Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik historische ClassD Endstufe (Sony ta-n88)


von Simon B. (transistor2504)


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Hallo
Ich bin im Internet auf diese Endstufe gestoßen. Muss wohl einer der 
ersten ClassD Amps sein... Mittlerweile habe ich auch das Service Manual 
gefunden. Die Schaltung sieht sehr interessant aus und ich würde sie 
gerne verstehen.
Doch manche Ausschnitte kommen mir etwas suspekt vor :(. Vielleicht kann 
mir hier einer meine Fragen beantworten. Es handelt sich bei diesem 
Verstärker ja um eine "digital" Endstufe, die mit Pwm arbeitet. 
Normalerweise wird das analoge Signal mit einem Dreiecksignal 
verglichen, aber in diesem Fall anscheinend nicht... Hier ist die Rede 
von einem Rechtecksignal (Square Wave). Desweiteren wird ja hier 
Integriert und nicht Verglichen? Der folgende Comperator scheint mir 
auch komisch beschaltet zu sein. Mit was vergleicht er denn das 
einkommende Signal? Mit Ground? Über den 2,2k Widerstand? Dann frage ich 
mich noch, was der Zerocross Amp genau macht.
Zu guter letzt habe ich noch ne Frage zu der VFet Ansteuerung. Das 
Signal was an R206 gezeigt wird ja mit Bezug zur Versorgungsspannung nur 
um -1 Volt negativ: 77-78=-1. Die anzusteuernden Fets sind PFets und die 
sollen bei -1 Volt Ugs voll durchsteuern?!
Wie ihr seht sind das recht viele Fragen, aber ich wäre Dankbar wenn mir 
jemand helfen könnte.:)

PS: Schaltung hängt im Anhang.

von Bello (Gast)


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Auf die Schnelle sieht das nach einen SODFA (selbstschwingende 
Topologien) aus. Da brauchst du dann kein Referenzsignal. Der Komparator 
vergleich dann den Eingang mit dem Ausgang...

von Simon B. (transistor2504)


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Wo liegt denn an dem Komparator das Ausgangssignal und wie genau soll 
durch das Vergleichen des Ausgangssignal mit dem Eigangssignal ein PWM 
entstehen?

von lustich,p (Gast)


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Das folgende ist alles nur Theorie, vielleicht hat noch jemand bessere 
Erklärungen. Aber da sich sonst niemand äußert versuche ichs mal, finde 
die Schaltung ebenfalls sehr interessant.


Simon B. schrieb:
> Wo liegt denn an dem Komparator das Ausgangssignal

Überhaupt nicht. Aber das was wie eine Gegenkopplung aussieht, vom 
Ausgang über R124 (R174) an das G2 von Q102 (Q152) wird wohl dafür 
zuständig sein.
Denn wie eine "normale" analoge Gegenkopplung kann das ja nicht wirken, 
aufgrund des Rechteck formenden Komparators im folgenden Signalweg.

Simon B. schrieb:
> wie genau soll
> durch das Vergleichen des Ausgangssignal mit dem Eigangssignal ein PWM
> entstehen?

Nun ja, der Vergleich Eingang/Ausgang findet also schon im 
Eingangsdifferenzverstärker statt:

Ausgangssignal zu klein -> Q104 ein -> Komperator ein ->.....-> oberen 
Endstufenzweig ein
Ausgangssignal zu groß -> Q104 aus -> Komparator aus ->.....-> unteren 
Endstufenzweig ein
u.s.w.u.s.f.

Irgendwo im Signalweg findet sich sicher ein Tiefpass, der dafür sorgt 
daß die Pulse um so länger werden, je größer die Differenz zwischen 
Eingang/Ausgang ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meiner Meinung nach lohnt sich der Nachbau nicht. Die ersten 
Class-D-Endstufen (wobei das D nicht für [d]igital steht, das hat erst 
die Werbung draus gemacht) waren anstelle von Audio eher als LW-Sender 
zu gebrauchen.

von Simon B. (transistor2504)


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Meine Intention war nicht die Endstufe nach zu bauen... Ich wollte 
lediglich ihr Prinzip verstehen.:) Hat den noch jemand Ideen, wie die 
Sache genau funktioniert?

Gruß Simon

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