Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Differenzieller Treiber für Line-Out?


von Peter (Gast)


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Guten Tag,

ich möchte ein Audiosignal über einen Line-Out ausgeben. Da dieses über 
ein Kabel mit einem Verstärker verbunden wird, ist eine gewisse 
Lastkapazität vorhanden.

Ich dachte da an den SSM2142 von Analog, allerdings hat dieser 
differenzielle Ausgänge. Ich bin mir nicht sicher ob dieser genutzt 
werden darf, um einen Line-Out zu treiben.

Das die Masse nicht das Bezugspotential ist, müsste eigentlich egal 
sein, denn der Verstärker 'sieht' ja nur die differenz der Spannungen.

Zudem ist der SSM2142 nur für ssymetrische Betriebsspannungen 
spezifiziert.
Kann ich ihn auch mit assymetrischen +15V / 0V betreiben, wenn die 
Eingangssignale kapazitiv eingekoppelt werden?


Alternative wäre der OPA132 als Line-Out Treiber.

tldr: Kann ich den SSM2142 benutzen um einen Line-Out zu treiben?

Kennt ihr sonst noch empfehlenswerte Bausteine, die einen Line-Out 
treiben können? Am besten wäre assymetrisch +5V / 0V, aber +15V / 0V 
nehme ich auch in kauf.

http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/SSM2142.pdf

von Luca E. (derlucae98)


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Da tut es doch jeder audiotaugliche Opamp mit einem Widerstand am 
Ausgang.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Peter schrieb:
> ich möchte ein Audiosignal über einen Line-Out ausgeben. Da dieses über
> ein Kabel mit einem Verstärker verbunden wird, ist eine gewisse
> Lastkapazität vorhanden.
dass ein Verstärker vor einem LineOut angesteuert wird, ist sowas wie 
eine Bauernweisheit.

Dass es auch Kabel ohne eine gewisse Kapazität geben könnte, wäre mir 
neu. Ich kenne jedenhfalls keine Kabel ohne Kapzität.
Ich kenne auch keinen Verstärker, dessen Eingang keine kapzitive Last 
darstellt. Trotzdem funktionieren Millionen Musikanlagen mit ganz 
normalen Audiokabeln und einfacher Spannungsübertragung, vielfach sogar 
in HiFi-Qualität.

Ich sehe keinen Grund, den beschriebene Heckmeck zu betreiben?
Aber du hast ja auch keine Angaben dazu gemacht, um was es konkret geht.

> Kennt ihr sonst noch empfehlenswerte Bausteine, die einen Line-Out
> treiben können?
Traditionell hat man dafür Jahrzehnte lang Transitorschaltungen benutzt.
Etwas moderner geht es auch mit einem OPV.
https://www.google.de/search?q=vorverst%C3%A4rker+schaltung&biw=2432&bih=1170&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjxoIjhwPHOAhVEuBQKHbeMDHIQ_AUIBigB
Betrieb mit nur einer Beriebsspannung ist normal kein Problem, wenn man 
das Signal kapazitiv auskoppelt.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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U. M. schrieb:
> Dass es auch Kabel ohne eine gewisse Kapazität geben könnte, wäre mir
> neu. Ich kenne jedenhfalls keine Kabel ohne Kapzität.
> Ich kenne auch keinen Verstärker, dessen Eingang keine kapzitive Last
> darstellt. Trotzdem funktionieren Millionen Musikanlagen mit ganz
> normalen Audiokabeln und einfacher Spannungsübertragung, vielfach sogar
> in HiFi-Qualität.

Jaaaa nimm es doch nicht so streng. Es ging darum, dass OPV bei zu hoher 
Lastkapazität instabil werden... Kabel haben in der Regel eine höhere 
Kapazität als Leiterbahnen*. Deswegen war ich mir nicht sicher, ob ein 
OPV in der Lage ist, den kapazitiven Ausgang zu treiben.

Aber der OPA132 ist in der Lage kapazitive Lasten zu treiben.
Dann werde ich das wohl mit dem machen.

Dankeschön

*In Ausnahmefällen ist auch andersherum.

von Luca E. (derlucae98)


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Peter schrieb:
> Es ging darum, dass OPV bei zu hoher Lastkapazität instabil werden...
> Kabel haben in der Regel eine höhere Kapazität als Leiterbahnen*.

Deswegen entkoppelt man den OPV von der Leitungskapazität mit einem 
Widerstand (100R).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter schrieb:
> Am besten wäre assymetrisch +5V / 0V, aber +15V / 0V
> nehme ich auch in kauf.

Die Frage ist, ob du mit 5V noch den Pegel erreichst, den du am Ausgang 
haben willst. Das kann bei Studiopegel recht knapp werden.

Thema der Woche übrigens - OpAmps mit unsymmetrischer Speisung:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen

von Manfred (Gast)


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Peter schrieb:
> ich möchte ein Audiosignal über einen Line-Out ausgeben. Da dieses über
> ein Kabel mit einem Verstärker verbunden wird, ist eine gewisse
> Lastkapazität vorhanden.

Die Kabelkapatät ist wurscht, solange der Ausgang niederohmig genug ist.

Differentielle Endstufen wurden in Tonstudiotechnik verbaut, um 
Leitungen symmetrisch zu machen. Diese haben wir aus einzelnen OPs 
aufgebaut und sorgfältigst auf Erdsymmetrie abgeglichen.

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