Für den Hobbybereich würde ich gerne ein Messgerät haben, mit dem ich mehr als nur die Kapazität eines Kondensators messen kann. Gerade bei Kerkos ist diese Zahl absolut nutzlos, da frequenz- und vorspannungsabhängig. Jetzt möchte ich aber ungern 20.000 Euro für ein Agilent E4980A ausgeben. Derzeit nehme ich ein Oszilloskop mit Signalgenerator, aber sowas ist aufwändig und fehleranfällig. Gibt es keine bessere Lösung?
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Schalte zwei Kondensatoren in Reihe. Am Mittelpunkt legst Du hochohmig Deine Spannung an. Entweder zwei gleiche Kondensatoren (Angezeigt wird dann die Hälfte) oder zum Prüfling ein wesentlich größerer Kondensator, dessen Kapazität in der Reihenschaltung nur einen geringen Anteil ausmacht. Gruß Jobst
Ein Messgerät Für jeden Hobbybastler Link: http://www.ebay.de/itm/12864-LCD-Mega328-ESR-Meter-Transistor-Tester-Diode-Triode-Capacitance-MOS-PNP-/201159614352
Und wenn ich jetzt zwei identische Kondensatoren in Reihe schalte und in der Mitte hochohmig (genauer?) eine Spannung ansetze, was genau soll das dann aussagen? Wie ist das überhaupt gemeint? +----||----+ | Messpunkt +----||----+ häh?
Du möchtest DC-Bias auf dem Kondensator, damit bekommst Du DC-Bias auf Deinen Kondensator ... Gruß Jobst
http://www.voelkner.de/products/228975/LCR-Messgeraet-Agilent-U1733c.html http://www.voelkner.de/products/22021/HAMEG-LCR-Messgeraet-HM8118-Messbruecke.html
Schau dir mal das Hameg HM8118 an. Das kann intern 0-5V und über einen externen Eingang 0-40V als Bias erzeugen. Eine Bias Funktion wird man sehr wahrscheinlich nur in hochpreisigen Geräten finden. Die einfachen arbeiten häufig mit Messverfahren, welche ein Bias nicht möglich machen. Edit: Da war schon jemand schneller.
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Christian L. schrieb: > Schau dir mal das Hameg HM8118 an. Das kann intern 0-5V und über > einen > externen Eingang 0-40V als Bias erzeugen. > > Eine Bias Funktion wird man sehr wahrscheinlich nur in hochpreisigen > Geräten finden. Die einfachen arbeiten häufig mit Messverfahren, welche > ein Bias nicht möglich machen. > > Edit: Da war schon jemand schneller. Dafür hast Du wenigstens eine kleine Erklärung abgegeben? Allerdings kostet das Hameg > 2K Euro.
Das U1733C habe ich sogar schon, ist aber leider wegen der fehlenden DC Bias Funktion eher weniger für Kerkos geeignet. Ich hätte da noch was beim günstigen Chinesen gefunden... allerdings weiss ich nicht, ob ich das Risiko eingehen soll. https://www.aliexpress.com/item/TH2827C-Hi-accuracy-0-01-Bench-LCR-Meter-20Hz-1MHz-Transformer-Test-Built-in-DC-Bias/32402881756.html Geht man auf tonghui.com.cn sieht die Seite ja schon recht seriös aus.
Timmy schrieb: > ... allerdings weiss ich nicht, ob ich das Risiko eingehen soll. Ich würde das Risiko bei so einem Betrag nicht eingehen. Zum Kaufpreis kommen auch noch Einfuhrabgaben etc. Falls das Gerät defekt ist oder der Garantiefall eintritt ist der Aufwand deutlich höher wie bei einem hier gekauftem Gerät. Wenn Du soviel Geld ausgeben möchtest/kannst würde ich das Hameg testen. Ggf. schickst Du es einfach zurück. Wie sieht es denn auf dem Gebrauchtmarkt aus? Käme das überhaupt in Frage?
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Timmy schrieb: > Kaum geht die Frage mal über LED-Blinkereien hinaus bekommt man nur > blöde oder keine Antworten. Hast ja Recht! Timmy schrieb: > Für den Hobbybereich würde ich gerne ein Messgerät haben, mit dem ich > mehr als nur die Kapazität eines Kondensators messen kann. Gerade bei > Kerkos ist diese Zahl absolut nutzlos, da frequenz- und > vorspannungsabhängig. Aber wozu fürs Hobby? Willst du solche selber bauen? Du brauchst die Kapazität und selten den ESR. Den Rest erkennst du aus der Bauform und den Datenblatt des Herstellers. Eigentlich nur eine gut- schlecht Abfrage. Im Zweifel sowieso einen neuen einbauen. Glaubst du, die Industrie misst jeden C vorher nach?
Hier ist ja eine Möglichkeit genannt: Beitrag "Re: Kondensatormessgerät mit DC Bias" Aber wer den Ansatz nicht versteht, sollte halt sagen, dass er auch noch die Grundlangen erklährt haben möchte, anstatt rumzupflaumen ;) Gruß Henrik Hint: https://de.wikipedia.org/wiki/Superposition_(Physik)#Elektrotechnik
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Ja, wenn dieser Beitrag wirklich einen fundierten Hintergrund hat und ich damit von zwei baugleichen Kondensatoren die Restkapazität bei z.B. 5V DC Bias rausfinden kann, hätte ich gerne eine Grundlagenerklärung. BITTE!
Das wäre ein Versuch am untauglichen Objekt, wenn du schon nicht die erste vollständig korrekt ausreichende Antwort verstehen kannst. Tip: Reihenschaltung von Kondensatoren verstehen, erfordert Kenntnisse der Bruchrechnung (Verfahren wie bei Parallelschaltung von Widerstädnen über deren Leitwerte).
Timmy schrieb: > Derzeit nehme ich ein Oszilloskop mit Signalgenerator, aber sowas ist > aufwändig und fehleranfällig. Wieso?
Da das U1733C Open/Short Kalibrierung vor der Messung erlaubt, ist es nicht mal notwendig zwei gleiche Kondensatoren zu haben... sogar der Wert des Biaswiderstandes ist unkritisch. Man sollte sich halt nur Gedanken über die Ströme/Ladungen machen, die man zum Auf-und Entladen benötigt, und welche Spannungen dabei am MG anliegen können... Im U1733C-Handbuch ist doch auch der Hinweis auf weiterführende Literatur... ggf ist da sogar external Bias erklärt?
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Timmy schrieb: > Kaum geht die Frage mal über LED-Blinkereien hinaus bekommt man nur > blöde oder keine Antworten. Tut mir leid, hier die Lösung für Dein Problem beschrieben zu haben. Timmy schrieb: > hätte ich gerne eine Grundlagenerklärung. > BITTE! Danke, von mir nicht mehr ... Das geht auch über LED-Blinkereien hinaus ... Gruß Jobst
Hallo, wie wäre es mit selber basteln? Das ist weniger schwierig als man denken sollte! Ich habe mir eins aus einem fehlgeschlagenem Projekt gebaut und dazu die CTMU eines PIC verwendet. War ein PIC24FJ128GC006 + DOGXL drin, drum war das grad praktisch. Das misst 0,1p-100µ. Größer ginge schon, ist aber zeitintensiv. CTMU ist sowas: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/30009743b.pdf Das verwendet Stromquellen (die im PIC drin sind) um angeschlossene Kapazitäten über definierte Zeiten zu laden. Dann kann man die Spannung messen. Man hat mehrere Stromquellen mit z.B. 550nA, 5.5µA, 55µA und 550µA. Das ist relativ genau, wenn man genaue Kalibrierungswiderstände für die Stromquellen verwendet und vor jeder Messung kalibriert - so 1% ist problemlos zu schaffen. Ein Quarz sorgt dabei für eine ausreichend genaue Zeitbasis (wichtig hier!). Parasitäre Kapazitäten muss man durch eine Offsetkalibrierung wegmachen. Die CTMU-Geschichte könnte man eben recht leicht auch mit DC-Bias machen. Dazu muss man die Gleichspannung halt kapazitiv entkoppeln. Die Serienkapazität kannn man - wenn sie bekannt ist - herausrechnen. Man kann sie (bei richtiger Schaltung) auch in der Schaltung vor jeder Messung abgleichen. Der 12-Bit ADC reicht, wenn man viele Messungen macht und den Mittelwert bildet.
Mir ist noch was anderes eingefallen. Wenn es nur um die DC-Bias-Geschichte geht, kann man hier kucken: http://www.murata.com/ Auf der jeweiligen Seite für den Kerko gibts auch genaue Angaben zum DC-Bias, Frequenzabhängigkeit und ähnlches. Beispiel: http://psearch.en.murata.com/capacitor/product/GRM21BD70J226ME44%23.html Auch Kemet bietet sowas an: http://ksim.kemet.com/Plots/SpicePlots.aspx Also Impedanz, DC-Bias und ähnliches bekommt man auch vom Hersteller. Zumindest, wenn es ein ordentlicher Hersteller ist.
Hallo Gästchen, selber bauen wäre mir auch schon in den Sinn gekommen, aber man muss ja nicht das Rad zwei Mal erfinden. Dachte allerdings nicht, dass das Rad nur in so hochpreisigen Modellen eingebaut wird. Der schonal geäusserte Gedanke, dass ich doch nicht in der Forschung arbeite und auch keine Kondensatoren herstelle hat mich jetzt auch dazu bewegt, Kerkos rigoros wegzuklicken, die keine vollständigen Angaben in den Datenblättern zu so wichtigen Parametern haben. Man kann das ganze aber auch mal positiv sehen. Das jahrelange rumgeangste mit zu hohen Kapazitäten (viel hilft viel) wird jetzt wieder auf ein vernünftiges Maß reduziert, indem die Kenntnis des DC Bias einfach nicht vorhanden ist. So werden aus übertriebenen 20uF direkt mal vernünftige 4 ;)
Timmy schrieb: > Der schonal geäusserte Gedanke, dass ich doch nicht in der Forschung > arbeite und auch keine Kondensatoren herstelle hat mich jetzt auch dazu > bewegt, Kerkos rigoros wegzuklicken, Du hast keine Ahnung, wo und welchen Kondensator du einsetzen willst. Jeder Kondensator hat eine bestimmtes Einsatzgebiet und bestimmte technische Daten. Lerne also dazu!
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