Hi, ich bin in einen mittelständischen Betrieb als technischer Informatiker (Dipl) beschäftigt und wir bauen Kühlaggregate für Industrieanwendungen. Jetzt habe ich und mein Kollege (30, ich 40) ein Projekt bekommen zur Entwicklung eines noch im Versuchsstadium befindenden Kühlaggregats. Ich mache dabei die Programmierung und Elektronik und mein Kollege (Maschinenbauer) konstruiert die Anlage. Da wir beide die Anlage sehr gut kennen und einige Innovationen dazu entwickelt haben, kommen manchmal Kunden und mögliche Investoren vorbei um sich das Projekt erklären zu lassen. Was mich jetzt besonders nervt ist, dass mein Kollege (der Maschinenbauer) sich ständig präsentiert als wäre das Projekt sein Baby und dass er so hart daran arbeitet und dass manche Berechnungen/Konstruktionen ja soo schwierig sind und er hoffe dass der Prototyp richtig funktionieren wird... Er hat ja so eine schwierige Aufgabe alles richtig auszulegen und zu berechnen und sitzt schon auf Kohlen da er sich nicht sicher ist ob seine Konstruktion so funktioniert etc... Was mich daran auch sehr nervt ist, dass seine Konstruktion quasi "sichtbar" ist. Man sieht also seinen Fortschritt sofort. Man sieht alle Anlagenteile und Bauteile und kann sich also schon im vorherein ziemlich sicher sein dass es funktioniert (auch in hinsicht Statik und Druckbeständigkeit, Außdehnung (Temperaturdifferenz) etc.). Mein logischer Menschenverstand bestätigt mir dass sein Anlagenteil funktionieren wird, aber er macht so einen rießen Aufstand draus als wäre dass das schwierigste was je Entwickelt wurde... Was mich aufregt ist dabei auch dass ich eher ein ruhiger Typ bin und die Sachen etwas gelassener betrachte (als wäre dass was ich mache das alltäglichste auf der Welt) und durch meine Gelassenheit wird der Fokus mehr auf meinen Kollegen gelenkt da dieser ja meint dass die mechanischen Berechnungen achso eine rießen Herausforderung sind usw... In der Tat hat er auch einige sehr gute Ideen umgesetzt. Aber ich kann seine "Art" nicht mehr ertragen wie er die Sachen den Kunden präsentiert die ich zum Teil mitentwickelt habe. Er versucht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen was ihm auch gelingt da er auch ein besserer Redner als ich ist. Die Kunden "fallen" natürlich darauf rein und jedes mal wird ihm dadurch sehr viel Anerkennung und Respekt zugesandt. Auch diverse Job(abwerbungs-) Angebote hat er schon bekommen welche er mir natürlich nicht vorenthalten will. Er "posaunt" auf diversen Messen und sozialen Netzwerken herum was er entwickelt etc.. Ich bin 10 Jahre älter als er und mir kommt es so rüber als wäre er extrem Mediengeil. Ständig werden irgendwelche Bilder der Anlage irgendwelchen Freunden/Kunden geschickt quasi damit er sich jeden Tag eine große Dosis Lob einsammeln kann. Ich als Softwaremensch hab leider nur Computercode und ein paar Platinen und Displays anzubieten . Ich habe aus früheren Jobs maschinenbautechnische Erfahrung gesammelt und bin echt genervt da mein Kollege einen rießen Hype veranstaltet und keiner der Kunden checkt wer eigentlich die meisten Herausforderungen zu lösen hat. Wie viele Nächte habe ich durchprogrammiert und getestet? Mir den Arsch wundgesessen weil ich einen Software-Bug nicht verstehen und ausfindig machen konnte?? Drahtlose Datenübertragung zwischen Intank-Sensorik unter extremen Temperaturdifferenzen und eine Eigenentwicklung einer Temperaturgeregelten Platinenheizung/Kühlung etc... Das was mein Kollege konstruiert "sieht man ja" dass es nur funktionieren kann (optisch sichtbare Bauteile). Ob mein Code einwandfrei funktioniert und wie lange meine Spezialplatinen die strapazen aushalten sehe ich nur bei tatsächlicher Inbetriebnahme. Mein Kollege hat 0 Ahnung von Programmieren und Schaltungsentwurf und versteht gar nicht welchen Aufwand und Energie ich in "unser" Baby stecke. Mein Kollege hat mir schon gesagt wie nervös er sein wird bei der Erstinbetriebnahme. Das aber ich eigentlich viel nervöser wie er sein sollte checkt er nicht. Sein Teil wird funktionieren, dass sieht man ja jetzt schon wenn man gesunden Menschenverstand einsetzt. Ob mein Code und die ganzen Sicherheitsabschaltungen und drahtlose Sensor-Datenübertragung im Kältebehälter funktioniert, dass kann ich nur bedingt im vornherein testen. Ist es bei euch auch so dass die Maschinenbauer die "Lorbeeren" einsammeln und die E-Techniker/Informatiker meist sich im Hintergrund den "Arsch aufreißen" dürfen ohne besondere Anerkennung zu erfahren? Mich nervt es einfach nur wenn diverse Leute so "Anerkennungsgeil" sind. Kann man was dagegen machen oder wie geht man damit um um selbst glücklich zu bleiben?
Hättst halt auf Architekt studiert, wenn es Dir so wichtig ist, dass man Dein Zeug sieht.
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Du bist 40, sollte da nich genug Lebenserfahrung vorhanden sein um den mal zur Seite zu nehmen und mit ihm zu reden bzw mit dem Chef?! Ansonsten gibts Vollpfosten überall auf der Welt, wie in der Berliner U-Bahn.
ralf schrieb: > Kann man was dagegen machen oder wie geht man damit um um selbst > glücklich zu bleiben? Die größte Anerkennung ist für mich der pünktliche Gehaltseingang auf meinem Konto.
Hat auch den Nachteil, das man ziemlich dumm da steht, wenn ein sichtbares Teil den Geist aufgibt. Da ist Software diskreter. Mir würde es nicht gefallen so im Rampenlicht zu stehen. Nur einer muss von meinen Fähigkeiten überzeugt sein und der unterschreibt jeden Monat die Gehaltsschecks.
Da kommen verschiedene Sachen zusammen. Dein Kollege vermarktet sich und Euer Produkt. Er sorgt damit letztlich dafür das sich euer Zeug verkauft. Erstmal nicht schlecht. Darüber hinaus ist euer Produkt kein Softwareprodukt sondern eine Maschine. Selbst bei Softwareprodukten interessiert sich kein Schwein dafür welch geniale Kunstgriffe nötig waren um ein gestecktes Ziel zu erreichen. Wieviel weniger interessiert es Deinen Kunden? Der will offensichtlich Kälte, in Form einer Maschine. Da ist Dein Kollege klar im Vorteil. Der arme Teufel der dazu 100 Seiten Bedienungsanleitung schreibt bekommt auch keinen Orden, obwohl sein Können für einen Normalsterblichen noch wesentlich besser sichtbar ist dein Zaubercode. Und das obwohl Du für den Kunden das Maximum herausgeholt hast. Ist nicht fair aber leider trotzdem so. Wenn Du so gut bist wie Du schreibst, hast Du die wesentlichen Risiken analysiert und dir Testumgebungen geschaffen die dich vor der Inbetriebnahme ruhig schlafen lassen. viel Erfolg hauspapa
mimimimi... ...was ich meine ist, nimm es gelassen. ...oder sei doch froh das du unter druck so gelassen sein kannst und überlege dir, dass zu einer deiner Vorteilen auszubauen.
Es ist ja nicht schlimm, introvertiert zu sein. Aber dann muss man genauso die Leute akzeptieren, die anders sind. Auch wenn die in vielen Situationen einen Vorteil haben. Introvertiert sein ist keine Entschuldigung dafür, ein intoleranter Neidhammel zu sein.
Der Meister bleibt zurück, darum ist er allen anderen weit voraus. Laotse
@ ralf (Gast) Bist du der Denunziant des Donnerstages?
ralf schrieb: > Ist es bei euch auch so dass die Maschinenbauer die "Lorbeeren" > einsammeln und die E-Techniker/Informatiker meist sich im Hintergrund > den "Arsch aufreißen" dürfen ohne besondere Anerkennung zu erfahren? Anerkennung kann nur derjenige bekommen, der andere auf sein Schaffen aufmerksam machen kann. Dein Problem: Du kriegst dir Klappe nicht auf und dein Kollege bekommt die Anerkennung die er verdient. Dein frustrierter Text trieft nur so vor Neid.
Lebe damit. Die klassische Lösung, die schon immer illegal war, lässt sich heute schon gar nicht mehr anwenden und wird ausdrücklich nicht zur Nachahmung empfohlen: Kollege hinter die Fertigungshalle bitten und ihm ganz oldschool Solidarität einprügeln. Früher(tm) wurde hinter der Fertigungshalle so manches Schwein kuriert und in einen echten, vorbildlichen Kollegen verwandelt.
Mit Neid hat das nur begrenzt zu tun, denn das kann wirklich frustrierend sein. Bei uns ist das ähnlich, allerdings auf Firmenebene. Wir entwickeln Software für Maschinenhersteller und da sieht auch keiner, was da für ein Haufen Arbeit und Gehirnschmalz drinnen steckt. Auf Messen sieht man dann, wie sich die Maschinenbauer und Verkäufer die Lorbeeren für die mechanischen Teile abholen, während die Software, die auf den Monitoren läuft, als selbstverständlich angesehen wird. Das ist aber immer so. Software fällt einfach so vom Himmel, darf nichts kosten und hat gefälligst zu funktionieren. Zum Glück wissen wir innerhalb der Firma, was der jeweils andere kann und was wir an ihm haben. Von daher kommt da nicht so leicht Frust auf, wie bei dir. Wenn bei mir trotzdem mal Frust in dieser Richtung aufkommt, dann beteilige ich mich in der Freizeit an größeren Open-Source-Projekten oder schreibe Tools, die auch für andere sinnvoll sein können. Oder ich schreibe Blogeinträege oder oder oder. Anerkennung aus der Community kann sehr befriedigend sein!
Keinen Anschiss vom Chef zu bekommen, sollte des Lobes genug sein.
Bürovorsteher schrieb: > Keinen Anschiss vom Chef zu bekommen, sollte des Lobes genug sein. Im Handwerk als Stift, soll es sogar schon Lob sein, wenn man mal einen Tag keine in die Fresse kriegt. Naja Goldener Boden und so.
Cyblord -. schrieb: > Im Handwerk als Stift, soll es sogar schon Lob sein, wenn man mal einen > Tag keine in die Fresse kriegt. Akademiker waren nie Stifte. Also sollte so einer die Klappe halten über etwas, dass er gar nicht kennt.
ralf schrieb: > Was mich aufregt ist dabei auch dass ich eher ein ruhiger Typ bin > und die Sachen etwas gelassener betrachte Ein "ruhiger Typ" der sich trotz "Gelassenheit" noch "aufregt"? Das widerspricht sich irgendwie :-/ > Ich als Softwaremensch hab leider nur ... einen Minderwertigkeitskomplex? So sieht das für mich irgendwie aus. > keiner der Kunden checkt wer eigentlich die meisten Herausforderungen zu > lösen hat. Leg doch einfach noch ein, zwei Semester Maschinenbau dazu, dann darfst du selber ans 3D-CAD. Oder andersrum: wenn dein Kollege keine Mechnik gebastelt hätte, dann wäre auch deine ganze Steuerung mitsamt Software für die Katz. Kurz: du kannst keine Maschinensoftware programmieren, ohne dass du eine Maschine hast. Dass dein Konstrukteur so ein schillernder Vogel und du die graue Maus bist, daran kannst im besten Fall nur du was ändern, indem du im übertragenen Sinn dein Fell ein wenig anmalst und auch mal auf ein paar deiner genialen Softwaretricks hinweist oder Kunden mal frägst, was sie von der Bedienung eines solchen Geräts erwarten. Also einfach auch mal mit den Leuten über deine Arbeit redest. Das kann man lernen und man muss es üben. > Mein Kollege hat 0 Ahnung von Programmieren und Schaltungsentwurf und > versteht gar nicht welchen Aufwand und Energie ich in "unser" Baby > stecke. Ein Verkäufer hat auch keine Ahnung, wie viel Aufwand nötig ist, um eine Maschine zu entwickeln und zu produzieren. Das muss er auch nicht wissen, er muss das Ding nur verkaufen. > Ist es bei euch auch so dass die Maschinenbauer die "Lorbeeren" > einsammeln und die E-Techniker/Informatiker meist sich im Hintergrund > den "Arsch aufreißen" dürfen ohne besondere Anerkennung zu erfahren? Kann schon mal sein. Ist mir aber egal. Diese Einstellung kann ich nur weiterempfehlen. Sei doch froh, wenn sich einer so nach vorn drängt. Wenn der Dreck dann nicht läuft kommt der Vordere unter die Räder. ralf schrieb: > aber er macht so einen rießen Aufstand draus als wäre dass das > schwierigste was je Entwickelt wurde... Sei dir sicher: auch andere Menschen erkennen einen Kasper beim Ksrperlestheater an seiner Zipfelmütze. > Das aber ich eigentlich viel nervöser wie er sein sollte checkt er nicht. "Nervöser "als" er!" würde hier meine jüngste Tochter jetzt rufen... ;-)
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Jeztz noch ein anderes Beispiel für die Anerkennung. Ich verticke fast meine gesamte Geräteproduktion über die Ergängzungssortimente der Großen in der Branche und zwar unter deren Namen. Wenn die Endkunden also meine freigesetzten Geräte ganz toll finden, dann landet das Lob regelmäßig an der falschen Stelle. Sollte mich das etwas angehen? Ich würde sagen, nein. Also gilt hier der Grundsatz: der Dank des Kaufmanns, d.h meiner Kunden, ist die pünktliche Zahlung. Als Leckerli gibt es dann jeden Monat noch die Lieferantenbewertungen: "100% A-Lieferant".
Hmm, kannst du die Software nicht so programmieren, dass ihm sein toller Maschinenaufbau um die Ohren fliegt?
Aus gegebenem Anlass: Hast du denn die Software auf einem AVR in ASM programmiert? Das würde hier im Forum wenigstens moby-project freuen und beeindrucken :)
Moby A. schrieb im Beitrag #4696246: > zu unglücklich oder falsch formuliert landet es wieder bei > /dev/null ;-) Zu meiner Verwunderung ist noch nichts von meinen Trollversuchen in /dev/null gelandet ^^
Inkognito schrieb: > Also sollte so einer die Klappe halten > über etwas, dass er gar nicht kennt. Du redest doch auch dauernd übers Arbeitsleben und Bewerbungen...
Sei doch froh dass du einen persönliche PR-Clown hast der die Show macht, dein Ding ist es nicht also froh sein dass du nicht den Clown geben musst. Lass den nur weiter rumkaspern, mir wäre das ehrlich gesagt egal, wenn der die Bühne braucht und freiwillig den Erklärbär vorm Kunden macht und auf Messen rumturnen will, bitte. Ist doch super wenn er dir die ungeliebte Arbeit abnimmt.
Hallo Ralf, die wichtigsten Sachen wurden ja schon gesagt. Für deine Introvertiertheit kann dein Kollege auch nichts... > Die Kunden "fallen" natürlich darauf rein und jedes mal wird ihm dadurch > sehr viel Anerkennung und Respekt zugesandt. Dafür kann er sich aber (im übertragenden Sinne) nichts kaufen. Viel wichtiger ist, wie die Ergebnisse intern gesehen werden. Das Lob von den Kunden wird erst relevant, wenn das Produkt funktioniert und auch gekauft wird. > Er "posaunt" auf diversen Messen und sozialen > Netzwerken herum was er entwickelt etc.. Was sagt den eure Geschäftsleitung dazu, wenn da interna öffentlich gemacht werden? In der Regel will man ja neue Produkte erst veröffentlichen, wenn die Markteinführung kurz bevor steht. In vielen Firmen wäre so ein Verhalten ein Kündigungsgrund. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten O. schrieb: >> Er "posaunt" auf diversen Messen und sozialen Netzwerken herum was er >> entwickelt etc.. > Was sagt den eure Geschäftsleitung dazu, wenn da interna öffentlich > gemacht werden? Und ganz blöd ist es dann, wenn tatsächlich mal was patentwürdiges anfallen würde, das dann aber vor der Patentanmeldung schon von Messen oder Facebook her bekannt und damit Stand der Technik ist. Horst schrieb: > Hmm, kannst du die Software nicht so programmieren, dass ihm sein toller > Maschinenaufbau um die Ohren fliegt? Das war jetzt aber sarkastisch gemeint? Oder kann man wirklich so kurz denken? Denn letztlich beschert (solange beide bei der selben Firma arbeiten) auch dem introvertierten Programmierer der "tolle Maschinenaufbau" Butter und Brot. Das sollte man nicht aus den Augen verlieren...
Lächerliches forum iwie, hier wird jeden tag nur rumgeheult. Was ist mit euch los? Wenns um fragen geht is hier jeder der beste und die andere die schlechtesten und dann kommt jeder mit seinen privaten Problemen an. Wie alt seid Ihr? "Arbeitskollege strebt nach ständiger Anerkennung -- es nervt" Dann sags Ihm doch einfach...
> Re: Arbeitskollege strebt nach ständiger Anerkennung -- es nervt
Das Napoleon-Syndrom !
Ken Einzelfall.
Da gibt es einige die einmal zum Gehirn-Klempner müssten.
"Re: Arbeitskollege strebt nach ständiger Anerkennung -- es nervt Das Napoleon-Syndrom !" nach meinem Gefühl haben dass heute fast alle die noch in Arbeit sind :-) oder ich war die letzten Jahre in den falschen Unternehmen. "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr"
Musst dich damit abfinden dass die eloquenten und narzistisch veranlagten kollegen immer auf jede sich ihnen bietende bühne springen. Sie machen auf sich aufmerksam, sprechen mit menschen, bleiben positiv im gedächtnis und kommen weiter im leben. Sie nerfen .... so ist unsere welt. Was leistet ein dieter bohlen, eine heidi klum und konsorten? Nix. Sie sind selbstverliebt, kennen keine scham und machen ihr ding und sind erfolgreich. Erfolgreich zu sein bedeutet nicht automatisch das man dafür was großes leisten muss. Jeder Hausmeister und putzfrau mag mehr leisten als diese. Sind sie erfolgreich?
Lass mich raten.... Dein kollega hat ein gepflegtes erscheinungsbild, ist wortgewandt, steht gern im mittelpunkt und kann keine drei sätze am stück sprechen ohne dazwischen mal zu lachen. Was erwartest du von solchen menschen? Das sie raketenantriebe entwickeln? Die machen 0815 jobs .... seichte konstruktion .... und freuen sich des lebens.
Ich bin es gewohnt, praktisch kein Feedback für meine Arbeiten zu erhalten. Klar, wenn ein Stück Programm nicht richtig funktioniert, bekomme ich ein Bug Ticket. Aber wenn es funktioniert, nimmt das scheinbar niemand wahr. Wie andere schon vorher schrieben: Software hat gefälligst kostenlos vom Himmel zu fallen und zu funktionieren. Ein kompliziertes Ding mit vielen Hebeln, Zahnrädern und Schläuchen beeindruckt jeden Laien. Ein USB Stick mit dem Ergebnis hunderter Stunden Arbeit hingegen nicht. Damit müssen Softwareentwickler einfach leben. Ich denke, fast jeder Beruf hat irgendeinen Hasenfuß der genau so ärgerlich ist. Ich habe schon öfters erlebt, dass andere Lob für Sachen einholen, die ich in wesentlichen Teilen gebaut habe. Da halte ich einfach meine Klappe. Die Welt ist ungerecht, aber die Gerechten erhalten irgendwann später ihren Lohn. Davon bin ich überzeugt und habe es auch oft genug erlebt. Ich bekomme indirekt Feedback, indem mein Chef mir vertraut und auf meine Meinung Wert legt. Wenn ich mal was verbocke, dann stehe ich dazu. Ich bemühe mich stets, dem Chef zu beichten, bevor er es von jemand anderem erfährt. Gegenseitiges Vertrauen ist viel erquickender, als regelmäßiges Lob. Ich weiß, dass ich meine Arbeit gut mache und ich vertraue auf einen sicheren Job. Und siehe es mal so: Die ständige Suche nach Bestätigung ist doch letztendlich nur ein Ausdruck von übermäßiger Unsicherheit. Da stehst du doch drüber! Helfe ihm, seine Unsicherheit zu überwinden. Helfe ihm, seine Arbeiten selbst zu überprüfen, damit er sich sicherer fühlt. Dann lässt das sicher bald nach. Bist du neidisch, dass er Job-Angebote bekommt? Ist doch super, wenn er weg ist, hast du deine Ruhe. Als Entwickler bist du ein kleines Rad im Unternehmen. Nach außen steht das Unternehmen steht für die Qualität der Produkte, nicht du. Sei ein stiller gewissenhafter Diener, dann kommst du weiter, als der nervige Kollege. Oder eröffne deine eigene Firma, wenn Du auch Lob einheimsen willst. Aber bereite dich gut darauf vor, denn dann wirst du Verantwortung tragen müssen, von der jetzt wahrscheinlich noch nichts ahnst.
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