Guten Tag liebe Forumleser. Ich habe die letzten Tage etwas von einer "simulierten Induktivität" gehört. Diese soll durch einen OPV entstanden sein. Kennt hierzu jemand einfach zu verstehende Beispiele, oder kann mir das gar einer erklären? Möglicherweise auch im Bezug auf aktive Filter? LG Malte
Malte M. schrieb: > Guten Tag liebe Forumleser. > > Ich habe die letzten Tage etwas von einer "simulierten Induktivität" > gehört. > Diese soll durch einen OPV entstanden sein. > Kennt hierzu jemand einfach zu verstehende Beispiele, oder kann mir das > gar einer erklären? Möglicherweise auch im Bezug auf aktive Filter? > > LG Malte Schau mal nach "Gyrator". Das sollte dir weiter helfen :-)
Das ist ja eine wirklich interessante Schaltung. Danke für die Frage (y)
Malte M. schrieb: > Ich habe die letzten Tage etwas von einer "simulierten > Induktivität" gehört. > Diese soll durch einen OPV entstanden sein. > Kennt hierzu jemand einfach zu verstehende Beispiele, oder > kann mir das gar einer erklären? Der Effekt tritt bei jeder invertierenden OPV-Schaltung am Minus-Eingang oberhalb der Eckfrequenz des OPV auf. Die Ausgangsspannung am OPV eilt - wegen des 20db/Dekade- Abfalles - der Eingangsspannung nach. Also ändert sich auch der Strom durch den Rückkoppelwiderstand - das ist gerade der Eingangsstrom der Stufe - verspätet gegenüber der Eingangsspannung. Andere Formulierung für denselben Sachverhalt: Am Minus-Eingang herrscht eine virtuelle Masse. Die ist nur dort, weil der OPV das genau so regelt. Diese Regelung hängt aber aufgrund der Phasenverschiebung im OPV der Eingangsspannung hinterher -- und zwar um so mehr, je höher die Frequenz ist. Das Ausregeln der Spannungs- schwankungen, so dass weiter virtuelle Masse herrscht, funktioniert mit steigender Frequenz immer schlechter. Steigende Impedanz mit steigender Frequenz ist induktives Verhalten. Die Größe dieser Induktivität hängt von der Eckfrequenz, der Leerlaufverstärkung und der eingestellten Stufenverstärkung ab. Langsame Präzisions-OPV (OP07) geben große "Induktivitäten", schnelle HF-OPV kleine.
Possetitjel schrieb: > Der Effekt tritt bei jeder invertierenden OPV-Schaltung > am Minus-Eingang oberhalb der Eckfrequenz des OPV auf. > > Die Ausgangsspannung am OPV eilt - wegen des 20db/Dekade- > Abfalles - der Eingangsspannung nach. Mir scheint hier werden Ursache und Wirkung verwechselt. Der genannte Verstärkungsabfall von 20 dB/Dekade bei frequenzkompensierten OpAmps verursacht nicht den sog. "progation delay" - mit seiner Hilfe wird vielmehr bei höheren Frequenzen eine Phasenverschiebung größer als 180° und damit eine Mitkopplung verhindert; diese Frequenzkompensation ist ein gängiges Designelement zahlreicher OpAmps. Die erwähnte Signalverzögerung dagegen geht auf die Schaltungselemente (Transistoren und Kapazitäten) der internen Verstärkungstufen des OpAmps zurück. Mit der ursprünglichen Frage haben Deine Erläuterungen wenig zu tun; beim Gyrator geht es eben nicht um parasitäre Induktivitäten - sondern um ein Schaltungselement, mit dem sich mittels aktiver Bauelemente gezielt Induktivitäten ohne Spulen realisieren lassen.
Burkhard K. schrieb: > Mit der ursprünglichen Frage haben Deine Erläuterungen > wenig zu tun; beim Gyrator geht es eben nicht um parasitäre > Induktivitäten [...] Bei mir auch nicht. Hast Du meinen Beitrag überhaupt 1. genau gelesen und 2. verstanden?
Possetitjel schrieb: > Hast Du meinen Beitrag überhaupt > 1. genau gelesen und > 2. verstanden? Habe ich. Aber nichts gegen dich. Es erklärt zwar prinzipiell wie der Gyratoreffekt zustande kommt, doch der TO hat aber nach einer konkreten Schaltung gefragt, und nicht welche Effekte bei einen Operationsverstärker auf Grund des Leerlauffrequenzganges auftritt. Ralph Berres
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