Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Slayer Exciter Tesla Coil


von Bert S. (kautschuck)


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Hi

Ich versuche gerade folgende Teslaspule nachzubauen:

https://www.youtube.com/watch?v=iMoDAspGPPc

als Ferritkern habe ich folgenden genommen:

http://de.aliexpress.com/item/free-shipping-1-pcs-10mm-Diameter-120mm-Length-Magnetic-Ferrite-Core-Rod/32277338737.html?spm=2114.13010608.0.61.KUNvFn

Die Windungszahl habe ich perfekt eingehalten und als Transistor 
verwende ich den hier:

http://de.aliexpress.com/item/10PCS-2N2222A-2N2222-TO-18-NPN-40V-0-8A-Transistor/32436500929.html?spm=2114.13010608.0.69.JpxoQF

Das ganze ist an einem Labornetzteil angeschlossen und der Slayer 
Exciter funktioniert soweit (Habe den Primärkreis mit einem Oszilloskop 
analysiert und es erzeugt einen Sinus mit Überschwinger, 3Vpp und einer 
Frequenz von etwa 143Hz  ). Die Stromaufnahme ist bei 9V um die 200mA. 
Doch aus irgend einem Grund habe ich keinerlei Spannung auf der 
Sekundärseite.
Ich habe auch schon mit einem KSP2222A Transistor probiert, mit dem 
zieht die Schaltung bis zu 350mA.

Im Video scheint der Typ auch nur 2 statt 3 Wicklungen auf der 
Primärseite zu verwenden oder sehe ich das falsch? Habe schon 
verschiedene Wicklungszahlen auf der Primärseite probiert, klappt aber 
leider nicht.

Jemand eine Idee?

Grüsse Bert

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bert S. schrieb:
> einer
> Frequenz von etwa 143Hz

Das ist viel zu niedrig. Eine Teslaspule wird typischerweise 
hochfrequent betrieben. Überprüfe nochmal deine Schaltung. Mit den 
langen Masseleitungen in deinem Aufbau wirst du vermutlich kein Glück 
haben, da geht ja die Hälfte des Transistorstromes in die Leitung vom 
Emitter zu Masse.
Stütz die Versorgung auch mal mit einem Reservoirelko (100µF oder so).

Bert S. schrieb:
> Im Video scheint der Typ auch nur 2 statt 3 Wicklungen auf der
> Primärseite zu verwenden oder sehe ich das falsch?

Ich halte es für 2,5 Windungen.

: Bearbeitet durch User
von Bert S. (kautschuck)


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Bert S. schrieb:
> Frequenz von etwa 143Hz

Ups, ich habe da den falschen Kanal abgelesen, die Frequenz beträgt 
1.428 Mhz, das sollte eigentlich hinhauen?

Ich probiere trotzdem mal die Leitungen zu kürzen.

Matthias S. schrieb:
> Stütz die Versorgung auch mal mit einem Reservoirelko (100µF oder so).

Ok, probiere ich mal, danke.

Matthias S. schrieb:
> Ich halte es für 2,5 Windungen.

Eine halbe Windung trägt aber nichts bei?

Grüsse Bert

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bert S. schrieb:
> Eine halbe Windung trägt aber nichts bei?

Doch, klar. Gerade bei so wenig Windungen zählt da jedes bisschen.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Und bei Frequenzen ab dem dreistelligen kHz-Bereich KANN ein Breadboard 
schon kritisch werden und spätestens im MHz-Bereich machen dir die 
parasitären Induktivitäten und Kapazitäten einen Strich durch jede 
Rechnung. Ich würde das wohl mindestens auf einer kleinen 
Punktraster-Platine aufbauen.

von Icke ®. (49636b65)


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Bert S. schrieb:
> Jemand eine Idee?

Möglicherweise ist das Video ein Fake. Mag sein, daß die Schaltung 
schwingt und auch ein wenig HF abstrahlt, aber mit ener Teslaspule hat 
das m.E. nichts zu tun. Schon die primäre Betriebsspannung reicht nicht 
aus, um sekundärseitig nennenswerte Hochspannung zu erzeugen. Richtige 
Teslacoils werden primär mit Spannungen im 4-5 stelligen kV-Bereich 
gespeist.
Du hast einen Störsender gebaut, mehr nicht.

von G. H. (schufti)


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naja, gerade bei Teslaspulen sind die Maße sehr wichtig, da die über die 
Resonanz bestimmen. Versuche doch mal, dich an die Vorgaben bzgl. Größe 
zu halten ...

von Bert S. (kautschuck)


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So, ich habe es hinbekommen, habe es auf einem Breadbord aufgebaut und 
die Leitungen gekürzt. Es handelt sich also um keinen Fake, aber ich 
musste auf 3.5 Windungen Primärseitig hoch.

von Bert S. (kautschuck)


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Wie genau kann man eigentlich die parasitäre Kapazität und die 
Induktivität der Sekundären Spule bestimmen? Eine Messung mit einem 
Multimeter wird wohl nur für die Induktivität gehen, oder?

Bei mir würden die Messungen ergeben:

Ls=5.19mH
Cs=81uF

Grüsse Bert

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bert S. schrieb:
> Es handelt sich also um keinen Fake, aber ich
> musste auf 3.5 Windungen Primärseitig hoch.

Je mehr Windungen auf der Primärseite sind, desto weniger HV gibts auf 
der Sekundärseite. Entscheidend für den Anschluss des Transistors ist 
es, den Emitter so kurz wie möglich an die Batterie zu führen, damit 
hier nicht noch eine zweite Spule entsteht. Dann noch einen Elko direkt 
zwischen Emitter und Plus der Batterie.

von eProfi (Gast)


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> Wie genau kann man eigentlich die parasitäre Kapazität und
> die Induktivität der Sekundären Spule bestimmen?
Indem man die Resonanzfrequenz zuerst ohne eine zusätzliche bekannte 
Kapazität misst und dann eine solche parallel schaltet.
Aus beiden Frequenzen und der Induktivität kann man die Eigenkapazität 
berechnen.

> Eine Messung mit einem Multimeter wird wohl nur für
> die Induktivität gehen, oder?
Das kommt sehr stark auf das Messgerät an.
Außerdem spielt das Material des Spulenkörpers eine Rolle.
(Feuchtigkeit, Dielektrizität ....)

Ich finde die Bauanleitungen sehr belustigend, egal welcher Transistor, 
egal welche und wie viele Dioden und wie herum gepolt ... blabla.

Es gibt eine ähnliche Schaltung, die jedoch ohne Primärspule arbeitet, 
sondern mit Fußpunktspeisung (base feed oder base fed).
Das finde ich sehr reizvoll.
https://www.youtube.com/watch?v=QGVMzlatCyo

Mit dem ersten LC-Glied wird die Impedanz der Endstufe an die Impedanz 
des Fußpunktes angepasst. Die "Sekundäre" passt dann diese Impedanz an 
die Impedanz der Topload an. Ist nichts anderes als eine Matchbox 
(Antennenanpassgerät).

Da frage ich mich, warum man die Anpass-Spule nicht auch gleich auf den 
Spulenkörper wickelt. Mein Traum ist diese Anordnung (kann man bipolar 
oder unipolar (in der Mitte abschneiden und erden) bauen):
   O                                                                 O
  O   dünner                 dicker Draht                             O
  O ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ O
  O                          |          |                             O
   O                         |          |                            O
Topload                      |          |                       Topload
                             C          C
                             |          |
                             |          |
                              Vollbrücke



oder auch so:
   O                        Drahtstärke                              O
  O       dünn         mittel  dick  mittel         dünn              O
  O ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ O
  O                   |       |     |      |                          O
   O                  |       |     |      |                         O
Topload               |       |     |      |                    Topload
                      C       C     C      C
                      |       |     |      |
                      |       |     |      |
                     Gnd      |     |     Gnd
                              |     |
                             Vollbrücke
Das geht in Richtung Oudinspule.

von Bert S. (kautschuck)


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eProfi schrieb:
> Indem man die Resonanzfrequenz zuerst ohne eine zusätzliche bekannte
> Kapazität misst und dann eine solche parallel schaltet.
> Aus beiden Frequenzen und der Induktivität kann man die Eigenkapazität
> berechnen.

Die Resonanzfrequenz der Sekundärseite ist ja eigentlich genau das, was 
man sucht. Doch diese zu messen ist sicher nicht einfach, daher dachte 
ich das ganze wäre einfacher über eine Berechnung mit Ls und Cs. Man 
müsste doch theoretisch die Resonanzfrequenz der Primärseite anpassen 
können und sehen, wann am meisten Energie in die Sekundäreseite 
übertragen wird?

eProfi schrieb:
> Es gibt eine ähnliche Schaltung, die jedoch ohne Primärspule arbeitet,
> sondern mit Fußpunktspeisung (base feed oder base fed).

Das klingt interessant, werde ich mir mal näher ansehen.

Grüsse Bert

von Peter D. (peda)


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Für einen Slayer Exciter (Tötungsmaschine) gebe ich prinzipiell keine 
Tips.

von Homo Habilis (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Slayer Exciter (Tötungsmaschine)

Soll der "Exciter" nicht potentielle "Slayer" durch nervende Blitzchen 
(mehr ist das doch nicht, oder?) erst zum Töten anregen? So gesehen wäre 
es ja eher eine Suizidmaschine. Wobei man ja auch das nicht immer 
unterstützen wollen sollte.

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