Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Homebrew mit MC68000, VIC-II und Sid


von s_w (Gast)


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Hallo.

Ich bin seit einiger Zeit davon besessen mir einen Computer im 80er Stil 
zu basteln.

Was haltet ihr denn davon einen Vic-II Chip für die Grafik zu verwenden? 
Hätte da jemand Ideen für eine Alternative? Würde es gerne mit nem 
älteren chip versuchen, auch wenns vielleicht einfacher wäre mit nem 
Propeller oder so.

Bin für jeden Hinweis dankbar.

von dasrotemopped (Gast)


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wie wäre es mit dem OCS, ECS oder AGA ? Passt besser zu einem 68000er.
Aber warte, die Systeme gibts ja schon.

Gruß,

dasrotemopped.

von Frank K. (fchk)


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Ich würde eher einen TFT-Controller nehmen, zB aus dieser Liste:

http://vdc.epson.com/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=4&Itemid=40

Schau Dir mal den S1D13748 an. Der hat gleich 1MB an Video-RAM eingebaut 
und ist für Displays bis 800*480 vorgesehen. Wenn Du externe Monitore 
anschließen willst, brauchst Du noch externe DACs oder LVDS bzw DVI 
Interfaces, dann geht das auch.

Die Commodore-Chips sind sehr 6502-zentriert und werden Deinen 68k 
ziemlich bremsen.

Statt eines 68000'ers solltest Du eher einen 68332 oder 68360 oder so 
nehmen. Dann hast Du eine deutlich schnellere CPU, mehr Peripherie 
eingebaut, weniger Glue Logic und bessere Debug-Möglichkeiten.

fchk

von Gollom (Gast)


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MC6845 ist etwas universeller als Grafikchip. Der 6581 verträgt sich mit 
allem.

von s_w (Gast)


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Hallo Frank,

vielen Dank für deine Hinweise. Werde mir die Prozessoren und den TFT- 
Chip mal näher anschauen.

Hättest du noch einen Tipp wie man es mit einem DVI Anschluss machen 
würde?

Danke!

von Frank K. (fchk)


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s_w schrieb:

> Hättest du noch einen Tipp wie man es mit einem DVI Anschluss machen
> würde?

zB damit:

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tfp410.pdf

Aber:
Die DVI-Signalleitungen sind differentielle Paare. Die müssen eine 
bestimmte Impedanz aufweisen, was Du mit einer genau berechneten 
Leiterbahnbreite und einer in geringem, exakt definiertem Abstand 
darunter laufenden Massefläche erreichst. Das erfordert eine 
Multilayerplatine, d.h. mindestens 4 Lagen. Zwingend. Zum anderen müssen 
die Leiterbahnen innerhalb eines jeden Paares gleiche Länge aufweisen, 
und die Paare untereinander müssen gleich lang sein. Wichtig, sonst 
gehts nicht. Das ist übelste Hochfrequenztechnik.
Beachte die Layout Guidelines im Datenblatt.

fchk

von s_w (Gast)


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Hoppala :)

Ich denke das mit der Hochfrequenztechnik überschreitet meine (Hobby) 
Fähigkeiten... ;-)

Wäre es einfacher wenn man einen VGA Anschluss macht? Oder Sollte man 
sich nach einem LCD Display umschauen, das man direkt an das IC 
anschließen kann?

von Jürgen (Gast)


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Naja, 80er-Stil währe eher ein Videoausgang, FBAS zum Anschluß an den 
Fernseher.

von H-G S. (haenschen)


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Component (RGB-Scart) wäre wohl am besten, aber auch ein Composite 
(Chinch) mit zB. AD723 soll ganz brauchbar sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Freescale (heute NXP) MC68EZ328 (Dragonball) hat einen LCD Ausgang 
für 'dumme' LCD eingebaut. 'Dumm' steht hierbei für LCD, die solche 
Signale wie FLM, H-Clock und so etwas brauchen.

Aber auch Dragonballs (die früher in den Palm Organizern verbaut waren 
und auch unter uCLinux laufen), werden nicht mehr lange hergestellt bzw. 
sind bereits ausgelaufen:
http://www.nxp.com/products/microcontrollers-and-processors/more-processors/coldfire-plus-coldfire-32-bit-mcus/68kmpus-legacy:68K

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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s_w schrieb:
> Hoppala :)
>
> Ich denke das mit der Hochfrequenztechnik überschreitet meine (Hobby)
> Fähigkeiten... ;-)
>
> Wäre es einfacher wenn man einen VGA Anschluss macht? Oder Sollte man
> sich nach einem LCD Display umschauen, das man direkt an das IC
> anschließen kann?

VGA ist einfacher, da brauchst Du nur drei DA-Wandler, notfalls einfache 
R-2R mit Widerständen aufgebaut. 74LVC541 Puffer/Level-Shifter hinter 
den TFT-Controller schalten.

Ein 7" WVGA-LCD mit LVTTL-RGB-Eingängen müsste einfach nur 1:1 
verdrahtet werden, plus LED-Hintergrundbeleuchtung plus ggf noch 
irgendwelche Kontrastspannungen. Kein Display mit LVDS-Eingängen nehmen. 
Kein Display mit CCFL-Hintergrundbeleuchtung nehmen - die Röhren 
brauchen nämlich noch einen Inverter für die 400V Wechselspannung.

fchk

von K. J. (Gast)


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Wenn du VGA machst kannst du davon recht simpel auf FBAS oder Component 
AD hat da einige kleine Käfer die das können, andersrum geht natürlich 
auch, allerdings ist VGA Tot ;( und den ganzen Adapterkrams sollte man 
sich sparren, LVTTL wehre wohl noch etwas Aktueller und von da kommt man 
recht schnell auf LVDS, nur dein IC muss das von der Leistung her 
können.

von H-G S. (haenschen)


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Du solltest dich erstmal entscheiden für welches Anzeigegerät der 
Retro-Computer gedacht ist.

Willst du ihn an die große Glotze hängen oder an einen extra Monitor. 
Hast du Platz für einen extra Monitor ?

Die große Glotze wird HDMI haben, das aber kaum anzusteuern ist für 
Hobby-Bastler. Auf jeden Fall wird sie einen Composite-Chinch-Anschluss 
haben und Scart meistens auch (muss aber nicht sein bei den neuesten).

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