Hallo, dies sind vieleicht doofe Fragen, aber ich komm grade selbst mit Googlen nicht weiter. Folgendes: 1. Ich habe hier eine High Power LED, die angegeben ist mit: ● Wattage: 10W ● Voltage: DC 9 - 12V ● Forward current: 1050mA Rechne ich mit 12 * 1.05, komme ich aber auf 12.6W Wie kommen die dann auf 10W? Meinen die, man darf die auf 12W dann aber nur mit ~830ma betreiben? 2. Angenommen ich würde die LED an ein Netzteil anschliessen, was 12V und 2A liefert. Dann saugt sich ja die LED so viel sie kann, oder? Also 1050ma. 3. Ich weiß, dass man normalerweisse eine KSQ benutzt, welche man dann auf x ma einstellt. Könnte ich da aber auch ein Schaltnetzteil nehmen, und die milliampere irgendwie per simpler Schaltung regeln? Also nicht flexibel regelbar, sondern eine schaltung machen, die dann fix z.B 12V 350ma abgibt? Danke & Gruß, Tom
1. Mit 9V*1,050A kommt man auf 9,45W. Der angebebene Spannungsbereich ist nicht als flexible Eingangsspannungs zu sehen, sondern als der typische Bereich, in dem die Normspannung der LED liegt. DIe Spannung bei der die LED 1050mA zieht liegt also zwischen 9 und 12V. 2. Wenn ihre Flussspannung bei 12V liegt, dann zieht sie bei 12V 1050mA. Liegt ihre Flussspannung niedriger, zieht sie mehr. Und die Flussspannung liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit tiefer. Aus diesem Grund schließt man LEDs auch nicht direkt an eine Spannungsgeregeltes Netzteil an. 3. Die simple Schaltung heißt Widerstand. Dafür musst du allerdings die Flussspannung der LED und die genaue Spannung des Netzteils ermitteln. Außerdem verändert sich die Flussspannung der LED mit der Temperatur der selben. Aus diesem Grund ist es anzuraten, HP-LEDs mit KSQs zu betreiben. Das sind übrigens alles LED-Grundlagen, die du locker selber hättest herausfinden können.
Hallo, Vielen Dank für die Antworten. Ich habe bereits einiges gelesen, aber diese drei Fragen blieben dennoch für mich übrig. Wenn ich das also richtig sehe, und die 10W und die 1050ma stimmen, dann müsste die Flussspannung doch theoretisch im Bereich um 9.52V liegen, oder? Würde mein Netzteil nun tatsächlich konstannt 12V bringen, müsste ich quasi einen 2,36 Ohm Widerstand nehmen (bzw. halt den nächsten) und der müsste mind. 2.6W abkönnen um die 12V zu benutzen. Nur, wie berechne ich das, wenn ich z.B nur 300ma nutzen möchte? Da steh ich grad auf dem Schlauch. Wäre das dann 8.66 Ohm der 0.74W aushalten muss? Oder rechne ich völlig verkehrt? Also in Kurzform (300ma angepeilt): 1. Netzteil messen wie viel V exakt rauskommt -> Nehmen wir an, es sind exakt 12V 2. LED anschliessen mit Poti und Amperemeter 3. Von 0 langsam hochdrehen bis das Amperemeter an der LED 1050ma anzeigt 4. Spannung abmessen am Poti -> Gehen wir hier mal davon aus, dass es 9.67V sind 5. Rechnen: 12 - 9.67 = 2.33 2.33 / 0.3 = 7.76 2.33 * 0.3 = 0.7 Wenn ich also einen 7.76 Ohm Widerstand, der mind. 0.7W aushält an die LED pappe und mein Netzteil anschlisse, dann läuft die LED mit 300ma? Sorry wenn das falsch ist, oder doof klingt, aber ich wills nur verstanden haben.
Ja, so passt das. Allerdings brauchst du in dem Fall ein ziemlich fettes Poti, weil das ziemlich Leistung umsetzen können muss. Außerdem ist der Stromanstieg im Bereich der Flussspannung recht hoch, da muss man also vorsichtig sein.
Du solltest die Flussspannung nicht einfach aus Leistung und Strom errechnen. Denn dieser Theoretische Wert entspricht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem realen Wert. LED's unterliegen starken Streuungen und wie bereits gesagt hängt die Spannung auch von der Temperatur ab. Wenn die LED wärmer wird, steigt der Strom. Wenn der Strom steigt, wird die LED wärmer. Die LED wird sich selbst zerstören. Der einzige Effekt, der dem ein bisschen entgegen wirkt ist, dass die Wärmeableitung an die Umgebungsluft besser wird, je heißer die LED wird. Aber in der Praxis reicht das nicht aus, um den Selbstzerstörungseffekt zuverlässig zu verhindern. Weiterhin solltest du bedenken, dass wenn die LED aufgrund von Materialstreuungen nur ein paar hundert Millivolt weniger Flussspannung hat, als du berechnet hast, wird ein viel zu hoher Strom fließen. Beispiel: (12V - 9,52V) / 1,050A = 2,36Ω Das hast du selbst korrekt berechnet. Und nun tun wir mal so, als ob die LED tatsächlich 500mV weniger hätte, was gar nicht unrealistisch ist. (12V - 9,02V) / 2,36Ω = 1,262A 1,262A * 9,02V = 11,38W Damit wird die LED bereits zu etwa 10% überlastet, was zu überhöhter Temperatur führt, was wiederum die Flussspannung senkt, was zu noch mehr Überlast führt ... Eine einfache Regelung mit Widerstand macht nur Sinn, wenn man trotz Temperatur und Streuungen niemals in den Bereich der Überlast gerät. Also wenn man die LED bewusst unterhalb der maximalen Leistung betreibt - was generell keine schlechte Idee ist. Sie hält dann auch erheblich länger.
Tom K. schrieb: > Dann saugt sich ja die LED so viel sie kann, oder? Also 1050ma. Nicht der Strom, den die LED "saugt", ist durch deinen ausgerechneten Wert begrenzt, sondern das (Über-)leben der LED. Der Strom kann durchaus weiter steigen, wenn du ihn nicht durch eine Regelung o.ä. begrenzt. Aber dafür wäre mir - ehrlich gesagt - so eine LED zu schade. Jedes kleine DC/DC-Wandlermodul z.B. mit LM2596 für <1€ läßt sich mit wenigen Handgriffen zu einer KSQ umbauen. Nicht perfekt, weil am dafür benötigten Widerstand typisch 1.23V, i.e. etwas über 1W Verlustleistung entstehen, aber allemal tauglicher als ein niederohmiges, teures Hochlastpoti direkt in Serie zur LED. Warum also irgendwelche Experimente mit Potis, die den Strom nur schlecht regeln, jedenfalls bei nur 12V Eingangsspannung, und ein Vielfaches von einer brauchbaren KSQ kosten?
Tom K. schrieb: > 3. Ich weiß, dass man normalerweisse eine KSQ benutzt, welche man dann > auf x ma einstellt. Könnte ich da aber auch ein Schaltnetzteil nehmen, > und die milliampere irgendwie per simpler Schaltung regeln? Das ist dann aber auch eine KSQ. Dein Problem liegt vermutlich im Grundverständnis der Funktionsweise einer LED. Während man z.B. eine Glühlampe mit einer festen Spannung betreibt und sich der Strom "ergibt", wird eine LED mit einem festen Strom betrieben und die Spannung "ergibt" sich. Die sich ergebende Spannung ist dabei, je nach LED unterschiedlich und verändert sich auch bei einem einzelnen Exemplar. Deshalb sind Rechnungen mit zwei Stellen hinter dem Kommma von vornherein sinnlos.
Tom K. schrieb: > 2. Angenommen ich würde die LED an ein Netzteil anschliessen, was 12V > und 2A liefert. Dann saugt sich ja die LED so viel sie kann, oder? Also > 1050ma. Das ist die Schaltung, mit der Indianer telefonieren. Warum sträubst du dich gegen eine KSQ? Vorwiderstände mit ihren Daumenrechnungen: Rote Led, 20mA, 2V = 150Ω Vorwiderstand an 5V taugen nicht für High Power. KSQs gibt es zufällig genau passend auch für deine Led. Sogar mit PWM-Eingang zum Dimmen. Und die Welt kostet das nicht. Tom K. schrieb: > 2. LED anschliessen mit Poti und Amperemeter Daß das Poti dafür wie ein Toaster auszusehen hat, ist dir klar?
Hmm...vieleicht ist es wirklich besser, eine kleine KSQ zu benutzen. Mir gings primär aber eher ums Verständnis. Bin über günstige Mini-KSQ's gestolpert, eventuell taugen die ja was: http://www.ebay.de/itm/1-Stuck-1000mA-Power-LED-KSQ-8-32V-IN-0-30V-OUT-dimmbar-Konstantstromquelle-/351581459135?hash=item51dbe352bf:g:uYAAAOSwGotWsIIm
Laut Datenblatt des Chips liefert die Schaltung einen pulsierenden Strom. Die Leitungen zu den LED's werden sehr starke elektromagnetische Störfelder abstrahlen. Verwende dieses Produkt nur, wenn die Leitungen zu den LED's insgesamt sehr kurz sind (<10cm). Sicher willst du nicht den Entstördienst der Bundesnetzagentur bezahlen.
Stefan U. schrieb: > Die Leitungen zu den LED's werden sehr starke elektromagnetische > Störfelder abstrahlen. Für starke Störungen müsste dort ein kräftiger Wechselstrom fließen. Kannst du mal erklären, wie der durch die Induktivität der Spule durchkommen soll?
Samuel C. schrieb: > 3. Die simple Schaltung heißt Widerstand. Dafür musst du allerdings die > Flussspannung der LED und die genaue Spannung des Netzteils ermitteln. > Außerdem verändert sich die Flussspannung der LED mit der Temperatur der > selben. Aus diesem Grund ist es anzuraten, HP-LEDs mit KSQs zu > betreiben. LEDs unterliegen außerdem auch einer Alterung, deshalb ist eine Spannungssteuerung nicht ratsam - auch, wenn am Anfang alles gut funktioniert.
> Für starke Störungen müsste dort ein kräftiger Wechselstrom fließen. Die praktische Erfahrung sagt mir, dass ein stark pulsierender Gleichstrom fließt, der Radio und Fernsehempfang in unmittelbarer Nähe stört. Hier kannst du das mitsamt Oszillogramm nachlesen, habe ich gerade für Dich gefunden: http://www.elektronik-labor.de/Notizen/555powerLED.html EMV Technisch sind besonders die "Ecken" oben und unten, sowie die Peaks in deren Nähe problematisch.
Wolfgang schrieb: > Stefan U. schrieb: >> Die Leitungen zu den LED's werden sehr starke elektromagnetische >> Störfelder abstrahlen. Ich habe eine Leuchte mit 3 COB in Reihe = ca. 30 V aufgebaut, gespeist aus einem China-Wandler mit Konstantstrom um 240 mA. So konnte die nicht in Betrieb, das Ding hört man überall :-(
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.