Hallo zusammen. Ich habe ein Electret-Kondensator Mikrofon (Modell "EM-6022P", zweipolig) an einen Arduino angeschlossen. Soweit so gut, die Spannung ändert sich, wenn ich spreche. Jetzt würde ich aber gerne die Schaltung im Detail verstehen. Angehängt ist das Schaltbild aus dem Datenblatt. Bitte korrigiert mich, wenn ich was Falsches schreibe (Rechtschreibfehler mein ich nicht): Das Mikrofon funktioniert wie ein Kondensator und wird über den Widerstand RL aufgeladen. Schwingt die Membrane ändert sich die Kapazität des Mikrofons und es entstehen Spannungsimpulse/Spannungsschwankungen, die ich dann am Mikrocontroller messen kann. Warum wird der Kondensator in Reihe vor den Analog-Port geschaltet? Bei meiner Messung macht es keinen Unterschied, ob der Kondensator vorhanden ist... Parallel zu GND hätte ich verstanden, dann wäre es ein Tiefpass gewesen. Vielen Dank für eure Antworten. Bitte verzeiht meine Laienhaftigkeit :-P LG Torsten
Torsten Z. schrieb: > Warum wird der Kondensator in Reihe vor den Analog-Port geschaltet? Bei > meiner Messung macht es keinen Unterschied, ob der Kondensator vorhanden > ist... Dieser Kondensator trennt in Deinem Fall Deine Gleichspannung(Speisespannung) vom NF-Signal (Output). Mehr da http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/index.htm
Torsten Z. schrieb: > Warum wird der Kondensator in Reihe vor den Analog-Port geschaltet? Bei > meiner Messung macht es keinen Unterschied, ob der Kondensator vorhanden > ist... Weil dein Analog Eingang (Port?) schon einen Kondensator enthält. Zumindest einer ist aber nötig, um den Gleichspannungsanteil der durch die Phantomspannung (Hilfsversorgungsspannung Vs) entsteht, abzutrennen. Lieber 2 als keiner.
Ich wusste garnicht, dass man den Arduino auch mit Wechselspannung füttern kann...
Sebastian S. schrieb: > Ich wusste garnicht, dass man den Arduino auch mit Wechselspannung > füttern kann... Mist, das habe ich übershene, daß er einen ADRUINO A/D Einaggndamit beschickt. Da ist der Kondensator in der Leitung natürlich maximal blöd. Denn der Arduino hat keinen kondensatorgekoppelten Audioeingang. Man müsste dort nach der Kondensatorkopplung erst mal eeinen 0-Pegel definieren, sage wir 2.5V.
1 | +---+-RL--+-- +5V VCC |
2 | | | | |
3 | | | 22k |
4 | | | | |
5 | (Mic) +--C--+-- A/D-Eingang |
6 | | | |
7 | | 22k |
8 | | | |
9 | +---------+-- GND |
Wenn man aber Rl passend zum Mikro ausgewählt hatdaß sich am Knotenpunkt eh ca. 2.5V ergeben, braucht man den ganzen Kram nicht, dann reicht:
1 | +-- +5V VCC |
2 | | |
3 | Rl |
4 | | |
5 | +-- A/D-Eingang |
6 | | |
7 | (Mic) |
8 | | |
9 | +-- GND |
Vielen Dank euch! Das hat geholfen, ich hab es verstanden.
Torsten Z. schrieb: > Das Mikrofon funktioniert wie ein Kondensator und wird über den > Widerstand RL aufgeladen. Am Ausgang des Piezoaufnehmers ist ein FET der die Impedanz wandelt damit du die Spannungsänderung überhaupt irgendwie ohne massive Störeinkopplung weiterverarbeiten kannst. Und dieser FET braucht eine Versorgungsspannung über den Source Widerstand über welchem sich dann auch die Ausgangsspannung des FET Verstärkers abbildet. Auf wikipedia ist das Schaltbild. Du kannst natürlich statt einem RL mit 2k2 wie im Datenblatt angegeben, 2 RL mit jeweils 4k4 welche als Spannungsteiler zwischen + und GND liegen nehmen. Dann hättest du DC nahe Mittenpegel und der Audiopegel liegt bei typ. -42dBV/1Pa wie im Datenblatt angegeben. Wenn du hingegen den R1 wie in MaWins zweiter Schaltung anpasst (erhöhst) damit DC nahe Mitte ist, änderst du auch die Verstärkung. In deinem Fall wahrscheinlich sogar wünschenswert. Mit einem 4k7 würde dieses Mikro dann schon ca. -36dBV/1Pa liefern. Noch größerer R1 wird kaum mehr was bringen, denn da kommst dann schon in den Bereich der im Datenblatt mit "Sensisitivy Reduction" spezifiziert ist. Nur, -36dBV sind auch nur 16mVeff. Und beim normalen Sprechen in der Nähe des Mikros hat man eher 0,5 Pa. Ob du die paar mV direkt mit den ADC sinnvoll auswerten kannst, mußt du selbst entscheiden. Ich würde mindestens einen Transistor nachschalten. Oder einfacher, einen OPAMP.
Andi B. schrieb: > Ob du die paar mV direkt mit den > ADC sinnvoll auswerten kannst, mußt du selbst entscheiden. Der ATmega2560 kann optional *200 verstärken.
Andi B. schrieb: > Du kannst natürlich statt einem RL mit 2k2 wie im Datenblatt angegeben, > 2 RL mit jeweils 4k4 welche als Spannungsteiler zwischen + und GND > liegen nehmen. Dann hättest du DC nahe Mittenpegel Nein, dann nicht mehr. Dann hättest du +5V | 4k4 | +----+-- | | (Mic) 4k4 | | GND GND und das Mic hat 2k2. besser ist +5V | 4k4 | +--- | (Mic) | GND
dave jones hat ein paar videos über microphone gemacht: https://www.youtube.com/playlist?list=PLvOlSehNtuHv98KUcud260yJBRQngBKiw
MaWin schrieb: > Nein, dann nicht mehr. > > Dann hättest du > > +5V > | > 4k4 > | > +----+-- > | | > (Mic) 4k4 > | | > GND GND > > und das Mic hat 2k2. Das Mikro hat Zout 2k2 wenn man es mit RL 2k2 betreibt. Sourceschaltung. Der Drain Strom des J-FET ist mit max. 500uA angegeben. Das würde einen Verzug von 1,1V w. c. ergeben. Also bei +5V statt 2,5V 1,4V. Nicht mittig, aber wenn ich das mit einem Standard ADC einlesen wollte, würde das gerade passen bei 2V5 REF, bzw. wäre noch zu hoch bei 1V25 REF. Typisch nehmen sich solche Kapseln aber eher so um die 200uA. Also wären es ca. 2,1V. Mit den 2 Widerständen kann man sich also alle DC Werte einstellen die man braucht und noch darüberhinaus die NF-Ausgangsspannung (Verstärkung der Sourceschaltung). Nur bringt die DC Einstellung üblicherweise sehr wenig, da der nachgeschaltete Verstärker meist DC entkoppelt werden muss. Den der IDS des FET streut nämlich nicht nur stark, sondern driftet auch mit der Temperatur. Arduino kenne ich nicht, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Ich wollte nur auf den FET in er Electretkapsel und den Einfluss des RL auf den Signal- und DC-Pegel hinweisen. Wenn du statt (Mic) in der Zeichnung den J-FET zeichnen würdest, wäre es offensichtlich.
Harald W. schrieb: > Andi B. schrieb: > >> Am Ausgang des Piezoaufnehmers > > Ich dachte, hier gehts um Electret-Mikrofone? Ja geht es. Ich hab es so angeschlossen: +5V | (Mic) | +--- ADC | 10k | GND Für mich funktioniert es ausreichend gut. 10kOhm habe ich zufällig getestet, hat funktioniert. "Sensisitivy Reduction"... sollte es auftreten stört es mich nicht weiter. Ich versuche das alles nachzuvollziehen, was ihr schreibt, aber ich muss noch viel nacharbeiten. Habt ihr ein paar Stichworte für mich? Gestern fehlte mir der Begriff "Koppelkondensator". Heute brauche ich Begriffe damit ich Sachen wie "-42dBV/1Pa", "16mVeff" und "0.5 pa" verstehen und berechnen kann. Ich danke euch nochmals vielmals für eure Hilfe.
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