Hallo, ich habe einen Schaltregler in Betrieb genommen und dieser ist explodiert. :-( Ich habe zunächst die 33V Eingangsspannung eingeschaltet und dann den Transistor schalten lassen. Es war keine Last am Ausgang, nur die abgebildete Schaltung. Kam die Spule in Sättigung und hat mir dann den Schaltregler abgeschossen? Im Datenblatt vom LM2576 sind statt 100µH jedoch 150µH angegeben für diese Art von Schaltung. Macht das so einen Unterschied, zumal ich keine Last angeschlossen hatte? Grüße Harry
Kein Kondensator am Eingang? Brauchts ganz dringend, siehe Datenblatt. Die 100u vs. 150u sind da ohne Last egal. Allerdings solltest du anhand deiner Anforderungen (U-In/out und I-Out) nochmal das Datenblatt konsultieren. Welche Schottky-Diode? Auch dazu hat das Datenblatt Empfehlungen, insb. wg. der Sperrspannung. Welches Layout? Schaltregler können da pingelig sein.
Kondensatoren habe ich am Eingang. Der Schaltregler wird von einem Netzteil gespeist und hat noch 4000µF Kapazität am Eingang. Schottky-Diode ist eine MBR745. Ich habe es auf Lochraster aufgebaut, alles sehr dicht beieinander und auf großen Querschnitt geachtet.
>Kam die Spule in Sättigungund hat mir dann den >Schaltregler abgeschossen? Diode falsch rum eingebaut dürfte die wahrscheinlichste Ursache sein.
holger schrieb: >>Kam die Spule in Sättigungund hat mir dann den >>Schaltregler abgeschossen? > > Diode falsch rum eingebaut dürfte die wahrscheinlichste Ursache sein. Habe ich durchgemessen... Ist nicht der Fall. Ich hatte die Schaltung schon erfolgreich im Betrieb ohne die verzögerte Einschaltung über den Transistor. Vielleicht hatte die Schaltung dann einen "sanfteren" Start, da die Eingangsspannung langsam gestiegen ist und er früher anfangen konnte zu arbeiten. Mit dem Transistor knalle ich direkt die 33V auf die leeren Kondensatoren. -Gut, die Spule ist noch dazwischen.
holger schrieb: > Diode falsch rum eingebaut dürfte die wahrscheinlichste Ursache sein. Jo, bei der Fehlersuche immer mit dem Dümmsten, nicht mit dem wahrscheinlichsten Fehler beginnen. Sonnst stehst Du dir nur selber im weg.
Die Kondensatoren vertragen 50V, solche Typen haben doch in der Regel einen sehr kleinen ESR, dann habe ich davon noch 2 parallel. Meint ihr nicht das die Induktivität zu klein sein könnte? Habe leider kein Messgerät für L. Die Kondensatoren habe ich mit einem Multimeter durchgemessen, der Wert passt, kein Kurzschluss oder so.
Harry schrieb: > Mit dem Transistor knalle ich > direkt die 33V auf die leeren Kondensatoren. -Gut, die Spule ist noch > dazwischen. Falls es dabei überhaupt noch eine Spule und nicht nur ein Stück Draht ist. Vielleicht verrätst du mal die kompletten Daten?
ArnoR schrieb: > Harry schrieb: >> Mit dem Transistor knalle ich >> direkt die 33V auf die leeren Kondensatoren. -Gut, die Spule ist noch >> dazwischen. > > Falls es dabei überhaupt noch eine Spule und nicht nur ein Stück Draht > ist. Vielleicht verrätst du mal die kompletten Daten? Aber na klar doch! http://www.reichelt.de/ab-100-H/L-PISR-100-/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=73070&GROUPID=7227&artnr=L-PISR+100%C2%B5 Regler ist dieser: http://www.reichelt.de/LM-2576-T-ADJ/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=39444&artnr=LM+2576+T-ADJ&SEARCH=lm2576
Harry schrieb: > Ist nicht der Fall. Foto? Aufbau? Anschlüsse verglichen? Guidlines S.8 http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/LM2576-D.PDF
Hier ein Bild. Ich habe versucht mich an die Kriterien zu halten. Es ist ein Prototyp, daher sehr messy.
Harry schrieb: > ein Prototyp Lies mal bei Lothar Miller Layout http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
Harry schrieb: > Kam die Spule in Sättigung Kann schon sein, du hast ja NATÜRLICH nicht geschreiben, welche Spule du verwendet hast. Der LM2576 begrenzt ja während des Aufladens der recht grossen 2200uF schlechtestenfalls bei 7.5A, so viel sollte die Spule ohne Sättigung aushalten. Explodieren tut der Regler aber eher wenn die 45V deutlich überschritten wurden. Vermutlich wegen fehlendem Eingangselko und doch ziemlicher Langer Leitungen auf der Platine.
Die von Dir beschriebene Spule hat ja nur 3,1A I(sat/-10%L). MaWin dürfte da völlig recht haben - der Kern geht in Sättigung, und nicht nur ein bißchen... Dabei wirken dann praktisch nur noch die 170mOhm DC-Widerstand, und bis die Sekundärelkos mal voll wären, hat´s den Schalttransistor auf dem IC-Die längst atomisiert. Halte ich zumindest für wahrscheinlich.
Genau! Oder noch besser: QUANTENTUNNELEFFEKTE! Oder FEHLENDE IMPEDANZANPASSUNG! So ein Blödsinn. Wenn ein SR explodiert, dann hat das meistens einen banalen Grund und keinen komplizierten. Mein Tipp: Schau mal ob du beim Vfb-Loop aus Versehen einen Kurzen mit GND gemacht hast und Vfb immer 0 war. Dann würde die Spannung über Vmax gehen, die Isolation würde durchbrochen, es wird jede Menge Energie umgesetzt, im Inneren verdampft Materie, es bildet sich Gas, das breitet sich aus und das Gehäuse explodiert. Meistens steigt eigentlich nur magischer Rauch auf, wenn die Energie nicht ausreicht, Gase zu bilden. Das ist aber alles nebensächlich. Prüfe auf VFB-GND Kurzschluss.
Und noch ein grober Fehler, den hier natürlich auch keiner der Experten gesehen hat. Rtop ist das Poti. GANZ GANZ SCHLECHTE IDEE. Falls da mal der Schleifer den Kontakt verliert, hast du sofort deine Explosion. Warum sollte ja klar sein. Wenn man schon ein Poti einbaut, gehört der nach Rbot! Verliert der mal den Kontakt, sinkt die Spannung sofort auf Vref ab und steigt nicht unbegrenzt an. Und unser MaWin faselt von Leitungslänge. Soll er doch froh sein, kann er sich die Spule sparen! Kaputt geht davon sicher nichts!
ASM Superprofi schrieb: > Mein Tipp: Schau mal ob du beim Vfb-Loop aus Versehen einen Kurzen mit > GND gemacht hast und Vfb immer 0 war. Dann würde die Spannung über Vmax > gehen, die Isolation würde durchbrochen, es wird jede Menge Energie > umgesetzt, im Inneren verdampft Materie, es bildet sich Gas, das breitet > sich aus und das Gehäuse explodiert. Meistens steigt eigentlich nur > magischer Rauch auf, wenn die Energie nicht ausreicht, Gase zu bilden. > Das ist aber alles nebensächlich. Prüfe auf VFB-GND Kurzschluss. Hallo, vielen Dank für diesen Hinweis. Ich verstehe jedoch nicht den genauen Zusammenhang. Kannst du das genauer erläutern? Der SR vergleicht den gemessenen Wert am FB-Eingang mit seiner internen Referenz von 1,23V. Ist der FB aus irgendeinem Grund unterbrochen, oder wie du sagtest gegen Masse, so regelt der SR auf maximale Ausgangsspannung. Das wäre also ein Wert knapp unter Vin. Warum ist das schlimm? Sorry wenn diese Frage vielleicht banal erscheint. Naja, explodiert ist er vielleicht nicht direkt, aber geraucht hat er mächtig.
Eigentlich hilft doch bei der Analyse nur ein Oszilloskop und Multimeter. Wie schnell ist dir dein Regler abgeraucht? Im Zweifel mal ein Party-Pack bestellen, dann kann man ein paar mehr draufgehen lassen ;) http://www.aliexpress.com/item/Free-shipping-10PCS-LM2576T-ADJ-TO-220-5-IC/1312315924.html Dadurch könnte man sehen, ob da beispielsweise was schwingt. Bei LDOs passiert das gerne; falsch dimensionierte Komponenten (zu niedriger/hoher ESR) dürften auch Schaltregler derart aus dem Tritt bringen. Bei LDOs habe ich bislang nur durch solches Aufschwingen magischen Rauch provozieren können. Mit Schaltreglern habe ich das jedoch noch nicht geschafft - im Zweifel laufen die einfach nicht los bei mir, wenn da irgendwas nicht passt. Vermutlich sind aber die anderen Tipps sicherlich bereits zielführend - größere Spule & Co.
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Bearbeitet durch User
Dirk K. schrieb: > Wie schnell ist dir dein Regler abgeraucht? Naja. Ungefähr 1 Sekunde nach dem einschalten. Was mich nur wundert ist, das diese Schaltung funktioniert hat. Wenn ich sie direkt gestartet habe. Ich habe nochmal den tatsächlichen Schaltplan hochgeladen. Vielleicht fällt ja jemandem was auf. Ich habe hinter dem SR noch einen Linerarregler geschaltet. Dieser könnte an oder aus gewesen sein. Jedoch hängt da keine nennenswerte Last dran. (Nur ein Spannungsteiler um die Spannung zu messen). Der Schaltregler soll mir eine Vorspannung generieren, um die Verluste geringer zu halten.
Mein Tipp: Die Diode gehört zwischen SR und GND, nicht zwischen Elko und GND. Und ja, es lässt sich auf Lochraster aufbauen. Und ja, fällt das Poti aus, gibt der Buck nur Vollgas und brennt nicht ab. Allerdings ist dein Layout suboptimal. Schaltregler haben einen Kondensator am Eingang und am Ausgang. Beim Layoutbeginn bring ich zuerst beide GND induktionsarm und niederohmig zusammen.
neuer PIC Freund schrieb im Beitrag #4685688: > Mein Tipp: Die Diode gehört zwischen SR und GND, nicht zwischen Elko und > GND. OOOOOOOH MEIN GOTT!!!!!!!!!!!!!!111!!einself! Ist okay... Ich IDIOT habe die Diode HINTER die Spule geschaltet... Schaltplan richtig. Layout falsch. Na dann ist ja alles klar... Danke euch allen! Das ist peinlich :-(
Harry schrieb: > Ich verstehe jedoch nicht den genauen Zusammenhang. Es gibt keinen. Die Beiträge von ASM Superprofi sind wohl alle im Suff gemacht. Da es ein step down ist, kann am Ausgang auch bei unterbrochener Feedback-Schleife keine Spannung entstehen, die höher als die Eingangsspannung ist und damit höher als die für den Schaltregler zulässige Spannung wäre (für eine nachfolgende Schaltung kann es schon ein Problem geben). ASM Superprofi ist halt blind und doof. Daß die Leitungslänge ein Induktivität hat, weiss er scheinbar schon, daß diese Induktivität in einer Schaltung nicht überall gut ist sondern vor allem dort wo sie zu einem Einfluss auf die Massbezugspunkte zu unerwünschten Spannungsspitzen führt, weiss er nicht.
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