Hallo, dies ist mein erstes Posting... Als Experimentiernetzteil vorwiegend zur Röhrenheizung habe ich mir obiges Neztteil gebaut. Nun ist mir dieser Spannungsimpuls beim Abschalten aufgefallen. Beide Bilder: Hor 2V/Div , Bild "Ein/Aus" Ver 200ms, Bild "Zoom" Ver 200us. Wie kann ich diesen unterdrücken? Röhrenheizfäden kommen mit der Überspannung ja noch gut zurecht, aber empfindliche Halbleiter... Vielen Dank schonmal :-) LG Mike
Warum hast du denn auf der Ausgangsseite des LT1085 390µF und dann noch am Regeleingang zusätzlich 100µF? Das Datenblatt empfiehlt eher 10-22µF Tantal (oder Keramik) Der 7805 sollte auch keine 100µF am Ausgang haben sondern 100nF! Bei derart großen Kondensatoren würde ich außerdem auf jeden Fall eine Rückwärtsdiode spendieren... Ob das nun die Spannungsspitzen verursacht kann ich dir nicht sagen
m. keller schrieb: > Das Datenblatt empfiehlt eher 10-22µF > Tantal (oder Keramik) Hätte man das Datenblatt richtig gelesen, wäre diese Stelle aufgefallen: >Output capaci- >tance can be increased without limit and larger values of >output capacitance further improve stability and transient >response of the LT1083 regulators.
Könnte auch ein Messfehler sein: sind die Spannungsspitzen evtl. auch auf der 0-Linie zu sehen, wenn Du die Messpitze an den GND-Ausgang vom Netzteil anschließt? Wenn's kein Messfehler ist, hilft vielleicht ein zusätzlicher, keramischer Kondensator von einigen Mikrofarad hinter dem Gleichrichter. Oder die Entstörung des Netzschalters. Wie sieht der Aufbau aus - ist vielleicht die Masseführung suboptimal ausgeführt?
Hallo Thomas und an Alle, tatsächlich messe ich diese Spannungsspitzen auch, wenn ich die Masseklemme und den Tastkopf aus Signal-GND klemme. Außerdem werde ich den Netzschalter entstören und einen Keramischen Kondensator hinter dem Gleichrichter testen. Wie kann ich einen solchen Messfehler verhindern? Das Oszi ist ein Owon XDS3102A, verwendet wurde der org. Tastkopf. Danke ;-)
Hi, ja, die Rückwärtsdiode rüste ich nach...kann nicht schaden...
Ähm, ich nochmal, mit der Preisfrage: wie entstöre ich den Netzschalter? Nochmals vielen Dank für eure Hilfe :-) mfg Mike
Mike schrieb: > mit der Preisfrage: wie entstöre ich den Netzschalter? Du kannst einen Snubber über ihn legen, bestehend aus R und C in Reihe. Werte können so bei 50 - 500 Ohm für den Widerstand und 1nF - 100nF für C liegen. Das hat allerdings den Nachteil, das die Schaltung immer ein wenig Strom zieht. Der Snubber ist also ein Kompromiss zwischen Leerlaufstrom und Entstörung. Macht man R klein und C gross, entstörts am meisten, braucht aber auch am meisten Strom. Perfekt wäre ein 'snubberless' Triac mit Nulldurchgangszündung, der aber gegenüber einem einfachen Schalter einige Bauteile mehr braucht.
Mike schrieb: > Wie kann ich einen solchen Messfehler verhindern? Dürfte schwierig sein - beim Schalten von Induktivitäten am Netz gibt es halt Störungen, die sowas verursachen. Einfacher, als die Verhinderung ist es, sich ein gesundes Mistrauen anzueignen gegenüber dem, was man auf dem Oszilloskop-Bildschirm sieht, ganz unabhängig von Preis und Qualität des Messequipments. Ich würde nicht zuviel Elan in das Abstellen von Phantom-Störungen stecken. Der extra Keramik-Kondensator kann natürlich nicht schaden und ist billig, und wenn die Masse-Führung stimmt, kann man wohl davon ausgehen, daß von den Schaltknacksen tatsächlich nicht allzuviel am Netzteil-Ausgang ankommt.
Hallo, die Spannungsspitze entsteht als Kontaktfunken beim Abschalten der Induktivität des Transformators. Hierbei entstehen bis 2kV Überspannung die kapazitiv (kleine Energie) auf die Sekundärseite überkoppeln. Für empfindliche Halbleiter besteht in der Regel keine Gefahr. Allerdings können die Störungen Fehlfunktionen (Prozessor hängt sich auf) verursachen. Ich würde auf jeden Fall 100nF Kondensatoren vor und nach dem Spannungsregler einbauen um die Schaltung abzuhärten. Die Störung läßt sich vermindern indem ein RC-Entstörglied (X2-Kondensator + Widerstand) oder ein passender Varistor parallel zur Primärseite des Transformators geschaltet wird. Gruß Anja
Hallo @Alle, danke an euch Alle! Ich glaub jetzt hab ich die Sachlage verstanden. Höchstwahrscheinlich ist es eine Kombination aus (Ab-)Schaltknacks und Messfehler. Ich wird mit dem Snubber und den 100n experimentieren. Lg Mike
Anja schrieb: > Allerdings können die Störungen Fehlfunktionen (Prozessor hängt sich > auf) verursachen. Was nicht wirklich ein Problem ist, da er ja gerade abgeschaltet wird. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Was nicht wirklich ein Problem ist, da er ja gerade abgeschaltet wird. Naja - bis zum entgültigen "Abschalten" durch das Zusammenbrechen der Versorgungsspannung hat der Amok-laufende Controller allerdings dann noch Millisekunden = eine kleine Ewigkeit Zeit, um allen möglichen Unsinn anzustellen, wie z.B. seinen Flash- oder gar Programmspeicher umzuprogrammieren...
Thomas E. schrieb: > um allen möglichen > Unsinn anzustellen, wie z.B. seinen Flash- oder gar Programmspeicher > umzuprogrammieren... Deswegen gibt es hier öfter mal so einen Thread: "Programm läuft nur wenn es ganz frisch programmiert ist" MfG Klaus
Anja schrieb: > Die Störung läßt sich vermindern indem ein RC-Entstörglied > (X2-Kondensator + Widerstand) oder ein passender Varistor parallel zur > Primärseite des Transformators geschaltet wird. Zustimmung. Ein ausreichend spannungsfester, brandsicherer X2-Entstörkondensator PARALLEL zum Trafo wandelt eine böse induktive Abschaltspitze in eine Schwingung. Ein Snubber dagegen verhindert bloß größere Funken über dem Kontakt. Das ist aber erst die halbe Geschichte. Der folgende Linearregler sollte natürlich auch lt.Datenblatt verschaltet sein. Ein zu großer Elko am Ausgang ist da keine Hilfe.
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