Forum: Offtopic Energiewende / KZV


von D. I. (Gast)


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Derzeit geistert ja das "Konzept Zivile Verteidigung" in der 
Berichterstattung umher und scheint die Leute etwas Kirre zu machen. 
Terror und Naturkatastrophen wirds weiterhin geben aber am Ende doch nur 
punktuell einwirken, ich glaube nicht, dass sowas nationsweit Probleme 
verursacht.
Ein anderer Punkt über den ich allerdings gestolpert bin ist hier in 
diesem Artikel beschrieben:

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-konzeption-zivile-verteidigung-oder-haltet-den-dieb/

Das halte ich erstmal durchaus für plausibel, allerdings kann ich das 
aufgrund meines mangelnden Wissens in der Energietechnik nicht 
untermauern. Daher die Frage an die Experten hier: Steht in dem Artikel 
grober Unfug den man mangels Fachkenntnis nicht als solchen auf den 
ersten Blick erkennt? (zum Beispiel bzgl. Stromnetzkapazitäten und den 
Phasenschiebern an Landesgrenzen?)

Ich bitte darum das Politikum über Sinn / Unsinn der Energiewende und 
des Konzepts im Sinne der Forenregeln außen vor zu lassen.

von Cyblord -. (cyblord)


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D. I. schrieb:
> 
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-konzeption-zivile-verteidigung-oder-haltet-den-dieb/
>
> Das halte ich erstmal durchaus für plausibel,

Wer solche Seiten ernst nimmt und die darin enthaltene gequirlte Kacke 
auch noch für "plausibel" hält, dem ist nicht mehr zu helfen.
Mir reicht ein Blick auf die URL und ich weiß alles über die Seite.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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D. I. schrieb:
> in diesem Artikel beschrieben:
> 
http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-konzeption-zivile-verteidigung-oder-haltet-den-dieb/
Das sind ja schon Spassvögel dort... ;-)

Zitat:
1
Der riesenhafte Zubau an Windrädern – jetzt  27.000 Stück – bringt speziell
2
in den Wintermonaten ebenso riesenhafte Leistungsspitzen, die das Stromnetz
3
nicht mehr verkraften kann.  Nicht einmal der hundertste Teil der für deren
4
Ausgleich nötigen Pumpspeicher existiert – und kann auch nicht für noch so
5
viel Geld gebaut werden.
"Zu viel" Energie ist kein Problem. Die Windkrafträder können einfach 
abgestellt werden (irgendwie scheint dann logischerweise jedem klar zu 
sein, dass der Strom, der produziert und verkauft "hätte werden können" 
auch real bezahlt werden muss, aber das ist ein anderes, sehr perverses 
Thema aus der Grauzone dieser pseudogrünen Gewinnmaschinerie!).

Aber es ist schon so: wir sind einfach zu verwöhnt von unserem sehr 
stabilen Stromnetz. Brasilianer und andere Südamerikaner leben damit, 
dass einmal täglich der Strom wegklappt. Und das beeindruckendste war 
der Flughafen in Rio: Stromausfall! Alle Terminals sind dunkel und die 
Bänder stehen still. Da wird dann trotzdem irgendwie weitergewurstelt 
und nach einer viertel Stunde erwacht das ganze Ding wieder zum Leben. 
Wenn das in Frankfurt oder München passieren würde, dann stünden dort 3 
Tage später noch Koffer herum...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Wer solche Seiten ernst nimmt und die darin enthaltene gequirlte Kacke
> auch noch für "plausibel" hält, dem ist nicht mehr zu helfen.
> Mir reicht ein Blick auf die URL und ich weiß alles über die Seite.

Das sehe ich ähnlich.

Aussagen wie diese:

"Es ist absehbar, dass der unautorisierte Zugang zu der EDV von 
Unternehmen, Dienstleistern, Behörden und anderen Nutzern von 
schutzwürdigen Computerprozessen bald durch die  verschiedenen 
Abwehrmaßnahmen ein Ende haben wird."

zeigen, dass der Autor offenbar wenig Ahnung von dem hat, was er da 
schreibt. Solche Aussagen entlocken jemandem, der etwas tiefer in dieser 
Problematik steckt, eher ein Schmunzeln.

Bei aller berechtigten Kritik an der Energiewende - insbesondere zur 
Herstellung der Grundlastfähigkeit/fehlende Speicher (darüber wurde hier 
ja schon oft diskutiert) - hat die verteilte Energieerzeugung gegenüber 
wenigen großen Standorten den Vorteil, dass sie prinzipiell erstmal 
deutlich schwieriger so angreifbar ist, dass es nennenswerte Probleme 
gibt.

Darüberhinaus sorgt sie dafür, dass Monopole aufgebrochen werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Propaganda wie sie im Internet steht!

Namaste

von D. I. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Die Windkrafträder können einfach
> abgestellt werden

Das ist natürlich einleuchtend.

Lothar M. schrieb:
> Aber es ist schon so: wir sind einfach zu verwöhnt von unserem sehr
> stabilen Stromnetz. Brasilianer und andere Südamerikaner leben damit,
> dass einmal täglich der Strom wegklappt. Und das beeindruckendste war
> der Flughafen in Rio: Stromausfall! Alle Terminals sind dunkel und die
> Bänder stehen still. Da wird dann trotzdem irgendwie weitergewurstelt
> und nach einer viertel Stunde erwacht das ganze Ding wieder zum Leben.
> Wenn das in Frankfurt oder München passieren würde, dann stünden dort 3
> Tage später noch Koffer herum...

Improvisation ist ja auch nur in Notsituationen vonnöten.

Na gut, soweit so klar dann, danke dir.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Das dürfte größtenteils Propaganda sein. Was den EVUs nicht schmeckt ist 
daß die regenerativen Erzeuger bevorzugt eingespeist werden. Würden sich 
die EVUs darauf einstellen dann würden sowas wie Gaskraftwerke gebaut. 
Die können schnell ans Netz und die Senken abfedern. Allerdings macht 
man mit Kohle mehr Kohle ;-)

von Vn N. (wefwef_s)


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von Georg W. (gaestle)


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Michael X. schrieb:
> Würden sich
> die EVUs darauf einstellen dann würden sowas wie Gaskraftwerke gebaut.

Weshalb sollen sie Gaskraftwerke für den Fall finanzieren und bereit 
halten dass andere Unternehmer gerade nicht liefern wollen? So lange 
Wind- und Solarenergie zum festgesetzten Preis abgenommen werden muss 
wann immer sie anfällt gibt es keine wirklichen Anreize in sinnvolle 
Speichertechnologie zu investieren.

Chris D. schrieb:
> hat die verteilte Energieerzeugung gegenüber
> wenigen großen Standorten den Vorteil, dass sie prinzipiell erstmal
> deutlich schwieriger so angreifbar ist, dass es nennenswerte Probleme
> gibt.

Ein Angriff auf die Verteilung wäre zielführender. Dort gibt es nur 
unzureichende Redundanzen und der Ersatz eines zerstörten Transformators 
in einem Umspannwerk dauert Wochen. Ohne von außen vorgegebene 
Netzfrequenz schalten sich die kleinen regenerativen Erzeuger ab. Ein 
Inselbetrieb ist nicht vorgesehen, die eigene Solaranlage auf dem Dach 
ist dann auch nutzlos. Wir hatten zwischen den Jahren einen kurzen 
Stromausfall (ein Problem mit der computerisierten Leittechnik). In der 
Folge kam es zu einem Brand in einer Schaltanlage, einer nicht mehr 
kontrollierbaren Biogasanlage und es zeigte sich dass die 
Notstromversorgung im Altersheim nicht funktionierte. Dadurch kam es zu 
einem weiteren Stromausfall, der 4 Stunden andauerte. Bereits das 
brachte die Feuerwehr an den Rand ihrer Kapazität. Falls ein Virus a la 
Stuxnet überregional zuschlägt und physische Schäden verursacht ist der 
Strom schnell über Tage weg. Ob dann noch die öffentliche Ordnung 
aufrecht erhalten bleibt wenn es z.B. in Berlin geschieht?

Da war doch auch mal die Geschichte mit den zusammengebrochenen Masten, 
ich weiß nicht mehr wo genau.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Gefährdung der gesamten Infrastruktur wächst, das stimmt schon, und 
nicht nur was den Strom angeht. Komplexere dezentrale Stromversorgung 
ist dabei natürlich ein Thema - aber nicht mit ausschliesslich negativen 
Folgen. Zentrale Grosskraftwerke sind nicht per se sicherer als 
dezentrale Vernetzung, haben aber eine entsprechend grosse Folgewirkung.

von Cyblord -. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> "Zu viel" Energie ist kein Problem. Die Windkrafträder können einfach
> abgestellt werden (irgendwie scheint dann logischerweise jedem klar zu
> sein, dass der Strom, der produziert und verkauft "hätte werden können"
> auch real bezahlt werden muss, aber das ist ein anderes, sehr perverses
> Thema aus der Grauzone dieser pseudogrünen Gewinnmaschinerie!).

https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article170189224/Strompreis-Kollaps-durch-Herwart-offenbart-Wahnsinn-der-Energiewende.html

Warum stellt man die Windräder nicht einfach ab, so wie du es 
vorschlägst?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da steht doch Welt->Wirtschaft. Darunter verstehen die Abschaltung 
gleich kein Geld kommt rein gleich kaputt. Das ist BWL-Denke.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

„Sie nehmen unseren überschüssigen Strom gern ab und fahren gleichzeitig 
ihre eigenen Kraftwerke runter“, sagt Branchenexperte Struck. Vor allem 
in Ländern wie der Schweiz und Österreich funktioniert diese Methode 
prächtig. Betreiber von sogenannten Pumpspeicherbecken im Hochgebirge 
füllen mit dem deutschen Umsonst-Strom ihre Stauseen.

Tja - und ich dachte, genau darum geht es - wenn zu viel Strom da ist -> 
Kraftwerke runter fahren und Pumpspeicherwerke 'laden'.
Komisch, daß 'die Ausländer' Das können - zumindest das Runterfahren der 
Kraftwerke sollten 'die Deutschen' hinbekommen können - aber Die zahlen 
lieber Geld dafür, daß Sie Ihre auf hochtouren laufenden Kraftwerke 
weiter rennen lassen können und beschweren sich noch darüber.
Und ganz nebenbei wird auf die 'Blaudachritter' geschimpft 
(Klein-PV-Anlagen Betreiber).
Daß z.B. dutzende NICHT ANGESCHLOSSENER Windkraftanlagen in der Nordsee 
eines unserer Stromlieferanten mit Diesel am Leben gehalten werden, da 
Diese eben noch nicht angeschlossen werden können (Leitungen fehlen) und 
diesen Besitzern der theoretisch erzeugte Strom TROTZDEM vergütet wird, 
davon schreibt Keiner - irgendwie liest sich der Artikel schwer nach 
Strom-Lobby.

'Wir armen Strom-Großkonzerne müssen unseren Strom sogar bezahlen, weil 
zu viel da ist' - ganz nebenbei werden 37€ pro MEGAWATTSTUNDE als 
Normalpreis genannt.
Komisch, mich kostet die MEGAWATTSTUNDE deutlich mehr (ca. das 8-fache)
Wenn ich die Zeit finde, werde ich für unseren armen Stromkonzerne 
sammeln gehen ... bei dem ganzen rumgeheule hätten Die aber eigentlich 
schon ein paar Mal tot sein müssen, so schlecht, wie's Denen immer geht.

In diesem Sinne (ja, ich habe die rote Schrift gelesen)

MfG

PS: an 16 Tagen des letzten Jahr war der Strompreis mal negativ (der 
Preis, wenn man unbedingt Alles an der Börse vertickern will) - denke, 
da waren 365 Tage in dem gleichen Jahr, wo der Strompreis zumindest 
'Mal' positiv war.

: Bearbeitet durch User
von S. M. (lichtmensch)


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Ach Energiewende Bla Bla. Da hat man wieder einen Weg gefunden uns 
gnadenlos das Geld aus der Tasche zu saugen. Und eigentlich zahlen wir 
nicht für erneuerbare Energie sondern für Leute die sich die Taschen 
vollmachen, Dicke Stromtrassen Kohle und Atom. Vor allem für das liebe 
Atom werden uns sicher noch so mache EEG Umlagen aufgebrummt. Die 
Anfälligkeit des Stromnetzes ist wie ich finde nicht unbedingt höher als 
früher. Ganz im Gegenteil. Früher in dem Dorf meiner Jugend gab es 
Oberlandleitungen zu jedem Haus. Da haben wir öfters Abende im 
Kerzenschein verbracht. Mittlerweile sind die alle verbuddelt und der 
Strom fällt keine 12 Stunden im Jahr aus. Allerdings sind wir heute viel 
abhängiger und empfinden einen Stromausfall gleich als Katastrophe.

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