Guten Abend, angenommen, zwei Funkstationen sind durch einen hohen Bergzug getrennt aber ansonsten nur wenige km voneinander entfernt: Gibt es Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander hören können? Also beispielsweise zwei parallele Alpentäler. Relaisstation auf dem Gipfel und ähnliches lassen wir mal außen vor.
Ja, bei niedrigen Frequenzen über die Bodenwelle. Die tote Zone ist dort wo die Bodenwelle aufhört und die Raumwelle wegen dem zu steilen Winkel (kann von der Ionosphäre nicht reflektiert werden) noch nicht hinkommt. Je niedriger die Frequenz und höher die Sendeleistung, desto weiter reicht die Bodenwelle.
Strahlemann schrieb: > Ja, bei niedrigen Frequenzen über die Bodenwelle. Aber kann die Bodenwelle auch steil auf einen 4000-er hochklettern und andererseits wieder runter? Oder würde ein steil und tief eingeschnittenes Tal nicht eher "überflogen" werden?
Hallo ja das ist möglich und sogar relativ unabhängig von den Ausbreitungsbedingungen. Mann nutzt "sehr" steil strahlende Antenne also z.B. niederig hängende Dipole und recht tiefe Frequenzen, also z.B. tagsüber das 80m AfuBand (3,6-3,8MHz), in den Dunkelen Tagesstunden geht auch 160m (1,8MHz). 80m geht natürlich auch Nachts aber wegen den sich verändernden Ausbreitungsbedingungen werden eventuell weit entfernte Stationen gestört (es gibt keine rein steil oder flach strahlende Antennen) und vor allem man wird durch andere Stationen gestört, weil man unter Umständen von diesen nicht gehört wird und/oder im QRM und QRN untergeht - diese "Störungen" sind meist gar nicht von den anderen Stationen gewollt. Überigens ist deine Frage nicht nur rein theoretisch oder akademisch , dieses Nahkommunikation wird nicht nur von einigen Amateurfunkern aktiv genutzt sondern auch von einigen Profis - aber meist nicht nur für einige Kilometer sondern dort wo UKW nicht mehr (sicher) geht aber bei "normale" Kurzwellen und den "normalen" Antennen die Tote Zone liegt. Trotz Satelliten und Vernetzung gibt es da noch erstaunlich viele Anwendungen wo das Notwendig ist - und sei es nur aus Kostengründen (aber nicht nur). Ham
Huch schrieb: > Auf Kurzwelle. Ja, is klar :-) Geht auf 10m. Gut, eher schwierig in Phonie SSB, war aber nicht gefragt. Guggst du: https://www.youtube.com/watch?v=eLgi-3ZArPI
Auf den niedrigeren Kurzewellenbändern gibt es abhänging von den Ausbreitungsbedingung manchmal keine tote Zone, dabei wird das Signal auch reflektiert, wenn es senkrecht auf die F-Schicht trifft. Ein kleiner Teil der senkrecht nach oben abgestrahlte Energie wird dann direkt nach unten ins andere Tal reflektiert. Aktuell trifft dies aufs 40m Band zu, das 80m Band ist deutlich schwächer, das 30m Band zeigt schon eine tote Zone und reflektiert nur Signale, die flacher als ca. 30° ankommen. http://dr2w.de/dx-propagation/
Das Zauberwort für solche Verbindungen ist NVIS. https://de.wikipedia.org/wiki/NVIS Wie "Ham" schon schrieb benutzt man steil strahlende Antennen. Gruß, Flo
Hi, "Schrumpellöter", > angenommen, zwei Funkstationen sind durch einen hohen Bergzug getrennt > aber ansonsten nur wenige km voneinander entfernt: Gibt es > Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander > hören können? Genial ist die Verbindung über eine gemeinsame Relaisstelle, die sich für beide Endstellen außerhalb der Toten Zone befindet. Die Relaisstelle kann Gerät sparen, indem beide Endstellen in einem Oberband senden und die Relaisstelle das gesamte Oberband auf das Unterband umsetzt und abstrahlt. Warum soll in der kurzwelle nicht auch funktionieren, was geostationäre Satelliten schon lange praktizieren? Wäre eine gute Lösung für Sensornetzwerke. Ein weiterer Vorteil: Kleinere Antennen! Denn die brauchen nun nicht mehr nur für große Wellenlängen für Steilstrahl-Verbindungen ausgelegt zu werden, sondern Frequenzwahl und Antennen können für die Weitverkehrsverdingung zur Relaisstelle optimiert werden. Ciao Wolfgang Horn
Schrumpellöten schrieb: > Relaisstation auf dem Gipfel und ähnliches lassen wir mal außen vor. Wolfgang H. schrieb: > Genial ist die Verbindung über eine gemeinsame Relaisstelle, die sich > für beide Endstellen außerhalb der Toten Zone befindet. Wollte er doch gerade nicht haben :-) Gruß Flo
Schrumpellöten schrieb: > angenommen, zwei Funkstationen sind durch einen hohen Bergzug getrennt > aber ansonsten nur wenige km voneinander entfernt: Gibt es > Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander > hören können? Alternativer Denkansatz: die Funkwelle hat eine elektrische und eine magnetische Komponente. Der Berg dämpft vorrangig die elektrische Komponente, die magnetische Komponente wird ausser bei stark Eisenhaltigen Gestein weniger stark bedämpft. Deshalb kann durch den Einsatz von Magnetantennen insbesonders im unteren Frequenzbereich auch eine Kommunikation durch den Fels aufgebaut werden. Hinzu kommt die starke Richtwirkung von Magnetantennen. Huch schrieb: > 2⁵ schrieb: >> EME > > Auf Kurzwelle. Ja, is klar :-) Reflexion an Fluggerät als EME des kleinen Mannes: schau mal nach "Aircraft scatter" das wird aber üblicherweise auch in den VHF-Bändern und drüber betrieben.
Schrumpellöten schrieb: > Gibt es > Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander > hören können? Möglich ist das, wenn die Funkstationen eine Frequenz unterhalb der MUF benutzen und die D-Schicht die Frequenz nicht (zu sehr) absorbiert. Wolfgang H. schrieb: > Warum soll in der kurzwelle nicht auch funktionieren, was geostationäre > Satelliten schon lange praktizieren? Weil du Richtantennen bei gleichem Gewinn für Kurzwellen unhandlich groß werden. Nicht jeder steht auf Origami im Weltraum.
Fpga K. schrieb: > ie Funkwelle hat eine elektrische und eine > magnetische Komponente. Der Berg dämpft vorrangig die elektrische > Komponente, Meines Wissens nach sind bei einer EM-Welle diese beiden Komponenten unzertrennlich miteinander verbunden, wie die zwei Seiten einer Münze, wie zwei mathematische Betrachtungsweisen ein und des selben Phänomens, eins bedingt das andere, eins erzeugt das andere, eins ist das andere (nur aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet), keins davon kann unabhängig vom anderen gedämpft werden. Wenn eine Magnetantenne besser funktioniert dann kann das nur auf unterschiedliche Einflüsse im Nahfeld der Antenne zurückzuführen sein.
Bernd K. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> ie Funkwelle hat eine elektrische und eine >> magnetische Komponente. Der Berg dämpft vorrangig die elektrische >> Komponente, > keins davon kann > unabhängig vom anderen gedämpft werden. Was nicht bedeutet das die gleich stark gedämpft werden, es gibt eine Schrimung gegen elektrische Wechselfelder die kaum gegen magnetische Wechselfelder schirmt (Faradays Käfig) und eine die insbesonders magnetische Wechselfelder bedämpft (Mu-Metall) > Wenn eine Magnetantenne besser funktioniert dann kann das nur auf > unterschiedliche Einflüsse im Nahfeld der Antenne zurückzuführen sein. Das übliche Erklärungsmodell für die Magnetantenne geht schon davon aus das primär die magnetische Komponente des Feldes genutzt wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Mu-Metall https://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetantenne
Fpga K. schrieb: > Alternativer Denkansatz: die Funkwelle hat eine elektrische und eine > magnetische Komponente. Der Berg dämpft vorrangig die elektrische > Komponente, die magnetische Komponente wird ausser bei stark > Eisenhaltigen Gestein weniger stark bedämpft. Im Fernfeld sind elektrische und magnetische Feldkomponenten fix über den Proportionalitätsfaktor 377Ohm (Wellenwiderstand V/m dividiert durch A/m) verknüpft. Unterschiedliche Dämpfung zwischen elektrischer und magnetischer Feldkomponente einer Welle gibt es nur im reaktiven Nahfeld ( < 0,16 Wellenlängen) um eine Sende- oder Empfangs-Antenne. Wenn man dieses Phänomen ausnutzen will, geht das nur auf sehr langwelligen Frequenzen.
Fpga K. schrieb: > es gibt eine > Schrimung gegen elektrische Wechselfelder die kaum gegen magnetische > Wechselfelder Ja, aber hier gehts um Wellen, nicht um quasi statische Felder im Nahbereich. Es gibt keine Welle ohne elektrische oder magnetische Komponente, die stehen immer im selben Verhältnis zueinander denn eins geht aus dem anderen hervor, eins bedingt das andere, dämpfst Du das E-Feld dann dämpfst Du die ganze Welle. Wenn Dein Faraday-Käfig größer ist als das Nahfeld der Antenne (einige wenige Wellenlängen) dann wirst Du auch mit der Magnetantenne kein Glück haben.
Im Grunde benötigt er eine tiefe Frequenz (1,8MHz oder 3,6MHz; 80m 40m-Afu-Band) einen verkürzten Dipol der niedrig aufgebaut ist (oder eine Vertikal die extram verlängert wird und somit steiler abstrahlt. Dieses Prinzip wird bei NVIS gemacht um Bergtäler zu erreichen. Fpga K. schrieb: > Alternativer Denkansatz: die Funkwelle hat eine elektrische und eine > magnetische Komponente. Bernd K. schrieb: > Meines Wissens nach sind bei einer EM-Welle diese beiden Komponenten > unzertrennlich miteinander verbunden Abwarten bis Kurt Bindl das hier findet! Dann war es das mit dem Thread...
Wellenfaenger schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Alternativer Denkansatz: die Funkwelle hat eine elektrische und eine >> magnetische Komponente. Der Berg dämpft vorrangig die elektrische >> Komponente, die magnetische Komponente wird ausser bei stark >> Eisenhaltigen Gestein weniger stark bedämpft. > > Unterschiedliche Dämpfung zwischen elektrischer und magnetischer > Feldkomponente einer Welle gibt es nur im reaktiven Nahfeld ( < 0,16 > Wellenlängen) um eine Sende- oder Empfangs-Antenne. Wenn man dieses > Phänomen ausnutzen will, geht das nur auf sehr langwelligen Frequenzen. Danke für den Hinweis auf das reaktiven Nahfeld. Allerdings gilt die von dir genannte Einordnung in das reaktive Nahfeld mit einer Grenze von 0,16 (genau 1/(2*pi)) nicht für Magnetantennen auf die ich mir hier beziehe. Jedenfalls verortet die Bundesnetzagentur in ihren Erläuterungen diese Antennenform explizit nicht im reaktiven sondern im strahlende Nahfeld also bis 4*lamda: " ... so erzeugt beispielsweise eine magnetische Antenne im Nahfeld stärkere Feldstärken, als die durch die Fernfeldformel vorausgesagten. Insbesondere Antennen, die geometrisch klein im Verhältnis zur Wellenlänge sind, zeigen ein solches Verhalten. " aus http://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/Anhang1_3%20(3)-13-08-23.pdf S.2 Ich würde daher für weitere Betrachtungen an der Magnetantenne eine Grenze Nah-/Fernfeld von 4*Lambda ansetzen und damit Mittelwelle (bspw das "neue" 630m Band) als in Betracht kommendes Band miteinschliessen, Kurzwelle fällt also damit raus. Marc H. schrieb: > Abwarten bis Kurt Bindl das hier findet! Dann war es das mit dem > Thread... Ich hoffe, dann kann ein Mod regulierend eingreifen und eine weitere sachliche Diskussion ermöglichen.
Hi, W.A., > > Wolfgang H. schrieb: >> Warum soll in der kurzwelle nicht auch funktionieren, was geostationäre >> Satelliten schon lange praktizieren? > > Weil du Richtantennen bei gleichem Gewinn für Kurzwellen unhandlich groß > werden. Nicht jeder steht auf Origami im Weltraum. Richtantennen sind auch in der Kurzwelle von Vorteil, aber weder die Relaisstelle braucht sie unbedingt, noch die Endstellen. Es genügt, wenn die Sendeleistungen ausreichen und der Frequenzabstand zwischen Ober- und Unterband groß genug ist, um bei gegebener Trannschärfe des RF-Filters nach der Empangsstelle deren Empfang frei zu halten. Ciao Wolfgang Horn
Fpga K. schrieb: > Kurzwelle fällt also damit raus. So ist es, und für Mittel- oder gar Langwelle nehmen ordentliche Antennen halt schon recht unhandliche Größen an. Wenn man bei Amateurfunk bleibt, sind die vorhandenen Bandsegmente dann auch schon ziemlich schmal. Entsprechend sind auf diesen Bändern nur Aussendungen mit maximal 800 Hz Bandbreite zugelassen, Telefonie kann man damit nicht machen. (Das bezieht sich jetzt nur auf die vorgeschlagene Variante, mit einer vorwiegend magnetisch arbeitenden Antenne den Berg durchdringen zu wollen. Kurzwelle / NVIS geht natürlich.)
:
Bearbeitet durch Moderator
Jörg W. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Kurzwelle fällt also damit raus. > > So ist es, und für Mittel- oder gar Langwelle nehmen ordentliche > Antennen halt schon recht unhandliche Größen an. Was meint in diesem Zusammenhang "ordentliche Antennen"? Aus der zitierten Erklärung ist m.E. gerade mit kleinen Antennen also "Insbesondere Antennen, die geometrisch klein im Verhältnis zur Wellenlänge sind," eine höhere (lokale) Feldstärke erzielbar als nach den übliche Berechnungsformeln erwartbar. Was meint ordentlich bei einer magnetic loop? Ein Durchmesser um einen Meter scheint mir nicht unüblich und das ist nach meinem Verständniss kein unhandlich. Bei einer Punkt zu Punkt Verbindung könnte man auch eine 3m magnetic loop einfach installieren, einfach jedenfalls im Verhältniss zu den Kurzwellen Beams in manchen Gärten. Wahrscheinlich bekommt man da eher Ärger wegen der EMV (hohe lokale Feldstärken) als mit der mechanischen Statik. Ferritantenne wie aus dem gut alten Röhrenradio - bringt man die auch mit dem im AFU zulässigen Sendeleistungen (bei 160m noch 100W) "zum Klingen" ?! > Wenn man bei Amateurfunk bleibt, sind die vorhandenen Bandsegmente > dann auch schon ziemlich schmal. Entsprechend sind auf diesen Bändern > nur Aussendungen mit maximal 800 Hz Bandbreite zugelassen, Telefonie > kann man damit nicht machen. Guter Punkt. Nach derzeitiger Zuordnung ist also das 160m Band das letzte mit einer Sprach-tauglichen Bandbreite?
Fpga K. schrieb: > Danke für den Hinweis auf das reaktiven Nahfeld. Allerdings gilt die von > dir genannte Einordnung in das reaktive Nahfeld mit einer Grenze von > 0,16 (genau 1/(2*pi)) nicht für Magnetantennen auf die ich mir hier > beziehe. Das wütde Herr Maxwell anders sehen. Nochmal, auch wenn es langweilig wird: Im Fernfeld gibt es keine Unterscheidung zwischen elektrischen und magnetischen Antennen, dort sind beide Feldkomponentne immer über den Feld-Wellenwiderstand 377Ohm als Proportionalitätsfaktor verknüpft. Insofern ist der Einwand, dass die Einschränkung nicht für Magnetantenne (=magntischer Dipol) gilt zwar rührend, aber leider nicht zutreffend.
Wellenfaenger schrieb: > Insofern ist der Einwand, dass die Einschränkung nicht für Magnetantenne > (=magntischer Dipol) gilt zwar rührend, aber leider nicht zutreffend Der Einwand bezieht sich auf die Angabe wo das Fernfeld beginnt, nicht auf die Eigenschaften im Fernfeld an sich. Dazu gibt es hier im Thread unterschiedliche Ansichten: einige Wellenlängen (4*lamda) und Bruchteil einer Wellenlänge (0,16*Lamba). Das zitierte PDF macht auch deutlich das es sich hierbei um ein Berechnungsverfahren handelt dessen Ergebnisse bei einem bestimmten Antennentyp nicht der Realität entsprechen, zumindest aber eine Gesamtfeldstärke ermittelt die lokal deutlich überschritten werden kann. und somit nicht zu Ermiitlung von Grenzwrten herangezogen werden kann. -- Man kann die Diskussion aber auch auf die Frage: wie Fels ist mit EM durchdringbar verkürzen und wie stellt man das am besten an? Aus dem Equipment von Höhlenforscher ist bekannt das da mit magnetic loop gearbeitet wird und begründet wird das nicht mit dem geringeren Raumbedarf. -- Eine andere Frage in diesem Zusammenhang. "Warum wird auch für Kurzwelle Magnetantennen und nicht micht beams angeboten - es scheint also vorteilhaft zu sein bei einem größerenen Missverhältniss zwischen Wellenlänge und Antennenabmasse auf eine Magnetantenne zu setzen"
Sorry, dieser außergewöhnlichen Interpretation der Wellentheorie kann ich nicht folgen. Da Antennen physkalisch reziprok sind, würde das bedeuten, dass eine Radiowelle auch im Fernfeld die Information mit sich trägt, ob sie von einer magnetischen oder einer elektrischen Antenne abgestrahlt wurde. Das ist Voodoo. Der Hinweis: "es scheint also vorteilhaft zu sein bei einem größerenen Missverhältniss zwischen Wellenlänge und Antennenabmasse auf eine Magnetantenne zu setzen" reicht mir nicht als Erklärung Hast du eine Literaturstelle, wo dies fachlich nachvollziehbar begründet ist.
> Aus dem Equipment von Höhlenforscher ist bekannt, > dass da mit magnetic loop gearbeitet wird Gelegentlich wird auch mit Erdspiessen als Antenne experimentiert. Dies sollte vor allem bei niedrigen Frequenzen funktionieren. Unterhalb von 9 kHz sind keine Frequenzen vergeben. Sprechfunk ist dann zwar nicht mehr möglich, aber mit einer schmalbandigen Betriebsart können zwischen 1..8kHz evtl. einige 100m überbrückt werden.
Fpga K. schrieb: > Was meint ordentlich bei einer magnetic loop? Ein Durchmesser um einen > Meter scheint mir nicht unüblich und das ist nach meinem Verständniss > kein unhandlich. Hat aber schon bei 80 m Wellenlänge nur noch einen hundsmiserablen Wirkungsgrad, selbst dann, wenn du sie extrem niederohmig aufbauen kannst. > Ferritantenne wie aus dem gut alten Röhrenradio - bringt man die auch > mit dem im AFU zulässigen Sendeleistungen (bei 160m noch 100W) "zum > Klingen" ?! Nein, die Dinger verheizen die Leistung, die sind viel zu schnell in der Sättigung. Auch wenn Antennen reziprok sind, bei der Nutzung als Empfangsantenne treten halt sehr viel kleinere magnetische Feldstärken im Kern auf, sodass er keine Sättigungsgefahr hat. > Guter Punkt. Nach derzeitiger Zuordnung ist also das 160m Band das > letzte mit einer Sprach-tauglichen Bandbreite? Ja. Wenn du nicht gerade einen Mittelwellen-Rundfunksender betreiben willst (Lizenz wird vermutlich nicht das große Problem sein, die Mittelwelle ist ja praktisch leer), wird sich daran sicher auch in Zukunft nicht viel ändern. Die für Amateurfunk zugewiesenen Frequenzbereiche unterhalb 1 MHz sind einfach zu schmalbandig. Außerdem kannst du mit den dort zugelassenen 1 W ERP sowieso nicht viel reißen.
Bernd K. schrieb: > Meines Wissens nach sind bei einer EM-Welle diese beiden Komponenten > unzertrennlich miteinander verbunden, Darauf beruht die Ausbreitung im freien Raum > keins davon kann unabhängig vom anderen gedämpft werden. Warum nicht? Wenn eine EM-Welle insgesamt gedämpft wird, kann das durchaus unterschiedliche Ursachen haben. Das fängt mit der abstrahlenden Antenne an, deren Wirkungsgrad ganz wesentlich davon abhängt, dass im Strombauch die ohmschen Verluste klein sind, weil sonst du Energie, die das magnetische Feld erzeugen soll, in Wärme umgewandelt wird. Und beim Durchgang der EM-Welle durch ein Medium kann sie natürlich entweder dadurch geschwächt werden, dass das magnetische Feld Verluste erfährt oder das elektrische.
Wolfgang schrieb: > Bernd K. schrieb: >> Meines Wissens nach sind bei einer EM-Welle diese beiden Komponenten >> unzertrennlich miteinander verbunden, > > Darauf beruht die Ausbreitung im freien Raum > >> keins davon kann unabhängig vom anderen gedämpft werden. > > Warum nicht? > > Wenn eine EM-Welle insgesamt gedämpft wird, kann das durchaus > unterschiedliche Ursachen haben. Das fängt mit der abstrahlenden Antenne > an, deren Wirkungsgrad ganz wesentlich davon abhängt, dass im Strombauch > die ohmschen Verluste klein sind, weil sonst du Energie, die das > magnetische Feld erzeugen soll, in Wärme umgewandelt wird. Und beim > Durchgang der EM-Welle durch ein Medium kann sie natürlich entweder > dadurch geschwächt werden, dass das magnetische Feld Verluste erfährt > oder das elektrische. Falsch! Bei einer elektromagnetischen Welle im Fernfeld sind magnetische und elektrische Feldstärke über den Feldwellenwiderstand des freien Raumes (377 Ohm, Naturkonstante) fest miteinander verknüpft. Lediglich im reaktiven Nahfeld (< 1 Lambda Entfernung von der Sende- bzw. der Empfangsantenne ) weichen der Feldwellenwiderstand von überwiegend magnetischer und elektrischen Antennenformen von 377 Ohm ab. Wird beim Durchgang durch ein Medium eine der beiden Feldkomponenten gedämpft, so wird proportional dazu auch die andere Feldkomponente gedämpft. Das geht aus den Maxwellchen Gleichungen hervor und lässt experimentell leicht nachvollziehen Wer Anderes zu wissen glaubt, ist gut beraten, sich intensiver mit der Theorie und dem Verständnnis der Zusammenhänge zu beschäftigen. Es gibt genügend Literatur dazu, auch im Web. Hier im Skript von Wiesbeck z.B. ist in Abschnitt 2 der Zusammenhang hergleitet: http://download.prgm.org/ham/ant/wiesbeck-aas-05skript.pdf
Hallo Schrumpellöten. Schrumpellöten schrieb: > Also beispielsweise zwei parallele Alpentäler. Relaisstation auf dem > Gipfel und ähnliches lassen wir mal außen vor. Ok, es hängt auch an den Details der Topographie. Kurzwelle kann schon recht gut um möglichst scharfe Grate herumgebeugt werden. Siehe Beugung:https://de.wikipedia.org/wiki/Beugung_%28Physik%29 Leider Bezieht sich der Artikel nur auf Spaltblenden und Gitter, aber an Kanten geht das auch. Auf UKW kann man das aber auch noch beobachten. Eventuell unterstützt durch ein passendes Objekt auf dem Grad, wie z.B. einem Metallzaun. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
@ Wellenfaenger > durch ein Medium eine der beiden Feldkomponenten gedämpft, > so wird proportional dazu auch die andere Feldkomponente gedämpft. Lass mich das mal so ausdrücken: Wird eine der Komponenten des elektromagnetischen Feldes entfernt, so gleicht sich das innerhalb einer Wellenlänge wieder aus. Beim SAQ also spätestens nach 17km.
B e r n d W. schrieb: > Wird eine der Komponenten des elektromagnetischen Feldes entfernt, so > gleicht sich das innerhalb einer Wellenlänge wieder aus. Falsch. Ist eine Komponente weg ist auch die andere weg. Da kommt dann auch nix mehr wieder! Siehe Maxwellsche Gleichung. Gruß Flo
B e r n d W. schrieb: > Lass mich das mal so ausdrücken: > Wird eine der Komponenten des elektromagnetischen Feldes entfernt, so > gleicht sich das innerhalb einer Wellenlänge wieder aus. Beim SAQ also > spätestens nach 17km. Woher kommt dieser Märchenglaube. Wer in der Lage ist, ein Fachbuch zu lesen, sollte nicht länger so einen Unsinn verzapfen. Auch wenn es wehtut: bei einer elektromagnetischen Welle im Fernfeld sind elektrische und magnetische Feldkomponente mit einem festen Proportionalitätsverhältnis miteinander verknüpft. Dieses Proportionalitätsverhältnis nennt man Feldwellenwiderstand. Er hat die Dimension Ohm Herleitung: elektrische Feldstärke V/m dividiert durch magnetische Feldstärker A/m. Meter kürzen sich raus es bleiben V/A = Ohm. Der Wert des Feldwellenwiderstands variiert je nach Medium: Luft - Berg was auch immer. Die fixe Proportionalität, die sich im Feldwellenwiderstand ausdrückt bleibt. Folglich: mache ich eine Komponente zu Null, wird auch die andere Komponente zu Null. Und da gleicht sich gar nix nach einer Wellenlänge aus. Das ist Irrglaube, der durch keine Literaturstelle belegbar ist. Und aus diesem Grund ist es auch Irrgglaub zu meinen, man könne eine Feldkomponente selektiv dämpfen, ohne die andere Feldkomponente in gleicher Proportion zu dämpfen.
Schrumpellöten schrieb: > Gibt es > Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander > hören können? Gibt es,aber nicht auf Kurzwelle und solchen kurzen Entfernungen.Ich hatte mal vor Jahren ein QSO auf 10 Meter mit einer Hamburger Station in SSB.Das war schon etwas ungewöhnlich, und geht unter normalen Bedingungen nicht.
herbert schrieb: > Schrumpellöten schrieb: >> Gibt es >> Frequenzbereiche und "Funkwetter", bei denen Sie per Kurzwelle einander >> hören können? > > Gibt es,aber nicht auf Kurzwelle und solchen kurzen Entfernungen.Ich > hatte mal vor Jahren ein QSO auf 10 Meter mit einer Hamburger Station in > SSB.Das war schon etwas ungewöhnlich, und geht unter normalen > Bedingungen nicht. Das gibt es sehr wohl häufig, wenn in Folge hoher MUF die tote Zone schrumpft. Kann man ab Mitte April bis Mitte September auf der Nordhalbkugel alljährlich und zur Hochzeit (Ende Mai bis Mitte Juli) bisweilen täglich sehr schön beobachten, wenn Sporadic 'E' die Grenzfrequenzen nach oben treibt. Dann sind Entfernungen <600Km auf 28 MHz kein Voodoo sondern schlichte Ionosphärenpysik.
Das Nahfeld ist der Bereich wo der Feldwellenwiderstand komplex ist. Das ist auch an jeder Unstetigkeitsstelle wie z.B. der Übergang Luft-Gestein, so. An jedem Punkt im Raum findet ein Austausch der Energie zwischen E- und M-Welle statt. Dieser Bereich hat aber immer eine gewisse Ausdehnung. mur und epsilonr sind in Materie nicht proportional zueinander.
Abdul K. schrieb: > mur und epsilonr sind in Materie nicht proportional zueinander. Die können den Nahfeldbereich im Vergleich zu Vakuum (oder Luft) jedoch nur verkürzen, nicht verlängern.
Jörg W. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Ferritantenne wie aus dem gut alten Röhrenradio - bringt man die auch >> mit dem im AFU zulässigen Sendeleistungen (bei 160m noch 100W) "zum >> Klingen" ?! > > Nein, die Dinger verheizen die Leistung, die sind viel zu schnell in > der Sättigung. Auch wenn Antennen reziprok sind, bei der Nutzung > als Empfangsantenne treten halt sehr viel kleinere magnetische > Feldstärken im Kern auf, sodass er keine Sättigungsgefahr hat. > Ich bin zufällig das erste Mal über einen Fernsteuersender mit Ferritantenne gestolpert. Da kam ich nicht umhin Fotos zu schießen. Laut Anleitung schafft er "bis zu 100m im Freifeld" mit einer 12V Batterie. Naja, ich glaub das ist eher induktive Kopplung. Vielleicht sollte ich mal in den Empfänger reinschauen. Aber wenn das Garagentor nicht mehr geöffnet werden kann, ist der WAF bei Null... Ist 40,7MHz mit FM-Modulation, drinnen ein PIC und etwas Hühnerfutter.
Wellenfaenger schrieb: > bei einer elektromagnetischen Welle im Fernfeld sind elektrische und > magnetische Feldkomponente mit einem festen Proportionalitätsverhältnis > miteinander verknüpft. Das stimmt. Aber sobald es einen 'Dämpfer' gibt ist es dort kein Fernfeld mehr (sondern hier geht ein neues Nahfeld aus.)
Dumdi D. schrieb: > Wellenfaenger schrieb: >> bei einer elektromagnetischen Welle im Fernfeld sind elektrische und >> magnetische Feldkomponente mit einem festen Proportionalitätsverhältnis >> miteinander verknüpft. > > Das stimmt. Aber sobald es einen 'Dämpfer' gibt ist es dort kein > Fernfeld mehr (sondern hier geht ein neues Nahfeld aus.) Kannst du mal erklären, was ein "Dämpfer" ist?
Beitrag #5983466 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5983490 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.