Hallo, ich habe bereits FM-Radios sowie AM-Radios gebaut, jedoch keine Superhet-Empfänger. Liege ich richtig mit diesem Aufbau: - LC-Schwingkreis - Verstärker der HF -> HF (verstärkt) an Frequenzvergleicher-Eingang der PLL und genau da ist meine Kenntnislücke. Müssen nicht erst die hochfrequenten Signale auf eine ZF (z.B. 10,7MHz) umgewandelt werden? Wie wird das gemacht? (war da nicht auch etwas mit einem Quarzfilter?) - Danach: Demodulation, LM386 als Audioverstärker und Lautsprecher dran... Ansonsten: welchen IC zum Superhet-Empfang könnt ihr mir empfehlen? -> lieber auf diese Frage eine schnelle Antwort als auf den Rest. Danke. bitte eine schnelle Antwort!
Nö. Du mischst die Frequenz, die Du aus der PLL holst (z.B. LM7001) mit dem empfangenen Signal. Eins der beiden Mischprodukte sollte dann bei Deiner ZF (10,7 MHz) liegen, welche Du dann demodulierst. Schau Dir mal den NE612 / SA 612 an. Ich habe hier gerade selber einen Aufbau damit vor der Nase liegen. Edit: Ach ja: Eingangsfilter und Verstärker habe ich erstmal einfach weggelassen. Habe mich gewundert, wie gut das funktioniert! Also: 1,5m Draht an Pin 1 vom NE612, Pin2 via 100p gegen GND. An Pin 4 und 5 einen Übertrager zur Anpassung an das ZF-Filter, Schwingkreis mit Varicap an 6 und 7 nach DB. Gruß Jobst
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Das zentrale Bauteil jedes Superhets ist der lokale Oszillator, der z.B. mit dem o.a. NE612 auf das Empfangssignal gemischt wird. Am Ausgang des Mischers steht dann die Zwischenfrequenz. Die Zwischenfrequenz (z.B. 10,7MHz) wird dann schmalbandig verstärkt und bestimmt die Trennschärfe und auch die Empfindlichkeit des Empfängers. Der lokale Oszillator kann ein VCO sein, der mittels PLL stabilisiert wird, muss aber nicht. Heute ist das allerdings Standard, weil es leichter ist, PLLs zu stabilisieren als freischwingende Oszillatoren. Spart Abgleichpunkte und ist schnell reproduzierbar.
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xx schrieb: > Ansonsten: welchen IC zum Superhet-Empfang könnt ihr mir empfehlen? > -> lieber auf diese Frage eine schnelle Antwort als auf den Rest. Danke. > bitte eine schnelle Antwort! Falls Du, weil es schnell gehen soll, eigentlich ein Einchipradio suchst ist vielleicht SI4835 was für Dich. Mischt externen Quarz intern, allerdings I/Q, und macht dann digital weiter. Also kein analoger VFO.
Inzwischen wird auch immer häufiger eine DDS zur Erzeugung der Mischfrequenz verwendet. Die lassen sich wesentlich feiner abstimmen als eine PLL. Eine PLL wie LM7001 hat bei UKW 25kHz Schrittweite, eine DDS wie AD9910 hat 0,23Hz Schrittweite, andere gehen runter bis in den pHz-Bereich! Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einer DDS die Frequenz sofort steht und nicht erst, wie bei einer PLL, einschwingen muss. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Die lassen sich wesentlich feiner abstimmen als eine PLL. Das haengt von der PLL ab.Fractional N Plls haben ebenfalls eine hohe Aufloesung. Der Vorteil von PLLs besteht darin das dass Phasenrauschen kleiner als bei einer DDS ist. Das Phasenrauschen des Oszillators bestimmt mit die empfindlichkeit des Empfaengers.
Helmut L. schrieb: > Das haengt von der PLL ab.Fractional N Plls haben ebenfalls eine hohe > Aufloesung. Ja, aber nicht annähernd die Auflösung einer DDS (FTW gehen dort bis 64 Bit). Je kleiner die Schrittweite ist, desto länger dauert bei einer PLL auch der Einschwingvorgang, welcher bei DDS entfällt. > Der Vorteil von PLLs besteht darin das dass Phasenrauschen > kleiner als bei einer DDS ist. Das Phasenrauschen des Oszillators > bestimmt mit die empfindlichkeit des Empfaengers. Soweit richtig, da braucht man schon einen sauberen Takt. Ich habe mir gerade das SI4835 angesehen. Das macht ja gar keinen Spaß mehr, da kann man sich ja gleich ein fertiges Radio kaufen. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Ich habe mir gerade das SI4835 angesehen. Das macht ja gar keinen Spaß > mehr, da kann man sich ja gleich ein fertiges Radio kaufen. Ja, aber der TO sucht ja eine schnelle Antwort, also vielleicht auch eine schnelle Lösung. :-)
Hallo, ein Radio zu bauen, um sich mit dem Prinzip auseinanderzusetzen, was zu lernen und Spaß dabei zu haben ist völlig ok. Beim klassischen Superhet ist es eben das Zusammenspiel Oszillator und Mischstufe, Bedeutung von Vorselektion, Gleichlauf der Abstimmung, Bandbreite der ZF, nötige Verstärkung, Demodulationsverfahren usw. Kommt man in aktuelle Gefilde, sind es IQ-Mischer, AD-Wandler, DSP und dann kommt eben das dabei raus: @Jobst M. (jobstens-de): >Ich habe mir gerade das SI4835 angesehen. Das macht ja gar keinen Spaß >mehr, da kann man sich ja gleich ein fertiges Radio kaufen. Ich habe mir letztens ein RDA5807M Modul bestellt, spielt eben einfach, die Briefmarke. Ist aber eben auche in völlg anderes Verarbeitungskonzept, um aus der HF die Musik zu machen. Als Ausgleich habe ich ja noch ein paar alte Röhrenradios hier, die noch nicht alle repariert sind. ;) Gruß aus Berlin Michael
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Jobst M. schrieb: > Edit: Ach ja: Eingangsfilter und Verstärker habe ich erstmal einfach > weggelassen. Habe mich gewundert, wie gut das funktioniert! Das kommt drauf an, was auf der Spiegelfrequenz los ist, also wenn deine beabsichtigte Empfangsfrequenz z.B. bei f_LO+ZF liegt, holst du dir auch die Signale von f_LO-ZF mit rein.
Jobst M. schrieb: > Inzwischen wird auch immer häufiger eine DDS zur Erzeugung der > Mischfrequenz verwendet. Hab ich noch nie gesehen. Allerdings baut auch seit einigen Jahren keiner mehr (reine) UKW-Radios. Für breitbandigen Universalkram (Frontend für SDR) kann ich das DDS deswegen vorstellen, weil man damit relativ problemlos einen sehr weiten Frequenzbereich überstreichen kann. > Die lassen sich wesentlich feiner abstimmen als eine PLL. > Eine PLL wie LM7001 hat bei UKW 25kHz Schrittweite, eine DDS wie AD9910 > hat 0,23Hz Schrittweite, andere gehen runter bis in den pHz-Bereich! Die PLL für den LO hat genau die Schrittweite, für die man sie ausgelegt hat. Bei UKW ist das Kanalraster 50kHz. Wozu sollte man da eine Auflösung im <1Hz Bereich anstreben? > Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einer DDS die Frequenz sofort steht > und nicht erst, wie bei einer PLL, einschwingen muss. Dafür liefert ein traditionell aufgebauter VCO ein saubereres Signal.
Wolfgang schrieb: > Das kommt drauf an, was auf der Spiegelfrequenz los ist, also wenn deine > beabsichtigte Empfangsfrequenz z.B. bei f_LO+ZF liegt, holst du dir auch > die Signale von f_LO-ZF mit rein. Stimmt. Ich hatte ja auch damit gerechnet, damit mehr Probleme zu bekommen. Axel S. schrieb: > Die PLL für den LO hat genau die Schrittweite, für die man sie ausgelegt > hat. Bei UKW ist das Kanalraster 50kHz. Wozu sollte man da eine > Auflösung im <1Hz Bereich anstreben? Gut, das hat etwas mit meiner speziellen Anwendung hier zu tun und ist für UKW unnötig. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Gut, das hat etwas mit meiner speziellen Anwendung hier zu tun und ist > für UKW unnötig. Also eher Kurzwelle?
Jobst M. schrieb: >> Der Vorteil von PLLs besteht darin das dass Phasenrauschen >> kleiner als bei einer DDS ist. Das Phasenrauschen des Oszillators >> bestimmt mit die empfindlichkeit des Empfaengers. > > Soweit richtig, da braucht man schon einen sauberen Takt. Das Taktsignal trägt sicherlich auch zum Phasenrauschen mit bei, wenn es jittert. Aber ein DDS Synthesizer hat prinzipiell ein weit höheres Phasenrauschen als ein an eine PLL lose angebundenen VCO der nicht mehr als den benötigten Frequenzbereich überstreicht. Limitierend wirkt sich das Phasenrauschen dann aus, wenn man wenige Kilohertz neben einen bärenstarken Sender ein Signal empfangen will, welches sich an der Grasnarbe befindet, also gerade über dem Grundrauschen liegt. Dann mischt sich das Phasenrauschen mit dem Signal des Bärenstarken Senders in den Empfangskanal. Nennt sich reziprokes Mischen. In vielen Fällen wird das Problem nicht zum tragen kommen, nur in den Fällen wo man weit entfernte Sender an einer guten ( 8 Elemente UKW ) Antenne hören will. Dann aber nur wenn direkt neben den gewünschten Sender sich ein starker Ortssender befindet. Ralph Berres
Helmut L. schrieb: > Also eher Kurzwelle? Nein. Und eigentlich auch nicht Welle. Ich muss in einem Rutsch von 50-200MHz, besser noch bis 500MHz durchsweepen können. Und ich muss Frequenzen sehr genau treffen können (Schwebung auf 0 bringen). Daher ist PLL und VCO für meine Anwendung leider nicht brauchbar. Es sei denn, jemand hat eine Idee für eine VCO 50-500MHz. Gruß Jobst
Ralph B. schrieb: > Limitierend wirkt sich das Phasenrauschen dann aus, wenn > > In vielen Fällen wird das Problem nicht zum tragen kommen, nur in den > Fällen wo man weit entfernte Sender an einer guten ( 8 Elemente UKW ) > Antenne hören will. Dann aber nur wenn direkt neben den gewünschten > Sender sich ein starker Ortssender befindet. Das Phasenrauschen addiert sich zur Modulation. Das bekommst Du gar nicht mehr heraus. Es vermindert den Fremdspannungsabstand. Kommt natürlich nur bei hifi zum Tragen. Das ist ein Nachteil von FM. LG old.
Jobst M. schrieb: > Es sei denn, jemand hat eine Idee für eine VCO 50-500MHz. VCO (1050..1500MHz)---------Mischer --------Lowpass---- 50.. 500Mhz | | Oszillator (1000MHz) Waere das nichts fuer dich?
Helmut L. schrieb: > VCO (1050..1500MHz)---------Mischer --------Lowpass---- 50.. 500Mhz > | > | > Oszillator (1000MHz) > > Waere das nichts fuer dich? So ähnlich macht es der skalare Netzwerkanalyzer Swob5 von Rohde&Schwarz VCO (2000..3300MHz)---------Mischer --------Lowpass---- 0.. 1300Mhz > | > | > Oszillator (2000MHz) Aber bei Rohde wurde wegen des Phasenrauschens ein Yigoszillator benutzt, dessen Steuerung ungünstigerweise genau an der Stelle sitzt, wo das magnetische Ablenkfeld der Kathodenstrahlröhre ( ist eine magnetisch abgelenkte Bildröhre ) sein Maximum hat. Zur Zeit versuche ich für Schmalbandwobbeln den Yigoszillator durch einen ADF4351 zu ersetzen. Dann wird dich zeigen ob ein Phasenrauschabstand von 90db/Hz in 10KHz Abstand ausreichend sind. Ralph Berres
Helmut L. schrieb: > Waere das nichts fuer dich? Im Prinzip schon, an sowas hatte ich auch schon gedacht. Aber dann habe ich hohe Frequenzen, die ich zum einen nicht brauchen kann und zum anderen vermutlich nicht handeln kann. Ich kann mir irgendwie auch vorstellen, dass dieses Verfahren der Qualität des Ausgangssignals nicht zuträglich ist. Aber trotzdem vielen Dank. Allerdings möchte in den Thread auch nicht kapern. Gruß Jobst
Frag mal den Ralph, mit dem mache ich zur Zeit eine Ansteuerung fuer die AD ADF4351 Fractional N PLL. Die hat einen internen Oszillator und kann auch diesen Bereich ueberstreichen. Allerdings ansteuerung ueber SPI.
SPI ist ja auch okay. Den schaue ich mir mal an. Vielen Dank! Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Ich kann mir irgendwie auch vorstellen, dass dieses Verfahren der > Qualität des Ausgangssignals nicht zuträglich ist Einen VCO, welcher lückenlos von 50-500 MHz überstreicht ist mit einen reinen Oszillator nicht realisierbar. Vielleicht gibt es tatsächlich irgendeinen DDS Synthesizerchip der das kann. Dann würde ich dir empfehlen ein fertiges Evulationsboard bei einen Chinesen zu kaufen. ( So habe ich es mit dem PLL Synthesizer ADF4351 gemacht). Ansonsten bleibt dir nur das Prinzip des Super-VCOs wie es in den 70ger Jahren schon angewendet wurde, also das Mischen mit einer hohen Festfrequenz. Jeder Spektrumanalyzer und Messempfänger macht das so. Mit den heute am Markt erhältliche Bausteine ist es auch um einiges leichter geworden sowas zu realisieren. Municom ist ein Anbieter solcher Bausteine. Leider schreibst du nichts über den Einsatzzweck und Anforderung deiner Wunschkonfiguration. Wenn ich meine PLL für meinen Swob5 fertig habe werde ich in meinen Tread wo es um einen Ersatz der Bildröhre durch einen LCD Schirm für den Swob5 ginge berichten. Zur Zeit erwarte ich noch eine Lieferung des ADF Moduls. Danach geht es weiter. Ralph
Ralph B. schrieb: > Vielleicht gibt es tatsächlich > irgendeinen DDS Synthesizerchip der das kann. Ja, von AD gibt es einige. Teils sogar mit eingebauten Mischern und Frequenzvervielfachern bis 3GHz. z.B. AD9912 mit f x2 bis 750MHz low Jitter mit 1.6ps (da müsste aber zwischen 200 und 400MHz umgeschaltet werden) oder der AD9956. Bei dem kann man PLL und DDS in diversen Konfigurationen zusammenschalten Den ADF4351 muss man leider auch wieder zwischendrin umschalten. Ralph B. schrieb: > Jeder Spektrumanalyzer und Messempfänger macht das so. Ja, es wird etwas ähnliches. Nicht mehr Infos sind beabsichtigt, weil es nicht meine Idee ist. Ich muss mal schauen, ob es sowas (2x Osc + Mischer) fertig als Baustein gibt. Gruß Jobst
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