Hallo, habe hier eine Druckfeder aus Stahl mit blauschwarzer Oberfläche, Drahtstärke = 1mm, Außendurchmesse = 22mm, Länge entspannt = 71 mm, Länge vollkomprimiert = 10mm. Die könnte ich gut für ein Bastelprojekt gebrauchen, wenn sie etwas länger wäre. Kann man die Feder so bearbeiten/biegen, dass sie anschließend länger als 90mm ist und nach voller Kompression auch bleibt? Gibt es da irgendwelche Tricks?
Ja, an den Enden packen und SCHRITTWEISE in kleinen Schritten immer länger ziehen, bis Du die gewünschte Länge hast. Gruss Chregu Nachtrag: Wenn sie schon zu wenige Windungen hat, wird sie vielleicht wieder kürzer. So wie Du beschreibst, muss sie etwa 10 Wdg. haben. Sollte gehen!
Hallo, wenn der Draht gehärtet ist, funktioniert das leider nicht. Ob der Draht gehärtet ist, kannst Du mit einer Feile prüfen. Wenn da Späne abfallen, ist der Draht weich. Und auch wenn es Dir gelingt eine harte Feder zu strecken, bricht der Draht innerhalb kürzester Zeit, wenn Du die Feder bis zur Blocklänge belastest. Probiere es doch mal hier: https://www.federnshop.com/de/ Mich würde sehr wundern, wenn die keine fertige Feder für Dich haben. Vielleicht liefern die auch an Endverbraucher. Du kannst denen ja sagen, dass Du den Tipp von einem ehemaligen Konstrukteur von Röperwerk hast. Der Konstrukteur bin ich :-) MfG. Zeinerling
Werner F. schrieb: > Hallo, > wenn der Draht gehärtet ist, funktioniert das leider nicht. > Ob der Draht gehärtet ist, kannst Du mit einer Feile prüfen. Wenn da > Späne abfallen, ist der Draht weich. > Und auch wenn es Dir gelingt eine harte Feder zu strecken, bricht der > Draht innerhalb kürzester Zeit, wenn Du die Feder bis zur Blocklänge > belastest. Was für ein völliger Unsinn. Federn werden nur aus Federstahldraht gewickelt, der natürlich immer wärmebehandelt ist. Eine Feder aus weichem, ungehärteten Draht würde nicht nennenswert Federn und wäre unbrauchbar. Eine Feder geringfügig strecken ist kein Problem. > Du kannst denen ja sagen, dass Du den Tipp von einem ehemaligen > Konstrukteur von Röperwerk hast. Der Konstrukteur bin ich :-) > > MfG. Zeinerling Den Namen merke ich mir, muss man ja offensichtlich vermeiden bei der Inkompetenz in der Konstruktion.
Dac schrieb: > entspannt = 71 mm > anschließend länger als 90mm ist Etwas ziehen geht meist, im Notfall 2 Federn nehmen und auf gewünschte Länge kürzen?
ewrtzujki schrieb: > Den Namen merke ich mir, muss man ja offensichtlich vermeiden bei der > Inkompetenz in der Konstruktion. Vielleicht verwechselt der User nur Zug- und Druckfeder. Dehnen (verlängern) geht immer, stauchen (verkürzen) dagegen kaum.
ewrtzujki schrieb: > Was für ein völliger Unsinn. Dann lerne erst einmal Maschinenbau. Benutze vorher Deinen nicht vorhandenen maschinenbautechnischen Sachverstand, bevor Du Dich mit mir deswegen anlegst. Immerhinmache ich das schon seit 1970. Natürlich ist der Draht hart. Immerhin ca. 55 HRc. Wenn er noch härter wäre, würde er sofort brechen. Wenn er weich ist, wurde er sich nicht mehr zurückformen. Die Mixtur zwischen hart/weich ist meist ein Betriebsgeheimnis der Federnhersteller. Wenn man eine Feder auseinander zieht und anschließend auf Block belastet, wird ja die Kraft größer aufgrund der Federrate, die sich ja nicht ändert. MfG. Zeinerling
Werner F. schrieb: > Dann lerne erst einmal Maschinenbau. > Benutze vorher Deinen nicht vorhandenen maschinenbautechnischen > Sachverstand, bevor Du Dich mit mir deswegen anlegst. Ich bin gelernter Werkzeugmechaniker und habe Maschinenbau studiert. > Immerhinmache ich das schon seit 1970. 46 Jahre lang falsch gemacht, sieht man oft genug. > Natürlich ist der Draht hart. Immerhin ca. 55 HRc. Wenn er noch härter > wäre, würde er sofort brechen. Wenn er weich ist, wurde er sich nicht > mehr zurückformen. Du widersprichst damit deiner eigenen Aussage von oben, in der du den Threadersteller aufforderst die Feder mit einer Feile auf harten oder weichen Draht zu prüfen. Federstahldraht lässt sich übrigens Feilen, leidlich und die Feile wird zügig stumpf, aber es funktioniert. Welchen Sinn soll die Prüfung mit der Feile nun haben, wenn der Draht nach deiner Aussage hart ist? > Die Mixtur zwischen hart/weich ist meist ein > Betriebsgeheimnis der Federnhersteller. Kein so Großes, ich habe schon viele Federn selbst hergestellt. http://www.zeinerling.de Wahnsinn. Sowas sieht man heute nur noch als gut gemachte Satiereseite. Da weiß man woran man ist. Ergänzung zum Thema: Die Fertigungsreihenfolge bei Federn ist wie folgt: - Draht ziehen - Wärmebehandlung - Feder wickeln D.h. die Umformung zur Feder geschieht NACH der Wärmebehandlung. Die plastische Formbarkeit des Federstahldrahts ist ziemlich hoch. Federstahldraht nimmt mehrfache plastische Verformungen schnell übel, aber eine leichte Streckung einer Feder ist trivial und problemlos.
ewrtzujki schrieb: > aber eine leichte Streckung einer Feder ist trivial und problemlos. Wobei der Federstahl nicht gedehnt wird, wie man fälschlicherweise annehmen könnte, sondern er wird auf Torsion belastet und verformt. Bin kein Maschinenbauer, sondern komme aus der Elektrosparte. Auf einer Drehbank hab ich aber auch schon Federn gewickelt. Interessant ist die Methode wie die Federhersteller das machen. Die schieben den Draht auf eine gehärtete Form, die den Draht dann in die Kreisform zwingt. Kann man sich auf Youtube vermutlich noch anschauen.
Dac schrieb: > Kann man die Feder so bearbeiten/biegen, dass sie anschließend länger > als 90mm ist und nach voller Kompression auch bleibt? Gibt es da > irgendwelche Tricks? ja. glühen, biegen, härten, anlassen. In genau dieser reihenfolge!
Schreiber schrieb: > ja. glühen, biegen, härten, anlassen. > In genau dieser reihenfolge! Das könnte man ja vielleicht mit einer 12V-Autobatterie bewerkstelligen (an beiden Enden anschließen). Dann die noch glühende Feder im Ölbad kühlen und später im Backofen anlassen.
Schreiber schrieb: > ... > ja. glühen, biegen, härten, anlassen. > In genau dieser reihenfolge! Da fehlt noch was: abbrechen! Federn werden aus Federstahldraht kalt gewickelt. Zumindest kenn ich das nur so und habe das auf der Drehbank auch schon gemacht. Der "Trick" besteht hauptsächlich darin, abzuschätzen, wie weit sie sich wieder aufweitet, wenn die Wickelspannung weg ist. Old-Papa
Könnte man nicht einfach mit unterlegscheiben die Länge der Feder beeinflussen ?
Theoretiker schrieb: > Könnte man nicht Kann man nicht, weil man die 10mm vollkomprimiert nach 4 Jahren immer noch braucht. Leichenfledderer!
Dac schrieb: > Kann man die Feder so bearbeiten/biegen, dass sie anschließend länger > als 90mm ist und nach voller Kompression auch bleibt? Gibt es da > irgendwelche Tricks? Eigentlich biegst Du die Feder nicht, sondern Du streckst sie. Genau genommen mußt Du sie "überstrecken", damit sie nach dem Streckvorgang auf mehr als 90mm "zusammenschnurrt". Grundsätzlich ist es kein Problem, Schraubenfedern umzuformen, und den "Unkenrufen", daß dadurch ihr Zeitstandverhalten erheblich verschlechtert werden würde, darf man eher keinen Glauben schenken. Beim Überstrecken solltest Du Dir aber den Betrag ansehen, den Du brauchst, damit die Feder auf > 90mm zusammenschnurrt. Und über diesen Betrag solltest Du die Feder im Einsatz nicht zusammendrücken. Beim Strecken mußt Du nur beachten, daß der Federdraht an beiden Enden mit seiner letzten Windung an der vorhergehenden Windung anliegt und auch nach dem Strecken anliegen sollte. Am besten fixierst Du die beiden Drahtenden vor der Streckung an diesen beiden Punkten und danach die jeweils letzte Windung auf einer Unterlegscheibe mit Draht so, daß sie festsitzen. Anschließend kannst Du jeweils "hinter" den Löchern der Unterlegscheiben am besten verschiebbare Holzscheiben (mit D deutlich < 20mm) positionieren, in deren mittigen Löchern die Spannschnüre gekontert sind. Strecken mußt Du linear! - Verschiebbare Holzscheiben aus 2 Gründen: a) Holz gleitet auf den Fixierungsdrähten nicht b) Du brauchst die Möglichkeit, den Kraftangriff der Spannkraft so "verlagern" zu können, daß Du die beiden Enden der Feder parallel und senkrecht zur Strecklinie führen kannst. - Schnüre deshalb, weil sich die Feder beim Strecken verdrehen wird. Wenn Du keine Schnüre beim Strecken verwendest, wird sich ihr D verkleinern. An sich hast Du beim D von 22mm und bei Drahtstärke von 1mm damit ganz gute Chancen, das so hinbekommen zu können, daß die Feder nicht zum Ausknicken tendiert.
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