Hallo! Als Diplomprojekt wollen mein Partner und ich einen automatischen Tablettenspender bauen. Die Tabletten sollen in 'Säulen' gefüllt werden und dann zu bestimmten Uhrzeiten automatisch ausgegeben werden. Nun hat sich uns die Frage gestellt, wie wir es schaffen, dass nur eine Tablette ausgegeben wird. Zuerst haben wir an Servos gedacht, welche eine Klappe ansteuern die sich öffnet, doch da kommt dann eben mehr als nur eine Tablette hinaus. Im Moment sind wir am Überlegen ob wir eine Drehscheibe machen, welche ein Loch hat wo die Medikamente durchfallen. Diese Drehscheibe müsste eben von der Geschwindigkeit so angesteuert werden, dass nur eine Tablette durch fällt. Unser Problem ist aber nun, es sind nicht alle Tabletten gleich groß. Also können wir kein Universalloch machen. Fällt auch was ein zur Lösung dieses Problemes? Bzw fällt euch generell was anderes ein wie wir die Tabletten ausgeben könnten? Danke schon mal im Vorraus!
Fertig Lösung mit genanntem PEZ-Spender oder Schleusenmodell. Easy.
Timna schrieb: > es sind nicht alle Tabletten gleich groß. Wenn du verschiedene ausgeben willst, kannst du sowieso nicht einfach 4 aus einem gemischten Vorrat ausgeben. Du brauchst also sowieso einen Tablettenspender pro Grösse. Also ist es kein Problem, den Ausgeber auf die Tablettengrösse anzupassen, der jeweils die untere aus einem Stapel rausschiebt. Du brauchst 4 Stapel und 4 Ausgeber. Interessanter ist die Frage, was mit zerbrochenen / zerbröselten Tabletten passiert, ob der Nutzer selbst entscheidet, daß er noch ein benötigt weil die Ausgabe fehlerhaft war, oder ob das zuverlässig erkennt werden muss.
MaWin schrieb: > Interessanter ist die Frage, was mit zerbrochenen / zerbröselten > Tabletten passiert, ob der Nutzer selbst entscheidet, daß er noch ein > benötigt weil die Ausgabe fehlerhaft war, oder ob das zuverlässig > erkennt werden muss. Ne Extradosis, sollte man sich auch nich so einfach gönnen können. Schütteln, Klopfen etc. sollte da nicht zum Erfolg führen.
Ein an einem Ende geschlossenes tablettengroßes Rohr. Das Rohr steht senkrecht. Am Ende des Rohres, seitlich ein Schlitz, der von der Höhe und der Breite her für eine Tablette geeignet ist. Gegenüber das gleiche "Loch", in dem ein Schieber sitzt. Letzterer schiebt einfach eine Tablette durch die gegenüberliegende Öffnung und zieht sich dann wieder zurück. Ein bisschen Grips sollte man für die Schiebergeometrie aufwenden. Die muss nämlich so sein, dass die restlichen Tabletten nicht während des Schiebens - Fräulein Schwerkraft sein Dank - nachrutschen. Das Zurückziehen sollte auch entsprechend schnell geschehen. Wäre auch schön, wenn die "nächste" Tablette nicht beschädigt wird. Sichtbar ist dieses Prinzip beim Zigarettenautomaten zu beobachten. Dort wird auch die unterste Packung herausgeschoben (gezogen); die darüber liegende wird nicht zerkratzt und rutscht erst dann nach, wenn der Vorgänger raus ist. Der meiste Grips steckt hier in der Konstruktion der Lade.
Amateur schrieb: > Ein an einem Ende geschlossenes tablettengroßes Rohr Praktischer ist bei Tabletten natürlich ein Gerät, das die üblichen Tablettenstreifen (tiefgezogenes ABS mit Alufolie verschlossen) ausdrücken kann. Streifen motorisch über Blech mit (meist 2 nebeneinderliegenden) Löchern ziehen und von oben mit (2 unabhängigen) Stempeln ausdrücken. Mit etwas Geschick geht das mit 1 Motor und passendem Getriebe.
Eine etwas ungewöhnliche Idee, aber dafür größen-unabhängig: Die Tabletten befinden sich in einem nach unten zugespitzen kegelförmigen Behälter, so dass selbst die letzte Tablette mittig liegen wird. Evtl. wird mit Vibrationen ab und zu nachgeholfen. Von Oben senkt sich zu gegebener Zeit mittig eine Art Saugrüssel bis zur Berührung in diesen Behälter. Dabei werden die Tabletten an- , nicht eingesaugt ... haften also einzeln am Rüssel, der wieder hoch- und seitlich ausfährt, um die Tablette nach Abschaltung des Unterdrucks in den Ausgabeschacht zu werfen ... Davon abgesehen gibts in der Industrie seit Jahrzehnten zahllose Beispiele, wie Kleinteile (z.B. Schrauben) aus einer Schüttung sicher vereinzelt werden. Man muss nur mal "Über den Gartenzaun" sehen :-)
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Irgendwie klingt mir das nach einem Problem, das die Hersteller von Fischfutter-Automaten schon länger gelöst haben: http://www.dehner.de/zoo-aquaristik-aquarium-zubehoer/Rondomatic-400-Futterautomat-522011/?adword=google/PLA/Zoo/Aquaristik/&gclid=COzfks65jM8CFUUcGwodM-0PVw
Es gibt Apotheken die fertig einsortierte Wochenrationen anbieten (für z.B. Altenheime). Ich würde mir die Maschinen dort ansehen. Allerdings mach dich auf einige Absagen gefasst. Für einen Normalsterblichen gibt es nur schwer Zugang zu solchen Anlagen. Auch das System des Entfernens der Tabletten aus der Verpackung kann man sich dort ansehen. Und: wirklich Vollautomatisch läuft keines dieser Geräte, dazu sind die Tabletten einfach zu unterschiedlich in Form, Farbe, Grösse Gewicht und Oberfläche. Walta
Viel zu kompliziert. Die Idee/Lösung hatte ich schon vor zehn Jahren. Meist sind Tabletten in Streifen oder Streifenkarten verpackt. Simpel schreibe ich an jede Tablette den Fälligkeittag (nach Kalender) auf die Karte und wenn ich mal eine vergesse, sehe ich das anhand des Datums sofort oder am nächsten Tag. Dann nehme ich am Fälligkeitstag die dafür bestimmte Tablette und datiere die "vergessenen" Tabletten neu, durch Anhang (Append) nach der letzten Tablette von der Karte. Einfach, nicht? Automatisiert: Ein Lichtpointer strahlt Kalendergesteuert auf die fällige Pille, die dann mittels Stanzer (ähnliche Mechanik wie b. Nussknacker) aus der Karte gestanzt oder von Hand raus gedrückt wird und in einen kleinen Becher fällt. Wird der Becher nicht entnommen, wird eine Tablette, die einem Datum zugeordnet wird, akustisch angezeigt und das solange bis der Becher entnommen wird, also die Tablette genommen wurde. Mit nicht genommenen Tabletten kann wie ober beschrieben verfahren werden. Wird eine Problem werden, wenn halbe oder viertel Tabletten dosiert werden sollen. Da müssten dann der Stanzer mit unterschiedlichen Messern und passenden Matritzen auf mehrere Becher verteilen und durch einen automatischen Wechsler verstellbar gemacht werden. Maschinenbaumäßig ziemlich anspruchsvoll, schon wegen der Hygiene. Da darf es auch nicht zu Wirkstoffverschleppungen (analog: Spuren von Nüssen in Lebensmitteln) kommen, die andere Patienten gar nicht vertragen, nicht mal in Spuren. Aus diesem Grund hab ich nie ein Gerät realisiert. Der Aufwand wäre zu groß. Die Handlösung,wie am Anfang beschrieben, ist dagegen noch gut Alltagsgebrauchstauglich.
Walta S. schrieb: > Farbe, Bei den Blauen wirst du sicher keine Maschine brauchen. Die macht dann aus dir eine Maschine.;-b
Hallo zusammen. @ Timna: Als praktisch arbeitender und denkender Apotheker frage ich mich: Was soll der Quatsch? Soll es nur ein Projekt sein oder soll das auch eine praktische Anwendung sein, haben, werden..? Ich bitte um Erklärung. Blisterautomaten gibt es ja inzwischen ganz viele, die einen machen es rechtsherum, die anderen linksherum..., der Ausführungen gibt es ganz viele. Wie der Krempel dann ver- und zugeteilt wird, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Glaubst du allen Ernstes, dass unsere Senioren vor diesem Apparat sitzen und beim Aufleuchten einer bunten Lampe (oder Sprachausgabe, wir sind ja mittlerweile viel weiter) aufspringen und schreien: 'Ja, das ist meine Pille'? Sieh dich mal im praktischen Leben um! 73 Wilhelm
Inkognito schrieb: > Walta S. schrieb: >> Farbe, > > Bei den Blauen wirst du sicher keine Maschine brauchen. > Die macht dann aus dir eine Maschine.;-b Alles eine Frage der Dosierung :-) Walta
Wilhelm S. schrieb: > Glaubst du allen Ernstes, dass unsere Senioren vor > diesem Apparat sitzen und beim Aufleuchten einer > bunten Lampe (oder Sprachausgabe, wir sind ja mittlerweile > viel weiter) aufspringen und schreien: 'Ja, das ist meine Pille'? Natürlich haben die einen Chip implantiert. Viel interessanter ist die Frage der Haftung bei Fehlfunktion. Man kann schliesslich auch in einem Altenheim Todesfälle nicht einfach als natürlich gegeben abhaken. Ich habe grossen Respekt vor dem Pflegepersonal, das eine solche Verantwortung auf sich nimmt, eine solche Maschine würde ich niemals konstruieren. Timna schrieb: > Als Diplomprojekt Dann ist es eh nur sinnlose Spielerei. Also Entwarnung, allerdings bleibt dann das Problem der Überalterung ungelöst. Georg
Wilhelm S. schrieb: > Was soll der Quatsch? Dem muss ich mich anschließen. Geht mal ins Krankenhaus (dort wird alles rationalisiert, was möglich ist) und schaut euch das "Tabletten-Stellen" an. Da geht es nicht nur um Mechanik - da muss auch noch gedacht werden :-/ und es hängen Leben davon ab.
Hallo zusammen. > dann das Problem der Überalterung ungelöst. Dagegen gibt es dann eben die fehldosierten Pillen aus dem Automaten ;-) > Ich habe grossen Respekt vor dem Pflegepersonal, das eine solche > Verantwortung auf sich nimmt... Da kann ich dir vollstens zustimmen! Ich sehe sie schon vor dem Automaten sitzen: 'Die nächste Rote ist aber für mich..' 'Zuletzt hatte ich eine weisse, und diese grüne ist kleiner..' 'Nein, dass nehme ich nicht..' 'Dann gib sie mir doch..' 'Stell dich nicht so an..' Der Szenarien gibt es mehr als unendlich viele. 73 Wilhelm PS: Wenn der menschliche Organismus nicht so widerstandsfähig wäre, hätte es die Menscheit nicht bis in das Jahr 2016 (unserer Zeitrechnung) geschafft!
Wilhelm S. schrieb: > Ich sehe sie schon vor dem Automaten sitzen: > > 'Die nächste Rote ist aber für mich..' > 'Zuletzt hatte ich eine weisse, und diese grüne ist kleiner..' > 'Nein, dass nehme ich nicht..' > 'Dann gib sie mir doch..' > 'Stell dich nicht so an..' Genau das sehe ich nicht - aber die vorbehaltlose Einnahme all dessen, was "vorgelegt" wird - und das ist viel schlimmer ... (Alte) Menschen sehen, was in ihren "Individual-Portionierungen" (im Krankenhaus etc.) zusammengestellt ist und nehmen das - vorbehaltlos ...
> Viel interessanter ist die Frage der Haftung bei Fehlfunktion. Man kann > schliesslich auch in einem Altenheim Todesfälle nicht einfach als > natürlich gegeben abhaken. Es ist die natürlichste Sache der Welt, dass alte Menschen sterben. Die tatsächliche Todesursache interessiert doch kaum jemanden. In der Regel nicht mal den Arzt, der den Totenschein ausstellt. Bisweilen haben Angehörige handfeste Indizien dafür, das ein Tötungs- delikt vorliegt und wenden sich deshalb an die Kripo. Die aber winken meist ab mit dem Argument: "Alte Leut sterben halt..." Die Bitte um eine Obduktion wird kategorisch abgelehnt. Und ermittelt wird sowieso nicht, da dies immer mit viel Arbeit und Überstunden verbunden ist. "Alte Leut ..." "Wenn auf jedem Grab, in dem eine Leiche liegt, deren Tötung nicht erkannt worden ist, eine Kerze stehen würde, wären die Friedhöfe in Deutschland hell erleuchtet." [Kripo]
Dieter F. schrieb: > vorbehaltlos ... Eine Tasse voller Pillen habe ich nach dem Ableben und der Haushaltsauflösung eines Verwandten (~88), den ich sogar betreut hatte, gefunden. Wenn Selbstvorsatz die Motivation ist, ist man einfach machtlos. Na, wenigsten waren die letzten Jahre nicht durch Einsamkeit und Ereignislosigkeit geprägt, sondern ein freudiger und ereignisreicher familiärer Lebensabend, wie man ihn sich nicht angenehmer wünschen kann. R.I.P.
Inkognito schrieb: > Eine Tasse voller Pillen habe ich nach dem Ableben und der > Haushaltsauflösung eines Verwandten (~88) Meine Mutter - wird 90 - nimmt alles, was in dem Dispenser liegt ... wird schon richtig wein ...
Wilhelm S. schrieb: > Wenn der menschliche Organismus nicht so > widerstandsfähig wäre, hätte es die Menscheit > nicht bis in das Jahr 2016 (unserer Zeitrechnung) > geschafft! Vor Allem gegen die Wirkstoffe der Arzneimittel muß er widerstandsfähig sein. Manch Einer braucht außer Medikamenten kaum noch zusätzliche Nahrung, um satt zu werden. ;) Mfg Paul
Ich seh schon, lauter Profis hier die mal jemanden gekannt haben, der... :-) Walta
Walta S. schrieb: > Ich seh schon, lauter Profis hier die mal jemanden gekannt haben, der... > :-) > > Walta Das ist besser als wenn deine Kinder, sofern man überhaupt welche gemacht hat, irgendwann nicht mehr kennen und man allein und unbemerkt vor die Hunde geht. Kein schöner Tod.
Als ich letztes Jahr mal wieder stationär im Krankenhaus war, gab es die Pillenration einzeln in einem Schlauch (wie Haribotüten) einzeln verpackt. Jede Pille in einer Tüte mit Beschriftung in einem Schlauch. Es geht also. Eher macht der Mensch Fehler (bewust oder unbewusst...).
Wilhelm S. schrieb: > Als praktisch arbeitender und denkender Apotheker frage > ich mich: Was soll der Quatsch? Klingt halt sehr nach Internet-of-Things. Da kommt dann eine App dran, die Dosierung wird von der Cloud gesteuert und wenn die Cloud mal nicht will wird es eng, so ähnlich wie es bei https://www.theguardian.com/technology/2016/jul/27/petnet-auto-feeder-glitch-google schief ging.
STK500-Besitzer schrieb: > Als ich letztes Jahr mal wieder stationär im Krankenhaus war, gab es die > Pillenration einzeln in einem Schlauch (wie Haribotüten) einzeln > verpackt. > Jede Pille in einer Tüte mit Beschriftung in einem Schlauch. > Es geht also. > Eher macht der Mensch Fehler (bewust oder unbewusst...). Das machen genau die Maschinen, welche ich oben beschrieben habe. Walta
Walta S. schrieb: > Das machen genau die Maschinen, welche ich oben beschrieben habe. > > Walta Das habe ich jetzt auch gesehen. Allerdings waren da eine Menge Offtaopic-Beiträge drumherum. Warum eigentlich die Pillen aus der Verpackung drücken? Gleich "kanisterweise" (müssen ja keine 25l Gebinde sein) beschaffen, dann spart man sich eine Menge Müll.
STK500-Besitzer schrieb: > Warum eigentlich die Pillen aus der Verpackung drücken? > Gleich "kanisterweise" (müssen ja keine 25l Gebinde sein) beschaffen, > dann spart man sich eine Menge Müll. Wer weiß was es alles gibt. Da hängen vermutlich so viele gesetzliche Bestimmungen dran was ein Pharmahersteller wie an wen abgeben darf dass man Angst bekommt. Es könnte auch sein dass Pharmahersteller vielleicht nicht in allen Formen liefern wollen. Große Gebinde könnte den Re- / Parallel-Importierern, die auf die Preise drücken, das Leben erleichtern. Vielleicht können Pharmahersteller auch nicht, weil der Eingriff in Produktionsprozesse und Logistik zu teuer würde.
In Amerika wird das so gemacht. Da kriegst du die Dinger aus einem Zuckerlglas in ein Plastikröllchen eingefüllt (sieht man oft in amerikanischen Filmen). Bei uns gibt es aber sehr strenge Gesetze, noch über dem Lebensmittelgesetz. Da wäre der Verkauf in loser Schüttung undenkbar. Und das ist auch gut so. Amerika hat das teuerste und ineffizienteste Gesundheitssystem der Welt. Wir in Europa sind da um Welten besser. Walta
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