Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transformator brummen


von Silvio (Gast)


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Hallo
Habe einen EI Trafo zerlegt und die Sec.Wicklung geändert.
Nun ist es so,daß die Bleche E und I zu je einem Paket zusammengesetz 
und miteinaner verschweist waren. Also alles abgeschraubt und mit der 
Säge die Schweißnaht aufgetrennt.Wenn ich jetzt die beiden Pakete mit 
der Halterung und den Halteblechen zusammenschraube brummt das Teil 
ungemein laut.
Was nun???
Muss ich die beiden Pakete wieder zusammenschweißen oder die einzelnen 
Bleche auseinanerpulen und wechselseitig zusammensetzen oder alles 
richtig fest zusammenschrauben und mit was ausgiessen??

Gruß Silvio
Achja , ist mein erster Trafo

von Silvio (Gast)


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habe das ganze mal mit ner Schraubzwinge zusammen gedrückt und es ist 
nur noch ein leises surren zu hören.
Nach 30 min leerlauf wird das Blech ganz leicht warm aber nicht der 
Spulenkörper.

Aber wie löse ich jetzt das mechanische Problem

von michael_ (Gast)


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Silvio schrieb:
> Muss ich die beiden Pakete wieder zusammenschweißen

Ja! :-)

Besorge dir neue Bleche und schachtel damit neu.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Silvio schrieb:
> aber wie löse ich jetzt das mechanische Problem

Was willst du denn damit machen?

Ich würde eher ein Schaltnetzteil modifizieren, das ist klein, 
effizient, surrt mit 100kHz und hält die Spannung immer auf einen festen 
Wert.

von Andrew T. (marsufant)


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Vielleicht hilft Dir dies für zukünftige Trafo Modifikationen:

https://www.youtube.com/watch?v=fQXBNkaB1tU

von Inkognito (Gast)


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Silvio schrieb:
> Muss ich die beiden Pakete wieder zusammenschweißen oder die einzelnen
> Bleche auseinanerpulen und wechselseitig zusammensetzen oder alles
> richtig fest zusammenschrauben und mit was ausgiessen??

Guck dir mal die Bleche beidseitig an. Auf der einen Seite müsste
ein Isolierlack sein. Beim Trennen der Bleche ist der Lack partiell
wohl beschädigt worden und die Reihenfolge der Bleche wird wohl
auch nicht mehr passen, wenn man nicht drauf achtet.
Brummen kommt daher, weil das Magnetfeld des Trafos auch Feldlinien
außerhalb des Eisenkern hat und somit Magnetkräfte erzeugt, die
das Blech in Schwingungen versetzt.
Natürlich muss der Kern verschachtelt werden, um den Luftspalt
so gering wie möglich zu halten. Verschweißen ist auch eine Methode,
aber nur bei Neubau. Restaurieren klappt nur einigermaßen, wenn man
die Schichtung so wieder hin bekommt, wie sie ursprünglich mal neu war.

von Harald W. (wilhelms)


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Silvio schrieb:

> habe das ganze mal mit ner Schraubzwinge zusammen gedrückt und es ist
> nur noch ein leises surren zu hören.
> Aber wie löse ich jetzt das mechanische Problem

Indem du eine Schraubzwingenähnliche Konstruktion baust, die die
beiden Blechpakete fest zusammenpresst. Vorher muss ein etwaiger
Sägegrat entfernt werden.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Silvio schrieb:
> ist mein erster Trafo

Je nachdem wozu der Trafo gedacht ist, braucht er einen Luftspalt od. 
üblicherweise beim Netztrafo nicht. Schlecht geschichtete, verbogene 
Trafobleche mit Luft dazwischen schwingen mit! Daher sind vorn und 
hinten oft dicke Blechwinkel, die das Eisenpaket zusammenpressen sollen. 
Lies 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Radiobasteln/Trafobasteln/Uebertrager.htm

von Werner H. (werner45)


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Bei alten Röhrenradiotrafos waren oft zum Pressen des Kerns ein oder 
zwei Pertinaxstreifen zwischen Wickel und Blechpaket eingedrückt. Zum 
besseren Einführen wird eine Seite mit der Feile als Schneide 
angeschrägt.

Bei einer Traforeparatur ist es mir nie gelungen, alle Bleche wieder 
hineinzubekommen. Das erste herausgeklopfte Blech war immer so verformt, 
daß man es nie mehr eben bekam. Also weggelassen und mit Pertinax 
aufgefüllt.

Der von oszi40 gezeigte Trafo ist MIST! Im Kern dürfen keine Lücken 
sein, das gibt Streufeld. In der Industrie-Massenproduktion hat sich das 
aber aus Kostengründen eingebürgert (z.B. im Diaprojektor).
Ein guter "harter" Trafo hat wechselseitig ohne Luftspalt geschichtete 
Bleche oder einen Schnittband- oder Ringkern.

Gruß   -   Werner

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Pertinaxstreifen zwischen Wickel und Blechpaket eingedrückt

Damit wird "die Luft" zwischen Blech und Wickel beseitigt.

Werner H. schrieb:
> Der von oszi40 gezeigte Trafo ist MIST!

Stimmt. Dafür ist die E-I-Schichtung schön zu erkennen.

von Homo Habilis (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Bei einer Traforeparatur ist es mir nie gelungen, alle Bleche wieder
> hineinzubekommen. Das erste herausgeklopfte Blech war immer so verformt,
> daß man es nie mehr eben bekam.

Wer kennt das nicht. Aber der TO hatte ja einen nicht gegenläufig 
geschichteten EI-Kern "in Behandlung" - da ist das nicht das Problem.

Inkognito schrieb:
> Beim Trennen der Bleche ist der Lack partiell
> wohl beschädigt worden und die Reihenfolge der Bleche wird wohl
> auch nicht mehr passen, wenn man nicht drauf achtet.

@Silvio: Hast Du denn da was durcheinandergebracht? Bei geschweißten 
EI-Trafos, wenn man nur die Verbindung von E zu I vorsichtig auftrennt, 
können ja die beiden Pakete theoretisch sogar noch durch beiderseitige 
"Schweißnahtreste" beisammen sein.

Falls nur das I auf dem E herumbrummt, sonst alles paßt, würde ich in 
die Sägenut etwas Gummi legen, dann den Kern mit einem blechernen 
Spannband (wie bei Paletten - von dort könnte man auch ein paar 
Kantenschützer aus Plastik besorgen) wieder zusammenziehen.

von Mani W. (e-doc)


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Ich habe genug EI Kerne von Trafos zerlegt und neue Wicklungen
aufgebracht und es ist so, dass die ersten (zwei) Bleche
zwangsweise verbogen wurden wegen Kombizange und heraus klopfen...


Aber der Zusammenbau machte nie Probleme bis zum letzen Blech,
man musste nur beachten, wo die Papierisolation oder Lackschicht
war...


Der Rest wurde dann mit dünner Pertinaxplatte durch den Spulenkörper
hingetrimmt, die vier Schrauben an den Ecken der Bleche durchgesteckt
und mit Muttern/Beilagscheiben zusammengezogen...

Verschweißte Trafos zerlegen und wieder zu verschweißen halte ich
für nicht zielführend...

von Old P. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ich habe genug EI Kerne von Trafos zerlegt und neue Wicklungen
> aufgebracht...

Ich auch, zu Hunderten. Habe dazu extra eine Trafowickelmaschine ;-)

> Verschweißte Trafos zerlegen und wieder zu verschweißen halte ich
> für nicht zielführend...

Als diese aufkamen war meine "Trafowickelhochzeit" zum Glück vorbei. 
Aber dennoch, 2-3 Stück habe ich auch von denen gemacht. Schweißung 
aufgesägt (geflext) und neu gewickekt. Anschließend die beiden Teile 
(einzelne Bleche gab es dabei nie) wieder wie vorher(!) zusammengepresst 
und mit ein paar Punkten verschweißt. Nüscht brummt übermäßig, alles wie 
es soll.
Also, auch das ist machbar, allerding nur sinnvoll mit anschließender 
Schweißung. Macht zur Not auch jeder gute Schlosser im Ort.

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Verschweißte Trafos zerlegen und wieder zu verschweißen halte ich
> für nicht zielführend...

Zerlegen und fest zusammenpressen klappt aber ganz gut. Vorher
natürlich die beiden Pakete entgraten. Natürlich ist das eine
Bastlerlösung, die nicht für die Massenfertigung geeignet ist.

von Silvio (Gast)


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Hallo
Danke für die vielen Tipps,damit werde ich das Teil bestimmt wieder 
ruhig bekommen. Den Beitrag auf Jögis Rb kannte ich auch noch nicht.
Ja, das E und I paket ist noch zusammen und genau dazwischen schwingt 
er.
Ich kenne eigentlich auch nur wechselseitig geschichtelte Trafo´s hatte 
aber inder Größe nichts anderes da.Ist ein EI 96 aus einem OKI Drucker 
und hatte mal 3 Wicklungen
1x50V   1mmCul
1x12V 0,8mmCul
1x12V 0,5mmCul

Jetzt hat er
1x25V  1mm   Lm723
1x15V  1mm   Festspannung 7812 09 06 und05
und 1x7V 0,8mm Cul für LCD und Atmega
für 15 und7V hab ich die abgewickelten reste genommen

Danke nochmals und schönes Wochenende
gruß Silvio

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