Beuth, Schmusch, Elektronik Bd. 3 10. Auflage, Seite 137 Gleichspannungsverstärker aus Komplementärstufe in Emitterschaltung Mit Rc1 und Rc2 habe ich den Arbeitspunkt bei Vin=0V auf Vout=0V eingestellt, siehe die ersten 2 Sekunden. Die negative Halbwelle aus Vin wird funktionsgemäß (fast) auf -5V verstärkt. Aber was ist mit der positiven Halbwelle los? Die Beschreibung im Beuth zu dieser Schaltung ist kurz und knapp, für mich nicht ausreichend um dem Problem Herr zu werden. Die Transistortypen habe ich bereits mehrfahch verändert (auch BSS-Typen) und auch die Widerstandsverhältnisse. Ziel ist die Verstärkung positiver und negativer Signale (Logik-level, vor/zurück, links/rechts, hoch/runter) auf +/-5V. Woher stammt diese merkwürdige positive Vout?
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Mike B. schrieb: > Aber was ist mit der positiven Halbwelle los? Übersteuert. Du kannst diesen Verstärker nicht zur Übertragung von Spannungen nutzen, die mehr als 5Vss haben, also 2.5V peak (soger eher 2.1V peak, etwas headroom sollte bleiben). Denn das Eingangssignal wird von der ersten Stufe nur in den Bereich 0..5V gebracht. Wenn du sie mit 30V versorgst, ist sie für Audiosignale sogar brauchbar.
MaWin schrieb: > Mike B. schrieb: >> Aber was ist mit der positiven Halbwelle los? > > Übersteuert. Baiswiderstand 5k eingefügt, richtig? > Du kannst diesen Verstärker nicht zur Übertragung von Spannungen nutzen, > die mehr als 5Vss haben, also 2.5V peak (soger eher 2.1V peak, etwas > headroom sollte bleiben). in der Tat bekomme ich diese merkwürdige positive "Spitze" durch den Basiswiderstand auf knappe 3,4V geglättet Woher stammt diese Begrenzung und wie bekomme ich den positievn Output auf das 5V-Level? Klar kann ich V1=abs(V2)+ die positive Vmax von Vin nehmen (8v=5V+3V), dann beträgt Vout saubere +/- 4,4V, aber die Schaltung sollte mit einer symmetrischen Spannung V1/V2 auskommen.
Mike B. schrieb: > aber die Schaltung sollte mit einer > symmetrischen Spannung V1/V2 auskommen Für eine symmetrische Versorgung braucht man aber eine Gegentakt-Stufe. Also zwei Transistoren "übereinander", zumeist in Common-Emitter Konfiguration. (Ausgang dazwischen). So, wie die meisten modernen Klasse-B (oder AB) Audioverstärker ausgeführt sind.
Homo Habilis schrieb: > Für eine symmetrische Versorgung braucht man aber eine Gegentakt-Stufe. Womit Herr Beuth oder der TO Unrecht hätten, denn da sehe ich keinen Gegentakt. Wohl sehe ich aber ordentliche Emitter- und Kollektorwiderstände, die bei Stromfluss Spannungsabfälle erzeugen. Bei einem Lastwiderstand von 200k ist das nicht unerheblich. Theoretisch leitet ein Transistor ja erst oberhalb seiner Basisspannung (PNP umgekehrte Vorzeichen) und so würden 0V gar nicht drübergehen. Könnte es, rhethorisch gefragt, an den Bezugspotenzialen durch die Widerstände liegen?
Mike B. schrieb: > Aber was ist mit der positiven Halbwelle los? Da gilt einfach das ohmsch Gesetz: 10V / 6k * 4,5k = 7,5V. D.h. mehr als +2,5V sind nicht drinn. Die negative Beule kannst Du verringern mit z.B. 47k in Reihe zur Basis von Q2, aber die Übersteuerung bleibt. Diese komische Schaltung wirst Du so in der Praxis nicht finden. Erst durch 2 teilen, dann um 3 verstärken, was soll der Unsinn?
Peter D. schrieb: > Mike B. schrieb: >> Aber was ist mit der positiven Halbwelle los? > Die negative Beule kannst Du verringern mit z.B. 47k in Reihe zur Basis > von Q2, aber die Übersteuerung bleibt. 47k verschlimmern die Beule eher noch 4.7k kommt schon eher hin, noch besser 2.7k > Diese komische Schaltung wirst Du so in der Praxis nicht finden. > Erst durch 2 teilen, dann um 3 verstärken, was soll der Unsinn? kannst du mir Anfänger bitte erklären wo halbiert wird? RE1/Rc1? Siehe Bild anbei Ich habe noch einen simplen Class-B-Verstärker (Kollektorschaltung mit Komplementärtransistoren) rechts hinzugefügt. Wie gesagt stören mich die Verzerrungen im Null-Durchgang nicht. Anscheinend brauchts noch eine Endstufe um das Ausgangslevel nochmal zu erhöhen.
Mike B. schrieb: > Anscheinend brauchts noch eine > Endstufe um das Ausgangslevel nochmal zu erhöhen. …wasauchimmer ~Level bedeutet. Meist setzt man die Endstufe zur Stromverstärkung ein, d.h. die Vorstufe sorgt für ordentlich Spannung, ggf. eine Treiberstufe für ausreichend Ansteuerleistung und die Endstufe speist satt Strom ein. Bei einem Lastwiderstand von 200k wie in deiner Schaltung brauchts schon sehr viel Spannung, um zwei-dreihundert mA an Leistung hineinstopfen zu können. Da es aber nur um die Theorie geht, solltest du ein paar Eigenheiten von Transistoren im Betrieb berücksichtigen, denn da stecken (in den Modellen) noch ein paar Stromquellen drin, woraus dann außen über Widerstände Spannungen werden. Ein paar deiner Widerstände sind keine einfachen Spannungsteiler (Kollektor- und Emitterwiderstand), sondern bisserl was wie Gegenkopplung. Es hilft dir wahrscheinlich, die einzelnen Stufen getrennt zu betrachten (Arbeitsweise) und dann die beiden Teile wieder zusammenzusetzen. (Stichwort Eingangswiderstände, die auch mit berücksichtigt werden müssen, da sie die Stromflüsse ermöglichen.) Du darfst dabei nicht vergessen, dass die Gleichspannungskopplung zweier Stufen samt Verstärkung und Gegenkopplung recht aufwändig bzgl. der Einstellung des Arbeitspunktes ist (Gleichspannungsoffset der ersten Stufe mal Verstärkung der zweiten).
Boris O. schrieb: > Mike B. schrieb: >> Anscheinend brauchts noch eine >> Endstufe um das Ausgangslevel nochmal zu erhöhen. > > …wasauchimmer ~Level bedeutet. Meist setzt man die Endstufe zur > Stromverstärkung ein, Level soll heissen, dass ich Geleichspannungen verstärken will, also aus den +/-3V sollen möglichst +/-4V oder mehr rauskommen Das mit der Endstufe hab ich auch grad gemerkt, die bringt mir in der Schaltung eher einen Spannungsverlust. > Bei einem Lastwiderstand von 200k wie in deiner > Schaltung Wie gesagt, ich will eigentlich Logiklevel spannungsmäßig erhöhen. Die Ausgangsströme werden wahrscheinlich max. 200mA nicht überschreiten.
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