Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochpass / Tiefpass


von Jens P. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo.

Ich habe eine Frage bezüglich Hoch- und Tiefpässen.
Zuerst muss ich erwähnen, dass ich ein blutiger Anfänger bin was 
Elektrotechnik betrifft.

Die angehängte Dateien zeigen einen Hoch- und einen Tiefpass. Ich weiß, 
dass ein Hochpass die tiefen Frequenzen sperrt und die hohen durchlässt, 
aber ich kann mir nicht erklären warum das so ist.
Das gleiche Problem beim Tiefpass.
Kann mir von euch einer eine genaue "Funktionsbeschreibung" eines Hoch- 
und Tiefpasses hier in den Thread schreiben?

Für jegliche Hilfe bin ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Jens

von Garden (Gast)


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Vielleicht hilft das Video:

http://et-tutorials.de/7445/tiefpass/

Viel Erfolg.

von Vorschlager (Gast)


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Stell dir das mal als Spannungsteiler vor, wobei einer der Widerstände 
eben Frequenzabhängig ist.

von Klaus R. (klara)


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Jens P. schrieb:
> Ich weiß,
> dass ein Hochpass die tiefen Frequenzen sperrt und die hohen durchlässt,
> aber ich kann mir nicht erklären warum das so ist.

Es ist eigentlich ganz simpel. Ein Kondensator sperrt Gleichstrom und 
lässt Wechselstrom durch. Je höher die Frequenz ist, desto mehr Strom 
kommt durch. Letztlich wird beim Kondensator der kapazitive Widerstand 
mit zunehmender Frequenz kleiner.

Bei Deinen Bildern hast Du jeweils einen Kondensator und einen ohmschen 
Widerstand. Die Grenzfrequenz des Filters ist dann erreicht wenn der 
kapazitive Widerstand gleich dem ohmschen Widerstand ist.

Xc = 1 / (2 x 3,14 x C x f)

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206171.htm

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Ich habe mir früher (zu meinen Anfangszeiten) immer die Grenzwerte für 
extrem niedrige Frequenzen (= DC) und extrem hohe Frequenzen 
vorgestellt.
Der Widerstand ist dabei frequenzunabhängig.

Der Kondensator ist bei DC einfach undurchlässig - man könnte ihn 
weglassen.
Damit siehst du sofort, dass beim HP nichts mehr durchkommt und beim TP 
der Kondensator weggelassen werden kann.
Umgekehrt, bei hohen Frequenzen ersetzt du den Kondenstator durch einen 
Kurzschluss. Beim HP wird zwar die Quelle durch den R belastet, 
ansonsten gibt es aber keine Einschränkung - das Signal kommt 
ungehindert am Ausgang an.
Beim TP jedoch schließt der Kondensator das Ausgangssignal kurz - es 
kommt nichts mehr am Ausgang an.

Auch für komplexere Schaltungen kann man so eine Übersicht gewinnen.

Und zwischen diesen extremen Grenzen gibt es einen Übergangsbereich, der 
bei f=1/(2πRC) die Ausgangsspannung auf 1/sqrt(2) = 0.707 absinken lässt 
- gegenüber dem Durchlassbereich.

von Andreas S. (igel1)


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@Jens P.:

Meine Vorredner haben Dir ja schon gute Tipps gegeben.
Solltest Du noch weitere Tipps benötigen, so melde Dich hier nochmals.

Ich für meinen Teil hatte früher (vor meinem E-Technik-Studium) 
dieselben Fragen zu genau denselben Schaltungen. Im Studium wurden dann 
genau diese Fragen zu 100% beantwortet.

Danach scheint alles - wie immer im Leben - ganz simpel ...

Zum Glück braucht man aber nicht unbedingt studieren, um Deinen Hoch- 
und Tiefpass genau zu berechnen - ein gutes Buch tut's ebenfalls.

Das hier setzt Vorwissen deutlich unterhalb des Abitur-Levels voraus und 
bringt Dich soweit, dass Du die o.g. Schaltungen verstehen und berechnen 
kannst (und noch viel mehr):

"Grundwissen Elektrotechnik" von Leonhard Stiny, ISBN 3772355897

Außerdem vermittelt das Buch ganz gut die Grundlagen und ist dabei 
halbwegs kurzweilig (soweit es der Stoff zuläßt). Trotzdem: ohne Fleiß 
kein Preis: auch hier kommt der Tiefpass erst auf Seite 230 - aber bis 
dahin hast Du auch verstanden, warum ...

Soweit meine Empfehlung, wenn Du etwas mehr hinter die Kulissen schauen 
möchtest und trotzdem nicht sofort ein halbes Studium absolvieren 
willst.

Solltest Du mathematisch versiert und interessiert sein, sind evtl. 
andere Bücher für Dich interessanter. Dann melde Dich hier einfach 
nochmals.

Viele Grüße

Igel1

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