Hi, ich möchte einen "dekorativen Betonklotz" gießen. Dazu habe ich aus beschichteter Spanplatte (Melamin Regalboden) eine Form gebaut. Bei einem Probestück hat der Beton stellenweise recht stark gehaftet, die gewünschte glatte Außenschicht hing dann noch in der Form. Was kann ich da als Trennmittel nehmen? Gerne auch Hausmittel. Ich hab hier noch ein Holzöl von Ikea auf Leinölbasis, wäre das ne Idee? Es darf den Beton nicht beeinflussen (verfärben, schwächen etc.) und muss für den Wohnraum geeignet sein (nicht riechen oder auslaufen). Außerdem darf es kein PVC angreifen weil der Kern der Form daraus ist. Merci!
Tr schrieb: > Was kann ich da als Trennmittel nehmen? Gerne auch > Hausmittel. Ich würde es mit ordinärem Kerzenwachs versuchen.
Für sowas wurde schon vor sehr langer Zeit sogenanntes "Schalöl" erfunden. Das nutzt die gemeine Betonindustrie seit Adam & Eva ;-) Natürlich geht jedes andere Trennmittel auch (Wachs, Öl, Plastikfolie...) Wie man allerdings auf die Idee kommt es ohne zu versuchen, bleibt ein Rätsel. Old-Papa
Es nützt das teuerste Schalöl wenig, wenn die Geometrie der Form ein leichtes Herausnehmen nicht ermöglicht.
Wird Rapsöl nicht ranzig? Spricht was gegen die Leinöl Mischung? Folie ist auch eine gute Idee, mal schauen ob ich die glatt an die Kontur ziehen kann. Old P. schrieb: > Wie man allerdings auf die Idee kommt es ohne zu versuchen, bleibt ein > Rätsel. Tja der Regalboden fühlte sich sehr glatt an, da hab ich nicht dran gedacht. Bin bloß Elektroniker und kein Betonbauer ;)
Tr schrieb: > Was kann ich da als Trennmittel nehmen? Schalöl (Weissöl), zieht ein und verfliegt. > Gerne auch Hausmittel. Ballistol, WD40, Nähmaschinenöl, Lampenöl, Petroleum. > Ich hab hier noch ein Holzöl von Ikea auf Leinölbasis, wäre das ne Idee? Nein, härtet im Beton aus und ergibt eine angefeuerte Oberfläche wie bei Holz, macht also die Oberfläche dunkler.
oszi40 schrieb: > Es nützt das teuerste Schalöl wenig, wenn die Geometrie der Form ein > leichtes Herausnehmen nicht ermöglicht. Bei der Form (Dein Bild) bleibt sehr wahrscheinlich kein Beton an der Schalung (verlorende Form) ;-) Old-Papa
oszi40 schrieb: > Es nützt das teuerste Schalöl wenig, wenn die Geometrie der Form ein > leichtes Herausnehmen nicht ermöglicht. Dafür wurde schließlich Silikon erfunden. Auf ebenen Flächen eher schwierig. Schmierseife müsste auch gehen, aber wenn man es richtig machen will und eine Top-Oberfläche haben will, nimmt man eine Siebdruckplatte für die Schalung. Die ist zwar etwas teurer, aber die dünnste und damit günstigste davon reicht, wenn man die mit Montagekleber auf eine andere stärkere Platte klebt. Alles andere wäre Murks. Zusätzliches Schalöl ist dabei die beste Wahl. Dann noch einen Beton-Rüttler leihen, gibt Top-Ergebnisse. Tr schrieb: > Bin bloß Elektroniker und kein Betonbauer ;) Na und? Dafür aber sicher unterbezahlt, wie gewöhnlich. ;-b Also probiert man eben mal was Neues. Ist im Web bestens dokumentiert. Schließlich ist das keine Raketenwissenschaft.
Inkognito schrieb: > Schmierseife müsste auch gehen frischer Beton ist wasserhaltig und daher zieht wasserlösliches in den Beton ein. Später fehlt das an der gewünschten Stelle zum Trennen. Es muss etwas wasserunlösliches sein. man kann alternativ auch eine Kiste bauen, die nicht aus saugendem Material wie Holz besteht. Ich hätte da noch diverse Trespa-Platten übrig.
● J-A V. schrieb: > man kann alternativ auch eine Kiste bauen, > die nicht aus saugendem Material wie Holz besteht. Melamin ist "kein Holz".
Ich frage mich, seit wann Beton auf Melaminharz haftet und zwar so stark, dass die Entfernung der Form den Beton bricht, statt die Verbindung zur Schalung zu lösen. Ist es nicht wahrscheinlicher, der Beton war bröckelig/ brüchig, folglich nicht gut gerührt und ebenso nachlässig eingerüttelt? Die Siebdruckplatte scheint auch nicht mit Wundermittel beschichtet zu sein und Beton haftet auch daran schlecht. Es ist auch sehr hilfreich, dem einfachen Klotz etwas Armierung beizugeben, weil es sonst bei Belastung gut bricht. Selbst kleinen Buchstützen verpasste ich eine Grundstruktur aus Hühnerdraht, sonst ist das Beinchen vom R fix ab.
● J-A V. schrieb: > frischer Beton ist wasserhaltig > und daher zieht wasserlösliches in den Beton ein. Was wäre daran so schlimm? Die Tiefenwirkung ist gering. > Später fehlt das an der gewünschten Stelle zum Trennen. > Es muss etwas wasserunlösliches sein. Die alkalische Benetzbarkeit des Zements muss herabgesetzt werden und das kann man ab besten mit Stoffen, die die Oberflächen spannung und Reibung reduzieren. Man kann natürlich mit div. Stoffen rum experimentieren, was aber ganz schön aufwendig werden kann. Die im Gewerbe seid Jahrzehnten bewehrte Methoden solle man nicht unterschätzen. https://de.wikipedia.org/wiki/Schal%C3%B6l > man kann alternativ auch eine Kiste bauen, > die nicht aus saugendem Material wie Holz besteht. Auch wenn die aus Kunststoff ist, bleibt das Problem. Die alkalischen Eigenschaften des Zements entfetten die Oberfläche und das Zeug bleibt auf der Oberfläche haften. Macht ja jede Seife so.
Wahrscheinlich war ich beim ersten Test zu ungeduldig, hab die Form nach ca. 30h geöffnet. Ich verwende eine fertige Mischung (eigentlich ist das ein Mörtel, wurde mir wegen der feineren Körnung empfohlen) und rüttle die Form mit dem Schwingschleifer. An den guten Stellen ist das hart und fast blasenfrei rausgekommen. So, wieder was gelernt. Wenn der Beton entfettet, werde ich nachfetten :D Ich besorg jetzt Weißöl und streich das dünn auf die Form. Siebdruckplatte hätte ich sogar hier, war mir zu Schade für das Projekt. Für die nächste Form besorg ich das Trespa, dann muss ich die Schnittkanten nicht lackieren. Inkognito schrieb: > Dafür aber sicher unterbezahlt, wie gewöhnlich. ;-b Selbstverständlich! Ok Scherz beiseite, 2k brutto für 39h sind echt nicht viel :(
Tr schrieb: > Wahrscheinlich war ich beim ersten Test zu ungeduldig, > hab die Form nach ca. 30h geöffnet. Beton erreicht seine Nennfestigkeit nach 28 TAGEN . > Ich verwende eine fertige Mischung (eigentlich ist > das ein Mörtel, wurde mir wegen der feineren Körnung > empfohlen) und rüttle die Form mit dem Schwingschleifer. > An den guten Stellen ist das hart und fast blasenfrei > rausgekommen. Hmm. Das klingt irgendwie verdächtig. -- Du bist ganz sicher, dass Du nicht zuviel Wasser nimmst?
Tr schrieb: > Ich verwende eine fertige Mischung (eigentlich ist das ein Mörtel, wurde > mir wegen der feineren Körnung empfohlen) Na, da wurdest Du aber schlecht beraten; denn Mörtel hat eine ganz andere Zusammensetzung als Beton. Wie groß ist Deine Form? Beschreib die doch bitte mal etwas näher.
Possetitjel schrieb: > Du bist ganz sicher, dass Du nicht zuviel Wasser nimmst? Sicher? Nein. Auf dem Sack steht "Anmachwasser pro Kilo 0,14-0,16 ltr." Ich hab für den letzten Klotz 2kg abgewogen und mit knapp unter 300ml Wasser angesetzt. Auf der Kelle sieht die Mischung recht trocken aus und bleibt stehen, beim Rütteln/Abziehen kommt dann etwas Wasser hoch. L. H. schrieb: > Na, da wurdest Du aber schlecht beraten; Ich habs geahnt. Was wäre denn die richtige Wahl gewesen? Wollte eigentlich Estrichbeton haben, davon wurde mir abgeraten. > Wie groß ist Deine Form? > Beschreib die doch bitte mal etwas näher. Es wird ein simpler Quader mit knapp 15cm Kantenlänge. In der Mitte steckt ein "Kern" um Platz für die Technik zu schaffen. Die Wandstärke ist überall >3cm.
Tr schrieb: > L. H. schrieb: >> Na, da wurdest Du aber schlecht beraten; > > Ich habs geahnt. Was wäre denn die richtige Wahl gewesen? Die richtige Wahl ist immer die, daß man sich den Sums selbst anmischt. Da weiß man dann, was man hat bzw. was das "mitmacht". ;) > Wollte eigentlich Estrichbeton haben, davon wurde mir abgeraten. Theoretisch wäre der Estrichbeton besser gewesen als der Mörtel. Praktisch ist er aber für Deinen Zweck annähernd genau so ungeeignet wie der Mörtel. Estrichbetone liegen bei ca. 1 : 6 (1 Teil Zement : 6 Teile Zuschlagstoffe) Und das ist für Deinen Zweck viel zu "lausig". :D >> Wie groß ist Deine Form? >> Beschreib die doch bitte mal etwas näher. > > Es wird ein simpler Quader mit knapp 15cm Kantenlänge. > In der Mitte steckt ein "Kern" um Platz für die Technik zu schaffen. Die > Wandstärke ist überall >3cm. Das vereinfacht Dein Vorhaben. Als Kern, der wie auch immer angeordnet ist, nimmst Du am besten Styropor her. Das saugt kein Wasser weg, quillt auch nicht, und hinterher kannst Du es problemlos "herauspopeln". Setz das aber fest, damit es beim Einbringen des Betons nicht sonstwohin "wandern" kann. Als Mischung kannst Du verwenden: 50% Sand 0 bis 2 (mm) 50% Kies 8 bis 16 (mm) Beides bekommst Du bei jedem Mixbeton-Werk oder auch bei Betonteile-Herstellern. Nimm zwei 10L-Eimer mit und einen Sechser-Pack Bier. Erfahrungsgemäß haben die Leute immer ein "offenes Herz" für jemand, der ihnen Bier bringt. :D Beide Zuschlagstoffe mischst Du zunächst durch. Und dann 1 : 3 mit Zement. Im Gegensatz zu Estrichbeton, der "erdfeucht" mit Wasser angemischt wird, brauchst Du bei der Mischung mit Wasserzugabe nicht zimperlich zu sein. Die kann genau so "dickflüssig" sein, wie Mixbeton, was Dir das Befüllen der Schalung erleichtert und auch die Bildung von "Nestern" weitestgehend von vornherein unterbindet. Es genügt, wenn Du unter stufenweisem Einfüllen in den Beton hineinstocherst (nicht Stampfen!), damit der sich an die Schalung "anschmiegt". Begünstigen kannst Du das auch noch durch leichtes Klopfen an die Schalung (Schläge mit einem leichten Hammer). Dabei steigt normalerweise etwas Wasser an die Oberfläche der jeweiligen Schicht auf. Kannst Du ignorieren und weiter Beton einfüllen. Am Ende (ganz oben) füllst Du so viel Beton ein, daß das überschüssige Wasser abläuft. Ausschalen kannst Du frühestens nach zwei Tagen, wenn der Würfel, was am besten ist, nicht den derzeitigen Außentemperaturen ausgesetzt ist. Wenn möglich, stell ihn in den Keller, eine Garage o.ä. Und bewässere ihn immer wieder! Kannst auch feuchte Tücher über den Würfel legen, damit möglichst kein "Kernwasser" des Betons verdampfen kann. Denn das braucht er unbedingt zum Abbinden. ;) Was übrigens auch der Hauptgrund für den Einsatz von "Trennmitteln" ist: Es geht dabei primär nicht darum, daß man den Beton "leichter" ausschalen kann, sondern darum, daß ihm durch die Schalung kein Wasser entzogen werden kann. Armierung brauchst Du nicht. Und schraub die Schalung zusammen, damit Du nach Lösen der Schrauben die Schalung durch einen leichten Schlag parallel zu den Betonflächen ablösen kannst. Ich würde den Würfel drei Tage in Ruhe lassen, ihn nur bewässern und erst dann ausschalen. ;) Hältst Du ihn nämlich ständig feucht, kannst Du auch völlig problemlos evtl. "Nester" in den Flächen "nachbessern". Geht ganz einfach: Behalt Dir dazu etwas Sand "in der Hinterhand". 1 : 2-Mischung "dickbreiig" anmachen und in evtl. Nester mit einem Schwamm "einreiben". Willst Du die Würfel "betonfarbig" belassen oder hinterher irgendwie anstreichen? Denn dann (bei betonfarbig) würde der verwendete Zement eine Rolle spielen. Interesseshalber noch eine weitere Frage: Welche Technik willst Du denn in den Würfel "hineinpacken"? Mußt Du aber nicht beantworten, wenn Du das nicht willst. :) Nachtrag: Fiel mir gerade auch noch ein. Man kann Beton-Produkte auch "einfärben". Durch Zugabe von "Färbemitteln" in die Mischungen.
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L. H. schrieb: > Nimm zwei 10L-Eimer mit und einen Sechser-Pack Bier Aus dem Baumarkt 40 kg Estrich und einen Sack Zement? Dann er kann viele Experimente machen. Wenn der Rand schön glatt werden soll, würde ich etwas großzügig Zement zugeben. Evtl. eine Schraube zur Befestigung mit einbetonieren? http://www.hornbach.de/shop/Baustoffe/Rohbau/Beton-Moertel-Zement/S1075/artikelliste.html
L. H. schrieb: > Praktisch ist er aber für Deinen Zweck annähernd genau so ungeeignet wie > der Mörtel. So ein Quatsch. Wenn er nicht geeignet ist, dann wegen zu großer Körnung. Ausschalen kann man den vorsichtig schon nach 6h. Wenn er frisch ist, und nicht ein halbes Jahr gelagert wurde. Mit Mörtel geht das nicht. Wie ist denn die Schalung aufgebaut? Ziehst du das Viereck nach oben ab? Oder einzelne Teile, welche durch Zwingen gehalten werden. Ein kurzer Schlag in Längsrichtung, da klebt nichts. Bei 30h kann er schon so hart sein, dass er fest mit der Schalung verklebt ist.
Tr schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Du bist ganz sicher, dass Du nicht zuviel Wasser nimmst? > > Sicher? Nein. Auf dem Sack steht "Anmachwasser pro Kilo > 0,14-0,16 ltr." Ich hab für den letzten Klotz 2kg abgewogen > und mit knapp unter 300ml Wasser angesetzt. > Auf der Kelle sieht die Mischung recht trocken aus und > bleibt stehen, beim Rütteln/Abziehen kommt dann etwas > Wasser hoch. Das passt schon. Wollte Dich nicht verunsichern.
oszi40 schrieb: > Aus dem Baumarkt 40 kg Estrich und einen Sack Zement? Dann er kann viele > Experimente machen. Es geht nicht darum, Experimente zu machen, sondern darum, eine Zielsetzung bestmöglich zu verwirklichen. :) Ein mißglücktes Experiment hat der TE bereits hinter sich. Glaubst Du im Ernst, daß er weiter "herumhampeln" will? > Wenn der Rand schön glatt werden soll, würde ich > etwas großzügig Zement zugeben. In die Estrich-Mischung? Und wie "großzügig" würdest Du da Zement zugeben? Oder redest Du hier vom "Pudern" eines "aufgemotzten" handelsüblichen Zementestriches oder wovon?? Könntest Du das bitte etwas konkretisieren? Damit auch verständlich wird, was Du eigentlich meinst!
L. H. schrieb: > Im Gegensatz zu Estrichbeton, der "erdfeucht" mit > Wasser angemischt wird, brauchst Du bei der Mischung > mit Wasserzugabe nicht zimperlich zu sein. Das widerspricht meinem fundierten Halbwissen über Beton. Soweit ich weiss, ist etwas zu wenig Wasser für die Endfestigkeit weniger schädlich als zuviel.
ouu das mit der Beschichtung hatte ich übersehen, sorry Mein Obba hat seinerzeit in einem Zementwerk gearbeitet und da gabs für Angehörige des Betriebs "Freimengen". die hat er genutzt, um sich selbst für seine Hof-Auffaht Betonplatten zu giessen. (1950er Jahre, da kam man noch auf solche Trichter) Er hat die Kästen mit Zeitungspapier ausgelegt. Und da man unter den Betonplatten die Zeitung nach Jahrzehnten immer noch lesen konnte, muss man sonst blanko-Papier nehmen. Das kannst nachher abschruppen, ohne dass was wegplatzt. wie wäre sonst es mit Tapete? da könnte man im Falle von Strukturtapete sogar noch Muster mit in den Beton bekommen, also machbar ist vieles :) wie gross soll der Klotz den überhaupt werden?
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Ist schon doll, daß eine bestimmte Klientel sich immer einbildet, auf jedem Gebiet gleich Fachmann zu sein, nur weil sie im Leben dies und das mal kapiert hat. Ich räume mal mit ein paar entscheidenden Fehlinformationen auf: 1) "grobkörnig": Beton mit einer ausgewogenen Sieblinie (z.B. bis 8mm oder 16mm großen Steinen) bildet natürlich genauso perfekt glatte Wände aus wie der aus feinem Sand, kann aber viel größere Stabilität erreichen! Er kann allerdings nicht in so feine Strukturen eingerüttelt werden. Das ist der einzige Punkt, auf den man achten muß, sonst bekommt man Hohlräume. 2) "1:6 ist "lausig"": Das hängt auch wieder von der Sieblinie und der maximal erreichbaren Endfestigkeit ab. Ein Beton mit mehr großen Steinen braucht natürlich weniger Bindemittel. Normalerweise sind die Mischungen genau so abgestimmt, daß sie die maximale Endfestigkeit erreichen können und jede zusätzliche Zugabe von Zement verringert diesen Wert, statt ihn zu erhöhen. 3) "Mehr Wasser nehmen": Auf keinen Fall! Zuviel Wasser führt nur zu mehr Poren und geringerer Endfestigkeit. Wenn der Beton fließfähiger sein soll, dann sollte man da mit chemischen Mitteln ran. So macht es der Profi und zwar aus guten Gründen (Endfestigkeit!). 4) "Schalöl ist nur, um das Austrocknen zu verhindern": Oh mann, so viel Bullshit auf einmal habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Es ist natürlich dazu da, daß man die Form leichter löst und aus keinem anderen Grund. Die Form selber verhindert das Austrocknen. Falls sie saugfähig sein sollte, würde sie auch das Schalöl aufsaugen. Sie darf nicht saubfähig sein! Was "holzkopf" hier schreibt, ist echt hanebüchen und reicht vielleicht für unbelastete Teile, aber auf keinen Fall, wenn es wichtig und ernst ist. Vorsicht! Es ist grob fahrlässig, hier solche Tips zu geben. Man stelle sich vor, jemand baut nach solchen Empfehlungen eine Garagendecke, steigt später mal drauf und bricht ein. Es gibt unwahrscheinlich gute Bücher über Beton, vielleicht einfach mal ein bischen lesen, lernen, verstehen. Dann merkt man, daß da doch ein bischen mehr dahinter steckt.
Ach ja, und "rütteln bis das Wasser oben steht" ist ein Riesenfehler. Wer zuviel rüttelt, trennt nämlich die Mischung wieder! Das genau richtige Rütteln ist eine hohe Kunst beim Betonbau und will gelernt sein.
betonbauer schrieb: > Ach ja, und "rütteln bis das Wasser oben steht" ist ein Riesenfehler. > Wer zuviel rüttelt, trennt nämlich die Mischung wieder! Das genau > richtige Rütteln ist eine hohe Kunst beim Betonbau und will gelernt > sein. Stimme fast allen Deinen Sätzen zu. Allerdings will der TS einen kleinen Klotz, Größe Pflasterstein fertigen. Dazu braucht es weder eine aufs Gramm ausgeklügelte Mischung der Korngrößen noch aufwändige Berechnung der Rüttelzeiten. Der Aufwand erscheint mir dann doch überpeest ;-) Der Kollege mit der Tapete war allerdings der Brüller des Tages. Bis er diese faltenfrefrei in die Form gefummelt hat, ist der Kollege mit dem Schalöl schon beim Bier öffnen ;-) Old-Papa
Old P. schrieb: > Der Kollege mit der Tapete war allerdings der Brüller des Tages. könnte ja sein, das man Papieriges schon da hat. Bevor man jetzt wieder ein Gebinde Chemikalien stehen hat, für so'ne einmalige Aktion. oder in welchen Mengen wird Schalöl noch gleich verkauft? wie gesagt, der TO will nur 'nen kleinen Klotz anfertigen. DAS machst Du dann mit normalen Kopierpapier zig mal schneller als erst Schalöl zu kaufen. weltfremde gibts eben immer wieder ;)
betonbauer schrieb: > Ach ja, und "rütteln bis das Wasser oben steht" ist > ein Riesenfehler. Wer zuviel rüttelt, trennt nämlich > die Mischung wieder! Das genau richtige Rütteln ist > eine hohe Kunst beim Betonbau und will gelernt sein. Tja, also ich weiss nicht... Zwar weiss ich wohl, dass wir hier auf µC.net sind, wo "Das macht in der Industrie kein Mensch so!" ein beliebtes Totschlag-Argument ist -- allerdings weiss ich auch, dass der handwerkelnde Bastler mit seinem Einzelstück unter völlig anderen Bedingungen arbeitet als die Industrie mit ihren spezialisierten Maschinen, dem riesigen Durchsatz und dem Kostendruck. Ich hätte es schlicht und einfach mit einer Art Stampf- beton probiert - also die Mischung lieber zu steif als zu dünn ansetzen und von Hand verdichten. Was früher für Gehwegplatten und Brücken recht war, wird ja wohl heute für Kleingehäuse billig sein...
Possetitjel schrieb: >(...) unter völlig anderen Bedingungen arbeitet > als die Industrie (...) wo ja auch tonnenweise brauchbares Material weggeschmissen wird, weil man das sonst nicht verbuchen kann. Man bezahlt also lieber die Entsorgung, damit es in den "Büchern" steht. Eine Schenkung ist in dieser engstirnigen Welt halt einfach nicht zu verwalten. Steht nicht als Ausgabenseite, damit nicht steuerlich abzugsfähig (etcpp)
betonbauer schrieb: > Es gibt unwahrscheinlich gute Bücher über Beton, vielleicht einfach mal > ein bischen lesen, lernen, verstehen. Dann merkt man, daß da doch ein > bischen mehr dahinter steckt. Welche Buecher sind empfehlenswert?
Brauchbare Additive für dekorative Betonarbeiten- speziell Fließmittel - bekommt man in kleinen Mengen bei http://www.moertelshop.com/ Unter "Formenguss" gibt es auch Trennmittel. Das PLOPP erinnert mich an Möbelpolitur - irgendeine Art Wachs-Dispersion vermute ich. Hat bei mir auf beschichteter Spanplatte immer funktioniert.
Hier eine Anleitung zum Betongießen vom oben genannten Mörtelshop: http://www.moertelshop.com/mediafiles/Sonstiges/Werkanleitung%20Flowstone%20als%20pdf.pdf
● J-A V. schrieb: > > oder in welchen Mengen wird Schalöl noch gleich verkauft? Da ich gerade beim Obi war: Schalöl gibt es in 1l-Gebinden.
MaWin schrieb: > Schalöl (Weissöl), zieht ein und verfliegt. und ist ungiftig. Es gibt aus dem KFZ Bereich Sprühwachs, wenn man Angst vorm verlaufen des Öles hat.
● J-A V. schrieb: > Possetitjel schrieb: > >>(...) unter völlig anderen Bedingungen arbeitet >> als die Industrie (...) > > wo ja auch tonnenweise brauchbares Material weggeschmissen wird, > weil man das sonst nicht verbuchen kann. > > Man bezahlt also lieber die Entsorgung, damit es in den "Büchern" steht. > Eine Schenkung ist in dieser engstirnigen Welt halt einfach nicht zu > verwalten. Steht nicht als Ausgabenseite, damit nicht steuerlich > abzugsfähig (etcpp) Wobei man auch sagen muß, daß eine Firma evtl haftbar gemacht wird wenn das Verschenkte Schäden verursacht. Damals bei Siemens wollte ich gerne ein paar Kabel aus dem Container haben (waren fast volle Rollen drin), durfte die aber nicht haben von wegen der Sicherheit. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Unterhaltung mit dem Entsorgungsbetrieb unseres Wertstoffhofes da ich gerne was mitgenommen hätte, was mir die Vor-Ort Aufsicht verbot. Der Entsorger hätte damit überhaupt kein Problem; im Gegenteil, es war bisher üblich daß jeder vom Wertstoffhof mitnehmen konnte was er wollte. Bis sich dann einer beim containern verletzte und Schmerzensgeld wollte. Daraufhin gab es dann das Komplettverbot. Fazit: Vieles was sinnlos/dämlich/übertrieben/unverständlich ist, ist oft durch ein Arschloch begründet.
Franz schrieb: > Fazit: Vieles was sinnlos/dämlich/übertrieben/unverständlich ist, ist > oft durch ein Arschloch begründet. Dieser Satz sollte über allen neu herausgegebnen Gesetzen und Verordnungen stehen müssen. MfG Paul
>Dieser Satz sollte über allen neu herausgegebnen Gesetzen und >Verordnungen stehen müssen. Dann pass blos auf, daß dank dir dämliche Witze nicht verboten werden.
Franz schrieb: > Daraufhin gab es dann > das Komplettverbot. Franz schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Possetitjel schrieb: >> >>>(...) unter völlig anderen Bedingungen arbeitet >>> als die Industrie (...) >> >> wo ja auch tonnenweise brauchbares Material weggeschmissen wird, >> weil man das sonst nicht verbuchen kann. >> >> Man bezahlt also lieber die Entsorgung, damit es in den "Büchern" steht. >> Eine Schenkung ist in dieser engstirnigen Welt halt einfach nicht zu >> verwalten. Steht nicht als Ausgabenseite, damit nicht steuerlich >> abzugsfähig (etcpp) > > Wobei man auch sagen muß, daß eine Firma evtl haftbar gemacht wird wenn > das Verschenkte Schäden verursacht. Damals bei Siemens wollte ich gerne > ein paar Kabel aus dem Container haben (waren fast volle Rollen drin), > durfte die aber nicht haben von wegen der Sicherheit. > > Vor ein paar Jahren hatte ich eine Unterhaltung mit dem > Entsorgungsbetrieb unseres Wertstoffhofes da ich gerne was mitgenommen > hätte, was mir die Vor-Ort Aufsicht verbot. Der Entsorger hätte damit > überhaupt kein Problem; im Gegenteil, es war bisher üblich daß jeder vom > Wertstoffhof mitnehmen konnte was er wollte. Bis sich dann einer beim > containern verletzte und Schmerzensgeld wollte. Daraufhin gab es dann > das Komplettverbot. > > Fazit: Vieles was sinnlos/dämlich/übertrieben/unverständlich ist, ist > oft durch ein Arschloch begründet. bei Lebensmitteln ist man interessanterweise erheblich weiter. Stichwort "containern", das wird mittlerweile doch recht oft zugelassen. Oder gleich richtung "Tafel" gespendet. warum wohl? Das Zeug ist für Supermärkte und Entsorgungsbetriebe eher eine Belastung als Wertstoff
Die fertigen Mischungen aus dem Baumarkt sind nicht auf maximale Festigkeit ausgelegt, sondern eher darauf mit minimalen Kosten noch halbwegs zuverlässig die Normen zu erfüllen. Das heißt in der Regel recht wenig Zement und dafür eher eine gute Sieblinie, aber auch darauf kann man sich nicht verlassen. Eine gute Estrichmischung sollte schon passen, weil sie genügend grobes enthält und nicht so stark schwindet wie ein Mörtel. Beim Wasser sollte man sparsam sein - mehr Wasser reduziert die Festigkeit. Man muss einen Kompromiss finden wo das Material gerade genug fließt. Die extra Fließmittel helfen dabei mit weniger Wasser auszukommen. Bei dem fertigen Mischungen sind da ggf. schon welche drin. Zu viel rütteln kann tatsächlich ein Problem sein, vor allem bei zu viel Wasser. Wenn sich oben Wasser absetzt ist das schon ein Zeichen das zu viel Wasser drin war.
Lurchi schrieb: > Die fertigen Mischungen aus dem Baumarkt sind nicht auf maximale > Festigkeit ausgelegt, sondern eher darauf mit minimalen Kosten noch > halbwegs zuverlässig die Normen zu erfüllen. Das heißt in der Regel > recht wenig Zement und dafür eher eine gute Sieblinie, aber auch darauf > kann man sich nicht verlassen. Hör doch auf, über Baumarktrzeugnisse zu meckern. Natürlich werden daraus keine Brückenteile gegossen. Meine Erfahrung ist, dass meine 1 + 3 Mischung magerer ist als die Fertigmischung aus dem Baumarkt. Vollkommen ausreichend für alles in und um das Haus. Außerdem steht die Festigkeit auf dem Sack. Für den TO ist die Festigkeit wurscht. Für sein Vorhaben würde ich feinen gewaschenen Sand 1mm selbst mischen. Auf keinen Fall Mörtel, denn der hat immer einen Kalkanteil, welcher klebt.
Lurchi schrieb: > Die fertigen Mischungen aus dem Baumarkt sind nicht auf maximale > Festigkeit ausgelegt, sondern eher darauf mit minimalen Kosten noch > halbwegs zuverlässig die Normen zu erfüllen. Das heißt in der Regel > recht wenig Zement und dafür eher eine gute Sieblinie, aber auch darauf > kann man sich nicht verlassen. Das ist falsch. michael_ schrieb: > Meine Erfahrung ist, dass meine 1 + 3 Mischung magerer ist als die > Fertigmischung aus dem Baumarkt. Auch das ist falsch. Wir reden hier von: a) Fertigmörtelmischung aus dem Baumarkt. Also von Mörtelgruppe II bzw. b) Estrichbeton aus dem Baumarkt Sowie einem für den TE geeigneten Beton. betonbauer schrieb: > Ist schon doll, daß eine bestimmte Klientel sich immer einbildet, auf > jedem Gebiet gleich Fachmann zu sein, nur weil sie im Leben dies und das > mal kapiert hat.... Es gibt auch Forenteilnehmer, deren Fähigkeiten sich auf selektives Lesen zu beschränken scheinen. ;) Die sich dann etwas "herauspicken", dieses falsch oder sinnentstellt anführen, nur, um dazu Irrelevantes "vom Stapel" zu lassen. Wenn Du so gut drauf bist, wie Du Dich als "betonbauer" möglicherweise fühlst: Warum gibst Du dann für den TE keinen einzigen Hinweis, der ihm nützlich sein könnte?? Außer Deinem Blabla bzgl. Fachbüchern. Hast wahrscheinlich nicht mal eine Ahnung davon, welche Beton-Zusammensetzung ich für den TE empfahl. Oder doch? Dann laß doch mal hören, welche typische das ist! Wird Dir doch nicht schwer fallen, diesen Beton zu klassifizieren. Oder doch? Hast offensichtlich auch keine Ahnung davon, daß im Betonbau immer noch recht viel mit Natur-Holzbrettern eingeschalt wird. Nur so viel zum Sinn von "Trennmitteln". Old P. schrieb: > Allerdings will der TS einen kleinen Klotz, Größe Pflasterstein > fertigen. Dazu braucht es weder eine aufs Gramm ausgeklügelte Mischung > der Korngrößen noch aufwändige Berechnung der Rüttelzeiten. Der Aufwand > erscheint mir dann doch überpeest ;-) Genau so ist es. Allerdings lohnt es sich schon, darüber nachzudenken, inwieweit der TE seine Vorstellung bestmöglich verwirklichen kann. Mit Fertigmörtel geht das sowieso nicht; denn das ist (bestenfalls) Mörtelgruppe II. Und mit Fertig-Estrichbeton ebenfalls nicht. Weil der "erdfeucht" angemischt werden muß. => Zwangsläufig unerwünscht inhomogene Oberfläche. Also bleibt nur ein Weg offen: Derjenige, welcher die Festigkeit der bindenden Matrix durch entspr. Zuschlagstoffe so erhöhen kann, daß man eine bestmögliche Oberfläche erreichen kann. Und das geht nur mit einer "dickflüssigen" Mischung. Wie bereits gesagt - diesbzgl. vergleichbar mit Mixbeton. "Fließverbesserer" erübrigen sich. Wird ja schließlich "bauseitig" frisch gemischt und in die Schalung eingefüllt. ;)
Wenn ich so viel Falsches geschrieben hätte wie Du, lieber L. H. (holzkopf), dann hätte ich mich entschuldigt, statt so einen meckernden und schimpfenden Beitrag zu produzieren. Unverbesserlich
@der Hans: Es geht hier nicht um Meinungen, sondern um einen Sachverhalt. Der wurde vom TE hinreichend genug beschrieben, um sachlich etwas dazu sagen zu können.
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