Hey Leute, wer wäre mal so nett und erklärt mir das folgende #define? #define TEST() (PORTD &= ~(1<<PD1)); (PORTD |= ( (1<<PD3) | (1<<PD7) )) Die Trennung duch Semikolom im define ist mir unbekannt. Ich würde denken, das es folgendes bedeutet: PD1 auf 0 setzen, ansonsten nichts verändern und PD3 und PD7 auf 1 setzen, ansonsten nichts verändern. Richtig soweit? Wie wäre es aber, wenn ich nicht nur an PORTD etwas verändern will sondern auch an PORTB? Kann ich dann in einem #define in einer Zeile so schreiben (sofern meine Interpretation überhaupt richtig ist): #define TEST() (PORTD &= ~(1<<PD1)); (PORTD |= ( (1<<PD3) | (1<<PD7) )); (PORTB |= (1<<PB3)) ?
Hans R. schrieb: > Die Trennung duch Semikolom im define ist mir unbekannt. Nun, die rechte Seite eines #define ist ja weiter nichts als das, was bei Aufruf des Makros dann als Text stattdessen eingesetzt wird. Insofern kannst du natürlich dort erst einmal beliebige Zeichen stehen haben. Allerdings ist ein Semikolon innerhalb runder Klammern in der Tat seltsam, und in vielen Fällen dürfte die Verwendung dieses Makros wohl zu einem Syntaxfehler führen. > Ich würde > denken, das es folgendes bedeutet: Das war wohl die Intention. Besser würde man es so schreiben:
1 | #define TEST() do { PORTD &= ~(1<<PD1)); (PORTD |= ( (1<<PD3) | (1<<PD7) ); } while(0)
|
Diese do … while(0)-Konstruktion erscheint auf den ersten Blick seltsam, hat aber den Vorteil, dass sie syntaktisch in der Tat ein einziges Statement ist. Da sie einen Block innerhalb geschweifter Klammern beinhaltet, darf man darin wiederum weitere Statements mit Semikolon trennen. Der Vorteil dieses Konstrukts kommt vor allem dann zum Tragen, wenn man schreiben möchte:
1 | if (bedingung) |
2 | TEST(); |
3 | else
|
4 | MACHWASANDERES(); |
> Wie wäre es aber, wenn ich nicht nur an PORTD etwas verändern will > sondern auch an PORTB? Welche Sub-Statements man da mit Semikolons trennt, ist dem Compiler am Ende wurscht.
Huh schrieb: > Nach dem Semikolon ist ein Kommentar... In welcher Programmiersprache sollte denn eine öffnende runde Klammer, die einem Semikolon folgt, einen Kommentar einleiten? In C jedenfalls wohl nicht.
Hans R. schrieb: > wer wäre mal so nett und erklärt mir das folgende #define? > > #define TEST() (PORTD &= ~(1<<PD1)); (PORTD |= ( (1<<PD3) | (1<<PD7) )) Der Präprozessor ersetzt auf Grund dieser /define/-Direktive in deinem Quelltext
1 | TEST() |
durch
1 | (PORTD &= ~(1<<PD1)); (PORTD |= ( (1<<PD3) | (1<<PD7) )) |
bevor er an durch den Compiler geschickt wird.
Jörg W. schrieb: > Allerdings ist ein Semikolon innerhalb runder Klammern in der Tat > seltsam, Ich denke, daß es NICHT innerhalb einer Klammer ist... Hans R. schrieb: > #define TEST() (PORTD &= ~(1<<PD1));
Spätestens, wenn das Macro so verwendet wird
1 | if (condition) |
2 | TEST(); |
macht man ne Bauchlandung. Falls eine inline-Funktion wie
1 | static inline void __attribute__((__always_inline__)) |
2 | TEST (void) |
3 | {
|
4 | PORTD &= ~(1<<PD1); |
5 | PORTD |= (1<<PD3) | (1<<PD7); |
6 | }
|
ausscheidet, wählt man besser folgendes Konstrukt:
1 | #define TEST() \
|
2 | do { \
|
3 | PORTD &= ~(1<<PD1); \
|
4 | PORTD |= (1<<PD3) | (1<<PD7); \
|
5 | } while (0)
|
Huh schrieb: > Ich denke, daß es NICHT innerhalb einer Klammer ist. OK, verzählt. Aber der Rest passt schon, und Johann tutet ja ins gleiche Horn – wobei er völlig Recht hat, dass eine inline-Funktion übersichtlicher ist.
Jörg W. schrieb: > Huh schrieb: >> Ich denke, daß es NICHT innerhalb einer Klammer ist. > > OK, verzählt. > > Aber der Rest passt schon, und Johann tutet ja ins gleiche Horn – > wobei er völlig Recht hat, dass eine inline-Funktion übersichtlicher > ist. Das stimmt. Da hat er recht.
Wenn ich das so schreibe, dann meckert der GCC-Compiler: Error expected identifier or '(' before 'do' Error expected identifier or '(' before 'while' #define Test() do { PORTD &= ~(1<<PD2); PORTD |= (1<<PD3); PORTB |= (1<<PB3); } while (0)
Hans R. schrieb: > Wenn ich das so schreibe, dann meckert der GCC-Compiler: Kann nicht sein. Beim #define kann er noch gar nicht meckern. Entscheidend ist die Stelle, an der du "Test()" verwendest, aber die hast du uns nicht gezeigt.
Johann L. schrieb: > ausscheidet, wählt man besser folgendes Konstrukt: wozu das do und while(0)? die geschweiften klammern reichen aus.
:
Bearbeitet durch User
Joe F. schrieb: > wozu das do und while(0)? > die geschweiften klammern reichen aus. Um das ; in Test(); zu legitimieren. Ansonsten klappt der if else Fall nicht.
ja, ok, aber wer vor 'else' ein semikolon setzt ist selbst schuld. mit deinem makro funktioniert dafür der fall ohne 'else' nicht bzw. nur mit ';;'
:
Bearbeitet durch User
Joe F. schrieb: > ja, ok, aber wer vor 'else' ein semikolon setzt ist selbst schuld. Aha. Du meinst also
1 | if (cond) |
2 | a = sin(x) |
3 | else
|
4 | a = cos(x); |
wäre legales C? Wenn du das nicht meinst, dann solltest du wohl deine obige Aussage nochmal überdenken … Nimm's einfach, wie es ist: dieser do…while(0)-Konstrukt im Body eines Makros ist das übliche Mittel dafür, dass man den Makro wie einen normalen Funktionsaufrauf in einer if-Anweisung benutzen kann. Im übrigen würde es bei dem ganz oben gezeigten Makro in diesem Falle auch gar nicht helfen, wenn man das Semikolon vom Aufrufer des Makros in den Makro verlagert: nach dem if steht dann trotzdem nur eine Anweisung, obwohl zwei gewünscht sind. Ja, immer geschweifte Klammern nach einem if schreiben ist defensiv und hilft ebenfalls (und ist daher in manchen Programmierrichtlinien vorgeschrieben), aber die do…while(0)-Variante hilft eben auch dann, wenn derjenige, der das if schreibt, sowas nicht von sich aus tut. Und weil's noch nicht oft genug geschrieben worden ist: eine inline-Funktion benimmt sich immer syntaktisch wie eine Funktion, auch ohne derartig seltsam anmutende Tricks, und sie ist auch noch in der Regel einfacher zu lesen als ein verzwackter Makro. Man sollte einer solchen also nach Möglichkeit den Vorzug gegeben.
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