Hallo Zusammen, vor einiger Zeit habe ich ein Projekt weiter führen "dürfen", bei dem ein Blackfin-548 mit 133 MHz Bustakt über sein asynchrones Bus Interface (EBU, Details ab Seite 318 hier: www.analog.com/media/en/dsp-documentation/processor-manuals/ADSP-BF54x_h wr_rev1.2.pdf) mit einem Spartan 3E verbunden ist. Der Spartan läuft mit 25MHz und über die Schnittstelle werden diverse Wishbone Register vom DSP gelesen und geschrieben. Ursprünglich war der Wrapper von EBU zu Wishbone mit diesem unsäglichen Xilinx StateCad gemacht. Es gab damit ab und an fehlerhafte Bits in der Übertragung und weil ich beim besten Willen nicht verstanden habe, was dieser StateCad Code treibt (hatte die Sourcen nicht mehr, nur den VHD Output), habe ich den Wrapper neu geschrieben. Der hat jetzt lange Zeit problemlos gearbeitet, jedoch tauchen, nachdem ich an anderer Stelle im FPGA diverse Änderungen und mehr Logik reingesteckt habe, vereinzelt Fehler beim Lesen (DSP liest Register vom FPGA) auf - bspw. Messwert plötzlich x2 weil eine 1 als MSB dazu gekommen ist. Ich vermute ein Problem beim Timing, zumal ich bisher keine Constraints auf das Interface gelegt habe. Ich habe leider auch keine Idee, wie das in dem Fall richtig gemacht wird, da ich ja praktisch keine Referenz habe, auf die ich mich bei z.B. Offset Constraints beziehen kann. Hat jemand von Euch vielleicht einen Hinweis, wie ich das Thema in dem Fall angehen sollte? Danke und viele Grüße Achim
Hi, Frag mal bei www.section5.ch nach, die kennen sich mit blackFin sehr gut aus.
Achim schrieb: > Ich vermute ein Problem beim Timing, zumal ich bisher keine Constraints > auf das Interface gelegt habe. Den leisten Verdacht habe ich auch :-) "keine Constraints" anzugeben, ist die Beste Methode, an Überraschungsergebnisse zu kommen. > Ich habe leider auch keine Idee, wie das > in dem Fall richtig gemacht wird, da ich ja praktisch keine Referenz > habe, auf die ich mich bei z.B. Offset Constraints beziehen kann. Auf einen virtuellen Zeitpunkt, sinnvollerweise den des eingehenden strobes. Da das Lesen das Hauptproblem ist, vermutlich ein output enable. Die alles entscheidende Frage ist, mit welchen effektiven Zeiten das Interface arbeitet? "Asynchron" ist das ja nur im Bezug auf den FPGA. Das reale timing ist meistens ein Teiler des Taktes des Prozzis, bei Dir 133 MHz. Wenn Da ein schnelles Bustiming verwendet wird, a la, SETUP, STROBE, READ, dann sind das maximal 22ns, bzw bei 4 Takten 30ns. Wishbone ist aber synchron und damit wird das für 25 MHz zu eng. Da darfst Du intern nicht einmal takten, um an die Daten zu kommen. Problematisch wird es mitunter auch, zu schnell zu lesen, nachdem geschrieben wurde, wenn die state machine noch nicht fertig ist. Du wirst also die Taktfrequenz erhöhen - oder das Bustiming des blackfin verlangsamen müssen.
Ich würde dir auch die Post Route simulation nahelegen, dann siehst du auch mit fehlenden Constraints das Resultat. Natürlich ist das nicht die Lösung, spart dir aber Kopfzerbrechen am Oszilloskop, wenn man mit der STA noch nicht so vertraut ist. Ich denke die Lösung sind input output Constraints mit virtual clock bzw ein Strobe als clock definieren (schlechtere Variante).
Eigentlich braucht es nur die virtual clock. Die Bezugnahme auf den strobe ist lediglich gedanklich zu sehen, weil dessen Auftreten ja nicht bekannt ist. Es ist aber wichtig, daß die timings so sind, dass der FPGA alles innerhalb einer Datenperiode packt. Dazu braucht es ein timing, das sich am Takt der Quelle orientiert. Also wie lange liegen Addressen an, wann kommt das OE und wann geht es wieder weg.
Jürgen S. schrieb: > "keine Constraints" anzugeben, ist die Beste Methode, an > Überraschungsergebnisse zu kommen. Wahnsinns Spruch, am besten gleich mal auf Teppich drucken und dann in die Eingangshalle legen :)
Hallo, vielen Dank für eure Antworten! >"keine Constraints" anzugeben, ist die Beste Methode, an Überraschungsergebnisse zu kommen. Kein Widerspruch ;) >Wishbone ist aber synchron und damit wird das für 25 MHz zu eng. Da darfst Du intern nicht einmal takten, um an die Daten zu kommen. Problematisch wird es mitunter auch, zu schnell zu lesen, nachdem geschrieben wurde, wenn die state machine noch nicht fertig ist. Du wirst also die Taktfrequenz erhöhen - oder das Bustiming des blackfin verlangsamen müssen. Das Gute am EBU des Blackfins ist, dass man es relativ einfach in seinen Timings konfigurieren kann. Zurzeit ist das Read- und Write-Enable Signal auf eine Länge von 6 Takten gestellt (so dass der FPGA die sicher sampeln kann) und der komplette Buszugriff ist erst abgeschlossen, wenn das ARDY Signal valide Daten bestätigt. Da im Moment aber z.B. beim Lesen vom DSP das ARDY zeitgleich mit den Daten gesetzt wird, muss es Probleme geben, wenn ein Bit des Datenbus >7,5ns nach ARDY am Pin steht. Also wäre die einfachste Lösung, eine virtual clock zu erzeugen, auf die sich meine Offset Constraints beziehen. Sind die Gedanken bis dahin richtig? Viele Grüße Achim
Moin, den Blackfin kenne ich in der Tat recht gut (danke an den Unbekannten für das Echo), aber das Problem liegt wohl am FPGA-Design und ist nicht CPU-spezifisch. Über die EBIU-Register kannst du recht relaxte Setup/Hold-Timings einstellen, aber wenns prinzipiell damit nicht geht, musst du an dein Design ran. Abgesehen davon schafft der Spartan3E das Timing locker. Auch wenn es ein asynchrones Interface ist, den Bustakt von an die 33MHz (oder ähnlich) musst du auf jeden Fall mit in deine Constraint-Sim reinnehmen. Schadet auch nicht, die Post-Map-Simulation durchzuspielen. Wichtig ist einfach, dass dein EBIU-Clock das Gegenstück (Bus-Decoder) am FPGA treibt. Ansonsten hast du die klassischen Probleme mit dem Eintakten asynchroner Logik. Für die Register in der 25MHz (FPGA-Clock)-Domäne musst du dann halt eine Einsynchronisation machen, um Lesen falscher Werte (während eines Bit-Flips) zu verhindern. Gruss, - Strubi
Nachtrag: EBIU-Clock = System clock (den du über die PLL einstellst). Heisst glaube ich SCLK im Datasheet.
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