Hallo,
ich war auf der letzten Ikom-Messe in Garching auf dem Stand von
Autoliv, einem Auto-Zulieferer, der einen Standort in Dachau hat und hin
und wieder Elektrotechnik-Ingenieure sucht. Auf dem Messe hat es sich
sehr positiv angehört: Tier 1, Bezahlung nach Tarif, Betriebsrat
vorhanden, außerdem ziemlich gute Kununu-Bewertung. Leider kenne ich
niemanden bei Autoliv, deswegen frage ich hier: Wie sind dort die
Arbeitsbedingungen, das Betriebsklima, wie sind die Chefs und die
Kollegen, und wie läuft der Bewerbungsprozess? Haben die ewig viele
Bewerbungen pro Stelle, so wie die OEMs? Stellt Autoliv hauptsächlich
Leute von TUs ein oder auch welche von FHs?
Ich hab an einer FH studiert und arbeite seit ein paar Jahren im
Mittelstand in der IBN am Prüfstand. Autoliv hat in Dachau hat wohl
mehrere Crashtest-Prüfstände, wo vielleicht mal etwas frei wird.
Vielen Dank, Markus
Kire L. schrieb:> Ich kann nichts zu den Bedingungen dort sagen, aber anscheinend wird bei> Autoliv massiv nach Osteuropa verlagert. Stellt sich also die Frage wie> lange die Stellen in Deutschland noch existieren.
Meine Güte... Aber so sieht es wohl fast überall aus. Und die Kürzungen
betreffen wohl in erster Linie die Produktion. Da kann man froh sein,
dass man Ing. ist.
Auf der Messe in Garching haben sie merkwürdigerweise Ingenieure zur
Festanstellung gesucht. Da war keine Rede von Dienstleistern oder
Zeitverträgen, wie man es bei einer Firma in der Lage erwarten würde.
Markus Swo. schrieb:> Wie sind dort die> Arbeitsbedingungen, das Betriebsklima, wie sind die Chefs und die> Kollegen, und wie läuft der Bewerbungsprozess?
Dachau ist generell für beschissene Arbeitsbedingungen weit über die
Grenze der Sklaverei bekannt. Also lass es besser.
MaWin schrieb:> Dachau ist generell für beschissene Arbeitsbedingungen weit über die> Grenze der Sklaverei bekannt. Also lass es besser.
Mieser Scherz. Sorry. Ganz mieser Scherz.
Markus Swo. schrieb:> Meine Güte... Aber so sieht es wohl fast überall aus.
Das ist doch nur ein Mutmaßung von dir. Wenn du da den Überblick
hättest, würdest du dann hier fragen?
> Und die Kürzungen betreffen wohl in erster Linie die Produktion.> Da kann man froh sein, dass man Ing. ist.
Und in der Produktion arbeiten keine Ingenieure? Werden die Facharbeiter
von Computern angeleitet/angewiesen? Du hast da anscheinend falsche
Vorstellungen.
> Auf der Messe in Garching haben sie merkwürdigerweise Ingenieure zur> Festanstellung gesucht.
Das ist doch nur Show, damit die nicht den Fachkräftemangel eingestehen
müssen und du dann die Hand weit offen hältst.
> Da war keine Rede von Dienstleistern oder> Zeitverträgen, wie man es bei einer Firma in der Lage erwarten würde.
Da haben die gefühlt hundert andere Tricks, um mit dir keinen teuren
bindenden Vertrag abzuschließen. Das kannste mir glauben. Das böse
Erwachen kommt nämlich erst später, wenn du so weich geklopft bist,
das du das Verhängnis leicht übersiehst, wenn es akut wird.
Du kannst die Bedenken, die hier geäußert und belegt wurden akzeptieren
oder ignorieren. Ist deine Entscheidung, aber du trägst dann die
Konsequenzen, wenn es dann vielleicht noch schlimmer kommt.
Kire L. schrieb:> Ich kann nichts zu den Bedingungen dort sagen, aber anscheinend> wird bei> Autoliv massiv nach Osteuropa verlagert. Stellt sich also die Frage wie> lange die Stellen in Deutschland noch existieren.>> http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/dachau-...
Das ist überall so, die IGM-Jobs sind dem Kapital ein Dorn im Auge und
da wird dann gleich in den Osten wegverlagert. Da habens die Gesellen in
den Industriebetrieben, die heute schon für 12 Euro pro Stunde arbeiten
und Ingenieure, die für 18 bis 20 Euro pro Stunden brutto ihrem Tun
nachgehen besser, da lohnt sich Verlagerungsaufwand nicht.
Die Löhne müssen endlich runter und weg von IGM, damit die Jobs hier
bleiben dürfen. Ansonsten kann man Deutschland bald beerdigen.
Einheitslohn schrieb:> Kire L. schrieb:>> Ich kann nichts zu den Bedingungen dort sagen, aber anscheinend>> wird bei>> Autoliv massiv nach Osteuropa verlagert. Stellt sich also die Frage wie>> lange die Stellen in Deutschland noch existieren.>>>> http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/dachau-...>> Das ist überall so, die IGM-Jobs sind dem Kapital ein Dorn im Auge und> da wird dann gleich in den Osten wegverlagert. Da habens die Gesellen in> den Industriebetrieben, die heute schon für 12 Euro pro Stunde arbeiten> und Ingenieure, die für 18 bis 20 Euro pro Stunden brutto ihrem Tun> nachgehen besser, da lohnt sich Verlagerungsaufwand nicht.> Die Löhne müssen endlich runter und weg von IGM, damit die Jobs hier> bleiben dürfen. Ansonsten kann man Deutschland bald beerdigen.
Die IGM bezahlt nicht zu viel, sondern genau richtig. Machen die meisten
Unternehmen und Konzerne, die nach IGM bezahlen etwa Verluste? Was du
vorschlägst macht die Vorstände einfach reicher. Besser ist es, den
Mittelstand zu entlasten, damit sie vielleicht auch mal mithalten können
mit den Tarifverträgen der IG Metall. Und die einzige Partei, die das
machen will sind die Linken.
Cha-woma M. schrieb:> oder tritt aus den> Tarifverbund der AG-Verbände aus.
Wer dann glaubt als Arbeitgeber dadurch besser da zu stehen
wird nur fest stellen, dass er dann allein da steht.
Was ich hier so lese ist ja mal wieder Schwarzmalerei vom feinsten. Ja
Autoliv ist ein Tier 1 Zulieferer mit etwa 300 Ingenieuren in Dachau und
die restlichen Beschäftigten dort sind in der Airbagproduktion. Weltweit
hat die Firma über 60.000 Mitarbeiter. Die Bedingungen dort sind für
Mitarbeiter sehr gut. Es gibt eine Kantine, BAV, IGM Tarif mit 40h Woche
etc. Die Verkehrsanbindung ist nach München sehr gut, wenn man es mal
mit dem Frankfurter Ring vergleicht. Der Bewerbungsprozess läuft
ebenfalls vorbildlich ab. Meist gibt es ein erstes Telefoninterview und
danach lediglich ein Vorstellungsgespräch vor Ort. Keine 0815 Fragen aus
dem Standardkatalog. Es wurde viel aus technischer Sicht gefragt und
eher weniger diese typischen „Was sind Ihre Stärken“ oder „Wie gehen Sie
mit Kritik um“ Fragen. Das Gehalt ist trotz IGM Tarif verhandelbar, da
es eine außertarifliche Zulage gibt die dann die Lücke vom Tarif bis zum
gewünschten Gehalt aufstockt. 70.000 € Jahresbrutto sind mit 3 Jahren
Berufserfahrung möglich. Man nimmt jede Tariferhöhung mit und bereits
nach 3 Monaten gibt es die erste Leistungsbeurteilung.
Bernd schrieb:> Was ich hier so lese ist ja mal wieder Schwarzmalerei vom feinsten. Ja> Autoliv ist ein Tier 1 Zulieferer mit etwa 300 Ingenieuren in Dachau und> die restlichen Beschäftigten dort sind in der Airbagproduktion. Weltweit> hat die Firma über 60.000 Mitarbeiter. Die Bedingungen dort sind für> Mitarbeiter sehr gut. [...]
Was wurde der Belegschaft zu den Stellenstreichungen und zu der
Ungewissheit den Standort Dachau betreffend gesagt?
Markus Swo. schrieb:> ziemlich gute Kununu-Bewertung.
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Inzwischen sollte bekannt sein, daß Kununu alles kritische weglöscht
und seit sie mit Xing zusammenarbeiten, nichts anderes sind als eine
AG-Bewerbungsplattform, auf der vor allem die AG selber schreiben !
Praktikanten werden angehalten, eine Bewertung ihres AG vorzunehmen
und wie die ausfällt ist sicher klar ;-)
Man muss Kununu also lesen wie eine Zeugnis und wenn da nicht eine
absolute EINS zu lesen ist, dann ist das schon mal sehr negativ
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Markus Swo. schrieb:> Was wurde der Belegschaft zu den Stellenstreichungen und zu der> Ungewissheit den Standort Dachau betreffend gesagt?
Der Standort Dachau bleibt sicher. Die Airbagproduktion soll abgebaut
und verlagert werden. Dafür soll sich Dachau zum Entwicklungsstandort
entwickeln und mehr und mehr Ingenieure dort ansiedeln.
g33 schrieb:> Wie meinst du das mit IGM und 40 h?> Kann man nicht ganz normal 35h arbeiten? Ist Teilzeit möglich?
Das Gehalt basiert auf dem IGM Tarif, allerdings gibt es keine 35h Woche
sondern eben 40h. Ob Teilzeit möglich ist weiß ich nicht.
Bernd schrieb:> Der Standort Dachau bleibt sicher. Die Airbagproduktion soll abgebaut> und verlagert werden. Dafür soll sich Dachau zum Entwicklungsstandort> entwickeln und mehr und mehr Ingenieure dort ansiedeln.
Mehr Ingenieure?
Wohl Leute vom Westbalkan also:
Bosnien, Serbien, Kosovo, Mazedonien und Bulgarien.
Cha-woma M. schrieb:> Mehr Ingenieure?> Wohl Leute vom Westbalkan also:> Bosnien, Serbien, Kosovo, Mazedonien und Bulgarien.
Und woher kommt diese Behauptung? Sobald irgendwo Stellen aufgebaut
werden heißt es wieder die neuen Kollegen kommen aus dem Ostblock oder
Indien. Das ist doch Schwachsinn, aber ich bin es von dem Forum hier
aber nicht anders gewohnt. Zulieferer sind immer Sklaventreiber, jeder
der unter 65.000 € verdient ist ein „Versager“ und nur OEMs sind die
wahren Arbeitgeber.
Bernd schrieb:> Cha-woma M. schrieb:>> Mehr Ingenieure?>> Wohl Leute vom Westbalkan also:>> Bosnien, Serbien, Kosovo, Mazedonien und Bulgarien.>> Und woher kommt diese Behauptung?
Spar dir die Diskussion. Vom Cha-woma ist doch noch nie mehr als
irgendwelche erfundenen Behauptungen gekommen. Und auf Nachhaken hat er
auch noch nie reagiert. "Informations"-fluss in nur eine Richtung,
Diskussion nicht möglich.
Sozusagen der Kurt Bindl des A&B.
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