Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 4700uF 63wv austauschen


von Fiebi (Gast)


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Hallo :)

Habe hier einen Heimkino Verstärker, bei dem die Sollbruchstelle eines 
4700uF Kondensators deutlich nach oben gebeult ist ...

Er trägt die Bezeichnung "4700uF 63wv"

Meine Fragen sind:

1. Kann man den durch einen beliebigen anderen Kondensator mit gleichen 
Nenndaten austauschen?

2. Macht der dolle Aua, wenn er noch geladen ist?

3. Wie lange muss er vom Strom getrennt sein, damit er ungefährlich ist?

4. Wie entlädt man so ein Ding sicher? Wie groß muss der Widerstand 
sein?

Grüße

von Franz B. (rcs)


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Das nach oben "ausbeulen" muss nicht unbedingt auf einen defekten 
Konsensator schliessen. Diese dicken Dinger haben öfter mal eine kleine 
Beule, ggfs der Plasikdeckel.
Was für ein Heimkino Verstärker ist das denn?
Ggfs mal Bilder von dem Konsensator/Gerät.
Über nacht sind die komplett entladen.
Ansonsten 10 Ohm mit ein paar Watt gegenhalten. Natürlich bei beiden.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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63wv soll wohl 63V heißen
also wird wohl standardmäßig 12V oder 24V drauf sein

1. Kommt wohl drauf an WO er verbaut ist, im NT, dann ja.
2. würde ich zumindest nicht probieren, ein ganz kleiner Elko in eier 
digikam für den Blitz macht selbst nach tagen noch richtig Autsch ;-) 
auch wenn der wahrscheinlich mit höherer Spannung geladen ist

3.+4. Nicht warten, selbst entladen und sicher sein.
24kOhm bei 24V macht 1mA bzw. 24mW
mit Voltmeter Spannung überwachen, zur Sicherheit zum Schluss noch 
kurzschliessen

von oszi40 (Gast)


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Fiebi schrieb:
> 1. einen beliebigen anderen Kondensator

Kapazität, Spannung, Beine und die Temperaturangabe sollten passen. Auf 
POLARITÄT beim Einlöten achten! Sonst fliegt er Dir ins Auge!

> 2. aua
Elkos mit dickem Bauch werden wenig nutzbare Kapazität, sondern eher 
einen Kurzschluss haben, der evtl. noch mehr kaputt gemacht hat.

Fiebi schrieb:
> 3. Wie lange muss

Kommt auf den Kondensator-Typ an. Ein guter MP z.B. hat nach 3 Tagen 
auch noch ausreichend böse Ladung!

>4. Wie entlädt man
Je nach Spannung oft mit einen kräftigen zementierten Widerstand hier 
z.B. 100-470 Ohm, Schraubenzieher wäre schlechter, weil da evtl. dann 
eine Ecke fehlt.

von Fiebi (Gast)


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da steht wirklich 63wv drauf :/

von mr. google (Gast)


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Fiebi schrieb:
> 1. Kann man den durch einen beliebigen anderen Kondensator mit gleichen
> Nenndaten austauschen?

stromfestigkeit, esr, tempbereich sind jetzt ned unwichtig.

Mit gut glück einfach einen guten (nichicon, pannasonic, rubicon, nippon 
chemicon...) einbauen

Fiebi schrieb:
> 2. Macht der dolle Aua, wenn er noch geladen ist?

miss mim multimeter nach, ned wirklich

Fiebi schrieb:
> 3. Wie lange muss er vom Strom getrennt sein, damit er ungefährlich ist?

nachmessen, sollt ein bleeder wiederstand drin sein, richtwert von paar 
stunden laut erfahrung, aber miss einfach nach

Fiebi schrieb:
> 4. Wie entlädt man so ein Ding sicher? Wie groß muss der Widerstand
> sein?

kannst eigentlich auch kurz schließen, kleinen knaller wirds schon 
machen, aber dir fliegt ned alles um die ohren..., schutzbrille bitte 
verwenden

von MM (Gast)


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Fiebi schrieb:
> da steht wirklich 63wv drauf :/

Bedeutet trotzdem 63 V.

Fiebi schrieb:
> Heimkino Verstärker

Ein neumodischer digitaler? Wenn ja, dann wird das etwas mehr Aufwand. 
Da müssen alle Elkos die mit der Energieversorgung zu tun haben erneuert 
werden. Die alten werden sonst innerhalb kurzer Zeit ebenfalls 
schwanger.

Analoger Verstärker? Falls der Elko wirklich einen weg hat, reicht es 
ihn zu wechseln und seinen gegenpoligen Pendant zu prüfen und im 
Bedarfsfall ebenfalls zu erneuern.

von MM (Gast)


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mr. google schrieb:
> bleeder wiederstand

Schreibe "bleeder resistor" oder "Ableitwiderstand". Schreibt ja auch 
keiner "stupid Schreibweise".

von Nautilus (Gast)


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oszi40 schrieb:
>>4. Wie entlädt man
> Je nach Spannung oft mit einen kräftigen zementierten Widerstand hier
> z.B. 100-470 Ohm, Schraubenzieher wäre schlechter, weil da evtl. dann
> eine Ecke fehlt.

Besser ist ein zweipoliger Spannungsprüfer, wie die Elektriker diese 
benutzen.
Der höchstmögliche Strom wird begrenzt und bei niedrig werdender 
Spannung nachgeregelt. Die LEDs zeigen dann noch an, dass Spannung 
anliegt. Ich benutze Voltcraft"Spannungsprüfer ZS 3" 6 bis 400V 40 mA 
max.

von Fiebi (Gast)


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Ich hab gerade mal überlegt ... der Verstärker geht ja nicht mal mehr 
an.

Ich dachte es liegt am schwangeren Kondensator, aber da der ja sich 
scheinbar im niedervoltigen Stromkreis befindet, gehe ich mal nicht 
davon aus, dass er was mit der grundsätzlichen Spannungsversorgung zu 
tun hat.

Das Gerät sollte ja zumindest einschalten.

Es befinden sich 4 Sicherungen in der Nähe des Netzteils/Trafos ... alle 
sind aber ganz.

Ich denke, der ist woanders noch kaputt und ja, es ist ein analoger 
Verstärker

Danke

von michael_ (Gast)


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Um einen kaputten Kondensator, der im glücklichsen Fall mit 40V geladen 
war so ein Thema zu machen, nein das wäre mir nie eingefallen.
Und wenn, Schraubenzieher dran und das wars.

von Fiebi (Gast)


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Ja, wie dumm von mir nachzufragen, ob sowas auch böse enden kann ... 
beim nächsten mal stecke ich erst 2 Nägel in die Steckdose und frage 
dann, ob es weh tun kann ...

kopfschüttel

von oszi40 (Gast)


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Fiebi schrieb:
> der Verstärker geht ja nicht mal mehr an.

Da hilft nur Schaltplan, messen, messen, nochmals messen. Falls nicht 
der Einschalter/Stecker od. ein Lautsprecherrelais krank sein sollte...

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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michael_ schrieb:
> Und wenn, Schraubenzieher dran und das wars.

Aber bitte nicht mit guten Schraubendrehern a la Belzer und Co.
Hinterlässt durchaus unschöne Spuren und weggebrannte Ecken.

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