Hallo, Ich möchte für einen Umbau eines VW Bus T2 auf Elektroantrieb eine handvoll CAN Bus Module selbst entwerfen und bauen. Ich habe im Forum auch schon eine Sammlung von wirklich hilfreichen Antworten zu CAN und Elektronik im PKW gefunden (danke!), habe aber in den nächsten Wochen trotzdem noch so einige Fragen. Bevor ich hier nerve, ist so ein Projekt OK in diesem Forum? Oder kann mir jemand ein Forum empfehlen, dass vielleicht besser auf Microcontroller im Auto fokussiert ist? Lieben herzlichen Dank, Matthias Fragen, die mich umtreiben: - richtige Bauteilewahl für Automotive - richtige Kabel- und Steckerwahl für CAN Bus - vergiessen und Schutz der Schaltung - Steuerung hoher lasten (65W Scheinwerfer bei 12V) - Rückmeldung z.B. bei durchgebranntem Leuchtmittel - Schlafmodus, Fahrzeug aus, etc. Definitiv nicht diskutieren werde ich TÜV und Strassenzulassung ;-)
Hallo Matthias, ich denke , dass einige Leute hier im Forum dir gute Ideen geben können. Meine erste Frage wäre, was für Module willst du denn so entwerfen? Bedenken habe ich bei so einer Aktion immer bei der Auswahl der Botschaften-ID. Dazu müsstest du wissen welche Botschaften-ID bereits belegt sind. Das kannst du nur rausfinden wenn du die DBC (eine Datei in der alle Botschaften beschrieben sind) hast. Wobei ich glaube bei einem T2 existiert so etwas noch nicht. Geschweige denn CAN. Aber nun zu deinen Fragen: 1) - Du brauchst einen CAN-Controller zb AT90CAN oder Atmega64M1 - einen CAN-Transceiver (der das Differenzsignal umwandelt) zb MCP2551 oder einen Optoentkoppelten ADM3053. Aber hier gibt es doch recht viele verschiedene. Google gibt Antworten :) 2) - Es gibt spezielle CAN-Kabel. Hier ist wichtig das das Kabel an jedem Ende einen Abschlusswiderstand von 120 Ohm hat. Somit ergibt sich einen Gesamtwiderstand von 60 Ohm. - Steckverbindungen würde ich stabile mit Verschlussmöglichkeit/Verschraubmöglichkeit nehmen, sodass sich diese nicht bei Vibrationen lösen. 3) -Hier würde ich mir ein nichtleitendes Gehäuse bauen (evtl 3D Druck) aber das ist jedem selbst überlassen. - Zum Schutz deiner Schaltung würde ich diese Optoentkoppeln. (Dazu können anderen Leute hier bestimmt mehr zu sagen) 6) - Greif die Versorgung vom der Zündung ab. Dann wird dir deine Batterie nicht leer gesaugt. Außerdem gibt es noch verschiedene Standbymodis im uC
Hallo Matthias, hier bist Du richtig, wenn Du Unkenrufe ignorieren kannst. Dein Projekt klingt interessant. * Bauteilewahl für Automotive: Das betrifft m.E. nur den Temperatur- bereich, da würde ich mir für ein proof-of-concept erstmal nicht zu viele Gedanken machen. Später kann man die Bauteile gegen teurere ersetzen. * Steckerwahl für CAN Bus: CAN ist kein LVDS. Wo siehst Du ein Problem? Jeder Stecker geht! * Steuerung hoher Lasten: Wenn der R_DS_(on) klein ist, kein Problem. * Schlafmodus, Fahrzeug aus: Deine Elektronik hängt sicher an Klemme 30. Wenn der CAN schläft, dürfen nur µA fließen. Interessant, aber üblich in Steuergeräten, also machbar. Optoentkoppelte Transceiver habe ich bislang in keinem KFZ gesehen. Spezielle CAN-Kabel gibt es nicht. Einfach verdrillt (unshielded twisted pair) und gut. Auch für 500kBps. Was anderes wird vom Hersteller auch nicht verbaut.
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Torsten C. schrieb: > Spezielle CAN-Kabel gibt es nicht. Einfach verdrillt (unshielded twisted > pair) und gut. Auch für 500kBps. Was anderes wird vom Hersteller auch > nicht verbaut. So einfach ist das nicht. Hierbei kommt es unteranderem auf die verbaute Länge an. Auch der Wellenwiderstand von 120 Ohm sollte passen. Aber ich denke bei geringer Geschwindigkeit und Länge sollten die von Torsten beschriebenen twisted pair kabel auch tun. Und hier ein CAN-Kabel http://www.lappkabel.de/produkte/online-kataloge-shop/datenuebertragungssysteme/bussystem-can-devicenet/can-feste-verlegung-und-hochflexible-anwendungen/unitronic-bus-can.html Torsten C. schrieb: > Optoentkoppelte Transceiver habe ich bislang in keinem KFZ gesehen. In Serienfahrzeugen sind diese glaube ich auch nicht zufinden. Wie der Name schon sagt "Serie". Aber um jetzt hier keinen Streit anzufangen: Meins war auch nur eine Idee und eine Vorschlag, weil es sich bei dir doch eher um Prototypen handelt.
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Joschka T. schrieb: > Und hier ein CAN-Kabel > http://www.lappkabel.de… Ach die meinst Du. Sind die für Hausinstallationen im Kabelkanal? Die KFZ-Kabel haben eine wesentlich dickere und festere Isolierung, damit sie z.B. an Blechkanten nicht so schnell durchscheuert. Es stimmt: Wenn man die kabel von Hand verdrillt, dann ist die Impedanz unregelmäßig. Die KFZ-Werkstätten verwenden Rollen mit maschinell verdrillten Kabeln. Es sind tatsächlich die ganz normalen KFZ-Kabel, wie sie auch einzeln verbaut werden. Eben nur verdrillt.
Torsten C. schrieb: > Sind die für Hausinstallationen im Kabelkanal? Naja wir sprechen hier von einem T2 Bus :)
Würden es für die Verkabelung nicht einfach auch herkömmliche Patchkabel und RJ45 Buchsen tun? Ist günstig zu bekommen, in allen möglichen Längen und ist arritiert.
Super Start. Tausend Dank an alle! Also freie Wahl bei Controller und Transceiver. Da werde ich im Temperaturbereich schon was finden. Nach verdrillter KFZ-Leitung schaue ich mich mal um. Viele kommerzielle Controller haben CAN-H, CAN-L, CAN GND, Supply GND, noch irgendwie 6V und natürlich 12V und manche sogar eine Sleep Leitung. Ich will ja eigentlich weniger Kabel als mehr verlegen ;-) Ich denke, ich werde alle 12V Versorgungen vom Zündschlüssel abgreiffen. Macht das Original am Ende ja auch, also ungefähr so: CAN-H und CAN-L gehen einmal im Bus von vorne anch hinten und links nach rechts, möglichst an allen Verbrauchern vorbei. GND kommt immer vom Chassis, und dann kommen vom Sicherungskasten (Batterie->Schlüssel->Sicherung->Module) sternförmig 12V Leitungen an die grossen Verbraucher (Schalttafel, Scheinwerfer links, Scheinwerfer rechts, Rücklichter). Wenn Spannung anliegt, erzeugt ein Wandler im Modul die 5V für den uC und Transceiver. Wenn die Sicherung fliegt, dann ist das Modul halt auch weg. Der Rest geht ja weiter. Ein zentrales Tablet zeigt mir immer an was los ist. Das Unitronic Kabel sieht schon ganz gut aus. Ich forsche weiter. CAT6 hatte ich auch schon mal gedacht, scheint mir aber nicht sonderlich vibrationsfest. Die IDs sollten möglichst allgemeingültigen IDs entsprechen. Habe aber noch nicht nach viel Doku gesucht. An Modulen brauche ich (in dieser Reihenfolge - ich bin ja nicht wahnsinning ;-) - Schalttafel (Viele Knöpfchen und Lichtlein) - Scheinwerfer (Fernlicht, Abblendlicht, Standlicht, Blinker) - Rücklicht (Standlicht, Bremse, Blinker, Nebel, Rückfahr, Nummernschild) - Scheibenwischer (2x Motorausgang) - Batteriecontroller (Ladezustand, Ladecontroller) * Konsole (Bremslichtschalter, Gaspedalstellung, Gangstellung) * Motorcontroller (Leistung, Umdrehungen, etc.) *) Nur wenn wirklich alles andere problemlos klappt, obwohl, ein analoges Kabel von der Potbox vorne zum Controller hinten zu ziehen ist auch nicht unkritisch. Ich muss halt neben den übliche Funktionen noch die eines Elektroautos implementieren. So darf z.B. wenn die Bremse getreten ist der Kontroller keinen hohen Fahrstrom schalten. Der Wagen darf nicht losfahren, wenn beim herumdrehen des Schlüssels der Fahrer auf dem Gaspedal steht. Und der Wagen darf nicht fahren, wenn das Ladekabel eingesteckt ist. Dazu kommen noch Temperaturüberwachung der Akkus und viele andere Kleinigkeiten, die ich halt lieber zentral über den CAN Bus noch mal überwachen will.
Matthias M. schrieb: > Die IDs sollten möglichst allgemeingültigen IDs entsprechen. Habe aber > noch nicht nach viel Doku gesucht. Wenn überhaupt findest man dazu nur ganz verborgen im Netz etwas. Da der CAN-Bus nicht verschlüsselt ist, ist das der Schutz gegen Angreifer. Die DBC wirst du so einfach nicht bekommen, die OEMs werden diese auch nicht so einfach veröffentlichen. Somit gehe ich davon aus du musst dir hier eigene Gedanken machen. Wichtige Botschaft - geringe ID Unwichtige Botschaft - hohe ID Matthias M. schrieb: > - Scheinwerfer (Fernlicht, Abblendlicht, Standlicht, Blinker) > - Rücklicht (Standlicht, Bremse, Blinker, Nebel, Rückfahr, > Nummernschild) > - Scheibenwischer (2x Motorausgang) Was für Gedanken hast du dir bei den obrigen Sachen und CAN gemacht? Ist es da nicht effektiver dieses ohne uC sondern mit diskreten Schaltungen zu realisieren?. Matthias M. schrieb: > - Batteriecontroller (Ladezustand, Ladecontroller) Google man nach einem BMS (BatteryManagementSystem). Dieses übernimmt nicht nur die Kontrolle der Zellen sondern noch weit aus mehr. Deine übliche Funktionen übernimmt in der Regel das Motorsteuergerät.
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T15 (Zündschloss) ist eine Steuerleitung und nicht zur Versorgung dafür ist T30
@Volle: Matthias Melcher redt m.E. von einem VW-Bus Modelljahr ca. 1971. Da war Klemme 15 (Zündung) noch zur Stromversorgung. BTW: Wann wurde eigentlich "Klemme S" für das Radio eingeführt?
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Matthias M. schrieb: > Ich möchte für einen Umbau eines VW Bus T2 auf Elektroantrieb eine > handvoll CAN Bus Module selbst entwerfen und bauen. ich bin ein wenig erstaunt, daß bei einem solchen Umbauvorhaben der Schwerpunkt anscheinend auf den CAN Bus gelegt wird. Ist der "Umbau auf Elektroantrieb" nicht erst mal komplex genug oder machst Du den "nur mal so nebenbei"? Ist doch völlig gleichgültig, ob der Scheibenwischer per µC gesteuert wird oder erst mal völlig profan per Schalter. Viel interessanter (und sicherlich herausfordernder) ist doch der e-Antrieb? Wo packst Du die Batterien hin. Wie werden sie aufgeladen, gewärmt und gekühlt. Wie sieht der Antriebsstrang aus. Hybrid oder rein elektrisch. Anpassung des Fahrwerks an das Batteriegewicht (und möglicherweise auf den Ausbau von Verbrennungsmotor und Getriebe), ... . Und das ist wirklich dein Ernst? So ein T2 ist mittlerweile historisch. Wenn das Projekt in der Mitte steckenbleibt, wär's schade drum. Warum fängst Du nicht mit was anderem an (wo der CAN Bus möglicherweise sogar schon "für umsonst" drin ist)?
Dazu hat der TO ja keine Fragen gestellt ist ihm vermutlich alles klar ;-)
Wenn ich mich im Baumarkt wegen der Wandfarbe beraten lasse, fragt mich der Verkäufer ja auch nicht wo ich den Beton für die Zimmerdecke herhabe.
Zurück zum Thema, bitte! Die Sache mit der DBC ist wirklich eine Herausforderung. Die hüten die Hersteller wie ihren Augapfel. Legal und für lau ist da nicht ranzukommen. Aber es gäbe wohl die Möglchkeit des reverse-engineering (oder hacken) an einem bestehenden System. So, oder so ist es mit der Hardware allein nicht getan, klar. Es braucht eine komplette CAN Entwicklung- und Debugging-Umgebung. Die Kommuniktation auf dem Bus geht weit über das einfache versenden von Schalterpositionen hinaus. An viele Aspekte denkt man ja auch erstmal nicht. Ich glaube der Antriebsstrang sowie Bremssystem waren hier nicht in Frage. Vielmehr geht es um Beleuchtung und Komfortsysteme.
Olli Z. schrieb: > Die Sache mit der DBC ist wirklich eine Herausforderung. Die hüten die > Hersteller wie ihren Augapfel. Legal und für lau ist da nicht > ranzukommen. Du weisst was ein VW T2 ist? Damals gab es noch keine DBC-Dateien. Die Stromlaufpläne wurden noch mit Tusche auf Transparentpapier gezeichnet. Das elektronischste an der Karre ist das Radio. Da der TO den CAN von Grund auf neu aufbaut, kann er die Identifier so vergeben wie's beliebt. Wie oben schon geschrieben wurde, sollten die latenz-kritischen eine möglichst kleine ID bekommen.
Vielleicht hat der TE ja einen Elektro Bully, den gabs in den siebzigern von VW auch mit Elektromotor. http://www.bullimuseum.eu/typ-2150-elektrotransporter.html
Markus F. schrieb: > > Ist der "Umbau auf Elektroantrieb" nicht erst mal komplex genug oder > machst Du den "nur mal so nebenbei"? > Es gibt dafür Umbausätze zu kaufen.
Da ist ja nichts zeitkritisches dabei, es reicht ein 100kBit-low-speed-CAN. Bei der Verdrahtung würde ich mir da auch keine grauen Haare wachsen lassen, da funktioniert auch Zwillingslitze völlig problemlos. Ebenso Stichleitungen sind bei den autotypischen Längen und moderaten Geschwindigkeiten kein Problem. Das wichtigste ist eine sauber geplante und dokumentierte CAN-Matrix und eben den Ruhestrom im Auge halten (oder eben komplett stromlos schalten). Ob man für die paar Lampen überhaupt ein eigenes CAN-System aufbauen will, kann man diskutieren. Ich würde es nicht machen, wenn man Spass dran hat - warum nicht?
Danke für Eure Hilfe. Leider kann ich immer erst nach der Arbeit antworten... OK, ein wenig mehr Hintergrund: Der T2 ist ein VW Transporter von 1973. Der Vorbesitzer wollte einen Porsche-Motor einbauen und hat schon das eine oder andere rausgeschmissen. Vor drei Jahren habe ich einen Elektroantrieb eingebaut, und hätte auch TÜV bekommen, wenn die Karosserie nicht so durchgerostet gewesen wäre. Transporter, weil das zusätzliche Batteriegewicht einfach durch weniger Zuladung genehmigt wird. 1973, weil die Kiste weder Bremsverstärker (Vakuum) noch Servolenkung (Öldruck) hat. Macht das Leben und die Zulassung einfacher. Ich habe den Wagen komplett zerlegt, also auch den Kabelbaum raus und eben auch den Elektroantrieb. Jetzt wird er im Tauchbad entlackt und frisch neu lackiert. Ich kann jetzt entweder einen komplett neuen Kabelbaum einziehen, oder eben ein wenig experimentieren. Der Fahrtcontroller und das Batteriemanagement sind OpenSource Projekte mit eigenem Prozessor. Die Erweiterung auf CAN ist also einfach. Und wenn ich eh einen CAN Bus starte, dann kann ich den Rest auch dran anschliessen. Erspart mir hunderte Meter Kabel und ich habe Spass daran, die Module zu basteln. OK. also die CAN IDs denke ich mir nach Priorität selbst aus. Ich gaube nicht, dass ich einen OBDII Stecker einbauen sollte. Der brächte vorgegebene IDs, würde aber dem TÜV wohl nicht helfen. Warum Licht und Scheibenwischer? Naja, wenn ich schon mal dran bin. Ausserdem kann ich mit Lichtsensor und Piezzo dann automatisches Licht und automatische Scheibenwischer implementieren. Die Batterien sind zuerst eimal im Laderaum (Blei-Säure, wie beim historischen Vorbild), kommen dann später aber in den Unterboden (Lithium) und anstatt Tank und Motor in das Heck. Und nein, ich werde den Bus nicht versauen, zumindest nicht mehr als der Vorbesitzer ;-). Ich habe mir die Bauteile damals einzeln zusammengesucht, also kein Bausatz. Das ist überraschend einfach. Selbst mit Blei-Säre Batterie und Gleichstrommotor fährt der Wagen über 100km/h, also nicht langsamer als mit Verbrenner. Gut, 30km Reichweite ist noch nicht die Hölle. Mit LiPo's wird's aber 100km und mehr. Der Umbaublog ist hier: http://matthiasm.com/evVan.html Die Zerlegevideos sind hier: https://youtu.be/6f5zcoE-wW4 Ich werde heute Nacht mal ein paar CAN Bus Bauteile vergleichen und schauen, was ich für ein Breadboard brauche.
@crazyhorse, danke, sehr hilfreich. Ich werde mal zwei oder drei Module bauen und sehen, wie's läuft. Ein neuer Kabelbaum ist auch nicht so einfach. Und ich habe mindestens drei Monate Zeit bis der Wagen vom Lackierer kommt.
Matthias M. schrieb: > Der Umbaublog ist hier: http://matthiasm.com/evVan.html > Die Zerlegevideos sind hier: https://youtu.be/6f5zcoE-wW4 So. Jetzt bin ich beeindruckt. Höchst interessantes Projekt, sauber gemacht. Danke!
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Markus F. schrieb: > So. Jetzt bin ich beeindruckt. Höchst interessantes Projekt, sauber > gemacht. Oh. Danke ;-)
Ok, bist also kein Spinner mit hochtrabenden Ideen, wo am Ende nichts draus wird. Aber es sind doch einige Tücken im Spiel, Beispiel Blinker. Sagt nun der Blinkerschalter: Blinkerlämpchen links ein, Blinkerlämpchen links aus oder sagt der nur: Blinker links soll jetzt blinken, bis ich ihm sage er soll aufhören? Spätestens bei Einbau eines Warnblinkerschalters wird das interessant, wenn jede Rückleuchte einen eigenen CAN-Knoten erhält. Dann musst du entscheiden, ob du einfach vertraust, dass die synchron blinken (unter normalen Umständen=ungestörte oder kaum gestörte Kommunikation werden sie das tun) aber es ist denkbar, das sie die Botschaft verzögert erhalten und im schlimmsten Fall als Wechselblinker fungieren. Klar, konstruiertes Beispiel, aber es ist eben doch einiges zu beachten. Grundsatzentscheidung - gibt es einen "Master" im logischen Sinn (physikalisch gibts den bei CAN ja nicht)? Nötig ist der nicht, aber er macht es eigentlich einfacher. Um beim Blinker zu bleiben: die Blinker empfangen die Informationen vom Blinkerschalter und vom Warnblinkschalter und können sich was daraus zurechtbasteln. Genausogut können sie das aber ignorieren, nur der Master verarbeitet das und schickt die message "Lampe Blinker links hinten an" oder "Lampe aus". Für die Programmierung halte ich einen master für einfacher, und alle Sensoren/Aktoren bleiben strunzdumm. Sie tun nur was, wenn sie explizit aufgefordert werden und melden zyklisch alle betreffenden Sensordaten. Weitere Falle: versuche nach Möglichkeit, alles einheitlich plusschaltend zu realisieren und benutze dafür smart-switches mit Diagnosefunktion. Aber schau dir dafür z.B. die Rücklichtkonstruktion genau an, war oft genug plus/minus-schaltend gemischt ausgeführt. Evtl. umbauen oder aber doch highside/lowside-switches gemischt benutzen. Die "dicken" Lasten wie Hauptscheinwerfer und Hupe würde ich weiterhin per Relais schalten oder aber ganz genau hinschauen, welche elektronischen Schalter in Frage kommen. Thema Stromversorgung: Ideal wäre ja 1 oder 2 "dicke" 12V-Leitungen mit sagen wir 40A-Absicherung, die als Ringleitung alles versorgen, also 6mm², (nur der Anlasser bekommt ne extra-Leitung), ist aber blöd anzuschliessen für jeden kleinen Knoten. Masse: am besten komplett mitverkabeln und Ströme von der Karosse fernhalten, nur an einem Punkt verbinden. Viel Erfolg!
H.Joachim S. schrieb: > … und benutze dafür smart-switches mit Diagnosefunktion Mit etwas Diagnose-Funktion und per SPI vom µC zu steuern, ein Vorschlag von mir: * MC33879 (z.B. bei Mouser) oder passend zum Museumsbus auch * MCZ33879AEK / MCZ33879EK (bei Ali). Ob die 'automotive tauglich' sind bzw. sein müssen? Ich nutze welche von Ali und es waren keine Fakes. ;) Das GND-Pad wird z.B. von der PCB-Rückseite durch einen großes VIA (THT-PIN in der *.lbr) angelötet. BTW: Da fällt mir ein: Ich muss das Board mal aktualisieren: https://oshpark.com/shared_projects/IzIon5FM
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Nur so zur Info, dass du mal ein Beispiel hast was (und wie) andere Autos so auf dem CAN-Bus schicken: http://autowp.github.io/ (PSA CAN bus, All data ralated to Peugeot 407 '2006, Citroën C4 '2012 (B7), Citroën C4 '2008 (B3/B5))
Ich würde nicht an jeden Blinker ein CAN Modul setzen. Hinten würde ich zentral ein Modul setzen das sich dann um die Blinker, Bremslichter usw. kümmert, es gibt von Atmel im automotiven Bereich spezielle Bauteile für die Blinkeransteuerung sind, die du mit auf das Modul setzen kannst, kümmert sich dann um die Lampenerkennung(defekt) Blinkertakt schneller usw..... sollte auf der Homepage leicht zu finden sein.
Matthias M. schrieb: > Ich werde heute Nacht mal ein paar CAN Bus Bauteile vergleichen und > schauen, was ich für ein Breadboard brauche. Zwei Dutzend TLE9262QX könnte ich Dir abgeben. Da sind je ein CAN- und LIN-Transceiver drin, drei Spannungsregler (5V), Window-Watchdog und ein paar kleine Treiber. Für einen einfachen Knoten fehlt nur noch der Mikrocontroller (mit internem CAN-Controller). Die haben QFN-Gehäuse, aber Reflow hast Du ja.
H.Joachim S. schrieb: > Sagt nun der Blinkerschalter: Blinkerlämpchen links ein, Blinkerlämpchen > links aus oder sagt der nur: Blinker links soll jetzt blinken, bis ich > ihm sage er soll aufhören? Spätestens bei Einbau eines Warnblinkerschalters > wird das interessant Ursprünglich wollte ich die Module direkt kommunizieren lassen um die zentrale CPU als Fehlerquelle zu umgehen. Aber nicht nur der Blinker ist spannend. Beim Elektroauto muss z.B. auch das Bremslicht leuchten, wenn man nur die Motorbremse nutzt (rekuperiert) und viele andere kleine Logikfallen. Ich werde also ein zentrales Modul haben, dass nur CAN und USB hat. Wahrscheinlich ein ARM. Mit dem USB Kabel kann ich dann direkt ein Tablet für die Diagnose im ganzen System anschliessen. Darf allerdings nicht crashen, den sonst geht nichts mehr. Eine Art Notbetrieb ist vielleicht nicht dumm. > Für die Programmierung halte ich einen master für einfacher, und alle > Sensoren/Aktoren bleiben strunzdumm. Ja. Vielleicht kann ich ja so etwas wie einen Herzschlag verschicken. Wenn der aufhört, dann fallen die Sensoren und Aktoren in einen Notmodus, wo der controller direkt auf den Schalter hört. Oder aber ich übertreibe... . > versuche nach Möglichkeit, alles einheitlich plusschaltend zu realisieren Ja, da muss man aufpassen. Ist bei VW Klassikern aber meist so. > Thema Stromversorgung: Ideal wäre ja 1 oder 2 "dicke" 12V-Leitungen mit > sagen wir 40A-Absicherung, die als Ringleitung alles versorgen, also > 6mm², (nur der Anlasser bekommt ne extra-Leitung) Wird sternförmig unterschiedlich verlegt und abgesichert, damit mir nicht alles auf einmal ausfällt. Wäre blöd mitten in der Nacht, wenn alle Lampen aus sind. Beim Stern geht nur rechts oder links aus, was schlimm genug ist, der Hauptprozessor aber auch sofort weiss. Und einen Anlasser habe ich doch ger nicht :-) Torsten C. schrieb: > Mit etwas Diagnose-Funktion und per SPI vom µC zu steuern, > ein Vorschlag von mir: MC33879 (z.B. bei Mouser) > BTW: Da fällt mir ein: Ich muss das Board mal aktualisieren: > https://oshpark.com/shared_projects/IzIon5FM UI. DER ist aber knuffig. Ich glaube, ich habe zumindest das Rücklicht damit schon wunderbar gelöst. Tux schrieb: > Nur so zur Info, dass du mal ein Beispiel hast was (und wie) andere > Autos so auf dem CAN-Bus schicken: http://autowp.github.io/ Toll. So etwas hatte ich gesucht. Super Übersicht. Thomas O. schrieb: > Ich würde nicht an jeden Blinker ein CAN Modul setzen. Hinten würde ich > zentral ein Modul setzen das sich dann um die Blinker, Bremslichter usw. > kümmert, es gibt von Atmel im automotiven Bereich spezielle Bauteile Hast zu zufällig ne Chip Nr.? Ich wühle mich sonst gleich mal da durch. Ich möchte schon links und rechts unterschiedlich Module einsetzen, so dass bei einem Modulausfall zumindest auf einer Seite das Licht weiter leuchtet. Aber natürlich nicht pro Lämpchen - das wäre übertrieben. Das Modul kommt dann direkt an das Lampengehäuse. Das hält das Kabelwirrwarr minimal. soul e. schrieb: > Zwei Dutzend TLE9262QX könnte ich Dir abgeben. Da sind je ein CAN- und > LIN-Transceiver drin, drei Spannungsregler (5V), Window-Watchdog und ein > paar kleine Treiber. Puh. Das Problem ist eher ein Luxusproblem: es gibt so viele geniale CAN Bausteine die schon für die wichtigsten Aufgaben spezialisiert sind. Jetzt muss ich "nur noch" den richtigen Chip finden. Dieser ist schon recht genial. Am liebsten würde ich alle Module so ähnlich wie möglich aufbauen, damit sie einfacher zu programmieren sind. Nichts ist nerviger, als drei Entwicklerumgebungen und fünf Programmiergeräte. Die Leistungsstufe kann ja dann steckbar sein. Ofen und Bestücker stelle ich gerne für Hobby- und Kleinserien vor ort gelegentlich zur Verfügung... (damit es sich auch gelohnt hat, bis zu ende zu lesen ;-) ).
So, ich hab's mir mal leicht gemacht und zwei LPC11C24 Nespresso Kapseln bestellt. So bekomme ich die Grundkommunikation schon mal hin und kann andere Bausteine testen. Die Entwicklerumgebung kenne ich schon. Dazu ein paar High-Side Leistungsschalter für das erste Rücklichtmodul. Um alle Gedankengänge beeinander zu halten, habe ich angefangen, die Ideen aufzuschreiben. Ist im Moment noch sehr chaotisch (und noch English, sorry): http://matthiasm.com/classicCan.html Unten finden sich Ideen für Steckkontakte und Klemmen. Es gibt noch viel zu tun. Achja, und danke für alle bereits existierenden Artikel zu 5V und 3.3V aus KFZ Bordnetz. Das ist ja eine Wissenschaft für sich!
Kabel/Stecker: CiA Draft Recommendation DR-303-1 Protection->Bourns CDSOT23-T12LC TBU-CA065-100-WH MOV-10D201K Grüße Runout
So, ich habe mal den Schaltplan des VW Bus genommen, die Verbrennerverkabelung gelöscht, einen Elektromotor eingebaut, und dann die ganze konventionelle Verkabelung durch einen CAN Bus ersetzt. http://www.matthiasm.com/wiring.html Das sieht so spontan schon nach einer Erleichterung aus - wenn die Module funktionieren... .
Pass beim Reduzieren der konventionellen Verkabelung auf dass Du Kabelquerschnitte nicht überlastest. Einfach höher Absichern könnte Dir einen schönen Kabelbrand bescheren. Unterdruck für Bremse wäre übrigens auch über E-Pumpe machbar, ich kenne einen auf E-Antrieb umgebauten Mini bei dem das so gelöst wurde. Allerdings hat sich der Macher einfach zum "Hersteller" erklärt und konnte daher mit roter Nummer zumindest Testfahrten machen, also unklar ob man das durch eine normale Zulassung bekommen würde. Ob Du mit 100kbit auf dem CAN hinkommst hängt von der Dynamik des Antriebs, was davon über CAN geregelt/gesteuert wird und den nötigen bzw. vorgesehenen Sicherheitsfeatures ab. Bei EV-Steuerungen eines deutschen Hertellers sind z.B. 500kbit und mehrere Signale im 10ms-Takt gängig. Solche Teile werden mittlerweile sogar in Fluggeräte eingebaut. Trennung verschiedener Busse nach Sicherheitsrelevanz ist da aber natürlich eh Standard. Zumindest für den Antriebsstrang solltest Du Dir das überlegen, jedenfalls wenn es nicht bei den Bleibatterien mit DC-Motor bleiben soll.
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