Hallo, ich will mit einem ATTiny verschiedene Umweltsensoren abfragen, u.a. ein Mikrofon und einen UV Sensor, letztere über zwei MCP6002 OpAmp. Anbei der relevante Teil der Schaltung. Ich bekomme an sich mehr oder weniger plausible Messwerte: Eingangsspannung vom Mikrofon sind rund 10mV bei einem Pfiff, was die maximale Ausgangsspannung von 3,3V ergibt. Allerdings ändert sich die Ausgangs- (und Eingangs-) Spannung gleichzeitig auch am 2. OpAmp Ausgang, es scheint also irgendeine Art von Rückkopplung zu geben. Jetzt habe ich leider von OpAmps nicht wirklich viel Ahnung.... das Problem scheint das gemeinsame GND zu sein, aber mir will nicht einleuchten, wie das sonst zu schalten wäre. Bin für jeden Hinweis dankbar!! Grüße, muli1329
Dein OPV läuft anscheinend mit nur einer Betriebsspannung. Aus der Zeichnung ist auch nicht erkennbar, wo dein Bezugspotential für die Eingänge liegt. Sinnvollerweise sollte das auf halber Betriebsspannung liegen. Das erklärt zwar nicht das Übersprechen zwischen den beiden Verstärkern, führt aber zu komischen Effekten. Bestenfalls wird vom Mikrofon nur eine Halbwelle verstärkt. mfG
Man kann auf dem Schaltplan nicht viel erkennen, da einige der interessanteren Teile wohl oberhalb des oberen Bildrands liegen. Abei eines springt sofort ins Auge, nämlich der riesige C4 am Ausgang des linken Opamp. Kapazitive Lasten mögen Opamps generell nicht so besonders, aber dieser hier stellt mit seinen 470µF praktisch einen Kurzschluss dar, der so heftig ist, das es verwunderlich wäre, wenn der zweite Opamp davon nichts mitbekommen würde. Wozu soll dieser Kondensator überhaupt dienen?
Der Schaltplan ist eigentlich schon komplett, oberhalb ist nur die restliche Beschaltung des ATTiny (kann ich gerne posten, hat aberwohl keine Auswirkung auf das OpAmp Problem). VoutA und VoutB gehen da direkt auf einen ADC Pin, sonst nichts (die beiden linken Verbindungen, die nach oben laufen). Bezugspotential sollte (wenn ich das richtig verstanden haben :-o) GND sein, also ja, nur eine Halbwelle wird verstärkt - was für meinen Zweck (ich möchte nur die Lautstärke erfassen) ausreichen sollte. Wozu der 470µF Kondensator da ist, ist eine gute Frage... ich habe nicht das Copyright auf die Schaltung, sondern nur aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Ich habe mir aber vorgestellt, dass das ein Art Puffer ist, um die Lautstärke-Spitzen etwas zu verzögern. Sollte hier evtl. ein Widerstand zwischen VoutA und C4?
R. M. schrieb: > Bestenfalls wird vom Mikrofon nur eine Halbwelle verstärkt. Ich glaube, das ist hier sogar Absicht, da es vermutlich nur um die Detektion eines Schallsignals und nicht um das NF-Signal als solches geht. muli1329 schrieb: > Sollte hier evtl. ein Widerstand zwischen VoutA und C4? Ja, damit hast du einen klassischen RC-Tiefpass, der die Aufgabe besser erfüllt als nur ein einzelner Kondensator. Wenn es tatsächlich nur um die Detektion eines Schallsignals geht, kannst du mal ungefähr R=1kΩ und C=10µF ausprobieren. Damit bekommst du eine Grenzfrequenz von 16Hz.
Dann sollte aber wenigstens eine Diode hinter den Ausgang, damit der OPV den Elko in den Signalpausen/negativen Halbwellen nicht wieder runterzerrt.
Klingt gut, viel Dank schon mal... nur, damit ich das richtig zusammenfasse, ich hätte dann: VoutA > Diode > MC > R1k > C10uF > GND Also den Mikrocontroller ADC nach der Diode und vor dem RC-Tiefpass. Habe ich dann nicht auch einen zusätzlichen Spannungsabfall an der Diode? Noch eine Zusatzfrage, grundsätzlich brauche ich am OpAmp Ausgang keinen Pull-Down Widerstand (also gerade auch auf der anderen Seite, an der UV Diode)?
muli1329 schrieb: > Anbei > der relevante Teil der Schaltung. Die kann man aber nicht vernünftig lesen. mfg klaus
Wie schon Yalu schrieb, ist der 470 µF Elko am OpAmp Ausgang eine Brutalität, wenn schon geglätteter Ausgang, dann mindestens über einen RV von 100 Ohm an den Elko...
muli1329 schrieb: > Also den Mikrocontroller ADC nach der Diode und vor dem RC-Tiefpass. Nein, nach dem Tiefpass, sonst könntest du den Tiefpass ja auch gleich weglassen. > Habe ich dann nicht auch einen zusätzlichen Spannungsabfall an der > Diode? Mit der Diode ist das so eine Sache. Prinzipiell brauchst du sie nicht, da der Opamp so beschaltet ist, dass er nur die positiven Halbwellen des Mikrofonsignals verstärkt. Der Tiefpass mit seiner relativ großen Zeitkonstante macht daraus ein noch leicht welliges DC-Signal, dass ein Maß für den Lärm ist, der da draußen herrscht. Dieses Signal sollte der µC mit seinem ADC problemlos auswerten können. Mit der zusätzlichen Diode erhältst du statt des Mittelwerts des Signals dessen Maximum abzüglich des Spannungsabfalls an der Diode. Bei einem starken Signal ist damit die Spannung, die der ADC misst, höher als ohne Diode. Beträgt der Scheitelwert des Signals aber nur 100 mV, lässt die Diode so gut wie nichts davon durch, so dass der ADC nichts misst. Ohne Diode wird der ADC immerhin noch gute 30mV messen. Du kannst auch einen zusätzlichen Opamp als Spitzenwertgleichrichter nachschalten, dann genießt du die Vorteile der Diode ohne den Nachteil des Spannungsabfalls. Allerdings wird die Schaltung dadurch aufwendiger. > Noch eine Zusatzfrage, grundsätzlich brauche ich am OpAmp Ausgang keinen > Pull-Down Widerstand (also gerade auch auf der anderen Seite, an der UV > Diode)? Nein, die Opamps haben (im Gegensatz zu manchen Komparatoren) einen Push-Pull-Ausgang. Selbst wenn du einen Pull-Down-Widerstand bräuchtest, wäre der ja in Form von R7 und R8 bzw. R9 und R10 bereits vorhanden.
Um mal auf die eingangs gestellte Frage einzugehen: Der andere Eingang ist mit 1MegOhm sehr hochohmig, und damit sehr empfindlich gegen eingekoppelte Störungen. Hier macht sich der praktische Aufbau im Detail leicht bemerkbar. Schließ mal den 1MOhm kurz und Du wirst feststellen, dass der Mikrofonverstärker nicht mehr überspricht.
Ok, dann werde ich mal das versuchen: VoutA > R1k > C10uF > MC Zum anderen Teil der Schaltung, die würde unempfindlicher, wenn ich den 1M Widerstand austausche? Zum Bespiel R7=400k und R8=10k würde ja eine ähnliche Verstärkung geben.
So, danke nochmal für die Hinweise! Das Problem lag in jedem Fall an dem 470 µF Kondensator am OpAmp Ausgang... Hiermit hat es schon ganz gut funktioniert, allerdings fehlt bei lauteren Geräuschen etwas der Ausschlag: VoutA > R1k > C10uF > MC Ich habe dann versucht, VoutA direkt auf dem ADC Eingang des MC zu geben (also auch ohne Diode, da ja GND mein Bezugspunkt ist und ich eigentlich ich so schlimmstenfalls 0V messen sollte). Dafür bin ich gerade dabei, die MC-Logik etwas zu tunen, und mit 1kHZ zu messen (statt vorher 1Hz) - dann sollte ich eigentlich in der Software das jeweils aktuelle Maximum bilden können. Zum anderen Teil der Schaltung, hier habe ich noch nichts verändert, die scheint jetzt ganz stabil zu sein. Werde mal schauen, ob ich R7/R8 später noch austausche. Grüße, muli
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