Forum: Haus & Smart Home Preiswerte IP-Türsprechanlage ohne Netzwerk und Türöffner nach außen


von A. N. (bastelmaniac)


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Hallo,

die meisten von euch kennen sicherlich bereits die Problematik bei 
preiswerten IP-Türsprechanlagen. Der Türöffner befindet sich im 
Außenteil und wenn Netzwerk über Kabel gehen soll, gibts auch noch ein 
Netzwerkkabel nach außen.

Beides gefällt mir aus Gründen der Sicherheit überhaupt nicht.

Wlan möchte ich nicht nutzen.

Ich selbst bin kein Elektroniker, ein paar kleine Basteleien auf dem 
Niveau wie LM317 Regelung etc. bekomme ich hin, das wars aber auch 
schon. Programmieren kann ich dagegen.

Nun habe ich mir drei Varianten überlegt um das Problem hardwareseitig 
zu lösen.

1. Man nehme einen Raspberry PI, schließe Audiomodul, Webcam usw. usf. 
an und leite die Kabel für Lautsprecher, Mikrofon, Kamera usw. in ein 
Außenteil. Rest erledigt eine Software.

2. Man nehme ein n-Draht Außenvideoteil eines Herstellers von 
Türsprechanlagen, adaptiert es an die GPIO Schnittstelle eines Raspberry 
PIs und versucht das Protokoll zu entziffern.

3. Man nimmt eine preiswerte IP-Türstation eines Chinesen, baut es 
auseinander und verlängert Kabel für Lautsprecher, Mikrofon, Kamera usw. 
an die eigentliche Sprechstelle, die eigentliche Elektronik befindet 
sich im Haus.

Die Probleme jeder Variante die ich sehe:

1. Potentiell einfach nur reine Steckarbeit hardwareseitig. Auch 
softwareseitig scheint es bereits Lösungsansätze zu geben für solche 
Konfigurationen. Aber es ist irgendwie unelegant, einen solchen 
Hardwareverhau für eine Türsprechanlage mit Video zu haben. Das größte 
Manko, welche ich hier sehe, ist, dass man für die Kamera wohl USB nach 
außen legen muss und damit im Grunde nicht viel gewonnen hat, da wieder 
potentieller Zugriff auf Hardware im Haus ermöglicht wird. Also fällt 
diese Lösung eher raus.

2. Finde ich eigentlich recht elegant. Ich glaube auch, dass es für 
einen erfahrenen Elektroniker (was ich nicht bin) machbar sein sollte, 
rein hardwareseitig eine Verbindung zu einem Raspberry PI hinzubekommen. 
Das größte Manko dürfte die proprietäre Implementierung des Protokolls 
sein, welches erstmal herausgefunden werden müsste. Oder sehe ich das 
falsch und es gibt hier Anlagen mit offenen n-Draht Protokollen?

3. Finde ich noch einigermaßen elegant. Die Distanz zwischen 
Sprechstelle und Platz für Hardware beträgt in meinem Fall mind. 1,5 m. 
Bezüglich Taster, Lautsprecher, Türöffner und Mikrofon sehe ich hier 
nicht so die Probleme. Eher bereitet mir die Kamera sorgen, dass diese 
die Distanz nicht schafft. Ich vermute, dass diese Kameras intern auf 
eine Art und Weise angeschlossen sind, die eigentlich für max. paar cm 
Übertragungsweg gedacht ist. Allerdings habe ich schon ein paar 
chinesische IP-Türstationen gesehen, deren Kameradaten recht analog 
angegeben wurden. Könnte es hier Modelle geben bei denen die Kamera 
analog ist und das Bild erst auf dem Board digitalisiert wird, weiß da 
jemand mehr? Denn ein Koax-Kabel kann ich auch zusätzlich legen und die 
Distanz 1,5m sollte dann IMHO machbar sein.

Evtl. hat ja von euch schon jemand Variante 2 und 3 ausprobiert und hat 
Informationen diesbezüglich?

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Moin
Nun dazu gibt es schon einige Themen mit der Himbeere sowie 
Alternativen.
Nur um mal 2 Links zu nennen die da schon einiges weiter sind.

https://www.doorpi.org/forum/

https://docs.google.com/document/d/172URqENh1FZT-fS1SiarwdYVZpKgQ-vNSdxyf5AdbSU/mobilebasic?pli=1

Wegen den n+ Protokoll hab ich so auch noch nichts gefunden wo alles 
steht jedoch haben einige schon manche Sachen "Entschlüsselt" aber hab 
da nun auch länger nicht mehr nachgeschaut.

von A. N. (bastelmaniac)


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DoorPI kenne ich schon,löst auch die Softwareseite.

Aber DoorPI beantwortet mir nicht die Frage bezüglich große Distanzen 
zwischen Sprechstation und eigentlicher Hardware, insbesondere 
Videoübertragung die nicht auf Basis von Ethernet oder USB ist.

>https://docs.google.com/document/d/172URqENh1FZT-f...

Das ist wieder eine herkömliche IP-Türstation mit Netzwerk nach draußen 
und Türöffner draußen. Siehe auch Infos auf der Seite des im Link 
besprochenen Produktes:

http://www.keil-telecom.de/produkte/ip-sprechanlagen/2n-entrycom-ip-uni/

Hauptmerkmale
- Direkter Anschluss an das Netzwerk
- Spannungsversorgung über PoE oder Netzteil
- Konfiguration der Türstation über Webbrowser oder Softwaretool
- Integrierter Schaltkontakt zur Türöffnung
...

Also schon mal alles was ich nicht will. Oder lässt die sich besonders 
gut auseinander bauen? Ich will kein Netzwerk nach außen haben, jede 
Softwaresicherung hat ihre Tücken.

von Marco G. (stan)


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Ich habe die IP Verso und kann berichten dass sie sich nicht gut 
auseinanderbauen lässt. Das eigentliche Modul ist nur etwa 7x7x2 cm 
groß.

http://www.keil-telecom.de/produkte/ip-sprechanlagen/2n-entrycom-ip-verso/


Allerdings gibt es für die Verso einen Sabotagekontakt der beim Abnehmen 
der Montageplatte anschlägt, und mit einer zusätzlichen Elektronik z.B. 
das LAN-Kabel im sicheren Bereich trennen könnte.


Den Türöffner kann man auch über ein beliebiges (IP-) Relais oder dieses 
Modul vom sicheren Bereich ansteuern:
http://www.keil-telecom.de/produkte/zubehoer/2n-security-relais/


Das Problem dass der Türöffner von außen gesteuert wird gibt es auch oft 
bei "normalen" Sprechanlagen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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A. N. schrieb:
> die meisten von euch kennen sicherlich bereits die Problematik bei
> preiswerten IP-Türsprechanlagen. Der Türöffner befindet sich im
> Außenteil und wenn Netzwerk über Kabel gehen soll, gibts auch noch ein
> Netzwerkkabel nach außen.
>
> Beides gefällt mir aus Gründen der Sicherheit überhaupt nicht.

Das verstehe ich nicht so ganz. Wäre es nicht einfacher, z.B. DoorPi 
oder Mobotix ganz normal einzubauen und dann eine Firewall (die ja auch 
z.B. auf RPi-Basis sein kann, zweite Netzwerkkarte dann eben per 
USB-Stick) zwischen dieses Subnetz und den Rest des Hausnetzes zu 
hängen? Alternativ VLAN-fähiger Switch.

Klar lässt sich auch so was knacken. Aber ein Angreifer müsste ja erst 
mal mechanisch von außen ans Ethernet kommen, dann einen Laptop 
dranhängen, dann die Firewall überwinden und dann...ja was eigentlich? 
Daten vom NAS klauen?

Wie funktioniert deine Türöffnerbetätigung? Wenn das Kabel des 
Türöffners so liegt, dass man von draußen drankommt, hast du sowieso ein 
Problem. Wie genau willst du die Türöffnung umsetzen? Ggf. reicht ja 
ganz altmodisch ein Taster, den du dann getrennt von der Sprechstelle an 
den Türöffner führen kannst.

Max

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