Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik mp3 player "pfeift"


von Thomas K. (tak21)


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Hallo :) Ich bin bei meiner Problemsuche auf dieses Forum gestoßen.
Vorweg: ich bin LAIE - blutiger.

Was ich vorhabe: basierend auf einem RASPI 2+ mit HiFI-BERRY DAC einen 
fernbedienbaren Musikspieler für meine kleinen Mäuse zu bauen, damit das 
CD suchen ein Ende hat. Dabei soll mit einem RemotePI Board alles per 
Fernbedienung benutzt werden, inkl. Ein- und Ausschalten. Als Anzeige 
möchte ich ein 5" TFT Display verwenden, das über HDMI an den RASPI 
angeschlossen ist.

Mein Aufbau bisher:

- Schaltnetzteil (5V, 3.5A), versorgt
  * den Raspi
  * das RemotePI
  * den HiFi-Berry
  * ein Relais
- Das Relais versorgt
  * den TFT
  * die Lautsprecher
- Das Relais wird vom PI gesteuert.
- Ist der PI an, schließt es und das TFT und die Lautsprecher bekommen 
Strom.

Alles läuft so weit ... bis ... auf einen wirklich nervenden Pfeifton.
Der scheint über die "+"-Leitung zu kommen und hat scheinbar nichts mit 
dem TFT zu tun. Wenn ich das TFT nicht mit Strom versorge, wird der Ton 
tiefer, wenn das TFT auch mit Strom versorgt wird, wird er höher.

Es scheint also das Schaltnetzteil zu sein (?)

Frage: kann man da was machen? Also kann man "+" "das Töne-machen" 
abgewöhnen?

(Wenn ich noch was an Infos geben kann, dann bitte sagen, was :) Ich bin 
jetzt gespannt auf Anregungen.)

von oszi40 (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Es scheint also das Schaltnetzteil zu sein (?)

Was sagt Gegenproben mit anderem Netzteil=?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein CLC Filter, auch PI Filter genannt, in der Versorgung kann da 
helfen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Capacitor-input_filter

Die Spule liegt in der Plusleitung und muss natürlich die 3,5 A 
vertragen und hohe Induktivität haben.
http://www.reichelt.de/CAF-4-0-3-3/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32286&artnr=CAF+4%2C0-3%2C3

Das ist eine stromkompensierte Drossel, also zwei in einem Gehäuse. Leg 
die eine davon in die Plusleitung und die andere in die Masse vom 
Netzteil.
Dahinter dann einen dicken Elko (470µF-2000µf) und einen 100nF Keramik- 
oder Folienkondensator von Plus nach Masse. Vor der Anordnung noch einen 
100nF.

Ein kleineres Filter schadet sicher auch nicht in der Versorgung zum 
TFT.

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (tak21)


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Zur Gegenprobe: ich habe jetzt ein anderes Netzteil bestellt (andere 
Hersteller) um das zu probieren.
Zum CLC Filter: Einzelteile sind bestellt. Probiere ich auch aus.

Wird also ein spannendes Wochenende :) Danke für die Unterstützung!

von voltwide (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist eine stromkompensierte Drossel, also zwei in einem Gehäuse. Leg
> die eine davon in die Plusleitung und die andere in die Masse vom
> Netzteil.

Eine Stroko ist in dieser Anwendung, wo es definitiv um die 
Unterdrückung von symmetrischen Störungen im hörbaren Bereich geht, 
wirkungslos.
Pfeifenden Netzteilen ist nur schwer bei zu kommen, oft hilft es, dies 
einfach etwas mehr zu belasten.

von Thomas K. (tak21)


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voltwide schrieb:
> Matthias S. schrieb:

> Eine Stroko ist in dieser Anwendung, wo es definitiv um die
> Unterdrückung von symmetrischen Störungen im hörbaren Bereich geht,
> wirkungslos.

Zu spät :) morgen kommen die Bauteile... Und probieren werde ich es auf 
alle Fälle! Darf ich Dich fragen, warum das auf gar keinen Fall geht?

> Pfeifenden Netzteilen ist nur schwer bei zu kommen, oft hilft es, dies
> einfach etwas mehr zu belasten.

=> Lastwiederstand? Dann müsste ich also alles vermessen, um zu wissen, 
wie viel ich verbraten soll / kann? Ist es richtig, dass der Ton immer 
höher wird, je mehr ich verbrauche?

Und ich habe übrigens jetzt 2 Netzteile bestellt. Somit kann ich auch da 
tauschen... Mann, Strom + Audio ist wirklich verzwickt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da die Drossel eben zwei in einem Gehäuse sind, kannst du da auch 
experimentieren. Also nur in die Plusleitung, beide Drosseln 
hintereinander, nur eine Drossel usw. Wenn bei der Drossel nur eine 
Seite benutzt wird, wars das nämlich mit der StroKo und sie fungiert als 
normale Drossel.

von Mark S. (voltwide)


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Auch falsch. Wenn Du nur eine Wicklung der Stroko betreibst, fällt die 
Stromkompensation weg. Und daraus folgt messerscharf, das diese Drossel 
bei einem Bruchtteil des angegebenen Nennstromes (typischerweise 1%) in 
die Sättigung fährt.

Um auf die obige Frage einzugehen: Der Stromfluss bei der Stroko ist 
üblicherweise gegenläufig, so dass das erzeugte Magnetfeld kompensiert 
wird. Daher der Name. Das bedeutet aber auch, dass die wirksame 
Induktivität, die den Stromfluß bremsen soll, zusammenbricht auf einen 
Bruchteil, genannt die Streuinduktivität. Das ist bei Ringkerndrosseln 
typischerweise ein Faktor 100! Um den Strom aus zu bremsen, braucht man 
eine einfache Speicherdrossel ohne Kompensation.

Stromkompensierte Drosseln dienen zur Unterdrückung von asymmetrischen 
Störungen aka Gleichtaktstörungen, Du hast es aber mit symmetrischen aka 
Gegentaktstörungen hier zu tun.

: Bearbeitet durch User
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