Wir leben ja seit langem in der "digitalen Welt", digitalisieren unsere Photos, Filme, Dias, usw... Abgesehen von einem Totalabsturz gibt es immer wieder die Version xxx, früher WIN 95, dann XP, usw... Ändert sich das System und man achtet nicht darauf, ist es meist unmöglich, darauf zuzugreifen... Bsp: Was auf Win 95 gelaufen ist, ist auf Win7 scheinbar nicht mehr möglich, also entsorgen der Kamera, Mikroskop, etc... Wenn ich jetzt meine Schallplatten her nehme, brauche ich nur ein analoges (Plattenspieler) Abspielgerät über "Normal Audio Verstärker" Bei Digitalismus ist aber nach einigen Jahren Schluss, außer es wurde rechtzeitig konvertiert in das neue System... Wie geht Ihr damit um im Laufe der Jahre? Jedes neue System lässt nach vielen (wenigen) Jahren nicht mehr zu, dass alte Systeme weiterhin benutzt werden können... Was wäre eine sinnvolle Lösung?
Mani W. schrieb: > Was auf Win 95 gelaufen ist, ist auf Win7 scheinbar nicht > mehr möglich, also entsorgen der Kamera, Mikroskop, etc... Da bin ich ja mal auf ein konkretes Beispiel gespannt. > Wenn ich jetzt meine Schallplatten her nehme, brauche ich nur > ein analoges (Plattenspieler) Abspielgerät über "Normal Audio > Verstärker" > > Bei Digitalismus ist aber nach einigen Jahren Schluss, > außer es wurde rechtzeitig konvertiert in das neue System... Mit "Digitalismus" sind doch aber genau die Probleme, die du ansprichst gelöst. Denn das Problem ist bisher entweder das Speichermedium oder aber ein Wald-und-Wiesen-Format, das keiner kennt. Beides kommt (bei Otto-Normal-Usern) nicht mehr so häufig vor wie vor ein paar Jahrzehnten. Deine USB-Festplatte wirst du noch ewig auslesen können, sofern sie nicht kaputt geht und es wird bestimmt in 50 Jahren noch ein Programm geben, das deine MP3s abspielt. > Wie geht Ihr damit um im Laufe der Jahre? Hin und wieder mal überlegen, ob ich mit meiner Backup-Strategie noch zufrieden bin. > Jedes neue System lässt nach vielen (wenigen) Jahren nicht mehr > zu, dass alte Systeme weiterhin benutzt werden können... Wie gesagt, seit Daten und Medium voneinander gelöst sind, sehe ich solche Probleme eigentlich nicht mehr.
Md M. schrieb: > Da bin ich ja mal auf ein konkretes Beispiel gespannt. Bsp:: Fernglas mit Digitalkamera - "C" Nr. 67 14 39 Installations-CD vorhanden Meldung: Auf das angegebene Gerät bzw. Pfad oder Datei kann nicht zugegriffen werden. Sie verfügen eventuell nicht über ausreichende Berechtigung, um auf das Element zugreifen zu können.
Md M. schrieb: > Mit "Digitalismus" sind doch aber genau die Probleme, die du ansprichst > gelöst. Sehe ich nicht so... Denn das Problem ist bisher entweder das Speichermedium oder > aber ein Wald-und-Wiesen-Format, das keiner kennt. Beides kommt (bei > Otto-Normal-Usern) nicht mehr so häufig vor wie vor ein paar > Jahrzehnten. Vor einigen Jahrzehnten war es analog, sprich Tonband, Schallplatte... Deine USB-Festplatte wirst du noch ewig auslesen können, > sofern sie nicht kaputt geht und es wird bestimmt in 50 Jahren noch ein > Programm geben, das deine MP3s abspielt. Das bezweifle ich jetzt ganz stark, denn ohne Anpassung an alte Systeme wird mal gar nichts mehr gehen, und die Industrie wird auch immer darauf achten, dass es neuere Standards gibt und die alten können sich dann verpissen...
Mani W. schrieb: > Wenn ich jetzt meine Schallplatten her nehme, brauche ich nur > ein analoges (Plattenspieler) Abspielgerät über "Normal Audio > Verstärker" Hm, die 78er Schellackplatten klangen auf dem Plattenspieler mit 33rpm schon ziemlich komisch. Die Tonbänder von meinem Vater paßten schonmal gar nicht in das Kassettendeck. Und selbst die eigenen Kasetten klangen auf einem anderen Gerät schräg, wenn der Tonkopf etwas verstellt war. Von meinen alten Kasetten ist nichts mehr übrig, selbst vom Rumliegen sind die mies geworden. Darunter auch Sachen, die ich nicht wiederbekommen werde. Und wenn ich meiner Großen die Abenteuerbücher aus meiner Kindheit, noch von meinem Vater, in altdeutscher Schrift in die Hand drücke, kann die damit auch nichts anfangen. Also so dolle kombatibel war die analoge Welt auch nicht immer.
Habe gerade nachgeschaut. Auf der Synology finde ich nach wie vor die Daten, die sich auf der Festplatte meines 386ers befanden: /Monster/H/D_john/Sicherung_von_C/alt_efghi/C_386/ (Wegen solcher Konstrukte hatte ich diesen Ordner "Monster" genannt) Meine Kasetten aus dieser Zeit sind schon vor Langem unbrauchbar geworden. Mittlerweile könnte ich sie mangels Kasettenspieler auch gar nicht mehr abspielen.
Mani W. schrieb: > Das bezweifle ich jetzt ganz stark, denn ohne Anpassung an alte > Systeme wird mal gar nichts mehr gehen, und die Industrie wird > auch immer darauf achten, dass es neuere Standards gibt und die > alten können sich dann verpissen... Also nochmal das "Weisse Album" kaufen auf dem dann neusten Standard. Sämtliche Fotos, Dateien, MP3, .. dann in den neusten Standard umwandeln. Timm T. schrieb: > Und wenn ich meiner Großen die Abenteuerbücher aus meiner Kindheit, noch > von meinem Vater, in altdeutscher Schrift in die Hand drücke, kann die > damit auch nichts anfangen. > > Also so dolle kombatibel war die analoge Welt auch nicht immer. Die alten Bücher in der seltsamen Schrift, bei der das "s" so aussieht wie ein f oder t , kann man aber mit etwas Übung lesen. Das dürfte bei einer 8″ DS - Diskette schwerer sein.
Mani W. schrieb: > Was auf Win 95 gelaufen ist, ist auf Win7 scheinbar nicht > mehr möglich, also entsorgen der Kamera, Mikroskop, etc... > > Wenn ich jetzt meine Schallplatten her nehme, brauche ich nur > ein analoges (Plattenspieler) Abspielgerät über "Normal Audio > Verstärker" Der Vergleich hinkt. Wenn ich eine Schallplatte mit einem alten Plattenspieler hören kann, kann ich altes PC Hardware mit einem alten PC betreiben. Aber der Gedanke kommt rüber. Meinen alten Flachbettscanner konnte ich nur noch mit nem alten XP Rechner nutzen. Für Win7 wurden keine Treiber geschrieben. Wenn man Glück hat und besondere alte Geräte verwenden möchte, gibt es Treiber oder Tweaks aus spezialisierten Foren. Meine alte Logitech Webcam ist dank CCD-Sensor besonders Lichtempfindlich und für die Astronomie interessant. Daher gibt es genug Anleitungen diese Webcam unter Win7 zu nutzen.
Timm T. schrieb: > in altdeutscher Schrift Du meinst Fraktur. "Altdeutsche Schrift" ist was anderes, eine tatsächlich annähernd unlesbare Handschrift, die von einer anderen, ebenfalls kaum lesbaren Handschrift namens "Sütterlin" abgelöst wurde. Fraktur lesen können sich sogar Erstklässer selbst beibringen.
Meine Daten liegen seit etwa 30 Jahren auf einem Server, der zuerst ein AppleShare-mit-Localtalk-Apparat war (Mac SE mit 40MB Platte) und dann auf Linux PCs umgezogen ist, bis es nun ein RAID System mit Samba, netatalk etc. auf Debian ist. Seit der Erfindung von iTunes gilt das auch für Musik - seit der Erfindung von Streaming TV auch für Filme. Allerdings reichen da 40MB nicht mehr ganz, im Laufe der Zeit wurden die Serverplatten immer grösser.
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Mani W. schrieb: > Wie geht Ihr damit um im Laufe der Jahre? Meine unter Windows 95 heruntergeladenen mp3-Dateien spielt mein Smartphone problemlos ab. Deren 96 kbit/s klingen aber so scheisse dass mir die noch älteren Vinylplatten lieber sind. Die mit der Digitalkamera aus dem Uni-Institut aufgenommenen Fotos zeigt mein Core i7 problemlos an. Leider sind die 640x480 Pixel auf dem 4k-Monitor nur briefmarkengroß. Dabei war es damals das Top-Modell mit vollelektronischer Speicherung auf einem Halbleiterchip. Ganz ohne Disketten! Meine Word 2.0 und Acrobat PDF 1.0 - Dokumente lassen sich immer noch problemlos öffnen. Mit GeoWorks 2.0 sieht's schlechter aus. CorelDraw 4.0 und Micrografx Designer 9.0 kennt heute auch keiner mehr, aber das läuft wenigstens noch halbwegs unter W7. Digitaldaten muss man halt regelmäßig migrieren um sie am Leben zu halten.
soul e. schrieb: > Digitaldaten muss man halt regelmäßig migrieren um sie am Leben zu > halten. Ganz genau. DAS ist nämlich der Schlüssel. Darum bringt es auch nichts, die Daten auf toten Datenträgern abzulegen und verstauben zu lassen. Die Daten müssen zugreifbar abliegen, dann ist eine praktisch unbegrenzte Sicherung möglich. Weil dann auch die physischen Medien auf denen sie lagern regelmäßig erneuert werden können. Eine DVD brennen und für 50 Jahre im Schließfach lagern bringt eben wenig.
Wer sich für Schriften interessiert wird bei Pelikan.com fündig. Deutsche Schrift z.B.: https://www.pelikan.com/pulse/vfs-public/Downloads/lehrer-info/DL-cat/Schreibuebng_deutsch1.pdf Mit etwas rumschmökern auch für Sütterlin und Ausgangschriften.
Rick M. schrieb: > Die alten Bücher in der seltsamen Schrift, bei der das "s" so aussieht > wie ein f oder t , kann man aber mit etwas Übung lesen. > Das dürfte bei einer 8″ DS - Diskette schwerer sein. Schallplatten und Kasetten kannst Du auch nicht lesen. Disketten wurden üblicherweise nicht dafür gemacht, von Menschen ausgelesen zu werden. Möglich ist das trotzdem alles, es ist nur eine Frage des technischen Aufwandes. Und der steigt mit höherer Datendichte. Die 78er Schellackplatten hatten 5min Spielzeit pro Seite, das war üblicherweise ein Lied. Eine Kasette hatte das 10fache, eine CD das 20fache. Als MP3 komprimiert bekommst Du 100 Lieder auf eine CD. Und auf eine fingernagelgroße Mikro-SD mit 32GByte bekommst Du 5.000 Lieder, das wären also 2.500 Schellackplatten. soul e. schrieb: > Digitaldaten muss man halt regelmäßig migrieren um sie am Leben zu > halten. Nur ist das Migrieren von Digitaldaten deutlich einfacher als bei Analogdaten. Meine Gudsde liegt mir auch in den Ohren, ihre alten VHS-Märchenfilme mal zu digitalisieren. Ich glaub, ich kauf die lieber bei Amazon nochmal neu. Rufus Τ. F. schrieb: > Du meinst Fraktur. "Altdeutsche Schrift" ist was anderes Fraktur ist neben Schwabacher und anderen eine Unterart der gebrochenen Schriften, die als altdeutsche Schriften bezeichnet werden. Sütterlin ist eine reine Schreibschrift und kaum in einem Buch zu finden, und nur ein kurzes Intermezzo in der deutschen Kurrentschrift, die dann mit der Fraktur 1941 verboten wurde. Rufus Τ. F. schrieb: > Fraktur lesen können sich sogar Erstklässer selbst beibringen. Ist nur eine Frage der Mustererkennung. Erstklässler können sich auch Spiegelschrift lesen selbst beibringen. Ändert nichts dran, daß diese Schriften digital deutlich einfach zu konvertieren sind als analog.
Mani W. schrieb: >> Da bin ich ja mal auf ein konkretes Beispiel gespannt. > > Bsp:: > > Fernglas mit Digitalkamera - "C" > > Nr. 67 14 39 > > Installations-CD vorhanden > > Meldung: > > Auf das angegebene Gerät bzw. Pfad oder Datei kann nicht > zugegriffen werden. Sie verfügen eventuell nicht über ausreichende > Berechtigung, um auf das Element zugreifen zu können. Weil Windows mit dem Gerät auf Anhieb nichts anfangen kann, stellst du das Teil aufs Abstellgleis? Lass es mich so sagen: Dein Problem ist nicht dein Fernglas. Mani W. schrieb: > Md M. schrieb: >> Mit "Digitalismus" sind doch aber genau die Probleme, die du ansprichst >> gelöst. > > Sehe ich nicht so... > > Denn das Problem ist bisher entweder das Speichermedium oder >> aber ein Wald-und-Wiesen-Format, das keiner kennt. Beides kommt (bei >> Otto-Normal-Usern) nicht mehr so häufig vor wie vor ein paar >> Jahrzehnten. > > Vor einigen Jahrzehnten war es analog, sprich Tonband, > Schallplatte... Äh.. ja. Und ich hab geschrieben, dass digital die Lösung für die Probleme bei analogen Medien ist, nämlich dass man kein Abspielgerät braucht. Worauf willst du hinaus? > Deine USB-Festplatte wirst du noch ewig auslesen können, >> sofern sie nicht kaputt geht und es wird bestimmt in 50 Jahren noch ein >> Programm geben, das deine MP3s abspielt. > > Das bezweifle ich jetzt ganz stark, denn ohne Anpassung an alte > Systeme wird mal gar nichts mehr gehen, und die Industrie wird > auch immer darauf achten, dass es neuere Standards gibt und die > alten können sich dann verpissen... Hä? Verstehe ich nicht. Deine Daten sind doch digital. Du wirst nie Probleme haben, deine Daten irgendwo hinzuschieben. Wo und wie du sie speicherst ist egal, der Inhalt ist der selbe. Und warum glaubst du, dass in 50 Jahren MP3s nicht mehr abspielbar sein sollten? Weil Windows 5107 SE das nicht können wird? Dann auch hier: Dein Problem ist nicht MP3.
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Timm T. schrieb: > Schallplatten und Kasetten kannst Du auch nicht lesen. SChallplatten - Drehteller - Nadel an ein Stück Papier kleben und los geht es. Qualität - unterirdisch - ich kann die aber hören. https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_Golden_Record
Unser Zeitalter wird mal als die dunkle Zeit im Zeitstrahl der Geschichte eingehen weil nichts bleibendes ausser Plastik im Meer und Atommüll übrig bleibt. Alle Speichermedien sind verfallen, Ausdrucke oder höherwertiges gibts nicht mehr. Schaut euch nur die Magnetbänderaufzeichnungen aus den 70ern an, Rudi Carell und so weiter. Das Fernsehen betreibt sicher einen hohen Aufwand um die alten Kassetten nicht verfaulen zu lassen, die Qualität ist dennoch grottig.
Md M. schrieb: > Weil Windows mit dem Gerät auf Anhieb nichts anfangen kann, stellst du > das Teil aufs Abstellgleis? Habe das Gerät noch immer, werde es auch nicht entsorgen, darum frage ich ja hier nach... Bin eben ein Analog-Fuzzi...
Mani W. schrieb: > Habe das Gerät noch immer, werde es auch nicht entsorgen, darum frage > ich ja hier nach... Falls du ein Linux zur Hand hast (Live-System o.ä.), mal anschließen und gucken, ob dmesg was ausgibt. Würde mich auch nicht wundern, wenn du einfach auf dein Teil zugreifen kannst, ohne was machen zu müssen. Mani W. schrieb: > Bin eben ein Analog-Fuzzi... Du gönnst dir aber auch echt garnichts :)
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Wer sagt denn, dass das alte Zeug garantiert nicht mehr lesbar ist? Ich habe kürzlich einen heftig vergilbten Big-Tower im AT-Format mit Turbotaste in die Finger bekommen, verbunden mit der Frage: Ist da noch was drauf? Vorsichtig angeschaltet, keine Rauchzeichen aus dem Netzteil und es bootete sauber ein lauffähiges Windows 3.11. Und die Nutzdaten waren problemlos lesbar... Ich weiß, eine statistische Basis von n=1 ist nicht aussagefähig, aber ich war positiv überrascht.
Matthias L. schrieb: > Vorsichtig angeschaltet, keine Rauchzeichen aus dem Netzteil und es > bootete sauber ein lauffähiges Windows 3.11. Und die Nutzdaten waren > problemlos lesbar... Alternativ hättest Du auch die Festplatte in einen anderen Rechner hängen können und die Daten auslesen. Der Rechner hätte sich nur gewundert, wieso die Festplatte so klein ist.
Natürlich. Aber der Nostalgie-Effekt des laufenden 3.11 war auch nicht schlecht. Die Kiste fühlte sich auch gar nicht mal langsam an...
Matthias L. schrieb: > Die Kiste fühlte sich auch gar nicht mal langsam an... Wenn da mal nicht die Turbotaste gedrückt war.
Komisch, kaum setzt man nicht auf aufgeblähten Mist, der künstlich alles verlangsamt, ist sogar ein 20 Jahre alter Rechner noch flink unterwegs. Wer hätte es gedacht...
Mani W. schrieb: > Wenn ich jetzt meine Schallplatten her nehme, brauche ich nur > ein analoges (Plattenspieler) Abspielgerät über "Normal Audio > Verstärker" > > Bei Digitalismus ist aber nach einigen Jahren Schluss, > außer es wurde rechtzeitig konvertiert in das neue System... Also ich kann immer noch meine alten USB-Sticks und CF-Cards lesen, und die haben fast 20 Jahre auf dem Buckel. Keine Ahnung, was du mit "Normal Audio Verstärker" konkret meinst. Für einen Plattenspieler benötgt man einen Phono-Eingang am Verstärker - hat auch nicht mehr jeder. Mani W. schrieb: > Bin eben ein Analog-Fuzzi... Da wundert es nicht, wenn für dich Digitaltechnik "Digitalismus" ist.
Julian S. schrieb: > Komisch, kaum setzt man nicht auf aufgeblähten Mist, der künstlich alles > verlangsamt, ist sogar ein 20 Jahre alter Rechner noch flink unterwegs. > Wer hätte es gedacht... Niklaus Wirth: Die Software wird schneller langsamer, als die Hardware schneller wird.
Matthias L. schrieb: > Die Kiste fühlte sich auch gar nicht mal langsam an... Nichts tun geht nunmal schnell. Meine Erinnerungen an W3.11 sind nicht so dolle. Man konnte damit Solitär spielen, vielmehr aber auch nicht. Das erste brauchbare war Windows-NT.
Hallo, Timm T. schrieb: > Alternativ hättest Du auch die Festplatte in einen anderen Rechner > hängen können und die Daten auslesen. hm, ja... bei einer ST506-Schnittstelle an der Platte könnte schwierig werden, einen MFM- oder RLL-Controller zu finden, der mit den heute gängigen Bussystemen kompatibel ist. Wenn es schon PATA gewesen sein sollte, dann besteht zumindest die Chance, noch ein PATA auf USB-Adapter zu finden. Stimmt schon, digitale Daten sollte man regelmäßig migrieren, sonst sind sie zwar noch erhalten, aber eben leider nicht mehr einfach lesbar. Analoge Daten lassen sich dafür in der Regel nicht mehr als 2 bis 3 mal migrieren, bevor die Qualität zu schlecht wird. Und hier ist Papier mit 100 bis 500 Jahren Verweildauer die langfristigste Option, die üblichen Medien für Massendaten (Fotos, Video, Ton) liegen normalerweise bei deutlich unter 100 Jahren, bevor die Qualität zu schlecht wird und migriert werden muss. Und damit sind die üblichen analogen Daten auch nach 200 bis 300 Jahren zum größten Teil verloren. Schöne Grüße, Martin
soul e. schrieb: > Digitaldaten muss man halt regelmäßig migrieren um sie am Leben zu > halten. und trotzdem trötet es stets und ständig von überall her: Die Welt wächst zusammen(...) Standards... Globalisierung etcpp.
Martin L. schrieb: > Stimmt schon, digitale Daten sollte man regelmäßig migrieren,... Martin L. schrieb: > Analoge Daten lassen sich dafür in der Regel nicht mehr als 2 bis 3 mal > migrieren,... Martin L. schrieb: > bevor die Qualität zu schlecht wird und > migriert werden muss... Jetzt weiß ich, daß der schöne Begriff "Migrationshintergrund" aus der EDV stammt. Man lernt nicht aus... MfG Paul
Dass man Schallplatten heute noch halbwegs sinnvoll abspielen kann, liegt aber auch nur daran, dass es immer noch ausreichend Interesse daran gibt, so dass man auch heute noch in den Laden gehen und einen neuen Plattenspieler erstehen kann. Bei vielen anderen Technologien ist das nicht mehr der Fall. Versuch doch heute nochmal jemand ein Tefifon in die Finger zu bekommen. Oder einen Wire Recorder. Das ist ganz sicher auch nicht einfacher als eine Festplatte mit ST506-Schnittstelle auszulesen. Und das Argument, eine Schallplatte mit Nadel und Drehteller abspielen zu können, möchte ich so nicht akzeptieren. Klar kann man da etwas hören, ab es ist ganz sicher nicht das, was der Hersteller des Mediums uns hören lassen wollte. Da würde ich eher noch das Betrachten alter S/W Fotos in den Ring werfen - oder halt Hölenmalereien. Wollen wir uns wieder dahin entwickeln?
Ich möchte es nicht mehr missen, daß man seinen gesamten Schrunz bequem auf eine einzige HDD ablegen kann. Und 2 oder 3 Backups persönlich wichtiger Daten sind damit auch spottbillig und platzsparend. Nie wieder gewellte oder zerkratzte Schallplatten. Nie wieder leiernde Kassetten oder Bandsalat Nie wieder zerknitterte Dokumente mit Kaffee- oder Fettflecken. Nie wieder durch Kratzer oder Sonnenlicht unlesbare CDs. Nie wieder nicht wohin wissen mit den vielen Kilos und Regalmetern an Papier und sonstigen altmodischen Datenträgern. Natürlich gab es zu Anfang PC-Geräte, die nicht sonderlich kompatibel waren. Aber seit USB und FAT32 läufts doch schon recht lange zuverlässig. Bei Schallplatten und Tonbändern hat es sogar wesentlich länger gedauert, ehe sich einheitliche Normen durchsetzen konnten und die Tonträger auch auf Geräten der Konkurrenz abspielbar waren. Dann gab es noch einige Treppenwitze, wie Beta, Video 2000, Bildplatte, Minidisk, die kurz auftauchten und gleich wieder verschwanden.
Stephan W. schrieb: > oder halt Höhlenmalereien. Wollen wir uns > wieder dahin entwickeln? dann hätte ich meine Lebenserwartung längst überschritten...
Oh, da habe ich wohl ein paar Humorbefreiten auf die Zehen getreten?! Beitrag "Re: CD, Sticks und Co" Na sowas aber auch... Da sollte ich doch wohl um Verzeihung bitten. Sollte. Mache ich aber nicht. MfG Paul
Ich sehe evtl. ein Problem das in Zukunft aufkommen könnte: Alle Medien sind perfekt überwach- und manipulierbar, da vernetzt oder gar gleich in der Cloud gespeichert. Wenn man Pech hat und jemand da oben einem nicht zugetan ist hat man verschissen :-) Ganz zu schweigen von Verarschungen, die können aber auch schon in jetzigen Medien drin sein - ich denke da nur an absichtliche Datenfehler, unterschwelliger Kram etc. Aber keine Sorge: der Ultradumme aka der perfekte Zukunftsmensch wird damit keine Probleme haben ...
Mani W. schrieb: > Bei Digitalismus ist aber nach einigen Jahren Schluss, > außer es wurde rechtzeitig konvertiert in das neue System... Noch mal zurück zu der Anfangsbehauptung; welche (verbreiteten) Datenformate werden denn nicht mehr unterstützt? Codecs kosten jetzt nicht viel Speicherplatz und der wird eh immer billiger, warum also Support entfernen? Mit aktuellen -Bildbearbeitungsprogrammen -Office-Versionen -Multimedia-Programmen lassen sich nahezu alle - Bilder (einschl. Rohdaten) jeglicher Kameras - Textdokumente - Video/ Audiodateien öffnen/bearbeiten/abspielen. Ausgenommen sind ein paar Standards, die aufgrund von Lizenzproblemen eh nie verbreitet waren. Nutzt hier irgendwer JPEG2000? Im Linuxkernel sind dann zusätzlich noch Treiber für Hardware aus den 80ern enthalten. Da läuft dann auch noch vergilbte Museumshardware.
Noch als Ergänzung; Eine VM mit Windows 95/98/xP/7/.. ist in weniger als einer Stunde aufgesetzt. Da lässt sich dann wirklich jede alte Gammelsoftware auf aktuelle Systeme migrieren. Der Punkt der Inkompatibilität fällt also selbst unter Windows weg.
Benutzt OpenSource Programme mit offenen Dateiformaten. Das macht es vielleicht nicht einfacher Uraltsoftware zum laufen zu bekommen, aber ihr könnt im Notfall Schnittstellen für die Daten selber bauen.
Sni T. schrieb: > Noch als Ergänzung; Eine VM mit Windows 95/98/xP/7/.. ist in weniger als > einer Stunde aufgesetzt. Da lässt sich dann wirklich jede alte > Gammelsoftware auf aktuelle Systeme migrieren. Der Punkt der > Inkompatibilität fällt also selbst unter Windows weg. Auch wenn ich oben etwas über überraschende Haltbarkeit von Systeminstallationen geschrieben habe, habe ich trotzdem schon mal digitale Medien verloren, auch wenn sie nicht weg sind. Paradox? Jein: Ich hab' seinerzeit auf dem C64 einige Dokumente geschrieben, die ich ganz gerne behalten möchte, u.a. die mit einem Freund und Studienkollegen zusammen verfasste Diplomarbeit. Die ist ein paar Jahre älter als Win 3.11... Sie liegt auf einer 5 1/4"-Diskette vor, auf der auch brav das Textprogramm mit drauf ist. Die Diskette habe ich vor ein paar Jahren mal auf den PC retten können. Und C64-Emulatoren gibt's ja auch. Also - kein Probem? Au contraire. Also, das Textprogramm startet im Emulator und die Textdokumente lassen sich auch laden und erscheinen auf dem Bildschirm wie damals. Toll. Ich kann das Programm aber nicht mehr bedienen! Damals lief Alles über Hotkeys, mangels Maus gab's nichts anzuklicken und die Bedienung war alles andere als selbsterklärend. Aber selbst wenn ich damit noch umgehen könnte, die in den Text eingebetteten Steuerzeichen sind nicht mehr interpretierbar, weil sie auf den verwendeten Drucker abgestimmt waren - und den ollen 9-Nadler gibt's nun wirklich nicht mehr. Also - die Daten sond komplett erhalten, aber sie nützen mir nichts. Und bevor ich die so umbastle, dass z.B. Word etwas damit anfangen kann, scanne ich lieber die Papierversion wieder ein und lasse eine OCR drüberlaufen - geht schneller. Papier schlägt (alte) Daten... Paul A. schrieb: > Benutzt OpenSource Programme mit offenen Dateiformaten. Für die Zukunft sicher eine gute Idee - aber für den Umgang mit den Jugendsünden hilft das nicht, deren Format liegt ja fest.
Matthias L. schrieb: > Aber selbst wenn ich > damit noch umgehen könnte, die in den Text eingebetteten Steuerzeichen > sind nicht mehr interpretierbar, weil sie auf den verwendeten Drucker > abgestimmt waren - und den ollen 9-Nadler gibt's nun wirklich nicht > mehr. OK, das ist tatsächlich ein recht spezieller Fall ;-) Aber; Matthias L. schrieb: > Paul A. schrieb: >> Benutzt OpenSource Programme mit offenen Dateiformaten. > > Für die Zukunft sicher eine gute Idee - aber für den Umgang mit den > Jugendsünden hilft das nicht, deren Format liegt ja fest. hätte geholfen, mindestens Tex, wenn nicht sogar LaTeX, gab's schon vor dem C64.
Diplomarbeit auf dem C64? also soweit wie ich die Kisten noch kenne, gab es ja im selben Hause Commodore auch damals schon Inkompatibilitäten. Software vom Plus4 (damit hatte ich angefangen) lief auf dem C64 nur bedingt. Heute dürften dank der "Durchdringung" die Standards wohl doch etwas haltbarer sein...
Sni T. schrieb: > mindestens Tex, wenn nicht sogar LaTeX, gab's schon vor > dem C64. Vor dem C64 ist nicht AUF dem C64. Und auf dem Großrechner bekam man seinerzeit noch Terminal- und Rechenzeit zugeteilt, da haben wir deutlich lieber zu Hause geschrieben, und auf welchem Heimcomuter in den 80ern lief denn Tex oder LaTeX? ● J-A V. schrieb: > Diplomarbeit auf dem C64? Warum nicht? Die Mehrzahl der Kommilitonen hat noch auf der Schreibmaschine getippt oder tippen lassen...
dann war das aber wenigstens gleich auf absturzsicherem Papier ;) -'ne Zeitersparnis war das mit dem 64er bestimmt auch nicht.
● J-A V. schrieb: > > -'ne Zeitersparnis war das mit dem 64er bestimmt auch nicht. Du hast dich auf der mechanischen Schreibmaschine nie vertippt? Respekt.
tüllich. aber Nadelausdrucke sehen ja nun auch nicht gerade gut aus. Ich hab damals Bewerbungen auf einer Schreibmaschine geklöddert. der 64 war ja nun aber auch nicht sofort zum Drucken fähig, was gabs da nicht alles für Befehle und bis das alles "saß"...
Ist jetzt schon so lange her, dass ich keine Details mehr weiss. Aber mit dem richtigen Programm war es möglich, recht gute Ausdrucke aus dem Citizen 120D herauszubekommen (gut nach damaligem Standard natürlich).
ja es gab damals GEOS als Betriebssystem. Das hatte ich aber nie, habs nur ein paar mal beim Kumpel gesehen. damit mags wohl überhaupt erst vernünftig gefunzt haben.
Nein, GEOS war für mich eine interessante Spielerei, aber nicht mehr... Warum soll den mit Oberflächen, auf denen es nix zu klicken gibt, nicht gearbeitet werden können? Linux-User schwören auf ihre Konsole, DOS hat auch jahrelang ausgereicht - für durchaus ernsthafte Anwendungen. Schreibmaschine war für uns ein No-Go. Beim Umformulieren eines Absatzes die ganze Seite neu tippen? Beim Vertippen auch? Never ever. Ja, die Drucker waren ein Problem, die Schreibmaschinen aber auch. Einige Kommilitonen hatten Schreibmaschinen-fähige Freundinnen, die die Diplomarbeiten getippt haben - es sind in der Zeit aber auch ein paar Beziehungen in die Brüche gegangen... Wir hatten keine tippfreudigen Freundinnen und waren selbst auch nicht soooo sicher auf der Tastatur, also wollten wir auf einem Rechner schreiben. Die VAX in der FH wäre eine Möglichkeit gewesen, aber die Terminal- und Rechenzeitquota waren störend. Und der Zeilendrucker machte auch keine repräsentativen Ausdrucke. Und die Matrixdrucker dort auch nicht. Zuhause hingegen hatte ich zwar auch nur einen 9-Nadler, aber der konnte mit einem Zusatz zum C64-Textprogramm die Zeilen als Grafik ausgeben - in voller Druckerauflösung, und da passten in beiden Dimensionen zwei zusätzliche Pünktchen zwischen die regulären Punkte. Doch, das sah gut aus, Proportionalschriften gab's dafür auch und die sogar im Blocksatz. Der Nachteil war die Rechenzeit für die Text-Grafikwandlung, eine gute halbe Stunde musste man für den Ausdruck einer Seite schon einplanen.
Nein Geos wars definitv nicht. Ich habe leider keine Zeit den C64 aus dem Keller zu holen und zu reaktivieren (obwohl, jucken täts mich schon). Es war ein dezidiertes Textverarbeitungsprogramm.
Ist ja schon wieder weg... Später gab's noch "Printfox". Der konnte immerhin schon eine grafische Voransicht - einer halben Seite, mehr passte in 64 kB RAM nun mal nicht 'rein. Der rechnete in einfacher 9-Nadler-Auflösung und interpolierte direkt beim Ausdruck in beiden Dimensionen jeweils einen Punkt dazwischen. Ich hab' dessen Druckroutinen für mich noch umgeschrieben, damit jeweils zwei Punkte interpoliert werden. Damals war's, Geschichten aus dem alten Berlin... Heute hat der Laserdrucker 60 Seiten pro Minute 'raus, und was da im Hintergrund alles abläuft, will man eigentlich gar nicht so genau wissen. Manchmal ist der Fortschritt schon ganz praktisch. ;-)
Mani W. schrieb: > Wir leben ja seit langem in der "digitalen Welt", digitalisieren > unsere Photos, Filme, Dias, usw... Ja ... > Ändert sich das System und man achtet nicht darauf, ist es meist > unmöglich, darauf zuzugreifen... Auf was zugreifen? > Was auf Win 95 gelaufen ist, ist auf Win7 scheinbar nicht > mehr möglich, also entsorgen der Kamera, Mikroskop, etc... > Bei Digitalismus ist aber nach einigen Jahren Schluss, > außer es wurde rechtzeitig konvertiert in das neue System... Geht es dir jetzt um Hardware oder um Daten? Hardware veraltet selbst- verständlich. Das Treibergedöhns bei Windows ist zwar in der Tat noch einmal ein Punkt oben drauf, den man bei z.B. Linux nicht hat - für was es da einmal einen Treiber gibt, für das gibt es immer einen Treiber - aber spätestens wenn es keinen SCSI-Controller mehr gibt, der in ein aktuelles Board paßt, ist Essig mit SCSI-Laufwerken und den zugehörigen Medien. Hardware hat also ein gewissermaßen eingebautes Verfallsdatum. Bei Daten gehe ich aber nicht mit. Da hat man es selber in der Hand, daß man ein standardisiertes Datenformat verwendet und im Fall der Fälle (was auf ca. "einmal in einem Menschenalter" hinauslaufen dürfte) in ein neues Format konvertiert. Jedenfalls sind alle JPEG Bilder und PDF Dateien die ich jemals archiviert habe, mit aktueller Software noch genauso nutzbar wie damals als ich sie erstellt habe. Dito Textdokumente mit LaTeX Markup, C Quellcode etc. Viele archaische Formate sind einfach nur angereicherte Textdokumente. Vizawrite z.B. ist ein Stream von CBM Bildschirmcodes, das kann man mit einem simplen Perl-Script nach ASCII konvertieren (abzüglich ein bißchen Formatierung). > Wie geht Ihr damit um im Laufe der Jahre? Ich speichere Daten bevorzugt in komplett dokumentierten und standardisierten Datenformaten, die von möglichst vielen Programmen gelesen/geschrieben werden können. Alle 3-5 Jahre sind die Platten in meinem Server ohnehin EOL. Dann kommt die nächste Plattengeneration rein (was auch gleich zu der regelmäßig erforderlichen Vergrößerung des Speicherplatzes führt) und die Daten werden kopiert. Fertig. Datenformate mußte ich bis jetzt nicht konvertieren. Ich habe vor einigen Jahren mal überlegt, ob ich paar AMI-Pro und Word für Windows Dokumente (Jugendsünden ;) mit z.B. OpenOffice konvertieren sollte, habe mich dann aber dagegen entschieden. Die damals schon angefertigten PostScript- bzw. PDF-Versionen der Dokumente sind für meinen Bedarf ausreichend, denn ändern will ich die sicher nie mehr.
Matthias L. schrieb: > Heute hat der Laserdrucker 60 Seiten pro Minute 'raus, und was da im > Hintergrund alles abläuft, will man eigentlich gar nicht so genau > wissen. Kopierer legen das kopierte gerne als Datei in einer eingebauten Festplatte ab. -Gab doch mal 'ne Story eines Anwalts, der beim Verkauf seines Kopierers beruflich drüber gestolpert ist. wie siehts bei "Gross-Druckern" aus, gibts da mittlerweile ähnliches?
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