Hallo hallo, ich habe nun immer wieder in Berichten gelesen das bei verschiedenen Schaltungen Dioden vorgespannt werden. Zum Beispiel in einem Bericht über einen Phasenschieber der ETH Zürich steht: "Wichtig ist dabei besonders, dass bei einer angelegten Varaktor- resp. Vorspannung die Amplitude über das betrachtete Band konstantbleibt.Amplitudenschwankungen,diedannauftreten,wenndieVaraktorsp an¬ nung variiert wird, machen sich in einer Linearisierungsschaltung weniger störend be¬ merkbar, da sie mit einem Attenuator ausgeglichen werden können. Eine Realisierung eines Reflexionsphasenschiebers mit zwei Dioden als Last ist in Abbildung 3.18 dargestellt. Dabei wurden Varaktordioden des Typs M/A-COM MA4ST250 verwendet, deren Vorspannung über einem lOkQ-Widerstand angelegt wird. Dies ist deshalb möglich, weil die Dioden in Sperrrichtung vorgespannt werden, so dass durch den Widerstand praktisch kein Strom fliesst. Trotz des hohen Widerstandes könnten hochfrequente Anteile in den DC-Pfad gelangen.“ [http://cds.cern.ch/record/894041?ln=de] Meine Erklärung für eine Vorspannung ist das man dadurch die Dioden schon bei kleinen Eingangssignalen im Linearen Bereich betreiben kann. Wenn man die Diodenkennlinie betrachtet ist dieser ca. ab 0,5V vorhanden. Stimmt meine Vermutung? Weiter unten im Bericht steht dann das diese Vorspannung Probleme der nichtlinearität mit sich bringen aufgrund von Intermodulationsprodukte. Warum ist das so? Grüße
Es ist nur die Rede von Varaktordioden, also Kapazitätsdioden, die müssen vorgespannt werden damit Wechselspannungen sie nicht in den Leitbereich bringen und natürlich um die Kapazität zu beeinflussen. Auch Photodioden werden üblicherweise vorgespannt, dort um deren Kapazität zu verringern und die Signalbearbeitung zu beschleunigen.
MaWin schrieb: > Es ist nur die Rede von Varaktordioden, also Kapazitätsdioden, die > müssen vorgespannt werden damit Wechselspannungen sie nicht in den > Leitbereich bringen und natürlich um die Kapazität zu beeinflussen. > Auch Photodioden werden üblicherweise vorgespannt, dort um deren > Kapazität zu verringern und die Signalbearbeitung zu beschleunigen. Was meinst du genau mit Leitbereich?
>Was meinst du genau mit Leitbereich?
Das Gegenteil von Sperrbereich ...
Um es noch mal klar zu machen: die C-Dioden werden in Sperrrichtung vorgespannt ...
Fabian Z. schrieb: > MaWin schrieb: >> Es ist nur die Rede von Varaktordioden, also Kapazitätsdioden, die >> müssen vorgespannt werden damit Wechselspannungen sie nicht in den >> Leitbereich bringen und natürlich um die Kapazität zu beeinflussen. >> Auch Photodioden werden üblicherweise vorgespannt, dort um deren >> Kapazität zu verringern und die Signalbearbeitung zu beschleunigen. > > Was meinst du genau mit Leitbereich? Der Spannungsvereich ab 0,7V in Flußrichtung bei Siliziumdioden, bei dem nennenswert Strom zu fließen beginnt. Hängt eine Kapazitätsdiode an einem Schwignkreis, bei dem die Wechselspannungsamplitude diese 0,7V überschreitet, dann wirkt die Diode ab Gleichrichter oder "Verzerrer". Legt man an die Diode, die über eine C gleichspannungmäßig vom Schwingkreis getrennt ist, eine Sperrspannung von z.B. 2V an, dann bleibt die Diode immer (-2V+-0,7pp < 0) gesperrt.
Jens G. schrieb: > Um es noch mal klar zu machen: die C-Dioden werden in Sperrrichtung > vorgespannt ... Sonst wird es auch schwierig ;-) Selbst wenn man nur in die Nähe von 0V kommt, wird die Kapazität extrem Abhängig von der Spannung und damit auch von der Modulationsamplitude. Ein Blick ins Datenblatt auf die Kapazität als Funktion der Rückwärtsspannung zeigt die Abhängigkeit. Je größer der Modulationsbereich und je kleiner die Vorspannung, um so mehr Oberwellen entstehen durch die Nichtlinearität. z.B. http://www.radiotechnika.hu/images/BB112.pdf
Wolfgang schrieb: > ... wird die Kapazität extrem Abhängig von der Spannung ... Das ist doch der Sinn einer Kapazitätsdiode ;-) Aber im Bereich kleiner etwa 1V wird diese Abhängigkeit extrem nichtlinear. (Ich weiß, dass Du das gemeint hattest).
Bernd B. schrieb: > Wolfgang schrieb: >> ... wird die Kapazität extrem Abhängig von der Spannung ... > > Das ist doch der Sinn einer Kapazitätsdiode ;-) > Aber im Bereich kleiner etwa 1V wird diese Abhängigkeit extrem > nichtlinear. (Ich weiß, dass Du das gemeint hattest). Nein, hat er nicht. Das Problem ist, daß die Steuerspannung (besagte Vorspannung) nicht die einzige Spannung ist, die an der Kapazitätsdiode abfällt. Dazu kommt noch die Signalspannung (i.d.R. eine Wechsel- spannung) die wirksame Kapazität ist also nicht wie gewünscht konstant, sondern variiert mit der momentanen Amplitude. Das Resultat: nichtlineare Verzerrungen des Signals. Je größer dabei die überlagerte Wechselspannung ist, desto größer die Verzerrungen. Wenn man nur eine einzelne Kapazitätsdiode verwendet, muß man also die Amplitude klein (im Verhältnis zur Steuerspannung) halten. Alternativ kann man Kapazitätsdioden paarweise einsetzen. Schaltung siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kapazitätsdiode Die Dioden liegen gleichspannungsmäßig parallel, für die Signalspannung (Wechselspannung) hingegen in Reihe. Die Modulation der Kapazität durch die Signalspannung ist also gegensinnig und hebt sich weitgehend auf.
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