Hallo Leute, ich bin Absolvent und schreibe gerade meinen Lebenslauf. In vielen Stellenanzeigen (z.B. bei Bosch) liest man von "fundierten"/"sehr guten" "C/C++-Kenntnissen". Bei vielen Anzeigen habe ich das Gefühl, dass sie eigentlich nur C meinen. Also ok, C++ hat viel von C geerbt, aber im Grunde genommen stecken doch da unterschiedliche Programmierparadigmen hinter. Unter C++ stelle ich mir hauptsächlich OOP-Programmierung vor. Ich habe zwar im Studium hin und wieder programmiert, aber hauptsächlich nur mit C. In meiner Freizeit habe ich hin und wieder vielleicht mal kleinere Progrämmchen in C++ programmiert wie z.B. ein Snake-Spiel oder ganz kleine Mini-Physik-Simulationen, aber das war's auch. Wenn ich Klassen designe muss ich noch relativ lange überlegen und gehe eher bastelmäßig und total unstrukturiert vor. Von Architekturen, Design Patterns und so habe ich null Ahnung. Was ist hier mit "sehr guten" Kenntnissen gemeint? Bloß relativ zu anderen Absolventen oder relativ zu den absolut Besten? Kann ja nur relativ zu anderen Absolventen gemeint sein, denn so viele Absolventen gibt's bestimmt auch nicht, die schon gleich auf Ober-Liga-Niveau programmieren können. Natürlich muss man sich auch verkaufen... Könnte ich schreiben "C: Gute Kenntnisse C++: Erweiterte Grundkenntnisse" ?
Klar kannst du. Schreibe ne übersicht deiner projekte irgendwo rein, ob privat oder im studium, schule, praktika, titel, 1-2 satz beschreibung und, was für technologien da verwendet wurden. Da kann man schneller sehen, wie intensiv du was gemacht hast..
So viel mehr können andere Absolventen auch nicht. Viele schreiben einfach nur ab in Übungen. Schreib einfach in den Lebenslauf, dass du sehr gut bist. Wird schon so passen.
C++ bedeutet nicht (oder nur auch) OOP. Sondern auch Templates, Exceptions, Möglichkeit zu RAII basierten Resourcenmanagement, und seit C++11 sprachunterstützes Multithreading. Falls Du das Gefühl hast die Firma macht eher C (oder C mit Objekten); dann lies '/' als 'oder'.
Ein kollege hat in einem UToob etwas von C/C++ gesehen und dir davon erzaehlt --> Kenntnisse Du hast in einem UToob etwas von C/C++ gesehen --> gute Kenntnisse Dust tatsaechlich einmal ein Hello World! programmiert --> sehr gute Kenntnisse alles mehr laeuft dann unter Erfahrung :-)
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Bearbeitet durch User
Christian schrieb: > "C/C++-Kenntnissen". > Bei vielen Anzeigen habe ich das Gefühl, dass sie eigentlich nur C > meinen. Bei Stellenanzeigen die C/C++ schreiben hat zu 99,9% der Stellenausschreiber selber keine Ahnung und oft ist nur C gemeint. Der HR Futzi hat dann mal was von C++ gehört und schreibt das "/C++" gleich mit rein.
Christian schrieb: > liest man von "fundierten"/"sehr guten" > "C/C++-Kenntnissen". > Bei vielen Anzeigen habe ich das Gefühl, dass sie eigentlich nur C > meinen. Ob C oder C++ ist eigentlich Birne, wichtig ist "Was" (GUI, embedded, Avionik, Web-geschichte,Tools, CAE, Datenbank,...) programmiert werden soll und weniger "womit". Also ob man Drehmaschine oder Bohrmaschine kann, ist weniger als wichtig solange man weiss das man aus Holz keine Eisbrecher zimmert. Die Entwicklung qualitativ hochwertiger Software ist nicht abhängig von der eingesetzten Sprache. https://www.oreilly.de/buecher/120174/9783897215672-weniger-schlecht-programmieren.html
Du bist Absolvent. Den Absolventen mit 40 Jahren Berufserfahrung, welcher alles schon gemacht und verstanden hat gibt es nicht. Und würde es ihn geben, würde er sich nicht auf die gleichen Stellen wie du bewerben... Ergo Selbstvertrauen hochschrauben, du packst das schon...
Du musst immer sehr gute Kenntnisse schreiben. Aber ehrlich ein Absolvent der nicht C++, Java, C# oder so kann? Den gibt es doch gar nicht.
Sepp schrieb: > Du musst immer sehr gute Kenntnisse schreiben. Aber ehrlich ein > Absolvent der nicht C++, Java, C# oder so kann? Den gibt es doch gar > nicht. lol du wirst es nicht glauben, von denen gibts tatsächlich Massen. Hauptsächlich aber ein Uni-Phänomen.
Wenn man im Lebenslauf C++ angibt und im Gespräch nicht erklären kann, was Vererbung oder Polymorphus ist, der ist durchgefallen. Also überlege dir, ob du die Fragen beantworten kannst. Und wenn nicht, dann lass es mit C++
Stellenanzeigen und Lebensläufe sind 2 Paar Stiefel. In den Stellenanzeige steht der Traum. Also das, was der AG gerne hätte. Nicht unbedingt, was er zwingend verlangt. Bewerbungen können auch lohnen, wenn das nicht alles perfekt passt. Muss erst einmal jemand dabei sein, der besser ist ohne teurer zu sein. Im Lebenslauf hingegen steht die Realität. Hier krass zu schummeln kann hässliche Nebenwirkungen haben.
Die werden schon belegbare Berufserfahrung über die Arbeitszeugnisse erwarten. Ein Absolvent hat die natürlich noch nicht. Natürlich kann sich auch ein Absolvent bewerben, aber die Chancen, dass das erfolgreich ist, tendieren wohl eher gegen Null. Ein Praktikum könnte da zielführender sein. In jedem Fall würde ich mich da nicht nur bewerben, sondern erst mal mit denen verbal kommunizieren. Vielleicht sind die ja gewillt zu relativieren.
Ah, ich sehe gerade, Volker ist wieder an board! Auszeit beendet? Fpga K. schrieb: > Ob C oder C++ ist eigentlich Birne, Nun ja, C ist relativ einfach, aber C++ impliziert auch ein wenig das objektorientierte Denken, denn dafür wird Cpp ja meistens eingesetzt. Zwar kann man auch in C objektorientiert arbeiten, das tut aber kaum noch einer. Daher ist das Arbeiten mit CC schon auch ein wenig aussagend hinsichtlich des parallelen Denkens. Ist ja beim FPGA dasselbe :-;
Fpga K. schrieb: > Ob C oder C++ ist eigentlich Birne Ok dann ist für dich auch C,C++,Java,C# das Gleiche? Hat alles geschweifte Klammern und "new"...
Also bei uns hat man im zweiten Semester ein halbes Jahr lang Java programmiert um in die Objektorientierte Programmierung einzuführen. Wenn man dann nicht so wie ich nach dem ersten Jahr mit einen Job beginnt sollte man das noch bis zur Vergasung breitgetreten werden. Wenn zu mir ein Absolvent der UNI kommt und ich geh mal davon aus das der Telematik, Informatik studiert hat und wenn der sagt das er nicht OOP kann dann würde ich ihn mal fragen was er denn auf der UNI gemacht hat, Nasenbohren oder so.
Abs schrieb: > Wenn > zu mir ein Absolvent der UNI kommt und ich geh mal davon aus das der > Telematik, Informatik studiert hat und wenn der sagt das er nicht OOP > kann dann würde ich ihn mal fragen was er denn auf der UNI gemacht hat, > Nasenbohren oder so. Auf der Uni ist Programmieren doch eine niedere Tätigkeit ;)
Ich sage immer : nur weil man einen roman lesen kann heisst es nicht, dass man selber einen schreiben kann. Daher denke ich, dass die programmiersprache an sich nicht so das problem darstellt. Die logik bzw die lösung eines problems zu finden ist die kunst. Man sollte daher von beginn an im studium nicht nur copy paste machen. Ich bemerke hier im forum, dass eben oft einfach sofort der ganze code präsentiert wird. Logisches denken ist wichtiger. Denn es nützt nix "wörter" einer "sprache" zu können, wenn man keinen anständigen Satz formulieren kann.
Danke für die vielen interessanten Antworten! Ich denke, ich werde meine Angaben lieber ehrlich angeben und hoffe dann auf klärende Telefoninterviews. dunno.. schrieb: > Klar kannst du. Schreibe ne übersicht deiner projekte irgendwo > rein, ob > privat oder im studium, schule, praktika, titel, 1-2 satz beschreibung > und, was für technologien da verwendet wurden. Da kann man schneller > sehen, wie intensiv du was gemacht hast.. Guter Tipp. Habe ich gemacht. Bei uns war in der Uni bei sehr vielen Kursen nur Matlab und Systemmodellierung angesagt. Hat mir auch Spaß gemacht, aber im Endeffekt hätte ich gerne mehr richtiges C++Programmierhandwerk gelernt. Dumdi D. schrieb: > C++ bedeutet nicht (oder nur auch) OOP. Sondern auch Templates, > Exceptions, Möglichkeit zu RAII basierten Resourcenmanagement, und seit > C++11 sprachunterstützes Multithreading. > > Falls Du das Gefühl hast die Firma macht eher C (oder C mit Objekten); > dann lies '/' als 'oder'. Habe jetzt wieder richtig Lust bekommen, meine C++-Kenntnisse zu erweitern. Werde mir mal lose ein Projekt ausdenken. Mal schauen, wie weit ich damit komme, bis ich 'nen Job gefunden habe. Hab jetzt ja Zeit.
Christian Lilge schrieb: > Ich denke, ich werde meine > Angaben lieber ehrlich angeben und hoffe dann auf klärende > Telefoninterviews. Vertausche mal die beiden in der Rangordnung. Dann verbessern sich auch deine Chancen. Christian Lilge schrieb: > Hab jetzt ja Zeit. Für ein Projekt ja, aber für Bewerbungen beginnt nun die Halbwertzeit, Tempus Fugit.
Cyborg schrieb: > Vertausche mal die beiden in der Rangordnung. Dann verbessern sich > auch deine Chancen. Schieb beide um eins nach hinten und platziere "Kenntnisse im Software-Engineering" oben drüber - das macht einen guten Ingenieur aus - nicht allein Kenntnisse von Syntax und Lexik einer Progsprache.
Eine Anmerkung noch dazu: "Natürlich muss man sich auch verkaufen..." Wenn du dich als Absolvent bewirbst und etwas von "ich habe fundierten Kenntnissen in C++" schreiben würdest, kannst du dir sehr, sehr sicher sein, dass man dir diesbezüglich in einem Gespräch auf den Zahn fühlen wird. Unser neuer Informatiker Kollege - frisch von der Uni - und programmiertechnisch fit, hat noch nie etwas mit C++ gemacht und ich unterstelle einfach mal, dass er keine Ausnahme unter den Informatikern ist.
Nogo schrieb: > Eine Anmerkung noch dazu: "Natürlich muss man sich auch > verkaufen..." > > Wenn du dich als Absolvent bewirbst und etwas von "ich habe fundierten > Kenntnissen in C++" schreiben würdest, kannst du dir sehr, sehr sicher > sein, dass man dir diesbezüglich in einem Gespräch auf den Zahn fühlen > wird. > > Unser neuer Informatiker Kollege - frisch von der Uni - und > programmiertechnisch fit, hat noch nie etwas mit C++ gemacht und ich > unterstelle einfach mal, dass er keine Ausnahme unter den Informatikern > ist. Das würde ich auch niemals so schreiben. Ist ja klar, bei so "Hochglanz"-Angaben würde ich auch misstrauisch werden. Je ahnungsloser jemand ist, desto kompetenter fühlt er sich. (Dunning-Kruger-Effekt) Mir ist dieser Effekt im Allgemeinen bekannt ist, weiß auch, dass andere ebenfalls unbewusst/bewusst diesen Effekt kennen und mir diesen Effekt (dann auch zurecht) unterstellen würden. "Gut" oder "fundiert" ist auch immer relativ. Es kommt immer auf das Bezugssystem an.
Nogo schrieb: > "ich habe fundierten > Kenntnissen in C++" schreiben würdest, kannst du dir sehr, sehr sicher > sein, dass man dir diesbezüglich in einem Gespräch auf den Zahn fühlen > wird Ja, weil schon die Rechtschreibung nicht korrekt ist ... Kein (vernünftiger) Mensch erwartet nach dem Studium einen C (++) -Profi, woher auch ... . Dir wurden Grundlagen vermittelt und man erwartet, dass Du diese sicher mitgenommen hast. Für einen Anfänger sind gute Kenntnisse aus meiner Sicht anders definiert wie für einen fortgeschrittenen Programmierer. Der Anfänger hat gute Kenntnisse, wenn er sich einigermaßen auskennt (mehr kann ja auch nicht sein) - der Fortgeschrittene muss ich schon wirklich gut auskennen (zu Hause sein), wenn er das sagt. Schwammig - ich weiß - aber es ist halt immer eine Frage der Einschätzung ...
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