von einer komischen Nummer gehabt: Die 
Rufnummer ist exakt die von Real Staffing, wenn man sich die Deutsche 
Vorwahl +49 hinzudenkt. So kann man sie aber komischerweise nicht 
zurückrufen, weil es das Land +89 xxxxx xxxx nicht gibt. Mit der 
deutschen Vorwahl hingegen, ergibt sich lustigerweise genau deren 
Münchener Telefonnummer. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie man Recruiter los wird ... ja, man waere generell interessiert. Ab 
220kE, sie sollen doch mal die Unterlagen zur ausgeschriebenen Stelle 
senden.

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