Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit Oszilloskop-Abgleich


von Matthias W. (matt007)


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Ich habe 2 HM604 und ein HM605. Bei allen diesen Geräten habe ich zum 
Abgleich des Y-Verstärkers einen Signalgenerator an CH1/CH2 
angeschlossen mit 50Ohm-Abschluss. Mit den Trimmern im Gerät 
(XY/Y-Platine) wurde die Rechteckwiedergabe bei 100Hz bzw. 1kHz und 1MHz 
optimiert.

Siehe die ersten 2 Bilder. Die Rechteckwiedergabe ist sichtbar ok. Keine 
Überschwinger, steile Flanken. Bei niedriger und hoher Frequenz.

Bei allen 3 Oszis ist das so.

Nur leider hat die Sache einen Haken. Wenn ich den 50Ohm Abschluss 
entferne und stattdessen einen normalen Tastkopf 10:1 anschließe und 
diesen an den Kalibrator des Oszis (Buchsen unten links) hänge so ist 
mit dem Trimmer am Tastkopf kein brauchbarer LF-Abgleich des 
1kHz-Rechteck möglich. Siehe die nächsten 2 Bilder. Bei allen 3 Oszis 
ist das so.

So geht es also nicht. Wer hat einen zielführenden Vorschlag zur 
Korrektur dieses Mangels? Natürlich soll die Rechteckwiedergabe auch 
weiterhin bei 50Ohm korrekt sein.

von hp-freund (Gast)


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So ein Bild hatte ich auch mal.
Der Tastkopf war defekt.

von Freifunker (Gast)


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In allen Meßbereichen gleiches Bild?

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> So ein Bild hatte ich auch mal.
> Der Tastkopf war defekt.

3 Tastköpfe defekt?

Seltsamerweise gehen die "defekten" am Tek 2467 und am HM 1005. Daran 
liegt es also nicht.

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> 3 Tastköpfe defekt?

Dann wirds interessant...

von Freifunker (Gast)


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Eingangskapazität vom Oszi verstellt

von Frickelfritze (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> So geht es also nicht. Wer hat einen zielführenden Vorschlag zur
> Korrektur dieses Mangels?

Gute Tastköpfe haben ein Abgleich-C im BNC-Anschluss eingebaut.
Das kann man dann benutzen ......

von Helmut S. (helmuts)


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Die Eingänge dieser Oszilloskope sind für den Anschluss von 10:1 Probes 
entwickelt worden. Es sieht so aus, dass du intern überkompensiert hast.
Deshalb schaffst du außen den Abgleich nicht mehr.

Hast du auch passende Probes? Am Oszi steht eine Eingangsskapazität. 
Passt die zu dem Abgleichbereich der Probes?

von Matthias W. (matt007)


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Freifunker schrieb:
> In allen Meßbereichen gleiches Bild?

bei allen Stellungen des Teilers dasselbe. Natürlich wird die Amplitude 
dabei kleiner oder größer. Der Überschwinger ist jedoch derselbe. Fakt 
ist - der Tastkopf ist nicht brauchbar anpassbar mit Hilfe des Trimmers.

Bei beiden Kanälen CH1 und CH2 dasselbe Bild.

von Matthias W. (matt007)


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Frickelfritze schrieb:
> Gute Tastköpfe haben ein Abgleich-C im BNC-Anschluss eingebaut.
> Das kann man dann benutzen ......

Ja. Der Abgleich-C im BNC-Anschluss geht für die hohen Frequenzen. Das 
Problem sind hier erst mal die niedrigen Frequenzen. Dazu ist der 
Trimmer vorne im Tastkopf vorgesehen.

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Bei allen 3 Oszis ist das so.

Bedeutet das Du hast den Kalibrierausgang des einen Oszi mit den Anderen 
geprüft?

von oldeurope O. (Gast)


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Prüfe mal die Eingangskapazität.
Sie soll ja 30pF haben.
VC110 zuweit herausgedreht?

LG
old.

von Matthias W. (matt007)


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Freifunker schrieb:
> Eingangskapazität vom Oszi verstellt

unwahrscheinlich. Es sind ja 3 Geräte. Verstellt wurden die Trimmer auf 
dem XY-Board und auf dem YF-board. Dies muss dann wohl als Ursache 
vermutet werden.

von Matthias W. (matt007)


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Helmut S. schrieb:
> Die Eingänge dieser Oszilloskope sind für den Anschluss von 10:1 Probes
> entwickelt worden. Es sieht so aus, dass du intern überkompensiert hast.
> Deshalb schaffst du außen den Abgleich nicht mehr.

sieht so aus. Nur wie gleicht man dann brauchbar ab. Bisher dachte ich - 
nimm einen Generator mit steilem Anstieg, nimm ein 50-Ohm-Kabel, nimm 
einen 50Ohm-Abschluss, gleiche dann ab. So ist es nun. Offensichtlich 
ist das so nicht zielführend. Wie denn dann?

> Hast du auch passende Probes?

das sind passende probes zu diesem Gerätetyp. Die eine probe habe ich 
seit 1984. Die lief 30 Jahre lang am HM605. Noch immer ist diese ok 
soweit.

> Am Oszi steht eine Eingangsskapazität.

bei den beiden HM604 und HM605 sind das 30pF. Beim HM604-2 wären es 
20pF.

> Passt die zu dem Abgleichbereich der Probes?

Der Abgleichbereich der Probes passte vor dem Abgleich immer zu meinen 
Oszilloskopen - egal welches.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Bedeutet das Du hast den Kalibrierausgang des einen Oszi mit den Anderen
> geprüft?

der Kalibrierausgang des einen wird am Tek2467 ok angezeigt. Daran liegt 
es also nicht. Die eingebauten Kalibriergeneratoren sind ok.

Da jedes Oszi einen eigenen solchen Generator hat habe ich jedesmal den 
eingebauten genommen. Daran liegt es also nicht.

von Matthias W. (matt007)


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OXI T. schrieb:
> Prüfe mal die Eingangskapazität.
> Sie soll ja 30pF haben.
> VC110 zuweit herausgedreht?

Danke für den Hinweis Old !

An dieser Kapazität liegt es nicht. An einem Oszi hatte ich mal gedreht 
es dann aber rasch wieder gelassen weil ich den erforderlichen HZ23 
nicht hatte. Leider fehlt er mir bis heute.

Hameg hat wohl einen 2:1-Teiler verwendet für den Abgleich der 
Eingangsteiler. Darauf habe ich mangels dieses Teilers bisher verzichtet 
und nur den Y-Verstärker eingestellt über 50Ohm. Eben dies war wohl 
keine gute Idee. Die Frage ist - wie macht man es korrekt bei diesen 
Geräten, so daß alles am Ende brauchbar passt.

von hp-freund (Gast)


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Ohne weitere "Abgleich Oszillogramme" bleibt da wohl nur zu versuchen 
die verstellten Regler wieder zurück zu drehen.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> wie macht man

Stecke mal einen 1Meg. in die Buchse und klemme den Generator
zwischen GND und das andere Ende des Widerstandes.

Dann stellst Du 100Hz ein und schreibst den Bildschirm voll aus.
Also 8 Kästchen.
Dann drehst Du die Frequenz hoch. Bei etwa 10KHz sollte der Pegel
bis zu den gepunkteten Linien zwischen den vorletzten
Kästchen gehen.

Bei meinem 605 ist das bei 12,5KHz der Fall, eben mal ausprobiert.

LG
old.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Ohne weitere "Abgleich Oszillogramme" bleibt da wohl nur zu versuchen
> die verstellten Regler wieder zurück zu drehen.

das ist ja wohl kein großes Problem. Hilfreich dabei wäre natürlich wenn 
es eine Abgleichanleitung gäbe mit der man sicher ans Ziel kommt und 
nicht Schiffbruch erleidet.

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Abgleichanleitung

Gibt es die nicht irgendwo?
Für meinen HP hatte ich eine.

von Matthias W. (matt007)


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OXI T. schrieb:
> Stecke mal einen 1Meg. in die Buchse und klemme den Generator
> zwischen GND und das andere Ende des Widerstandes.

habe ich gemacht. 1MOhm Kohleschicht

> Dann stellst Du 100Hz ein und schreibst den Bildschirm voll aus.
> Also 8 Kästchen.

also 100Hz,8cm.

> Dann drehst Du die Frequenz hoch. Bei etwa 10KHz sollte der Pegel
> bis zu den gepunkteten Linien zwischen den vorletzten
> Kästchen gehen.

beim älteren HM604 wird bei 15kHz die punktierte 90%-Linie erreicht.

> Bei meinem 605 ist das bei 12,5KHz der Fall, eben mal ausprobiert.

das klingt nicht so weit weg von den 15kHz.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Gibt es die nicht irgendwo?
> Für meinen HP hatte ich eine.

leider kenne ich keine. Von Hameg habe ich dazu nichts bekommen. Ich 
hatte mir daher selbst auf Basis einer anderen Anleitung von Hameg zu 
einem anderen Gerät eine Anleitung gebastelt. Wie man sieht gibt es da 
noch Mängel.

Offenbar geht der Abgleich so nicht. Man braucht wohl zwingend den 
2:1-Teiler HZ23 den Hameg dazu empfahl. Den kann man auch selbst bauen 
wie Frau Ludewig damals meinte.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias W. schrieb:
>> Für meinen HP hatte ich eine.

Ja. HP und Tektronix sind in dieser Hinsicht klar besser. Da gibt es 
ausführliche Schaltungsbeschreibungen, gut lesbare - oft ausklappbare 
Pläne, Fehlersuchhinweise, Abgleichvorschriften mit Hinweisen auf 
benötigte Gerätschaften. So tut man sich wesentlich leichter.

Offenbar meinte Hameg solche Unterlagen nicht erstellen zu wollen? Oder 
man wollte sie nicht herausgeben. Zu manchen wenigen Geräten aus 
Chemnitz scheint es etwas zu geben. Ein Versehen daß man so etwas im 
Netz finden kann?

Natürlich kann man versuchen anhand Unterlagen anderer Hersteller sich 
einen Weg zu erarbeiten. Die Philosophie könnte ähnlich sein.

von hp-freund (Gast)


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Für das HM605 gibt es eine Art Kurzanleitung im unteren Teil von:

http://elektrotanya.com/hameg_hm-605_oscilloscope_deutsch_im.pdf/download.html

von hp-freund (Gast)


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Auf Seite 50 stehen an den Reglern die einzustellenden Werte.
Wie z.B.: Square Wave response: Adjust for flat top

Klingt doch schon Mal gut...

von 1N 4. (1n4148)


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> Offenbar geht der Abgleich so nicht. Man braucht wohl zwingend den
> 2:1-Teiler HZ23 den Hameg dazu empfahl. Den kann man auch selbst bauen
> wie Frau Ludewig damals meinte.

Dass man den Eingangsteiler nicht gegen 50Ohm abgleicht sollte doch 
eigentlich selbstverständlich sein.

von Alexander S. (alesi)


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Matthias W. schrieb:
> leider kenne ich keine. Von Hameg habe ich dazu nichts bekommen. Ich
> hatte mir daher selbst auf Basis einer anderen Anleitung von Hameg zu
> einem anderen Gerät eine Anleitung gebastelt. Wie man sieht gibt es da
> noch Mängel.
>
> Offenbar geht der Abgleich so nicht. Man braucht wohl zwingend den
> 2:1-Teiler HZ23 den Hameg dazu empfahl. Den kann man auch selbst bauen
> wie Frau Ludewig damals meinte.

Etwas zum Abgleich steht auf S. 30 der Bedienungsanleitung des HM605
unter "Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers". Meinst Du das?

https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM605_deutsch.pdf

Auf S. 49 stehen weitere "Hinweise für die Justage"

von Matthias W. (matt007)


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1N 4. schrieb:
> Dass man den Eingangsteiler nicht gegen 50Ohm abgleicht sollte doch
> eigentlich selbstverständlich sein.

klar. Das ist hier ja auch nicht gemacht worden. Siehe oben. Der 
Y-Verstärker wurde korrigiert - auf dem XY-board und auf dem YF-board.

von Jochen F. (jamesy)


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Man benötigt zwingend den 2:1-Teiler um die Teilerschalter abzugleichen. 
Den kann man auch selbst bauen. Danach benötigt man einen schnellen 
Rechteckgenerator mit einstellbarer Frequenz, um den Vertikalzweig 
abzugleichen. Das ist alles andere als trivial. Es ist hilfreich, an den 
passenden Stellen der Vertikalverstärkers das Signal mit einem 
Doppel-Koaxkabel abzugreifen, wo je 2K Eingangswiderstand und 56 Ohm 
nach Masse dahinter, also direkt am Koax, für Anpassung sorgen. Dies auf 
ein schnelles Scope (>300 MHz), und dann kann man den Vertikalzweig gut 
abstimmen.

: Bearbeitet durch User
von hp-freund (Gast)


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In dem link von cdn.rohde-schwarz.com gibt es auch die Manuals für die 
anderen Oszi. Sogar mit Abgleichanleitung!

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Für das HM605 gibt es eine Art Kurzanleitung im unteren Teil von:
> http://elektrotanya.com/hameg_hm-605_oscilloscope_...

Vielen Dank. Das ist halt leider sehr kurz gehalten. Auf Seite M8 steht 
etwas vom Tastkopf-Abgleich. Abgleich 1kHz. Nur klappt das ja nun nicht 
mehr so. Auch der Abgleich Tastteiler 1MHz steht da auf Seite M9. Weiter 
hinten kommt ein Testplan. Auf Seite T2 steht daß man gelegentlich alle 
Stellungen der Eingangsteiler überprüfen soll mit Hilfe eines Generators 
mit max. 40Vss.

Dazu sei jedoch ein kompensierter 2:1-Teiler erforderlich der auf die 
Eingangsimpedanz des Oszis abgeglichen wird. Eben dieser HZ23 fehlt mir. 
Man kann das selbst bauen. 1 MOhm und parallel 3-15pF parallel mit 20pF. 
Der Teiler muss abgeschirmt sein. In Stellung 5mV soll man das auf die 
Eingangsimpedanz des Oszis abgleichen.

Zuvor jedoch sollte man diese wohl ansehen und ggf. korrigieren? Dazu 
gibt es jedenfalls einen Trimmer.

Auf Seite S3 steht Abgleich: Es sei nicht gerade einfach einen 
Neuabgleich zu machen. Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge, 
Präzisionsgeräte, Kabel, Adapter, optimale Schalter, Poti-Einstellung. 
Viel ist das nicht gerade. Zur Reihenfolge steht da nichts. Wann soll 
was womit geschehen?

Einstellbar sind die Trimmer auf der XY-Platine, auf dem YF-Verstärker 
und natürlich im Eingangsteiler die Teiler und die Eingangskapazität. 
All das sollte man nach 30 Jahren mal kontrollieren und ggf. 
nachgleichen. Dazu braucht es einen Plan.

Hierzu sind die Angaben die man bei HP, Tek etc. finden kann deutlich 
umfangreicher als leider bei Hameg.

von hp-freund (Gast)


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https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM604-2_deutsch.pdf

Für den ist auch die Reihenfolge angegeben....

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Auf Seite 50 stehen an den Reglern die einzustellenden Werte.
> Wie z.B.: Square Wave response: Adjust for flat top
> Klingt doch schon Mal gut...

das dachte ich anfangs auch. Einer meinte - dreh einfach mal. Das habe 
ich getan.

Das Signal sieht ja nun auch prima aus - mit dem Generator dran und dem 
50-Ohm-Abschluss am Eingang. Nur wie man sieht handelt man so neue 
unerwünschte Probleme ein wenn man mit dem 10:1-Tastkopf arbeiten möchte 
bzw. muss.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> In dem link von cdn.rohde-schwarz.com gibt es auch die Manuals für die
> anderen Oszi. Sogar mit Abgleichanleitung!

meinst Du eine echte Abgleichanleitung oder einen kleinen Mehrzeiler in 
der Art wie oben beim HM605? Ich suche etwas das weiterführt das die 
paar Zeilen die ich vom HM605 schon länger kenne.

von hp-freund (Gast)


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Kann dein Signalgenerator 10V ausgeben?
Dann passt es doch wieder.

von 1N 4. (1n4148)


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> Dazu braucht es einen Plan.

Wenn man den nicht hat, sollte man halt die Finger davon lassen.

In welcher Stellung des Eingangsteilers hast du denn XY und YF 
abgeglichen?

von Possetitjel (Gast)


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Matthias W. schrieb:

> Natürlich soll die Rechteckwiedergabe auch
> weiterhin bei 50Ohm korrekt sein.

Das geht nicht.

Generator, Kabel und Durchgangsabschluss sind (im Idealfall)
aneinander angepasst - das bedeutet, dass die räumliche
Ausdehnung dieses Gebildes keine Rolle spielt (bis auf die
reine Laufzeit natürlich). Du siehst den Spannungsverlauf
am Ausgang des Durchgangsabschlusses genau so, wie der
Generator ihn erzeugt hat.

ABER : Diese "virtuelle ideale" Quelle hat immer noch einen
Quellwiderstand von reellen 50 Ohm. Das eine Megaohm des
Oszi-Eingangs ergibt keine nennenswerte Fehlanpassung - wohl
aber die Eingangskapazität! Das ist ein Tiefpass aus 50 Ohm
und 20..30pF.
Du hast den Y-Verstärker so abgeglichen, dass er diesen Tiefpass
kompensiert.

Wenn Du einen (breitbandigen) Trafo auf z.B. 12.5 Ohm und einen
passenden Abschlusswiderstand hättest, müsstest Du wieder die
Spikes sehen, die auch der Tastkopf zeigt.

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> kleine Mehrzeiler

mehr diese.

von Jochen F. (jamesy)


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Um es noch einmal klarzustellen: Die Teiler im Teilerschalter werden mit 
1 MOhm Impedanz und einem 2:1-Teiler abgeglichen. Danach kann man mit 
einem externen oder wenn vorhanden besser dem internen 50 Ohm-Abschluß 
den Rest abgleichen - aber das ist ein iterativer Prozeß, wenn man nicht 
entlang des Signalwegews breitbandig mit wenig Belastung messen kann.

von Matthias W. (matt007)


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Alexander S. schrieb:
>> Offenbar geht der Abgleich so nicht. Man braucht wohl zwingend den
>> 2:1-Teiler HZ23 den Hameg dazu empfahl.

> Etwas zum Abgleich steht auf S. 30 der Bedienungsanleitung des HM605
> unter "Übertragungsgüte des Vertikalverstärkers". Meinst Du das?

ja. Hier steht zwar nichts zum Abgleich, aber zur Kontrolle. Eben so wie 
da beschrieben habe ich es ja auch gemacht. Einen schnellen Generator 
daran, mit 50 Ohm-Kabel und Abschluss. Siehe Bilder oben. Den Abschluss 
von Tek kann man da sehen. Man sieht auch daß die Rechteckwidergabe gut 
ist. Kein Überschwinger und nicht verrundet. Eben so habe ich das 
eingestellt. Keine Dachschrägen, Löcher, Höcker.

Den Eingangsteiler habe ich nicht verändert. Dazu wäre ja der bewusste 
2:1-Teiler nötig.

> https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM605_...
> Auf S. 49 stehen weitere "Hinweise für die Justage"

Leider sind die Hinweise für die Justage dünn. Helltastimpuls, VR604, 
Balance, Verstärkung, Triggerung, XY-Empfindlichkeit. Da steht rein gar 
nichts zu einer Abgleichreihenfolge und einem konkreten Vorgehen ob 
zuerst der Eingangsteiler und dann erst XY und dann erst YF und ob beim 
Eingangsteiler zuerst die Eingangskapazität usw. eingestellt werden 
soll.

Es ist leider ein wenig Ratespiel statt klarer Angaben was in welcher 
Reihenfolge mit welcher Einstellung und welchem Gerät am Eingang zu tun 
ist.

von Possetitjel (Gast)


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Matthias W. schrieb:

> Einen schnellen Generator daran, mit 50 Ohm-Kabel
> und Abschluss.

Ich wiederhole es nochmal: Ein Oszi mit 1MOhm || 20pF ist
an einen (perfekten) 50-Ohm-Abschluss FEHLANGEPASST !

Das 1 MOhm stört nicht viel -- wohl aber die 20 pF!


Matthias W. schrieb:
> Den Eingangsteiler habe ich nicht verändert. Dazu wäre
> ja der bewusste 2:1-Teiler nötig.

Die Komponenten im Oszi sind in Kette geschaltet; die
Übertragungsfunktionen multiplizieren sich. Es ist also
egal, WO Du überkompensierst.

von Matthias W. (matt007)


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Alexander S. schrieb:
> https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM605_deutsch.pdf
> Auf S. 49 stehen weitere "Hinweise für die Justage"

vielen Dank Alexander. Die Tabelle auf der S.50 empfand ich zusammen mit 
dem Schaltplan ja als recht hilfreich. Nur steht da halt nicht dabei ob 
das nun mit dem 50 Ohm-Generator gemacht werden soll oder nicht.

Ich habe es damit gemacht und das war offenbar falsch so. Also muss es 
nun korrigiert werden. Das ist der Sinn von Fehlern - daß man sie 
ausmerzen kann und beim nächsten Mal vermeidet. Es kann ja sein daß auch 
andere einmal ihr HM605 oder HM604 einstellen wollen nach 30 Jahren. 
Dies hier kann dann ggf. eine Hilfe sein was man dabei beachten soll.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Kann dein Signalgenerator 10V ausgeben?

klar.

> Dann passt es doch wieder.

was meinst Du jetzt damit?

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> was meinst Du jetzt damit?

1V am Eingang. Wie beim 2:1 Teiler für den 2V Kalibrator.

von hp-freund (Gast)


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https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM604-2_deutsch.pdf
S. 48

Gibt die Schritte 1..9 und die nötigen Signale zum Abgleich an.
Hast Du die gesehen?

von Matthias W. (matt007)


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1N 4. schrieb:
>> Dazu braucht es einen Plan.
> Wenn man den nicht hat, sollte man halt die Finger davon lassen.

ja. Daher hatte ich mir mithilfe anderer Anleitungen zunächst einen Plan 
gemacht. Offenbar ist dieser Plan nicht so günstig. Daher muss er nun 
verbessert werden.

> In welcher Stellung des Eingangsteilers hast du denn XY und YF
> abgeglichen?

das weiß ich nicht mehr genau. Mag sein daß es 5mV waren.

Aufgeschrieben als Plan hatte ich mir:
Connect a 1MHz squarewave signal of 25mV via 50Ω cable and 50Ω through 
termination to input CH I.
Check that DC input coupling is selected.
Set time base to 0.2µs/div.
Locate VR51, VC52 and VC51 on YF-board.
Adjust for flat top, and for fast leading edge with minimum overshoot.
Repeat until optimum is obtained.
Check channel II under the same conditions.

Connect 1MHz squarewave signal 25mV via 50Ω cable and 50Ω through 
termination to input CH I.
CH I: VR207-VR209 on XY-board.
CH II: VR213-VR215 on XY-board.

von Jochen F. (jamesy)


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Das sollte mehrfach hintereinander auf beste Impulsantwort gemacht 
weren. Ansonsten sieht es so gut aus.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> 1V am Eingang. Wie beim 2:1 Teiler für den 2V Kalibrator.

10Vss kann ich einstellen. Und dann dann 10:1-Teiler dran. Das geht. Du 
meinst daß ich damit den 2:1-Teiler nicht mehr brauche und statt dem 
30pF-Kondensator den Trimmer im Tastkopf nehmen soll?

von Jochen F. (jamesy)


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Haaaalt! Der müßte erst als Referenz abgeglichen werden. Finger weg von 
so was!

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Das sollte mehrfach hintereinander auf beste Impulsantwort gemacht
> weren. Ansonsten sieht es so gut aus.

ich habe das schon recht gut hinbekommen. Nur ist der Nebeneffekt eben 
leider daß der Tastkopf 10:1 nun gar nicht mehr mag. Das kann ja nicht 
der Sinn der ganzen Übung sein?

Also muss es einen Weg raus geben aus dem Trouble. Deswegen frag ich ja. 
Welcher Weg ist nun in dieser Lage angemessen?

von hp-freund (Gast)


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10Vs nicht 10Vss.
Aber sonst sollte es so sein, denke ich.

von Jochen F. (jamesy)


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Matthias W. schrieb:
> Also muss es einen Weg raus geben aus dem Trouble. Deswegen frag ich ja.
> Welcher Weg ist nun in dieser Lage angemessen?

Der Abgleich der 1 Meg-Impedanz ist absolut wichtig füt das 
Funktionieren des ganzen Teilers.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Aber sonst sollte es so sein, denke ich.

Danke erst mal für Deine Hinweise. Mal sehen was die anderen meinen. 
Hameg hat offenbar diesen 2:1 sehr stark favorisiert. Dazu muss es ja 
einen Grund geben. Es braucht auch eine Vorschrift was genau man in 
welcher Reihenfolge damit macht.

von hp-freund (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Reihenfolge

Wie oben geschrieben: Step 1..9

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Der Abgleich der 1 Meg-Impedanz ist absolut wichtig füt das
> Funktionieren des ganzen Teilers.

ok. was meinst Du genau damit Jochen?

Der Eingang hat ja 1 Meg. Abgleichen daran kann ich nichts. Verstellbar 
ist die Eingangskapazität. Keine Ahnung wie diese im Werk eingestellt 
wird und ob diese danach noch mal geprüft oder nachgeglichen wird.

Die Teiler sind ebenfalls fest. Verstellbar sind ja nur die Trimmer für 
den kapazitiven Abgleich. Dazu braucht es wohl den 2:1-Teiler. Der 
sollte zur Eingangskapazität passen. Dazu gibt es 2 Wege:
- a. Anpassen der Eingangskapazität an feste 30pF im 2:1-Teiler
- b. Anpassen des Teilers an die Eingangskapazität des Teilers

a. könnte ggf. Sinn machen.

von Jochen F. (jamesy)


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Es gibt eine Stellung des Teilerschalters, bei der kein Teiler 
eingeschleift ist - in der Regel 5 mV. Darauf wird der 2:1-Teiler EINMAL 
abgeglichen. Mit exakt diesem Teiler werden die restlichen Teiler, meist 
2:1, 4:1 (oder 5:1), 10:1, 100:1 und manchmal auch der 1000:1 
abgeglichen. Danach kann man sicher sein, daßmein Tastkopf mit Teiler 
wenn er abgeglichen ist in allen Stellungen ein sinnvolles Signal 
liefert.

: Bearbeitet durch User
von Jochen F. (jamesy)


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Die restliechen Stufen kann man sehr gut prüfen, indem man jeweils nach 
einer Oberseite einer Kaskode oder aber einem Emitterfolger den 
Doppel-Koax-Tastkopf anschließt, der das Objekt wellenwiderstandsrichtig 
aber wenig belastend an den Zweig ankoppelt. So findet man den optimalen 
Abgleich.
Auf diese Weise habe ich den HM 1007 von etwa 105 MHz auf 140 HMz 
Bandbreite gebracht - zumindest in der Entwicklung. Aber auch die Serie 
hat davon profitiert....

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM604-2_deutsch.pdf
> S. 48
> Gibt die Schritte 1..9 und die nötigen Signale zum Abgleich an.
> Hast Du die gesehen?

vielen Dank. Das ist der neuere Eingangsteil des HM604-2-Geräts. Ich 
habe noch die ältere Version davor die auch im HM605 verbaut wurde. 
Dabei ist der Abgleich etwas anders.

Dinge wie Balance (Invert, DC, Var, Attenuator) sind gut eingestellt bei 
meinen 3 Geräten.

Ich weiß nicht ob der HM604 ein Y-Gain auf der CH1-Platine hat das die 
NF-Rechteckwidergabe beeinflusst. Die Steller C2-C12 heißen bei meinem 
Gerät anders. Hier steht daß man ein 5-10KHz-Signal nutzen soll (50 
Ohm-Generator) an eben diesem bewussten 2:1-Teiler. Immer wieder taucht 
dieser auf.

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Es gibt eine Stellung des Teilerschalters, bei der kein Teiler
> eingeschleift ist - in der Regel 5 mV.

ja. Danke Jochen.

> Darauf wird der 2:1-Teiler EINMAL
> abgeglichen.

wird dabei der Trimmer für die Eingangskapazität belassen, geprüft und 
ggf. geeignet nachjustiert?

> Mit exakt diesem Teiler werden die restlichen Teiler, meist
> 2:1, 4:1 (oder 5:1), 10:1, 100:1 und manchmal auch der 1000:1
> abgeglichen. Danach kann man sicher sein, daßmein Tastkopf mit Teiler
> wenn er abgeglichen ist in allen Stellungen ein sinnvolles Signal
> liefert.

verstehe.

Wird dieser Eingangsteilerabgleich vor dem Abgleich des Y-Verstärkers 
auf der XY-Platine und YF-Platine gemacht?

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Auf diese Weise habe ich den HM 1007 von etwa 105 MHz auf 140 HMz
> Bandbreite gebracht - zumindest in der Entwicklung. Aber auch die Serie
> hat davon profitiert....

das hört sich gut an. Der HM1007 wird wohl so ähnlich wie der HM1005 
gewesen sein?

von Jochen F. (jamesy)


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Matthias W. schrieb:
> wird dabei der Trimmer für die Eingangskapazität belassen, geprüft und
> ggf. geeignet nachjustiert?
Der 60x hatte so was? Am besten auf Minimum abgleichen, aber so daß auch 
der andere Kanal noch mit der Eintelung geht.
>
>> Mit exakt diesem Teiler werden die restlichen Teiler, meist
>> 2:1, 4:1 (oder 5:1), 10:1, 100:1 und manchmal auch der 1000:1
>> abgeglichen. Danach kann man sicher sein, daßmein Tastkopf mit Teiler
>> wenn er abgeglichen ist in allen Stellungen ein sinnvolles Signal
>> liefert.
>
> verstehe.
>
> Wird dieser Eingangsteilerabgleich vor dem Abgleich des Y-Verstärkers
> auf der XY-Platine und YF-Platine gemacht?
Das ist vor allen anderen Abgleichen zu machen, sonst bekommt man nur in 
der einen Stellung ein unverfälschtes Signal in das Gerät!

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Der müßte erst als Referenz abgeglichen werden. Finger weg von
> so was!

wo bekomme ich einen HZ23 mit genau 30pF her?

von Jochen F. (jamesy)


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Die 30 pF sind Quark!
Der HZ23 ist von mir entwickelt worden (ab 1995), es gibt eine gewisse 
Festkapazität plus eine über einen genügend großen Bereich einstellbare, 
um für die meisten Scopes benutzbar zu sein. Normierte Teiler hatten nur 
die HM 1000, 1008, 1508, 1500, 2005, 2008 - aber das war Jahre später! 
(Dadurch lassen sich die Tastköpfe ohne Neuabgleich auf beliebige 
Buchsen des Gerätes stecken)

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Der 60x hatte so was?

ich vermute ja. Denn die Teilerschalter sehen genauso aus wie beim 
HM605. Im Plan sehe ich einen Trimmer für die Eingangskapazität.

> Am besten auf Minimum abgleichen, aber so daß auch
> der andere Kanal noch mit der Eintelung geht.

der HM604-2 hatte 20pF statt 30pF Eingangskapazität. Ich habe keine 
Ahnung warum man die 30pF so lange gelassen hat. Vielleicht lässt sich 
das ja reduzieren. Ist halt nur die Frage wie weit es reduzierbar ist 
bevor es dann zu Abgleichproblemen kommt bei den Teilertrimmern danach.

Wenn ich einen HZ23 hätte mit 25pF könnte ich schauen ob ich den 
Eingangsteiler daran angepasst bekomme. Keine Ahnung ob 20pF auch noch 
möglich wären. Im Idealfall ginge das und dann käme ich mit einem HZ23 
mit 20pF zurecht.

von Jochen F. (jamesy)


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Das Pferd ist falschrum aufgezäumt. Der HZ23 wird an den direkten Pfad 
in Oszilloskop angepasst!

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Der HZ23 ist von mir entwickelt worden (ab 1995),

prima! hast Du vielleicht so ein Teil für mich?

> es gibt eine gewisse
> Festkapazität plus eine über einen genügend großen Bereich einstellbare,
> um für die meisten Scopes benutzbar zu sein. Normierte Teiler hatten nur
> die HM 1000, 1008, 1508, 1500, 2005, 2008 - aber das war Jahre später!
> (Dadurch lassen sich die Tastköpfe ohne Neuabgleich auf beliebige
> Buchsen des Gerätes stecken)

das wäre ja recht schön wenn ich die Teiler der Geräte nun so abgleichen 
würde daß alle z.B. auf 20pF oder auf 25pF stehen. Die Trimmer dazu 
müssten da sein.

von hp-freund (Gast)


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https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM604_deutsch.pdf

S. 37

An den Reglern VR209 und VR215 ist genau das Symbol zu sehen das deinen 
Bilder 3 und 4 vom Anfang entspricht.
Vielleicht ist das schon die Lösung.

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Der HZ23 wird an den direkten Pfad
> in Oszilloskop angepasst!

so ist es wohl normalerweise gedacht. Nur warum eigentlich kann es nicht 
mal anders gemacht werden? Mir ist ja klar daß die Teiler wohl 
vorabgeglichen kamen und keiner im Werk Lust und Zeit investieren wollte 
diese Teiler zu verdrehen. Also hat man den HZ23 an den Teiler 
angepasst?

Bei mir jedoch sieht es jetzt doch etwas anders aus. Die Geräte sollten 
ohnehin abgeglichen werden. Da kann ich ggf. auch einen anderen Weg 
wählen als er sonst üblich wäre.

von Jochen F. (jamesy)


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Hbe gerade die Pläne von 604-2 angesehen. Da gibt es keinen Abgleich der 
Eingangskapazität. Also einfach in der 5 mV-Stellung den selbstgebauten 
HZ23 einstellen (falls man noch nicht sooooo viel am langsamen Rechteck 
im Rest des Gerätes rumgedreht hat...!) und dann erst den Teilerschalter 
abgleichen, und ab da entweder nach Manual, oder aber mit 
Differentialmessung widerstandsangepaßt messen und einstellen.

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Hbe gerade die Pläne von 604-2 angesehen

Vielen Dank Jochen !

Ich habe nicht den 604-2, sondern das Modell davor mit den alten 
Teilern. Dazu scheint der Uralt-Plan vom HM312 zu passen. Bereits der 
hatte diese Trimmer. Da war auch die Eingangskapazität dabei.

Daher kann ich diese wohl schon verstellen.

von Jochen F. (jamesy)


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Die würde ich auf Minimum stellen, und der Kanal, der etwas mehr 
benötigt, wird behutsam nachgestellt. Danach den Abgleich von HZ23, und 
des restlichen Teilerschalters. Dies sichert die maximale Bandbreite.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> S. 37
> An den Reglern VR209 und VR215 ist genau das Symbol zu sehen das deinen
> Bilder 3 und 4 vom Anfang entspricht.
> Vielleicht ist das schon die Lösung.

Vielen Dank !

Du meinst S.35? Das sind die Regler für die HF-Wiedergabe. Diese hatte 
ich verstellt um das Rechteck zu optimieren. Natürlich kann man dies 
auch wieder versuchen rückgängig zu machen. Nur woran orientiert man 
sich dabei. Das macht es etwas schwierig.

Natürlich kann man einfach den Tastkopf nehmen, auf Mitte stellen und 
dann im Gerät so lange drehen bis der Tastkopf wieder passt. Ein etwas 
eigenartiges Vorgehen. Besser ist es dabei mit einem definierteren 
Tastkopf zu arbeiten. Das scheint der Sinn des 2:1-Teilers.

Es ist halt komisch daß das NF-Verhalten so stark verbogen wird wenn man 
an den HF-Trimmern dreht. So scheint es doch?

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Die würde ich auf Minimum stellen, und der Kanal, der etwas mehr
> benötigt, wird behutsam nachgestellt. Danach den Abgleich von HZ23, und
> des restlichen Teilerschalters. Dies sichert die maximale Bandbreite.

das hört sich gut an. Minimum ist wenn man die Dinger nach oben weit 
herausdreht? Hast Du ein pdf der Anleitung des HZ23 für mich?

von Jochen F. (jamesy)


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Die ganze Einstellung des Teilerschalters findet im NF-Bereich statt. 
Alle Stufen dahinter sind für wesentlich höhere Frequenzen kompensiert, 
bis zur Y-Endstufe. Das muß man ganz klar unterscheiden!

von hp-freund (Gast)


Angehängte Dateien:

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Matthias W. schrieb:
> Du meinst S.35?

Eigentlich meine ich 37, also das im Bild.
Abgleich bei allerdings bei 1MHz.

von Matthias W. (matt007)


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hp-freund schrieb:
> Eigentlich meine ich 37, also das im Bild.
> Abgleich bei allerdings bei 1MHz.

Danke Hp-freund ! Das ist die eine Stelle.

von Matthias W. (matt007)


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Jochen F. schrieb:
> Die ganze Einstellung des Teilerschalters findet im NF-Bereich statt.
> Alle Stufen dahinter sind für wesentlich höhere Frequenzen kompensiert,
> bis zur Y-Endstufe. Das muß man ganz klar unterscheiden!

ok. Mir ist momentan unklar wie es sein kann daß das Signal nun 
insbesondere im NF-Bereich so fürchterlich verzogen ist wenn ich an den 
Trimmern die für den HF-Bereich gedacht sind gedreht habe.

von Kristallkugel (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Ohne weitere "Abgleich Oszillogramme" bleibt da wohl nur zu
> versuchen
> die verstellten Regler wieder zurück zu drehen.

Drehst Du am Trimmer, wird es nur noch schlimmer...

von Matthias W. (matt007)


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Kristallkugel schrieb:
> Drehst Du am Trimmer, wird es nur noch schlimmer...

eben dies kann/sollte nicht das Ziel der Bemühungen sein. Das Ziel 
sollte es sein eine klare und verständliche Handlungsempfehlung zu 
erzeugen damit solches Missgeschick wie oben zu sehen in Zukunft 
seltener passiert.

Vielleicht kannst Du dazu etwas Produktives beitragen. Das wäre schön.

von Kristallkugel (Gast)


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Nun, das Kind ist in den Brunnen gefallen...


Ich habe gelernt, immer ein Protokoll zu führen wenn ich etwas ändere, 
damit ich es wieder definiert rückgängig machen kann.



Wenn an so vielen Stellschrauben gedreht wurde, ohne zu wissen was man 
tut, dann ist es halt schwierig den Ursprungszustand wieder 
herzustellen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
kurze Frage:
Da ist bei den letzten Bildern ein DC-Offset in Stellung DC?

Bei den anderen "sauberen" Bildern nicht.

Nur so ne Frage.





Eventuell Kontaktprobleme auszuschließen ?

Hope it helps

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Kristallkugel (Gast)


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Ich vergaß noch anzumerken:

schau mal unter Wellenkino nach: http://www.wellenkino.de/


Ob ein Sammler, Bastler oder Fachwissen dort vorhanden ist... Keine 
Ahnung.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Nur leider hat die Sache einen Haken. Wenn ich den 50Ohm Abschluss
> entferne und stattdessen

Aber die Anordnung mit dem Abschluss ist ok?
50Ohm Generator RG58, BNC-Abschluss auf T-Stück am Oszi usw. ?

Kristallkugel schrieb:
> schau mal unter Wellenkino nach

Die haben mich in vorauseilendem Gehorsam mit allen
Beiträgen gelöscht (eliminiert).

LG
old.

von Jochen F. (jamesy)


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Ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, sich etwas mehr in die Schaltung 
des Vertikalzweiges einzuarbeiten.
Im Grunde ist es eine FET-Eingangsstufe mit Konstantstrom, dann eine 
Kaskode im Teilerschalter.
Daran schließt sich die untere Seite einer Differenz-Kaskode an, dann 
sitzt die Verzögerungsleitung im Pfad, dann das Oberteil der 
Differenzkaskode. Daran schließt sich noch einmal eine Kaskode an, nur 
daß gegen die Widerstände der Y-Endstufe gearbeitet wird. Die 
Einstellpunkte sind immer zwischen den Transistoren der unteren 
Kaskodenstufe zu finden. Man kann dort sehr gut R*C benutzen, um den 
Frequenzbereich abzuschätzen, in dem diese einzelne Kompensation jeweils 
wirksam ist.
Das Signal kann besonders gut nach der oberen Stufe einer Kaskode 
ausgekoppelt werden - wenn hochohmig und dann breitbandig an 50 Ohm 
angepasst, und natürlich symmetrisch gemacht. Die 2 50-Ohm-Leitungen 
kann man dann passend abgeschlossen auf ein Scope geben, das 
idealerweise mindestens die 5-fache Bandbreite des zu untersuchenden 
Scopes hat.

von Helmut S. (helmuts)


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> Aber die Anordnung mit dem Abschluss ist ok?
50Ohm Generator RG58, BNC-Abschluss auf T-Stück am Oszi usw. ?

Falsch. Genau das soll man hier nicht machen. Entweder man macht sich 
den erwähnten hochohmigen 2:1 Teiler oder man nimmt als Notlösung einen 
10:1 Tastkoppf.

Generator -> Kabel -> 50Ohm Feedthrough oder 50Ohm Abchluss + T-Stück -> 
hochohmiger kompensierter 2:1 Teiler (notfalls 10:1 probe) -> 
Oszi-Eingang

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Falsch.
Startbeitrag gelesen?

von Helmut S. (helmuts)


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OXI T. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> Falsch.
> Startbeitrag gelesen?

Ja. Genau da hat der Fragesteller ja den Fehler gemacht.

von oldeurope O. (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> So geht es also nicht. Wer hat einen zielführenden Vorschlag zur
> Korrektur dieses Mangels? Natürlich soll die Rechteckwiedergabe auch
> weiterhin bei 50Ohm korrekt sein.

Habe nochmals Deine Bilder gesehen.
Du musst den Abgleich mit den 50R also ohne Tastkopf
in der Stellung 5mV/cm durchführen.
@5mV/cm ist nämlich der Teilerschalter außer Betrieb.

Dann den VC110 Abgleich mit dem 1Meg. Widerstand durchführen.
Beitrag "Re: Problem mit Oszilloskop-Abgleich"
Nun kannst Du Deinen Tastkopf anklemmen und diesen
in Stellung 5mV/cm auf perfekten Rechteck einstellen.

Erst jetzt kannst Du mit dem eingestellten Tastkopf
den Teilerschalter in den anderen Positionen abgleichen.

LG
old.

von Matthias W. (matt007)


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Karl B. schrieb:
> kurze Frage:
> Da ist bei den letzten Bildern ein DC-Offset in Stellung DC?

das Signal bei den letzten Bildern stammt vom Kalibrator. Da das Signal 
zwischen 0V und 2V hin und herspringt ist da ein Offset. Durch das 
verbogene Signal am Start verbiegt sich das Bild.

> Bei den anderen "sauberen" Bildern nicht.

Bei den sauberen Bildern wird ein externer Generator verwendet, der 
einen Offset haben kann. Selbst wenn ein Offset da ist - egal ob positiv 
oder negativ verbiegt sich das Signal nicht.

> Nur so ne Frage.

gerne Karl !

> Eventuell Kontaktprobleme auszuschließen ?

gute Frage Gustav. Wenn das BNC-Kabel eine Macke hat oder der Abschluss 
daran und damit dann alle Oszis eingestellt werden so wäre das natürlich 
ungünstig. Wenn es so wäre so könnte man den Fehler jedoch recht einfach 
korrigieren.

Bisher dachte ich das Signal sei stabil, weil alle Oszis gut damit 
einstellbar schienen. Auch das Tek zeigt ein brauchbares Rechteck damit 
an. Was soll also so falsch daran sein? Wahrscheinlich ist es gut alles 
noch mal genauer anzusehen.

von Matthias W. (matt007)


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Kristallkugel schrieb:
> schau mal unter Wellenkino nach: http://www.wellenkino.de/

eine tolle Seite - vielen Dank !

von Matthias W. (matt007)


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Helmut S. schrieb:
>> Aber die Anordnung mit dem Abschluss ist ok?
> 50Ohm Generator RG58, BNC-Abschluss auf T-Stück am Oszi usw. ?

ja - so hatte ich das gemacht.

> Falsch. Genau das soll man hier nicht machen. Entweder man macht sich
> den erwähnten hochohmigen 2:1 Teiler oder man nimmt als Notlösung einen
> 10:1 Tastkoppf.

es sieht so aus als ob ich den 2:1-Teiler brauche. Mitte Mai hatte ich 
dazu bei Sky angefragt. Leider immer wieder vertröstet. Seitdem sind 
fast 4 Monate vergangen. Natürlich kann man das auch selbst bauen. Nur 
ist es eben nicht beliebig einfach. Es muss geschirmt sein, sollte klein 
sein, sollte stabil sein, sollte einstellbar sein. Kapazitätsarme Kabel. 
Einen alten Tastkopf könnte ich schlachten. Da ist unten ein 
BNC-Stecker, ein Abschirmkasten, ein Trimmer. Es ist halt eine ziemliche 
Fummelei bis das alles passt.

> Generator -> Kabel -> 50Ohm Feedthrough oder 50Ohm Abchluss + T-Stück ->
> hochohmiger kompensierter 2:1 Teiler (notfalls 10:1 probe) ->
> Oszi-Eingang

Danke. Wenn ich den kompensierten 2:1-Teiler hätte. Damit wollte ich den 
Eingangsteiler angehen. Wenn ich die 5mV-Stellung nehme müsste der Rest 
einstellbar sein.

von oldeurope O. (Gast)


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von Matthias W. (matt007)


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OXI T. schrieb:
> Beitrag "Re: Problem mit Oszilloskop-Abgleich"

Danke Old !

von Matthias W. (matt007)


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Vielen Dank für die wertvollen Anregungen an alle !

Das Rätsel des seltsamen Verhaltens ist gelöst. Nach dem Abgleich des 
Geräts, der ja recht gut geklappt hatte (2 linke Bilder) fiel am HM604 
auf daß der Schiebeschalter DC/AC/GND nur sehr störrisch zu betätigen 
ist. Ich versuchte mit Teslanol etwas zu bessern. Das brachte nichts. 
Ballistol jedoch half.

Nur leider veränderten sich auf diese Weise die elektrischen Werte am 
Schalter drastisch:
- Der Frequenzgang im NF-Bereich wurde verbogen - siehe rechte Bilder.
- Der NF-Tastkopfabgleich war nicht mehr brauchbar möglich.
- Beim Umschalten von DC auf GND verschob sich die Null-Linie deutlich,
  so als ob da ein DC-Offset entstanden ist.

All diese Probleme verschwanden bei den beiden HM604 nach mehrmaligem 
Waschen der Schalter mit Kontakt WL. Beim HM605 wurde es besser.

Wenn also jemand Probleme hat mit wackeligem DC-Pegel beim Schalten des 
DC/GND-Schalters sollte er überlegen Kontakt WL zu versuchen. Es macht 
halt Mühe den Gehäusedeckel dazu zu entfernen und zu versuchen dass 
Kontakt WL nicht überall dort hineinläuft wo man es nicht haben möchte. 
Also Vorsicht !

Wenn jemand einen HZ23 abzugeben hat - bitte melden !

Gruss
Matthias

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