Hallo Leute! Vielleicht könnt ihr mir helfen. Bei dem AD823 ist im Datenblatt als input common mode range bis ca 1.2 V unter die obere Schiene angegeben. Ich habe mir jetzt von Analog Devices das Spice Modell runtergeladen und mal einen Spannungsfolger simuliert. 5 V single supply (da gibt es zwar nur den AD823A, aber sein Datenblatt hat bzgl. common mode die selbe Angabe) Ich hätte erwartet, dass der Ausgang clippt wenn der Eingang > 3.8 V wird, aber das ist nicht zu sehen. Meine Frage: habe ich den Parameter Input common mode range falsch verstanden? Oder ist so eine (wie ich finde) wichtige Eigenschaft eines OP nicht im Modell drin? Oder bin ich etwas anderem aufgesessen? danke für eure Hilfe
Simon schrieb: > Ich hätte erwartet, dass der Ausgang clippt wenn der Eingang > 3.8 V > wird, aber das ist nicht zu sehen. wenn du den input common mode range verlässt, muss der Ausgang deswegen nicht automatisch clippen: der OPV kann in dem Bereich seine Spec einfach nicht mehr einhalten. Das kann bedeuten, dass die Fehler gehörig ansteigen, dass der OPV langsam wird oder dass der Eingangsstrom ansteigt. Es kann aber auch bedeuten, dass er ein Phase-reversal macht und der Ausgang auf völlig unsinnige Werte geht. Oder eben dass er clippt. Trage in deiner Simu doch mal die Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung auf und schau, ob was passiert, wenn der Eingang über 3,8V geht.
Simon schrieb: > Ich hätte erwartet, dass der Ausgang clippt wenn der Eingang > 3.8 V > wird, aber das ist nicht zu sehen. Ich werfe da mal das Stichwort "Phase Reversal" ins Rennen. Dieser Effekt kann dir bei bipolaren OPs und solchen mit J-FET Eingängen noch wesentlich mehr und viel überrachender als ein bisschen Clippen in die Suppe spucken... http://www.eetimes.com/document.asp?doc_id=1231129 EDTI: Pech, Zweiter... ;-)
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Laut Beschreibung in dem Modell wurde "input common mode range" modelliert. Das scheint aber doch nicht der Fall zu sein oder der Opamp kann typischerweise mehr als im Datenblatt steht. Allerdings sollte man nie auf typisches Verhalten hoffen sondern nur den spezifizierten Bereich im Datenblatt benutzen. Es ist ein Designfehler den Eingang näher als 1,5V(2V) an VCC anzuseteuern. * open loop gain and phase vs frequency * output clamping voltage and current * input common mode range * CMRR vs freq * I bias vs Vcm in * Slew rate * Output currents are reflected to V supplies * Voltage and current noise density are accurate * for the entire bandwidth of the AD823A * * Vos is static and will not vary with Vcm input * * Step response is modeled at unity gain w/1k load * * Distortion is not characterized * * This model of the AD823A works at 3.3v
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Naja Effekte wie phase reversal sind mir schon bekannt und der AD823 sollte da auch keine Probleme haben. Habe jedenfalls nichts dergleichen im Datenblatt gefunden. Ich fand es kurios, dass das Simulationsmodell sich so verhält wie gesehen. Vielleicht würde ich aus Interesse mal einen kaufen und das sozusagen 'am Feind' überprüfen. Danke Helmut, einen Fehler hab ich jetzt aber in der Simulation an sich nicht gemacht? Ich arbeite mich zur Zeit in LTspice ein und bin da noch etwas unsicher.
> Danke Helmut, einen Fehler hab ich jetzt aber in der Simulation an sich
nicht gemacht?
Im Prinzip hast du alles richtig gemacht.
Verbesserungsmöglichkeiten
1.
"Autogenerated" Symbole haben den absoluten Pfad des Modellfiles in dem
Symbol.
Besser ist es im Atribut "ModelFile" nur den Namen des Files eintragen -
ad823A.cir und den Modelfile dann in das Verzeichnis des Schaltplanes
kopieren.
Außerdem kommt bei mir das Symbol auch in den Ordner des Designs. Damit
habe ich immer alles zusammen.
2.
Wenn ein Opamp-Modell die Pin-Reihenfolge wie unten hat, dann kann man
das Symbol "opamp2" nehmen. Dazu muss man dann nur noch eine
SPICE-Direktive
.inc ad823A.cir
in den Schaltplan legen.
* Node assignments
* non-inverting input
* | inverting input
* | | positive supply
* | | | negative supply
* | | | | output
*
3. In Standard SPICE gibt es keinen Parameter für Anzahl der Pulse. Das
benötigt man nur für Bursts. Deshalb emphele ich den Paramter
wegzulassen, wenn man keinen Busrt benötigt.
PULSE(0 5 1m 1m 1m 0 2m)
4. LTspice macht per Default eine verlustbehaftete Datenkompression der
Ergebnisse damit der Simulationsfile (Ergebnis) von Schaltreglern nicht
so riesig wird. Das ist bei Analogsimulation unnötig da diese Fiels
nicht GByte groß sind. Da will man immer höchste Genauigkeit in der
Ausgabe haben.
.options plotwinsize=0
5. Bauteile oder Schaltungsteile kann man drehen (Ctlr r) und spiegeln
(ctrl e).
6. Solltest du ein deutsches Widerstandssymbol bevorzugen, dann kannst
du dafür das Symbol "EuropeanResistor" aus dem Ordner [Misc] nehmen.
Simon schrieb: > der AD823 sollte da auch keine Probleme haben. > Habe jedenfalls nichts dergleichen im Datenblatt gefunden. Bei solchen unbelegten Umkehrschlüssen sollte man vorsichtig sein. Das "Nichterwähnen" eines Effekts bedeutet nicht automatisch, dass dieser Effekt ausserhalb der Spezifikation nicht auftreten kann. Es ist meist andersrum: nur wenn erwähnt wird, dass der Effekt nicht auftreten kann, ist auch sicher, dass er es nicht tut. Dort z.B. auf Seite 6 unten: http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1457.pdf
Lothar M. schrieb: > ... > Es ist meist andersrum: nur wenn erwähnt wird, dass der Effekt nicht > auftreten kann, ist auch sicher, dass er es nicht tut. Dort z.B. auf > Seite 6 unten: > http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1457.pdf Genau das ist auch meine Erkenntnis bei den vielen Datenblättern die ich bisher gelesen habe.
Simon schrieb: > Naja Effekte wie phase reversal sind mir schon bekannt und der AD823 > sollte da auch keine Probleme haben. Habe jedenfalls nichts dergleichen > im Datenblatt gefunden. Steht unter "Features" auf der ersten Seite: "No phase inversion with inputs to the supply rail" Simon schrieb: > Ich fand es kurios, dass das Simulationsmodell sich so verhält wie > gesehen. Vielleicht würde ich aus Interesse mal einen kaufen und das > sozusagen 'am Feind' überprüfen. Wenn es dir nichts ausmacht, dass die Spec nicht garantiert wird (und z.B. Fehler größer werden können), dann kann man das machen. Wenn du darauf angewiesen wärst, dass die Schaltung immer zuverlässig und mit garantierten Parametern funktioniert, wäre es keine Option.
Lothar M. schrieb: > Bei solchen unbelegten Umkehrschlüssen sollte man vorsichtig sein. Achim S. schrieb: > Steht unter "Features" auf der ersten Seite... Na, das war ja einfach ;-)
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