N'Abend, In diversen kommerziellen Geräten fiel mir auf, dass Schwingquarze zusätzlich zu den beiden Pins am Gehäuse angelötet sind. Das Quarzgehäuse wird dadurch auf Ground gelegt. Kann mir jemand den Grund für diese Maßnahme erläutern? Irgendein ESD-Schutz oder so? Danke schon mal!
mechanische Stabilität Abschirmung Temperaturstabilisierung
Peter schrieb: > In diversen kommerziellen Geräten fiel mir auf, dass Schwingquarze > zusätzlich zu den beiden Pins am Gehäuse angelötet sind. Das > Quarzgehäuse wird dadurch auf Ground gelegt. > Kann mir jemand den Grund für diese Maßnahme erläutern? Irgendein > ESD-Schutz oder so? Du hast eine Streukapazität zwischen den Anschlüssen des Quarzes und dem Gehäuse. Wenn Du das Gehäuse auf Masse legst, teilt die sich auf in zwei definierte Kapazitäten Pin <--> Masse.
soul e. schrieb: > Du hast eine Streukapazität zwischen den Anschlüssen des Quarzes und dem > Gehäuse. Wenn Du das Gehäuse auf Masse legst, teilt die sich auf in zwei > definierte Kapazitäten Pin <--> Masse. Interessant! Dient das dazu die Lastkapazität besser ermitteln zu können?
Peter schrieb: > Kann mir jemand den Grund für diese Maßnahme erläutern? Weil das definierte Verhältnisse schafft und der Hersteller die Quarze auch so gemessen hat. Andernfalls hat man HF auf dem Gehäuse und der Oszillator wird empfänglich für Umgebungseinflüsse. Bei steckbaren Quarzen wird das Gehäuse meist an beiden Breitseiten von einer geerdeten Kontakfeder der Fassung gehalten, und die Bastellösung -am Quarzgehäuse herumzulöten- kann man vermeiden, indem man solche Quarze mit drei Beinchen verwendet.
Hp M. schrieb: > Bei steckbaren Quarzen wird das Gehäuse meist an beiden Breitseiten von > einer geerdeten Kontakfeder der Fassung gehalten, und die Bastellösung > -am Quarzgehäuse herumzulöten- kann man vermeiden, indem man solche > Quarze mit drei Beinchen verwendet. Noch eine Variante: Quarze im "großen" HC-49/U oder HC-18/U Gehäuse sind liegend bestückt und eine eingelötete Drahtbrücke geht über das Gehäuse. Damit ist das Gehäuse auch wieder mechanisch festgelegt und gleichzeitig mit GND verbunden.
@ Axel Schwenke (a-za-z0-9) >Noch eine Variante: Quarze im "großen" HC-49/U oder HC-18/U Gehäuse sind >liegend bestückt und eine eingelötete Drahtbrücke geht über das Gehäuse. Das ist der Workaround. Es gibt diese Gehäuse auch mit drei Anschlüssen, wobei der mittlere direkt mit dem Gehäuse verbunden ist. Dabei ist es ein wenig verwunderlich, daß die meisten Quarze KEIN Pin zum Erden des Gehäuses haben, auch nicht die SMD-Quarze. Merkwürdig.
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Axel S. schrieb: > eine eingelötete Drahtbrücke geht über das Gehäuse. > Damit ist das Gehäuse auch wieder mechanisch festgelegt und gleichzeitig > mit GND verbunden. Ist aber nicht sehr zuverlässig, ein Lötklecks, der Draht und Quarzgehäuse verbindet, verbessert das. So wird das in professionellen Geräten gemacht. Den Quarz direkt auf die Platine zu löten ist recht brachial, das macht die Platine höchstens einmal mit. Georg
In den Herstellerdatenblättern habe ich dazu nichts gefunden. Ich lasse daher das Gehäuse immer isoliert, zumal das auch die Bestückung umständlicher machen würde. Und SMD-Quarze habe oft 4 Pins, wovon 2 als n.c. angegeben sind. Ich hab das mal durchgemessen, die sind mit dem Deckel verbunden.
Peter D. schrieb: > Und SMD-Quarze habe oft 4 Pins, wovon 2 als n.c. angegeben sind. Ich hab > das mal durchgemessen, die sind mit dem Deckel verbunden. Ich kenne das so daß diese 2 Pins für Ground gedacht sind und auch so im Datenblatt angegeben sind. Da spart man sich den ganzen Aufwand mit extra Haltebügeln, Handlöten usw.
Georg schrieb: > Ist aber nicht sehr zuverlässig, ein Lötklecks, der Draht und > Quarzgehäuse verbindet, verbessert das. So wird das in professionellen > Geräten gemacht. Ich kenne es auch, dass dieser Draht am Gehäuse mit einem Punkt verschweißt ist. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Georg schrieb: >> Ist aber nicht sehr zuverlässig, ein Lötklecks, der Draht und >> Quarzgehäuse verbindet, verbessert das. So wird das in professionellen >> Geräten gemacht. > > Ich kenne es auch, dass dieser Draht am Gehäuse mit einem Punkt > verschweißt ist. Das habe ich noch nicht gesehen. Persönlich habe ich auch Hemmungen, so an/auf dem Quarzgehäuse herumzubraten.
@ Axel Schwenke (a-za-z0-9) >Das habe ich noch nicht gesehen. Persönlich habe ich auch Hemmungen, so >an/auf dem Quarzgehäuse herumzubraten. Ich nicht. Meine Methode zum Löten von SMD-Quarzen, die nur unten Pads haben, wenn man gerade keine Heißluft hat. Pads leicht verzinnen, einen kleinen Zinnklecks auf's Gehäuse zur besseren Wärmekopplung und dann den Quarz mit dem Lötkolben auf dem Gehäuse auf Lötemperatur bringen, der schmilzt dann auch die Pads. Das dauert nur ein paar Sekunden, dann ist alles wieder vorbei. Was soll groß passieren? Beim Reflow läuft es fast genauso ab.
Ich habe da auch noch nie Probleme gehabt. Lötstelle am Quarzgehäuse mit Glasfaserpinsel aufrauhen, dann (max. 3sec) anlöten. Die sehr induktionsarme Verbindung mit der Massefläche ist bei Filtern notwendig, um Übersprechen zu verhindern. Der im Bild gezeigte Aufbau weist eine Sperrdämpfung von gut 100db auf.
Axel S. schrieb: > Persönlich habe ich auch Hemmungen, so > an/auf dem Quarzgehäuse herumzubraten. Du musst ja auch nicht mit einer Autogen-Schweissanlage drangehen. Georg
Gerade die Variante variante mit dem SMD Quarz mit 2 beinchen und dem großen Lötkleks habe ich noch nie gesehn.. kommt mir auch nicht so irre gut serienproduzierbar vor.. In welchen Anwendungen ist das denn nötig / sinnvoll? In was für Geräten sollte man Ausschau halten, Messtechnik? HF?
Falk B. schrieb: > Was soll groß passieren? Gedanklich habe ich das mal durchgespielt. Dabei blieb der Quarz am Lötkolben haengen, als ich diesen wegzog. Klappt diese Methode auch mit so kleinen Quarzen in FC-135 Fassungen?
@ Mehmet Kendi (mkmk) >Gedanklich habe ich das mal durchgespielt. Dabei blieb der Quarz am >Lötkolben haengen, als ich diesen wegzog. Dagegen hilft eine Pinzette, die hält den Quarz fest. >Klappt diese Methode auch mit so kleinen Quarzen in FC-135 Fassungen? Je kleiner, umso einfacher, denn da muss weniger Masse erhitzt werden. Sollte passen. Dieses FC-135 ist genau so groß wie 1206.
Der Eigentliche Quarz ist recht gut vom Gehäuse isoliert. Da kann man also fast nach Herzenslust drauf rum braten, ggf. auch per Autogenflamme. Der Quarz an sich auch nicht einmal besonders Temperatur-empfindlich. Die extra Lötstelle dient auch der mechanischen Stabilität gerade HC49 ist schon recht groß für die 2 kleinen Lötstellen an den Pins
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