Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Galvanische Trennung trotz GND Verbindung sinnvoll?


von Markus H. (holzbaer)


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Ich habe mehrere Microcontroller Leiterplatten, welche mit einem großen 
24VAC Trafo gemeinsam versorgt werden. Jede Steuerung hat eine 
Einweg-Gleichrichtung um eine Leitung des Trafos als Kommunikations-GND 
zu nutzen.
Die Kommunikation erfolgt über verschiedene Schnittstellen wie einfache 
UART, RS485 oder CAN.
Wie sinnvoll ist es nun eine Galvanische Trennung (Opto oder Übertrager) 
der Kommunikationsleitungen zu machen wenn die Masse ohnehin immer 
verbunden ist? Bringt es dann überhaupt Vorteile? Kosten/Nutzen noch OK?

von MaWin (Gast)


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Markus H. schrieb:
> Wie sinnvoll ist es nun eine Galvanische Trennung (Opto oder Übertrager)
> der Kommunikationsleitungen zu machen wenn die Masse ohnehin immer
> verbunden ist?

Nicht sinnvoll, hat keinen Nutzen.

Gerade RS485 udn CAN haben sowieso differentielle Übetragung. UART wird 
zwar von Störungen auf Masse beeinflusst, aber wenn Masse verbunden ist, 
passiert das sowieso.

von Harald W. (wilhelms)


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Markus H. schrieb:

> Galvanische Trennung trotz GND Verbindung sinnvoll?

Nein

> Ich habe mehrere Microcontroller Leiterplatten, welche mit einem großen
> 24VAC Trafo gemeinsam versorgt werden. Jede Steuerung hat eine
> Einweg-Gleichrichtung

Hmm, und das macht Dein Trafo so mit, ohne zu überhitzen?

von Gästchen (Gast)


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Das kommt darauf an. Insbesondere darauf wie lange die Kabel sind und 
von was für Platinen wir hier reden. Digitalelektronik 3v3 != 
Wechselichter 128kW 800V.

Das eigentlich nicht so schwierig zu entscheiden:
Reicht für die zu erwartenden Störpegel der Gleichtaktbereich aus? Bei 
RS485 wären das z.B. -7 - +14V. Oder mehr, je nach Treiber.
--> Trennung unnötig.

Sonst Trennung, oder Treiber mit Gleichtaktbereich.

Warum Trennung trotz gleicher Masse nötig sein kann:
Auch eine Masseleitung hat eine Induktivität. Je nach Kabellänge und 
Frequenz der Störung können sich die Potentiale der Platinen 
beträchtlich unterscheiden, trotz Verbindung.
Spannungsabfälle wären auch noch möglich.

Man kann so grob sagen:
Bei 0,5m Kabel in einem Gerät ist die Trennung meist sinnlos.
Sind da 30m Kabel dran die im Freien herumliegen (SURGE!) dann ist sie 
oft zwingend.
Alles dazwischen ist eine Frage von Randbedingungen die wir nicht 
kennen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Markus H. schrieb:
> Wie sinnvoll ist es nun eine Galvanische Trennung (Opto oder Übertrager)
> der Kommunikationsleitungen zu machen wenn die Masse ohnehin immer
> verbunden ist?

Es ist nicht nur nicht sinnvoll, es ist dann auch keine galvanische 
Trennung. Der Begriff "galvanische Trennung" ergibt dann und nur dann 
einen Sinn, wen es keine elektrische Verbindung gibt. Insbesondere 
auch keine Verbindung der GND-Potentiale.

von Markus H. (holzbaer)


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Danke, der Trafo hat übrigens 180VA und ist weitaus überdimensioniert 
für ein paar Digitale Platinchen..

Meine Steuerungen befinden sich ausschließlich innerhalb eines Hauses 
und haben meist eine Leitungslänge unter 30m. Ich denke ich spare mir 
die Trennung, weil ich kein Fan von halben Sachen bin. Wenn schon dann 
komplett getrennt, da stimme ich mit den meisten überein.

Ich möchte gar nicht wissen wie viele Systeme auf dieser Welt 
existieren, wo man eine galvanische Trennung so betreibt dass sie 
eigentlich gar keine ist.. ;-)

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